Der Irak in den Medien, Teil 506

GegenGerd, Montag, 23. Juni 2003, 00:19 (vor 7990 Tagen)

http://www.faz.net/s/RubF7538E273FAA4006925CC36BB8
AFE338/Doc~E782D535209CE4A59B244015D556BE3E5~ATpl~
Ecommon~Scontent.html

Nun stellt sich also endgültig heraus, daß fast
die ganzen Museumsplünderungen, für die einzig die
Amerikaner als Verbrecher am Weltkulturerbe
wochenlang auf Schärfste angeprangert wurden,
offenbar nie stattgefunden haben. Zwar ist es
schon etwas besonderes, daß über diese Tatsache in
den meisten deutschen Medien überhaupt berichtet
wird. Aber nicht ein Medium hat sich meines
Wissens einmal selbst hinterfragt, ob es in dieser
Angelegenheit vielleicht Fehler gemacht hat und
Dinge als Tatsachen verbreitet hat, über die man
sich offensichtlich nicht sicher sein konnte, da
es im Endeffekt schließlich scheinbar nicht
annähernd so war, wie es dargestellt wurde. Es gab
nicht einen Ton des Zweifels, als die
entsprechenden Berichte damals gesendet wurden.
Nur die weinenden Mitarbeiter und die US-Panzer
vor dem Ölministerium. Daß sich das nun alles als
große Ente rausstellt, geht nunmehr in der
Nachrichtenflut von Reformagenda, Sportschau in
der ARD und Klitschko-Kampf weitgehend unter. Was
bleibt, ist dagegen der falsche, aber enorm
emotionale Eindruck der Schuld der Amerikaner an
der Zerstörung wertvollster Kunstgegenstände - ein
scheinbarer Beweis für die Raffgier und Unkultur
der Kreuzzügler von jenseits des Teiches.

Im gleichen Atemzug zerreissen sich wiederum
Sendungen wie Monitor etwa den Mund über die
angebliche Inszenierung des Falls Jessica Lynch,
bei dem man jedoch selbst in Amerika derzeit nicht
so genau weiß (nur in der Monitor-Redaktion
natürlich, investigativ wie sie nun einmal sind),
was davon nun stimmte und was nicht, in den
US-Medien. Es ist das selbe Muster wie stets:
Amerikas Medien üben sich in Selbstkritik. Die
deutschen Medien üben sich in Amerika-Kritik,
verbreiten dabei gleichzeitig ihrerseits scheinbar
wenig geprüfte Fehlinformationen und geben nicht
einmal dann Verfehlungen zu, wenn sich etwas als
völlig anders darstellt, als man es berichtet
hatte. Dann macht man sich über denjenigen lustig,
der die Fehlinformation in die Welt gesetzt hat
(vgl. z. B. den Informationsminister, der in den
deutschen Medien zu Kriegsbeginn weitaus mehr
Glaubwürdigkeit genossen hat, als viele es dann im
Nachhinein scheinen lassen wollten), ohne darüber
nachzudenken, wie es denn dann sein kann, daß man
diese Dinge selbst offenbar geglaubt (und
verbreitet) hat und vielleicht auch glauben (und
verbreiten) wollte. So viel zum Thema
´objektivste´ und ´informativste´
Berichterstattung aller Zeiten.

Ja, im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer.
Manchmal ist sie dabei allerdings auch das Opfer,
derjenigen, die diesen Sachverhalt scheinbar am
meisten beanstanden und den Anspruch erheben, die
Wahrheit zu ´verteidigen´...

Der Irak in den Medien, Teil 506

Stephan@GegenGerd, Montag, 23. Juni 2003, 02:43 (vor 7990 Tagen) @ GegenGerd

Lieber GegenGerd,

Sie rennen eine offene Tuer nach der anderen ein
(allerdings wohl nicht bei allen hier im Forum).
Wie bereits frueher erwaehnt, wuerde ich dem
deutschen Leser (der unbedingt deutschsprachige
Zeitungen lesen will)raten, auf die NZZ
umzusatteln. Die Zuercher hinken zwar mit den News
immer ein bisschen hinterher, sie recherchieren
aber weitaus besser und arbeiten auch nicht mit
diesen penetranten, moralisierenden Schrotflinten.

