1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Divara @, Sonntag, 05. Oktober 2014, 22:49 (vor 3875 Tagen)

Da ich Gefallen daran gefunden habe, Geschichten zu erzählen, kommt hier eine neue. Diesmal erzähle ich von meinen palästinensischen Kollegen. Sie übertreffen uns an Charme und Überzeugungskraft.

Geschichte 1:
Bei einer interessanten Veranstaltung mit einem bekannten Nahostkorrespondenten erzählte eine Teilnehmerin, was sie von einer palästinensischen Reiseleiterin gehört habe. Sie hatte erst zwei Satze gesagt, da wusste der Nahostkorrespondent schon, wer diese Reiseleiterin war, und die Dame geriet beim Erzählen dadurch ein wenig ins Stottern. Trotzdem brachte sie die Geschichte noch rüber. Sie ging so:
Ein (natürlich radikaler) jüdischer Siedler hat auf dem Grundstück eines Palästinensers ein Haus gebaut. Der Palästinenser hat dagegen vor dem Haager Gericht geklagt. Er hat Recht bekommen. Aber der radikale Siedler hat sich nichts daraus gemacht.
Jetzt weiß ich, warum die Prozesse gegen jugoslawische Kriegsverbrecher stagnieren. Die müssen zu viele Grundstücksstreitereien schlichten.

Geschichte 2:
Der Nahostkorrespondent fügte noch eine Geschichte an. Meine Kollegin hatte ihrer Reisegruppe erzählt, Israel habe Palästina durch einen elektrischen Zaun abgetrennt. Vom Nahostkorrespondenten diesbezüglich noch einmal befragt, entschuldigte sie sich später. Sie habe natürlich gemeint, durch einen elektronisch gesicherten Zaun…Ja, es ist schon gut, dass wir angehalten werden, immer die richtige Wortwahl zu treffen. Die Turis haben diese Klarstellung natürlich nicht mitbekommen.

Geschichte 3:
Bei dieser Geschichte fiel mir eine weitere ein, die ich selbst erlebt habe. Unser Gästeführer in Bethlehem war ein äußerst charmanter hübscher palästinensischer Christ. Die Herzen flogen ihm zu. Typ Schwiegersohn, ganz und gar. Und wie gut er Deutsch sprach! Das hatte er in einem halben Jahr gelernt. (Vielleicht haben die Araber eine andere Zeitrechnung?)
Er erzählte von jenem bekannten Zusammenstoß zwischen israelischem Militär und bewaffneten Palästinensern, bei dem diese in der Bethlehemer Franziskanerkirche zusammengetrieben wurden. Natürlich bekamen die Palästinenser Hunger, besonders die Kinder, die sind ja immer dabei. Da wagten sich 3 Freiheitskämpfer (sic!) in den Klostergarten, um von den Bäumen ein paar Blätter zu zupfen und daraus eine Suppe zu kochen. Dabei wurden sie von den Israelis kaltblütig erschossen. Das ist wahrlich traurig. Ich frage mich nur die ganze Zeit: Wieso haben die Leute, die in Panik in eine Kirche fliehen, ausgerechnet einen Kochtopf dabei? Und noch einen ganz großen dazu?

Gute Nacht und bis bald.

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Pepper, Montag, 06. Oktober 2014, 22:29 (vor 3874 Tagen) @ Divara

Er erzählte von jenem bekannten Zusammenstoß zwischen israelischem Militär und bewaffneten Palästinensern, bei dem diese in der Bethlehemer Franziskanerkirche zusammengetrieben wurden. Natürlich bekamen die Palästinenser Hunger, besonders die Kinder, die sind ja immer dabei. Da wagten sich 3 Freiheitskämpfer (sic!) in den Klostergarten, um von den Bäumen ein paar Blätter zu zupfen und daraus eine Suppe zu kochen. Dabei wurden sie von den Israelis kaltblütig erschossen. Das ist wahrlich traurig. Ich frage mich nur die ganze Zeit: Wieso haben die Leute, die in Panik in eine Kirche fliehen, ausgerechnet einen Kochtopf dabei? Und noch einen ganz großen dazu?

