Arsen und Spitzenhäubchen
Der Schweizer Bundespräsident habe die «OSZE aus dem Tiefschlaf erweckt», sie solle nun «die führende Rolle bei den Verhandlungen in der Ukraine» übernehmen, tönt es aus der EU. Schön und richtig, die westlichen Kräfte scheinen bedacht, die Reihen gegen Russland zu schliessen und die ganze Chause endlich einer unabhängigen und neutralen Instanz zu übergeben. Drohen und verhandeln, das Zweite geht nur mit einer OSZE.
Was aber lief falsch? Eine vorschnelle Akzeptierung einer völlig illegitimen Regierung mit faschistischem Unterton durch die EU in Kiev. Eine über 20-jährige Gängelung der Ostukraine durch die zentrale ukrainische Administration. Und ein völlig durchgeknalltes Vorpreschen der NATO, die trotz widrigen Beteuerungen die Ukraine faktisch unter den «westlichen Schirm» holen will.
Auf der anderen Seite haben wir aufgebrachte Ukraine -Russen, die mit einem witzgeladenen «Referendum» die Unabhängigkeit von Kiev verlangten, faktisch aber den Anschluss an Russland suchen. Gewalttätige Besoffene, die mit undurchsichtigen Aktionen die Bevölkerung terrorisieren.
Die Geschichte scheint aussichtslos: Einerseits verlangt die EU die Rückbindung der OU von Putin, der das aber nur mit einem Rücktritt verbinden könnte, da er das Gesicht vor der eigenen Bevölkerung verlieren würde. Andererseits sind Kiews Terrorwarnungen Richtung Donezk usw. auch nicht gerade hilfreich.
Eine Lösung biete ein subsidiäres System des frei eingebundenen «Etat», wie es z.B. der Kanton Wallis (offiziell Etat du Valais, der Staat Wallis) mit nur grob gestrickten Bindungen an eine übergeordnete Zentralregierung. In Deutschland bekannter: Das System der Freistaaten wie z.B. Bayern, die zwar so tun, als scherten sie sich um Berliner Beschlüsse, diese aber bestenfalls als Empfehlung nehmen. Und hat Berlin vor, in nächster Zeit Bayern zu besetzen? Die Saupreissn bleiben in ihren Kasernen, «und das ist gut so». Die Schweiz inmitten Europas hat auch nicht die Befürchtung, nächstens von Natobombern zum EU -Übertritt «überredet» zu werden.
Sowohl die Forderungen der EU wie auch die Russlands sind Schmonzes. Es braucht eine pragmatische Lösung wie oben beschrieben. Und wie meinte schliesslich schon der grosse Geostratege Henry Kissinger am Treffendsten: «Ein Kompromiß ist nur dann gerecht, brauchbar und dauerhaft, wenn beide Parteien damit gleich unzufrieden sind.»
Epilog: Arschlöcher wie die «Linke», die in verbrecherischer Weise versuchen, in einem ernsten Konflikt plumpe Wählerpropaganda zu verbreiten, kann man ignorieren. Derart dämlich hätte ich Gysis Truppe nicht eingeschätzt. Der charmante Berliner scheint die Programmhoheit verloren zu haben - nur noch ausschliesslich Idioten scheinen bei diesem Zonen -Restmüll und früheren Führer des MfS das Zepter in der Hand zu halten.