Herr Schulz

Divara , Donnerstag, 13. Februar 2014, 10:28 (vor 4111 Tagen) @ Divara

Und hier noch ein interessanter Briefwechsel:

Sehr geehrter Herr Professor Nolle,

ich habe heute Morgen das Gespräch mit Ihnen im Radio verfolgt, und da ich im Auto saß, war es mir leider nicht möglich, während der Sendung anzurufen.
Ich war sehr überrascht, dass tatsächlich jemand, der es von seinem Bildungsgrad her eigentlich besser wissen müsste, den Spruch "Auge um Auge, Zahn um Zahn" immer noch als Aufforderung zur Rache versteht, ihn bewusst oder unbewusst missbraucht und damit das Judentum als eine Religion unbarmherziger Rächer darstellt.

Falls Sie sich informieren möchten, finden Sie hier einen ausgezeichneten Artikel zum Thema:
http://www.usahm.de/Artikel/Auge/Auge.htm

Mit freundlichen Grüßen

Hallo,
ich bin immer wieder überrascht wie umfangreich und tief schürfend
jemand sich die Korinthen herauspickt und den Berg daneben kommentarlos
liegen läßt. Wie war das doch mit Watzlawik und der Wirklichkeit.
"Der Glaube, es gebe nur eine Wirklichkeit, ist die gefährlichste Selbsttäuschung. Paul Watzlawick (*1921) Konstruktivismus.
Als Sohn ehemaliger Widerstandskämpfer mit fatalen Folgen, tut der Antisemitismusvorwurf doch schon sehr weh und zeigt,
dass es immernoch allemal alltäglich ist, besser zuzuschlagen als vorher zu fragen. Es hat sich halt nur sehr wenig geändert
in den vergangenen 69 Jahren. Auf die zynisch freundlichen Grüße kann ich verzichten.

Nolle

PS. Herr Nolle ist "Medienpädagoge" (was ist das?) an der Universität Kassel. Das muss (wie ich höre) eine ganz tolle Uni sein.