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Gute Nacht und bis bald.
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Gusseisen. Darin verstecken sie die Kinder, damit ihnen kein Leid widerfährt.


(Ich weiß, nicht lustig, musste aber jetzt. T'ldigung.)

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Albert Schweizer, Montag, 06. Oktober 2014, 23:31 (vor 3874 Tagen) @ Pepper

Er erzählte von jenem bekannten Zusammenstoß zwischen israelischem Militär und bewaffneten Palästinensern, bei dem diese in der Bethlehemer Franziskanerkirche zusammengetrieben wurden. Natürlich bekamen die Palästinenser Hunger, besonders die Kinder, die sind ja immer dabei. Da wagten sich 3 Freiheitskämpfer (sic!) in den Klostergarten, um von den Bäumen ein paar Blätter zu zupfen und daraus eine Suppe zu kochen. Dabei wurden sie von den Israelis kaltblütig erschossen. Das ist wahrlich traurig. Ich frage mich nur die ganze Zeit: Wieso haben die Leute, die in Panik in eine Kirche fliehen, ausgerechnet einen Kochtopf dabei? Und noch einen ganz großen dazu?

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Gute Nacht und bis bald.
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Gusseisen. Darin verstecken sie die Kinder, damit ihnen kein Leid widerfährt.


(Ich weiß, nicht lustig, musste aber jetzt. T'ldigung.)


Zum Glück waren es keine Juden. Die, so weiss «Palästina Times», kochen ihre Kinder in den Töpfen!

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Divara @, Dienstag, 07. Oktober 2014, 06:22 (vor 3873 Tagen) @ Pepper

Er erzählte von jenem bekannten Zusammenstoß zwischen israelischem Militär und bewaffneten Palästinensern, bei dem diese in der Bethlehemer Franziskanerkirche zusammengetrieben wurden. Natürlich bekamen die Palästinenser Hunger, besonders die Kinder, die sind ja immer dabei. Da wagten sich 3 Freiheitskämpfer (sic!) in den Klostergarten, um von den Bäumen ein paar Blätter zu zupfen und daraus eine Suppe zu kochen. Dabei wurden sie von den Israelis kaltblütig erschossen. Das ist wahrlich traurig. Ich frage mich nur die ganze Zeit: Wieso haben die Leute, die in Panik in eine Kirche fliehen, ausgerechnet einen Kochtopf dabei? Und noch einen ganz großen dazu?

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Gute Nacht und bis bald.
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Gusseisen. Darin verstecken sie die Kinder, damit ihnen kein Leid widerfährt.


(Ich weiß, nicht lustig, musste aber jetzt. T'ldigung.)


Dann müssen sie aber auch Löffel dabeigehabt haben.

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Divara @, Mittwoch, 08. Oktober 2014, 06:21 (vor 3872 Tagen) @ Divara

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Von einem bedeutenden, inzwischen pensionierten, Politiker veröffentlicht, der nun ganz offiziell darf, was er zuvor nicht durfte.

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Divara @, Donnerstag, 09. Oktober 2014, 06:59 (vor 3871 Tagen) @ Divara

Ruprecht Polenz Sie machen es sich sehr einfach Herr Stawski. Ohne die Hilfe für UNWRA müßte Israel als Beatzungsmacht diese Aufgaben - auch finanziell - schultern. Honestly concerned
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Stefan Goepke Stimmt, Herr Polenz, ohne die Unterstützung der UNRWA müsste Israel sich selber angreifen. Aus dem Judenmord könnte richtig was werden, wenn Israel das übernehmen würde.

