us-kriegsberichterstattung

Bibi@Smadar, Freitag, 04. Juli 2003, 22:33 (vor 7982 Tagen) @ Smadar

Smadar schrieb:

Ich verstehe das nicht ganz - Bilder allein tragen
doch nie irgend eine eindeutige Botschaft, sonst
gäbe es ja die Kunst nicht. Bilder muß man doch
auf dem Hintergrund der Informationen, Kommentare,
des Vorwissens etc. "lesen". Wieso sind die
**Ereignisse** an den Bildern und ihrer Lesart
schuld?


Es gibt Studien, die zeigen, daß noch so
eindeutige Informationen mittels Sprache nichts
ausrichten gegen Bilder. Die Bilder sind zuerst
da, zuerst, und nicht "auf dem Hintergrund der
Informationen, Kommentare, des Vorwissens etc."
werden die Bilder interpretiert, sondern die
Information mittels Sprache tritt hinter das Bild
zurück. Das ist so.

Ich erkläre es mir dadurch, daß dies durch
Überlebensnotwendigkeit so ist. Also, wenn Du z.B.
ein Auto siehst, daß auf Dich zukommt, ist es
wichtiger, daß Du das gleich siehst, als daß Dir
einer sagt: "Vorsicht, ein Auto!" Bist Du das
gerafft hättest, wärest Du schon hin.

Ein Bild setzt mensch sofort mit sich selbst in
Beziehung. Rollt ein Panzer, rollt er auf diesen
Menschen zu. Er identifiziert sich umgehend mit
der Situation. Wenn demselben Menschen dabei
erzählt wird, das sei eine notwendige Aktion der
IDF zur Zerschlagung eines palästinensischen
Terrornestes, so sagt sich dieser Mensch, daß er
doch gar keinen Terror verübt habe. Dieses Gefühl
überträgt er auch auf diejenigen, denen die Aktion
in dem Augenblick gilt, auf die "armen
Palästinenser, die doch gar nichts gemacht haben".
Man sieht sie ja dann im Bild auch nur in der
Rolle der überrollten.

Der Zuschauer findet also die Maßnahme ungerecht,
übertrieben etc.

Warum das so ist? Frag´ den Psy.


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