us-kriegsberichterstattung
ap, Freitag, 04. Juli 2003, 18:37 (vor 8035 Tagen)
was sagt man dazu?
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,2
55765,00.html
us-kriegsberichterstattung
Das sagt man dazu!, Freitag, 04. Juli 2003, 19:23 (vor 8035 Tagen) @ ap
Talking Points Memo
(July 2nd, 2003 -- 12:46 AM EDT // link)
"Was [Judith] Miller a cheerleader or a reporter?
A propagandist or a journalist? How tainted was
her work by a demonstrable bias for one set of
informers—the former Iraqi exiles, who have
their own agenda to push? Did the Times publish
inaccurate stories because it failed to police her
bias? Never mind her high-handedness: The Times
owes its readers a comprehensive review of her
recent work."
Those are questions Jack Shafer asked last week in
Slate about New York Times reporter Judith Miller.
Shafer´s been asking questions about Miller´s
reporting for months. And he´s posed some pretty
damn good ones -- as has Howard Kurtz of the
Washington Post -- largely centering on Miller´s
biased reporting, extreme partiality to a
particular source with an extremely conspicuous
agenda, and questionable adherence to several
basic canons of journalism.
I´m confused. I thought mau-mauing the Times was
all the rage these days. In media criticism terms,
this is twenty M80s, half a jerrican of gas, ten
packs of sparklers and a six-pack of Pop Rocks --
all waiting for a spark.
But no spark.
What is it exactly that has prevented all this
from blowing up other than the fact that most of
the people who drummed Howell Raines out of the
business have benefited so mightily --
ideologically, that is -- from Miller´s excesses?
Don´t bother sending me the answer. I think I´m
set.
-- Josh Marshall
http://www.talkingpointsmemo.com/index.html
us-kriegsberichterstattung
Nora, Freitag, 04. Juli 2003, 19:31 (vor 8035 Tagen) @ ap
ap schrieb:
was sagt man dazu?
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,2
55765,00.html
Ich würde sagen dass der Spiegel - wie so oft -
lügt.
http://www.henryk-broder.de/html/tb_kulturzeit.htm
l
Übrigens: In puncto einseitige Berichterstattung
sind die deutschen Medien wohl kaum zu schlagen.
us-kriegsberichterstattung
Smadar, Freitag, 04. Juli 2003, 20:38 (vor 8035 Tagen) @ Nora
Toll, daß der Spiegel diesen **amerikanischen**
Studien hier zur Bekanntheit verhilft - und damit
das Bild der geknebelten amerikanischen
Öffentlichkeit demontiert.
us-kriegsberichterstattung
Bibi@Smadar, Freitag, 04. Juli 2003, 21:16 (vor 8035 Tagen) @ Smadar
Interview mit Thomas Krüger, Bundeszentrale für
politische Bildung, Zur Studie
"Nahost-Berichterstattung in den Hauptnachrichten
des deutschen Fernsehens"
http://www.bpb.de/presse/RFC4EM,0,0,Interview_bpbS
tudie_Nahost.html
"Die Visualisierung von Gewalt spielt eine
Schlüsselrolle bei der Fernsehberichterstattung
über den Konflikt. So können die Journalistinnen
und Journalisten vor Ort in ihren sprachlichen und
textlichen Kommentaren noch so objektiv und
sachlich berichten, die Ereignisse ermöglichen
dennoch Bilder, durch die ein anderer Eindruck
entstehen kann."
Und so verheuchelt liest sich das bei uns in
Deutschland. Der Mann gibt selbst zu, daß die
antiisraelische Berichterstattung über die Bilder
läuft. Man zeigt aber vornehmlich Bilder, wie
Israel mit Panzern anrollt etc.
Das nennt er dann "die Ereignisse ermöglichen
dennoch Bilder ..."
Thomas Krüger bestätigt somit die Vorwürfe der
israelischen Botschaft.
Ach, lest selbst.
us-kriegsberichterstattung
Nora, Freitag, 04. Juli 2003, 21:31 (vor 8035 Tagen) @ Bibi@Smadar
Nichts neues!
http://www.honestreporting.com/articles/critiques/
Dishonest_Reporting_Award_for_2002.asp
us-kriegsberichterstattung
Smadar, Freitag, 04. Juli 2003, 22:07 (vor 8035 Tagen) @ Bibi@Smadar
Bibi@Smadar schrieb:
http://www.bpb.de/presse/RFC4EM,0,0,Interview_bpbS
tudie_Nahost.html
Und so verheuchelt liest sich das bei uns in
Deutschland. Der Mann gibt selbst zu, daß die
antiisraelische Berichterstattung über die Bilder
läuft. Man zeigt aber vornehmlich Bilder, wie
Israel mit Panzern anrollt etc.
Das nennt er dann "die Ereignisse ermöglichen
dennoch Bilder ..."
Thomas Krüger bestätigt somit die Vorwürfe der
israelischen Botschaft.
Ich verstehe das nicht ganz - Bilder allein tragen
doch nie irgend eine eindeutige Botschaft, sonst
gäbe es ja die Kunst nicht. Bilder muß man doch
auf dem Hintergrund der Informationen, Kommentare,
des Vorwissens etc. "lesen". Wieso sind die
**Ereignisse** an den Bildern und ihrer Lesart
schuld?
us-kriegsberichterstattung
Bibi@Smadar, Freitag, 04. Juli 2003, 22:33 (vor 8035 Tagen) @ Smadar
Smadar schrieb:
Ich verstehe das nicht ganz - Bilder allein tragen
doch nie irgend eine eindeutige Botschaft, sonst
gäbe es ja die Kunst nicht. Bilder muß man doch
auf dem Hintergrund der Informationen, Kommentare,
des Vorwissens etc. "lesen". Wieso sind die
**Ereignisse** an den Bildern und ihrer Lesart
schuld?