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

udosefiroth @, Donnerstag, 09. Oktober 2014, 19:57 (vor 3871 Tagen) @ Pepper

"Gusseisen. Darin verstecken sie die Kinder, damit ihnen kein Leid widerfährt."
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Das pepper ist so blöde, das ist schon edel+++

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Divara @, Donnerstag, 09. Oktober 2014, 21:55 (vor 3871 Tagen) @ udosefiroth

"Gusseisen. Darin verstecken sie die Kinder, damit ihnen kein Leid widerfährt."
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Das pepper ist so blöde, das ist schon edel+++

Aber ich habe noch Schulbücher aus dieser Zeit. Die sind irgendwie süß. Bei den Schauergeschichten aus meiner eigenen Schulzeit schü+ttelt die Vorkriegsgeneration den Kopf (sofern sie noch leben).

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Divara @, Freitag, 17. Oktober 2014, 06:46 (vor 3863 Tagen) @ Divara

Die Sache mit den Kochtöpfen hat mir keine Ruhe gelassen, und nun ist mir von kompetenter Seite bestätigt worden, dass es tatsächlich Kochtöpfe gab. Die verfolgten Söhne Allahs haben sich nämlich nicht allein in der Kirche verschanzt, sondern auch im angrenzenden Hospiz der Franziskaner. Und dort gab es tatsächlich Töpfe. Die Frage bleibt natürlich, wie viel Bäume man entlauben muss für eine Suppe? Sie haben dann aus den Fenstern auf den Feind geschossen, und der tat desgleichen. Dabei kamen 3 Gotteskrieger ums Leben. Das ist traurig, hätten sie doch nur einen weißen Lappen gehabt.
Das alles geschah übrigens mit Billigung des katholischen Patriarchen Michel Sabah, der ja auch jetzt im Ruhestand noch fleißig ist.
Seinen Ausspruch „Ich bin in erster Linie Palästinenser und erst in zweiter Linie Christ“ dürfte dem Vatikan irgendwie doch nicht so ganz gefallen haben, fürchte ich. Jeder andere mit gleichem Spruch wäre wohl mal kurz herbeizitiert worden…

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Divara @, Freitag, 17. Oktober 2014, 06:52 (vor 3863 Tagen) @ Divara

Und dann schafft er auch gleich noch die Ökumene. Das hier gelingt nicht mal dem neuen liberalen Papst:

Drei führende Vertreter der christlichen Kirchen im Nahen Osten haben die Staaten Europas aufgefordert, den Staat Palästina mit seiner Hauptstadt Ost-Jerusalem offiziell anzuerkennen. Sie veröffentlichten am Freitag einen Offenen Brief. Die Unterzeichner sind der frühere Lateinische Patriarch von Jerusalem Michel Sabbah (Foto, Mitte), der griechisch-orthodoxe Erzbischof Theodosius Hannah und der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Munib Yunan. Alle drei sind Palästinenser.

„Aus Jerusalem, unserer besetzten Hauptstadt, senden wir unsere dringende Botschaft an die ganze Welt und ganz besonders an Europa. Wir sehen uns nach Gerechtigkeit und Frieden“, zitiert die Nachrichtenangentur AFP den Brief der Kirchenoberhäupter.

Die drei Geistlichen erläutern, sie würden durch die Besatzung von ihren Kirchen getrennt. Sie werfen Israel eine „fortgesetzte Erniedrigung“ vor. Europa habe die moralische, rechtliche und politische Pflicht, Israel dafür verantwortlich zu machen und die gewaltlosen Initiativen der Palästinenser zu zu unterstützen, um die israelische Besatzung zu beenden. Die Kirchenvertreter fordern die Anerkennung Palästinas in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. (Israel heute)

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Divara @, Samstag, 18. Oktober 2014, 15:59 (vor 3862 Tagen) @ Divara

Ich muss euch Schlafmützen nun doch noch ein Geheimnis verraten. Meine Kollegin, die einen elektrischen Zaum von einem elektrisch gesicherten Zaun nicht unterscheiden kann und das Menschenrechtstribunal in den Haag für Grundstücksstreitereien angerufen haben will, heißt Faten Mukarker und ist von Haus aus Arzthelferin.

1001 Nacht - 3 neue Geschichten

Divara @, Sonntag, 19. Oktober 2014, 14:02 (vor 3861 Tagen) @ Divara

Kamel ben Yamaha wurde in Aachen festgenommen.:lt:

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