Warum die FIFA gut ist.
Die FIFA organisiert Fussballspiele. Dafür braucht sie Geld. Die FIFA war 2000 Pleite und war kurz davor, das System der Weltmeisterschaften einzustellen, da sich keine Nachfolgeorganisation für die Durchführung solcher Grossereignisse fand.
Also wurd da Sepp Blatter gewählt. Mit Walliser Geschick, diplomatischer Brillanz und Verkaufstalent gesegnet, rüstete er die FIFA zum nun milliardenschweren Konzern. Er begeisterte Grosskonzerne und Wirtschaftsverbände, in den Fussball zu investieren, nachdem er als privater, kleiner und steuerbefreiter Verein bei den Regierungen zuvor abgeschmettert wurde. Ein, zwei Geschenkekoffer mögen da mitgespielt haben, sind aber für die Diskussion irrelevant.
Europa- oder Weltmeisterschaften sind was Schönes. Doch sie verdichten auch immer exemplarisch schwelende Konflikte der Austragungsländer und werfen sie an die Öffentlichkeit. Wer erinnert sich nicht an die schauderhaften Nazi-Diskussionen in Deutschland 2006 (National Befreite Zonen), die Animositäten in Südkorea (2002) gegen Japan, sogar in der Schweiz wurden die Defizite einer direkten Demokratie sichtbar (Stadionverbot wegen 15 Anwohner).
Und nun Brasilien. Die dicke Rousseff, schwer in der brasilianischen Oberschicht einbetoniert, ist völlig unfähig, das erfolgreiche Erbe Lulas zu verteidigen, findet den Sündenbock für 500 Jahre portugiesischer Zweiklassengesellschaft in der FIFA. Nicht etwa die durch Korruption und brutale Gewalt gestützte weisse, europäische Oberschicht ist für die Misere verantwortlich. Nein, Sepp Blatter, der sympathische Fendant -Panscher aus den Alpen.
Fakt ist: Neben den völlig überdimensionierten und wenig nachhaltigen Stadien wurde z.B. in Südafrika endlich die marode Infrastruktur (Strassen, Bahnen) gebaut, in Rio hunderttausende von Wohnungen für die wachsende Mittelschicht hingestellt, Bahnhöfe, Flughäfen und Kanalisationen erstellt. Während 12 Jahren werden im Durchschnitt bis zu einer Million Arbeiter gebraucht, die das Zeug hinstellen, es wird investiert wie nie.
Doch folgt die Kritik an der FIFA einer Agenda, ist sie jammerndes Geschwafel oder gezieltes Kalkül? Es ist die arrogante, imperialistische und kalte Berechnung einer weissen Kaste, die fordert, Spiele nur noch in «demokratischen Regionen» abzuhalten, den Fussball also vom Welt- zum weissrassigen Spiel zu machen. Die Organisation Amnesty International, die schon vor dem ersten Spatenstich in Katar von «toten Arbeitern» sprach (was sie nachher verlogen bedauerte), ist durchtränkt von Töchtern und Söhnlis aus gutem Hause, die gesichert durch Papis Millionen ein wenig Sozialpolizei spielen. Sie regen sich über Grosskonzerne, angebliche Korruption und die Wirtschaft generell auf, im guten Wissen, dass sie selber genau diesen oligarchen Strukturen entstammen und nur dank ihnen im gesicherten Penthouse ein wenig auf empörte Selbstgerechtigkeit machen dürfen. Was kann ihnen schon passieren? Mit grosszügigen Rundumschlägen und «sozialen Engagement» lässt sich noch jeder Funke Selbstreflexion tilgen, dass man als Epigone der jahrhundertelangen, imperialen Profiteurs -Oberklasse entstammt. Die in einer gerechten Welt ihre sämtlichen ergaunerten Milliarden sofort den geplünderten Kolonialbewohnern rückerstatten müsste.
In sämtlichen NGO's finden sich ausschliesslich die Sprösslinge der Wirtschaftseliten oder diplomatischen Korps, Vertreter der «Arbeiterschicht» sucht man vergebens.
Und da soll man sich mitempören? Soweit kommst noch.