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Alex @, Mittwoch, 26. November 2014, 19:46 (vor 3822 Tagen)

In Anbetracht der hohen Wellen, die Polizeieinsätze in den USA auslösen, wollte ich einfach mal die Frage
in den Raum stellen, wie wir uns ordentliche und akzeptable Polizeiarbeit wünschen würden.
Ich respektiere einerseits das amerikanische Waffengesetz aufgrund seiner Historie, auch wenn es mir ganz recht ist,
dass es bei uns einen etwas restriktiveren Umgang mit Waffen gibt (den ich allerdings teilweise überzogen finde).
Okay, das findet wohl die Mehrheit gut.
Andererseits kann ich auch bezüglich Ferguson nicht das Hyperventilieren europäischer Gazetten nachvollziehen,
denn hierzulande gibt es auch tödliche Polizeischüsse, die oftmals einer geringeren Bedrohung
folgten als die in Ferguson.
Was wollen wir für eine Polizei, wie weit sollte sie gehen dürfen, wer muss sie kontrollieren?

Meine Erfahrung ist wohl die typische für einen Mann, als Jugendlicher
öfter genervt von den Ordnungshütern, allerdings auch in einer
Zeit, in der wir - unkontrolliert - viel mehr Freiräume hatten.
Aber auch mit der Erfahrung, dass ein respektvoller Umgangs mit der
Exekutive meistens honoriert wurde, Patzigkeit u.ä. eher nicht…
Mit zunehmendem Alter ist der Umgang zweifellos entspannter
geworden, auch wenn ich mir ab und an bei bestimmten Bevölkerungsgruppen
etwas weniger „Deeskalation“ wünschen würde…
In den USA war meine Begegnung mit den dortigen Behörden ähnlich.

Ich kann mich auch noch genau an die PR der Polizei als Freund und Helfer
erinnern, genau so wie an die Aktion für mehr Entspannung im Straßenverkehr.
Peggy March sang glaube ich den Jingle und die hatte echt schöne Beine…

Ist das Klischee einer freundlichen Ordnungsmacht absurd?
Sind die Leut’ wirklich nicht anders als mit Härte zu weniger asozialen
Verhaltensweisen zu bewegen?

In Ferguson fand zweifellos ein Angriff auf den alleine agierenden Cop
statt, von einem schlecht gelaunten 135kg Koloss.
Mal davon abgesehen, dass es ein Foul ersten Ranges ist, einen Polizisten
so zu attackieren, hatte der Depp dafür den Tod verdient?
Oder ist es sinnvoller für solche Kappen, dass sie darum wissen, dass sie bei solch
einem Verhalten mit ihrem Leben spielen?

Bin da ziemlich hin- und hergerissen.

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udosefiroth @, Mittwoch, 26. November 2014, 20:16 (vor 3822 Tagen) @ Alex

"In Ferguson fand zweifellos ein Angriff auf den alleine agierenden Cop
statt, von einem schlecht gelaunten 135kg Koloss."
_______________________________________________________________________

Genau da fängt die Problematik an. verbunden mit einer Verunsicherung
der örtlichen Sicherheitskräfte. Hier fehlte die in anderen Gemeinden
verwendete Elektroschockerpfeil Pistole, die hätte auch 135 kg aufge-
halten.
Dafür kann der Polizist nichts, der musste halt mit seiner Waffe aus-
kommen. Ebenso konnte der Polizist nichts dafür, kein Schwarzer Beamter
zu sein! Nur 6 platzierte Treffer, die sind fragwürdig.

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Alex @, Mittwoch, 26. November 2014, 20:31 (vor 3822 Tagen) @ udosefiroth

"In Ferguson fand zweifellos ein Angriff auf den alleine agierenden Cop
statt, von einem schlecht gelaunten 135kg Koloss."
_______________________________________________________________________

Genau da fängt die Problematik an. verbunden mit einer Verunsicherung
der örtlichen Sicherheitskräfte. Hier fehlte die in anderen Gemeinden
verwendete Elektroschockerpfeil Pistole, die hätte auch 135 kg aufge-
halten.
Dafür kann der Polizist nichts, der musste halt mit seiner Waffe aus-
kommen. Ebenso konnte der Polizist nichts dafür, kein Schwarzer Beamter
zu sein! Nur 6 platzierte Treffer, die sind fragwürdig.

Darum geht es auch, muss man die Polizei nicht langsam mit besseren Zwangsmitteln
ausstatten, die nur kampfunfähig machen, ohne gleich zu töten?
In dem Fall hätte dem Beamten der Elektroschocker auch nicht viel geholfen,
der Kerl hatte ihn ja am Schlafittchen...
Aber wenn Du Dir anschaust, was sich heute in Paris abgespielt hat, dann ist so
ein Elektrogerät eher pillepalle...

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/ueberfall-auf-schmuckgeschaeft-ca...

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Albert Schweizer, Samstag, 29. November 2014, 00:56 (vor 3820 Tagen) @ udosefiroth

"In Ferguson fand zweifellos ein Angriff auf den alleine agierenden Cop
statt, von einem schlecht gelaunten 135kg Koloss."
_______________________________________________________________________

Genau da fängt die Problematik an. verbunden mit einer Verunsicherung
der örtlichen Sicherheitskräfte. Hier fehlte die in anderen Gemeinden
verwendete Elektroschockerpfeil Pistole, die hätte auch 135 kg aufge-
halten.
Dafür kann der Polizist nichts, der musste halt mit seiner Waffe aus-
kommen. Ebenso konnte der Polizist nichts dafür, kein Schwarzer Beamter
zu sein! Nur 6 platzierte Treffer, die sind fragwürdig.

Exakt. Taser sind die Antwort.

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The Editrix ⌂ @, Mittwoch, 26. November 2014, 20:18 (vor 3822 Tagen) @ Alex

Bin da ziemlich hin- und hergerissen.

Ich auch Alex!

Hier sind zusätzliche Infos:

http://www.horowitzfreedomcenter.org/matthew_vadum_ferguson_in_flames

http://www.horowitzfreedomcenter.org/arnold_ahlert_obama_and_the_roots_of_the_ferguson_...

Das Freedom Center von David Horowitz ist sowieso eine besuchenswerte Seite.

Politische Korrektheit hat die ohnehin brandheißen Verhältnisse zwischen Schwarzen und Weißen noch weiter angeheizt. Der derzeitige Prädident hat das noch, absichtlich oder unabsichtlich, geschürt.

Schlimm ist auch die Politisierung des Begriffs "hate crime". Bei dem Polizisten in Ferguson ist man sich ja wohl klar, dass es keins war.

Dies ist zum Beispiel nie groß in den amerikanischen Medien verbreitet worden (hat nichts mit Obama zu tun, war noch zu Bushs Zeiten):

http://en.wikipedia.org/wiki/Wichita_Massacre

http://en.wikipedia.org/.../Murders_of_Channon_Christian...

Ich weiß, diese Post hat das Thema verfehlt. Ich muss noch mehr über Ferguson und all die Implikationen für das Thema Polizeigewalt nachdenken.

--
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(Caligula)

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NN, Mittwoch, 26. November 2014, 21:20 (vor 3822 Tagen) @ Alex

In Anbetracht der hohen Wellen, die Polizeieinsätze in den USA auslösen, wollte ich einfach mal die Frage
in den Raum stellen, wie wir uns ordentliche und akzeptable Polizeiarbeit wünschen würden.
Ich respektiere einerseits das amerikanische Waffengesetz aufgrund seiner Historie, auch wenn es mir ganz recht ist,
dass es bei uns einen etwas restriktiveren Umgang mit Waffen gibt (den ich allerdings teilweise überzogen finde).
Okay, das findet wohl die Mehrheit gut.
Andererseits kann ich auch bezüglich Ferguson nicht das Hyperventilieren europäischer Gazetten nachvollziehen,
denn hierzulande gibt es auch tödliche Polizeischüsse, die oftmals einer geringeren Bedrohung
folgten als die in Ferguson.
Was wollen wir für eine Polizei, wie weit sollte sie gehen dürfen, wer muss sie kontrollieren?

Meine Erfahrung ist wohl die typische für einen Mann, als Jugendlicher
öfter genervt von den Ordnungshütern, allerdings auch in einer
Zeit, in der wir - unkontrolliert - viel mehr Freiräume hatten.
Aber auch mit der Erfahrung, dass ein respektvoller Umgangs mit der
Exekutive meistens honoriert wurde, Patzigkeit u.ä. eher nicht…
Mit zunehmendem Alter ist der Umgang zweifellos entspannter
geworden, auch wenn ich mir ab und an bei bestimmten Bevölkerungsgruppen
etwas weniger „Deeskalation“ wünschen würde…
In den USA war meine Begegnung mit den dortigen Behörden ähnlich.

