Noch ´was von Hannes Stein

Abd al-Rahman Abd al-Rauf as-Husaini, Samstag, 17. Mai 2003, 16:28 (vor 8022 Tagen)

Die deutsch-arabische Freundschaft

Was Sie schon immer über Jürgen Möllemann wissen
wollten, aber nie zu fragen wagten

Wer die Webseiten der Deutsch-Arabischen
Gesellschaft anklickt, deren Präsident Jürgen
Möllemann ist, erfährt interessante, ja
erstaunliche Details. So wird ihm erklärt, dass
Israel die "landhungrige Krake" des Nahen Ostens
sei; dass es den Menschenrechten diene, einen
Vertreter des irakischen Baath-Regimes höflich zu
behandeln; und dass die Amerikaner den Golfkrieg
im Grunde verloren hätten. "Die Regierung Hussein
ist fester im Sattel denn je. Sogar deren
Nachfolge ist schon geregelt", meldet ein
Führungsmitglied der Deutsch-Arabischen
Gesellschaft mit kaum verhohlener Freude. "Ob das
nun gefällt oder nicht, diese Tatsachen sind
hinzunehmen."

Die Webseiten von Jürgen Möllemanns Freunden
leuchten pistaziengrün, weil grün die Farbe des
Islam ist. Hier soll in drei Erzählschritten
dargestellt werden, vor welchem geschichtlichen
Hintergrund sie leuchten.

Erstens. Die Araber haben spät angefangen, sich
als Nation zu empfinden. Dabei wurde die
Vorstellung, die arabische Intellektuelle sich vom
Nationalstaat machten, nicht von westlichen
Vorbildern geprägt. Der Westen, das waren die
Kolonialmächte, also die Feinde: die Franzosen und
Briten. Außerdem wurde die westliche Idee von der
Nation als "täglichem Plebiszit" (Ernest Renan)
eher als verwirrend empfunden. Viel näher lag ein
anderes Modell: Deutschland. Auch dieses Volk
hatte lange keine staatliche Identität besessen,
war in verschiedene Fürstentümer zersplittert
gewesen und nur durch etwas Undefinierbares,
Nebulöses namens "Kultur" zusammengehalten worden.
Und jetzt, in den dreißiger Jahren des 20.
Jahrhundert, holten diese Deutschen mächtig auf.
Sie entwickelten ein durch den Begriff "Rasse"
geschärftes Nationalempfinden!

"Wir waren Rassisten, wir bewunderten den
Nationalsozialismus, lasen seine Bücher und die
Quellen seiner Ideen, insbesondere Nietzsche ...
Wir dachten als Erste daran, ,Mein Kampf´ zu
übersetzen. Wer in dieser Zeit in Damaskus lebte,
kann die Neigung des arabischen Volkes zum
Nazismus verstehen, denn er war die Macht, die
Vorkämpfer der arabischen Sache sein konnte, und
wer besiegt ist, liebt von Natur den Siegreichen."
Dies schrieb Sami al-Jundi, der zu den Führern der
Baath-Partei gehörte. Später spaltete diese Partei
sich in einen syrischen und einen irakischen
Flügel; sie sind bis heute in beiden Ländern an
der Macht. In der Zeit des Kalten Krieges, als die
Sowjetunion die arabischen Diktaturen
unterstützte, wurde der nationalsozialistische
Untergrund der Baath-Ideologie flüchtig mit roter
Marxismus-Leninismus-Farbe übertüncht. Nach 1989
trat er wieder in sattem Braun hervor.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum