Die Mauer muss her!
Soeben hat Ex -MFS -Mitarbeiter Bodo Pjotrowitsch Ramelov (SED) in Thüringen die Wahl gewonnen. Was für Schweizer wie ein schlechter Scherz daherkommt, war in der Zone aber abzusehen: Nur wenige Ossis kamen mit Demokratie und Freiheit zurecht. Eine Dame in Karl -Marx -Stadt (früher Chemnitz): «Wir wollen Ramelov, weil er als Ex -Stasi weiss, wie man Leute führt. Heil Ramelov ... äh vorwärts!»
Bodo Ramelov, Kind eines Schafbauern in Minsk und in der Jugend durch KGB zum brutalen Schlächter hingewachsen, ein staksiger Mittvierziger, als eifriger DDR -Agent einst gefürchtet, aber ohne nennenswerte Berufsausbildung war denn heute Abend denn auch ganz der DDR -Rhetorik verpflichtet: «Wir Nationale Sozialisten wollen wieder eine starke Alternative zu Deutschland! Als erstes werde ich Buchenwald plattwalzen und den Plattenbau in Hoyerswerda wieder ankurbeln!» Unter dem Jubel seiner SED -Untergebenen brüllte der reizbare Preusse leicht scherzhaft: «Heute Potsdam, morgen die ganze Welt!»
Gehässig wich der wenig sympathische, ehemalige Mielke -Untergebene der FAZ -Frage aus, ob er nun die Mauer wiedererrichten wolle. «Mit Westagenten rede ich nicht» raunzte er in die Mikrophone, «und überhaupt, die jüdische Westpresse und die US -Diversanten werden ja noch sehen, wo sie bleibt, wenn wir von Erfurt aus (zuk. Bodo -Ramelov -grad) erst einmal bis nach Belgien zur Seine durchmarschieren!»
Na dann gute Nacht, Deutschland!