Ich es auch sehr amuesant zu beobachten, wie sie
mit gewissem zeitlichen Abstand jeweils nach guter
Recherche und Reflexion der deutschen Konkurrenz
ironisch ans Schienbein treten.

Allerdings lesen Sie besser nicht den Zuercher
Lokal-Teil. Dort werden naemlich die weltlaeufigen
Geister vom Zuerich-See ploetzlich zu ziemlich
verbohrten, kleinkarierten FDP Partei-Soldaten
(die schweizerische Variante natuerlich).

Viel Spass beim Umsatteln,

Stephan


Der Irak in den Medien, Teil 506

alex, Montag, 23. Juni 2003, 09:35 (vor 7990 Tagen) @ Stephan@GegenGerd

Stephan@GegenGerd schrieb:

Lieber GegenGerd,

Sie rennen eine offene Tuer nach der anderen ein
(allerdings wohl nicht bei allen hier im Forum).
Wie bereits frueher erwaehnt, wuerde ich dem
deutschen Leser (der unbedingt deutschsprachige
Zeitungen lesen will)raten, auf die NZZ
umzusatteln.

Trotz aller berechtigter Kritik an den deutschen
Medien:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,252950,00.htm
l



Der Irak in den Medien, Teil 506

Bell@Alex, Mittwoch, 25. Juni 2003, 23:18 (vor 7987 Tagen) @ alex

alex schrieb:

Trotz aller berechtigter Kritik an den deutschen
Medien:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,252950,00.htm
l


Schöner Hinweis, hätte solchen Artikel im Spiegel
gar nicht mehr erwartet.

Liebe es wenn jemand kurz und prägnant seine
Thesen formuliert, in dem angeführten Fall wären
es.

1.Nicht Rechts-, sondern Gewaltordnung ist die
Grundlage von Gesellschaft.

2.In der Weltgesellschaft baut nicht die Uno,
sondern bauen die USA an diesem Fundament.

3.Verteilung der Gewalt auf mehrere Pole, wenn sie
denn möglich wäre, würde nicht mehr Frieden
bringen, sondern weniger.

4.Die gewaltige Macht Amerikas ist nicht das
Problem. Sie ist die Lösung.




Der Irak in den Medien, Teil 506

Ishah, Donnerstag, 26. Juni 2003, 04:37 (vor 7987 Tagen) @ Bell@Alex

Bitte nehmen Sie die UN-Resolutionen 1486 und 1493
zu Kenntnis.

Der Irak in den Medien, Teil 506

Bell@Ishah, Donnerstag, 26. Juni 2003, 11:39 (vor 7987 Tagen) @ Ishah

Ishah schrieb:

Bitte nehmen Sie die UN-Resolutionen 1486 und 1493
zu Kenntnis.


-------------------


Wie meinen ? Irgendwo ein Widerspruch ?

Der Irak in den Medien, Teil 506

alex@bell, Donnerstag, 26. Juni 2003, 11:06 (vor 7987 Tagen) @ Bell@Alex

Bell@Alex schrieb:

4.Die gewaltige Macht Amerikas ist nicht das
Problem. Sie ist die Lösung.

Genau ! Und wir hängen mit denen zusammen. Oder
man hängt uns einzeln.
Ich weiß, dass die Macht der USA für Sie
unerträglich ist, bleiben Sie also weiterhin ein
treuer Kämpfer für den deutschen
Anti-Amerikanismus.Sowas hält unser "
Schweinesystem " locker aus.