Es gibt Studien, die zeigen, daß noch so
eindeutige Informationen mittels Sprache nichts
ausrichten gegen Bilder. Die Bilder sind zuerst
da, zuerst, und nicht "auf dem Hintergrund der
Informationen, Kommentare, des Vorwissens etc."
werden die Bilder interpretiert, sondern die
Information mittels Sprache tritt hinter das Bild
zurück. Das ist so.
Ich erkläre es mir dadurch, daß dies durch
Überlebensnotwendigkeit so ist. Also, wenn Du z.B.
ein Auto siehst, daß auf Dich zukommt, ist es
wichtiger, daß Du das gleich siehst, als daß Dir
einer sagt: "Vorsicht, ein Auto!" Bist Du das
gerafft hättest, wärest Du schon hin.
Ein Bild setzt mensch sofort mit sich selbst in
Beziehung. Rollt ein Panzer, rollt er auf diesen
Menschen zu. Er identifiziert sich umgehend mit
der Situation. Wenn demselben Menschen dabei
erzählt wird, das sei eine notwendige Aktion der
IDF zur Zerschlagung eines palästinensischen
Terrornestes, so sagt sich dieser Mensch, daß er
doch gar keinen Terror verübt habe. Dieses Gefühl
überträgt er auch auf diejenigen, denen die Aktion
in dem Augenblick gilt, auf die "armen
Palästinenser, die doch gar nichts gemacht haben".
Man sieht sie ja dann im Bild auch nur in der
Rolle der überrollten.
Der Zuschauer findet also die Maßnahme ungerecht,
übertrieben etc.
Warum das so ist? Frag´ den Psy.
us-kriegsberichterstattung
Smadar, Freitag, 04. Juli 2003, 22:47 (vor 8035 Tagen) @ Bibi@Smadar
Bibi@Smadar schrieb:
Rollt ein Panzer, rollt er auf diesen
Menschen zu. Er identifiziert sich umgehend mit
der Situation. Wenn demselben Menschen dabei
erzählt wird, das sei eine notwendige Aktion der
IDF zur Zerschlagung eines palästinensischen
Terrornestes, so sagt sich dieser Mensch, daß er
doch gar keinen Terror verübt habe. Dieses Gefühl
überträgt er auch auf diejenigen, denen die Aktion
in dem Augenblick gilt, auf die "armen
Palästinenser, die doch gar nichts gemacht haben".
Man sieht sie ja dann im Bild auch nur in der
Rolle der überrollten.
Also, ich bestreite, dass es "einfach so" ist. Mit
wem ich mich als Zuschauerin identifiziere, ob ich
die siegreiche Angreiferin oder das arme Opfer
bin, ob ich schreie "weiter so" oder "hör auf!" -
das hängt nicht allein von den Bildern ab sondern
auch von meinem Blickwinkel, den Vorinformationen
etc.
Kurzum: wenn man den Leuten lange genug erzählt
hat, Israel kämpfe mit Panzern gegen unbewaffnete
jugendliche Steinewerfer, dann sieht der Zuschauer
eben diese Leute vor dem Panzer stehen.
Dies funktioniert natürlich umso besser, wenn der
Zuschauer auch historisch bedingt den Wunsch hegt,
endlich mal jüdische Täter zu sehen und zu
verurteilen.
(übrigens großartig beschrieben und analysiert in
dem Buch "Opa war kein Nazi")
Ich habe einfach den Eindruck, der Autor will sich
hinter scheinbaren Gegebenheiten, Sachzwängen etc.
verstecken weil er unterschlägt, daß die Zuschauer
zuvor ein bestimmtes Deutungsmuster der Bilder
gelernt haben müssen. Gegen diese kommt dann die
sachliche Information allerdings nicht mehr an, da
hat er wohl recht.
us-kriegsberichterstattung
Bibi@Smadar, Freitag, 04. Juli 2003, 23:15 (vor 8035 Tagen) @ Smadar
Smadar schreibt:
"Also, ich bestreite, dass es "einfach so" ist.
Mit
wem ich mich als Zuschauerin identifiziere, ob ich
die siegreiche Angreiferin oder das arme Opfer
bin, ob ich schreie "weiter so" oder "hör auf!" -
das hängt nicht allein von den Bildern ab sondern
auch von meinem Blickwinkel, den Vorinformationen
etc. "
Smadar, würden Israelis, die sehen, wie ein Panzer
auf Palästinenser, also auf andere Menschen
zurollt, rufen "Weiter so!" ? Selbst in dem
Augenblick, da diese Bilder gezeigt werden? Ich
glaube, nicht.
Was hinterher rationalisiert wird, ist etwas
anderes.
Wie willst Du von gegen Israel eingenommenen und
indoktrinierten Menschen erwarten, daß sie das
anders sehen?
Ich kann hier jetzt nicht weiter argumentieren,
weil ich nicht die Ansicht der deutschen Mehrheit
teile. Erwarte bitte nichts mehr heute, nein? Ich
kann nicht mehr.
Nighty Night!
us-kriegsberichterstattung
Smadar, Freitag, 04. Juli 2003, 23:30 (vor 8035 Tagen) @ Bibi@Smadar
Bibi@Smadar schrieb:
Erwarte bitte nichts mehr heute, nein? Ich
kann nicht mehr.
Nighty Night!
Ich glaub, ich beginn jetzt auch mal den
gemütlichen Teil des Abends. Laila tov!