Weiber ... , also wirklich!

Divara @, Montag, 13. Juni 2011, 17:24 (vor 5084 Tagen) @ H..

nix tempora, nix mores. Es ist alles eine Frage des guten Geschmacks, und die derzeit hypen heißen Höschen mit Strumpfhose drunter, in denen dann oft auch noch ziemliche Kartoffelstampfer stecken, sind nicht sexy - sagt frau. Dass sich Männer trotzdem in Selbstbeherrschung üben müssen, versteht sich von selbst.

Interessant an der ganzen Story finde ich inzwischen die Bedeutungswandlung des Wortes "Schlampe". In meinem Sprachgebrauch war das lebenslang jemand, der schlampig war, unordentlich angezogen, ungewaschene Haare hatte und wohnhaft in einer Umgebung war, die diesem Outfit entsprach. Unsere männlichen Freunde mit M-Hintergrund verstehen unter Schlampe etwas ganz Neues, nämlich die Frauen, an die sie nicht rankommen, und deshalb haben sie dem Wort eine moralische Konnotataion verliehen. Ich schließe mich dem aus puren Nationalstolz nicht an.


Erzähl mir nix. Natürlich tempora und mores. Das outfit ist einfach in - wohl zum Leidwesen einiger, die da meinen, sich anpassen zu müssen. Das war schon zu Zeiten des Minirocks so. Und natürlich muss mann sich beherrschen; wo soll das denn hinführen, wenn mann anfängt über unvorteilhaftes Aussehen zu meckern. Denk nur an die seelischen Schäden, die das verursachen würde.

Ich finds trotzdem einfach scheußlich. Allerdings kann ich mich an Zeiten erinnern, in denen mich meine eigene Mutter aufgefordert hat, einen Schritt vor oder hinter ihr zu gehen, damit man nicht meint, wir gehörten zusammen. Seelische Schäden hat das bei mir nicht hinterlassen.:-) >

Bei den meisten mit dem Artikel verlinkten Photos fiel mir allerdings auch nur ein: Aha, "interessant". Mann ist halt höflich ...

Sowieso sehen die meisten Leute (auch Männer) eher interessant als schick aus...>

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Mit dem Begriff "Schlampe" habe ich dieselben Probleme wie Du. Auch die gleichen Erfahrungen, d.h. ich kenne DIESE Version auch vorzugsweise aus einem Umfeld mit Migrationshintergrund. Dass das etwas "Neues" ist, bezweifle ich allerdings. Im Grunde geht's um eine Abweichung von der Norm - und die widerum gibt das kulturelle Umfeld vor.

Schlampig ist ungepflegt. Das hat nix mit Norm zu tun. Wenn ich einem Kiddy sage, die Hausarbeit sei schlampig gemacht, dann hat das keine sexuelle Konnotation. Und wer wie eine Schlampe angezogen ist, der trägt auch schon mal ein ungebügeltes Gerät, das bis auf die Füße reicht, ein Polyesterkopftuch und schiefgetretene Schuhe.An ungezügeltes Sexualleben denkt da eher wohl niemand.> =====


Ausgangspunkt der slutwalks ist aber schlicht die reichlich dämliche Bemerkung eines Polizisten, die ausgerechnet auf, sagen wir mal aufreizend gekleidete Damen zielt, und dabei eine Mitschuld an sexuellen Übergriffen unterstellt.

Ja, das haben mir die Nonnen, die mich erzogen haben, auch erzählt. Dass diese Einstellung ein Rivival erlebt, kann nur an unseren islamischen Geschwistern liegen.


Was einfach deshalb dämlich ist, weil man mit der falschen Kleidung am falschen Ort völlig unabhängig vom Geschlecht immer Probleme bekommt. Und nicht nur mit der falschen Kleidung: In Amsterdam hatte ich vor Jahren einfach das falsche Kennzeichen (ein deutsches) und durfte mit einem gepäckbereinigten Auto wieder nach Hause fahren. In Berlin sollte man seine Nobelkarosse möglichst weit von manchen Gegenden fern halten, usw. ...

Ja, Flexibilität ist gefragt. Wer hierzulande einen doofen Hut aufsetzt, dem wird nachgesagt, er komme aus Düsseldorf. Und das ist hier kein Kompliment.


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