Der Irak in den Medien, Teil 506

Bell, Donnerstag, 26. Juni 2003, 11:30 (vor 7987 Tagen) @ alex@bell

alex@bell schrieb:

Ich weiß, dass die Macht der USA für Sie
unerträglich ist, bleiben Sie also weiterhin ein
treuer Kämpfer für den deutschen
Anti-Amerikanismus.Sowas hält unser "
Schweinesystem " locker aus.


Mein Tip:
1. gehen Sie mal an die frische Luft.
2. kaufen Sie sich bei Ikea weitere Schubladen.

Bevor Sie hier in paranoischer Manie geifernd
beißende Ironie vermuten, wo gar keine ist.





Der Irak in den Medien, Teil 506

alex@bell, Donnerstag, 26. Juni 2003, 13:17 (vor 7987 Tagen) @ Bell

Bell schrieb:

Mein Tip:
1. gehen Sie mal an die frische Luft.
2. kaufen Sie sich bei Ikea weitere Schubladen.

Bevor Sie hier in paranoischer Manie geifernd
beißende Ironie vermuten, wo gar keine ist.


1.Frische Luft hat gutgetan.

2.Bin Ikeaverweigerer aus Gewissensgründen.

Aber Herr Bell, sind Sie nicht derjenige gewesen,
der permanent Hiroshima als Beweis für den
Terrorismus der USA anführte ?Sollte ich Sie
falsch verortet haben (... runzel,runzel...)
Muß Ihnen außerdem gestehen, dass nicht Geifern
mein Habitus bei zweifellos zugespitzten
Äußerungen ist, sondern eher ein durchaus
mitfühlendes Grinsen.
Sollte beißende Ironie, deren Sie ja gänzlich
abhold sind, in diesem Falle eine untergeordnete
Rolle gespielt haben, so bitte ich Sie, meine
verbissenste Entschuldigung zu akzeptieren.





Der Irak in den Medien, Teil 506

..., Donnerstag, 26. Juni 2003, 14:45 (vor 7986 Tagen) @ alex@bell

Auf einer Propaganda-Tour durch die USA besucht
Präsident George W. Bush eine Schule und erklärt
seine Regierungspolitik. Danach bittet er die
Kinder, Fragen zu stellen. Schüchtern erhebt sich
der kleine Bob: "Herr Präsident, ich habe drei
Fagen:

1. Wie haben Sie, obwohl Sie bei der
Stimmauszählung eigentlich verloren haben, die
Wahl trotzdem gewonnen?

2. Warum wollen Sie den Irak ohne handfeste
Beweise angreifen?

3. Denken Sie nicht, dass die Bombe auf Hiroshima
der größte Terroranschlag aller Zeiten war?"

In diesem Moment läutet die Pausenklingel. Alle
Schüler laufen aus dem Klassenzimmer. Als sie
zurückkommen, lädt Bush erneut ein, Fragen zu
stellen. Diesmal ergreift Joey das Wort: "Herr
Präsident, ich habe fünf Fragen:

1. Wie haben Sie, obwohl Sie bei der
Stimmauszählung eigentlich verloren haben, die
Wahl trotzdem gewonnen?

2. Warum wollen Sie den Irak ohne handfeste
Beweise angreifen?

3. Denken Sie nicht, dass die Bombe auf Hiroshima
der größte Terroranschlag aller Zeiten war?"

4. Warum hat die Pausenklingel heute 20 Minuten
früher als sonst geläutet?

5. Wo ist Bob???"

Quelle: Stern 9/2003

Der Irak in den Medien, Teil 506

Freund/Feind, Donnerstag, 26. Juni 2003, 16:21 (vor 7986 Tagen) @ ...

http://www.freace.de/artikel/jun2003/papa100603.ht
ml

DAS ist es, was Israel von USA/europa usw.
unterscheidet..
Israel paktiert nicht mit verbrechern, unterstützt
keine saddams, aber hat am meisten zu leiden!!

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