Ich kann mich auch noch genau an die PR der Polizei als Freund und Helfer
erinnern, genau so wie an die Aktion für mehr Entspannung im Straßenverkehr.
Peggy March sang glaube ich den Jingle und die hatte echt schöne Beine…

Ist das Klischee einer freundlichen Ordnungsmacht absurd?
Sind die Leut’ wirklich nicht anders als mit Härte zu weniger asozialen
Verhaltensweisen zu bewegen?

In Ferguson fand zweifellos ein Angriff auf den alleine agierenden Cop
statt, von einem schlecht gelaunten 135kg Koloss.
Mal davon abgesehen, dass es ein Foul ersten Ranges ist, einen Polizisten
so zu attackieren, hatte der Depp dafür den Tod verdient?
Oder ist es sinnvoller für solche Kappen, dass sie darum wissen, dass sie bei solch
einem Verhalten mit ihrem Leben spielen?

Bin da ziemlich hin- und hergerissen.

Ich halte es für vorschnell, sich zu dem Vorfall in Ferguson zu positionieren, wenn man die (nun anscheinend öffentlich zugänglichen) Vernehmungsprotokolle der Zeugen nicht mindestens quer gelesen hat - oder zumindest zwei verschiedene Zusammenfassungen derselben. Das habe ich nicht, also kann und will ich den Kern des Geschehens nicht bewerten, zumindest vorläufig nicht.

Der Kern des Geschehens liegt auch im Fall Trayvon Martin im Dunkeln. Da mir hier jedoch einiges über den Vorlauf und den Nachgang bekannt ist, sind mir diesbezüglich folgende Dinge aufgestoßen:

1. Hier hat zweifelsohne jemand einen auf Polizist gemacht, obwohl ihm die Polizei eindeutig dazu geraten hat, auf den Streifenwagen zu warten und denjenigen, den er für verdächtig hielt, lediglich im Auge zu behalten.

2. Das Opfer, Trayvon Martin, hatte nichts ausgefressen. Hier wurde ein schwarzer Jugendlicher von einem Wichtigtuer zu Unrecht verdächtigt, der auch noch nach seinem Gerichtsverfahren anscheinend nicht ganz rund läuft.

3. Die Polizei hatte den Fall binnen sehr kurzer Zeit abgeschlossen.

4. Die teils ekelerregenden Kommentare von amerikanischen Rechtsaußen und ihrer deutschen Pendants in der Blogosphäre, die nicht mehr Substanz hatten als diejenigen von echten politisch Korrekten, die zwanghaft in jedem erschossenen schwarzen amerikanischen Jugendlichen ein unschuldiges Opfer sehen wollen.

(Während ich in ein und demselben Kommentarbereich einer deutschen Wochenzeitung ein paar Wochen vor der Diskussion über diesen Fall von den obligatorischen Hanswürsten noch als "rechts" und "neoliberal" bezeichnet wurde, galt ich hier anderen Hanswürsten als "naiv" und "gutmenschig".)

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The Editrix ⌂ @, Donnerstag, 27. November 2014, 06:22 (vor 3821 Tagen) @ NN

Die teils ekelerregenden Kommentare von amerikanischen Rechtsaußen und ihrer deutschen Pendants in der Blogosphäre, die nicht mehr Substanz hatten als diejenigen von echten politisch Korrekten, die zwanghaft in jedem erschossenen schwarzen amerikanischen Jugendlichen ein unschuldiges Opfer sehen wollen.

(Während ich in ein und demselben Kommentarbereich einer deutschen Wochenzeitung ein paar Wochen vor der Diskussion über diesen Fall von den obligatorischen Hanswürsten noch als "rechts" und "neoliberal" bezeichnet wurde, galt ich hier anderen Hanswürsten als "naiv" und "gutmenschig".)

Am Anfang meiner "Internetkarriere", die vor der Jahrtausendwende begann, habe ich mich fast ausschließlich auf amerikanischen Seiten 'rumgetrieben. Es ist teilweise unerträglich, und ja, ekelerregend, was da abgeht. So wird z.B. ernsthaft behauptet, die Sklaverei sei garnicht so schlimm gewesen. Was gibt es mit solchen Leuten noch zu diskutieren.

Im Internet findet fast nie eine Auseinandersetzung mit der Meinung des Anderen, sondern mit seiner Person statt. Ich meide Kommentarbereiche inzwischen weitgehend. Übrigens weist das Etikett "Neocon", zumindest in Amerika, antisemitische Züge auf. Ein Musterbeispiel ist der von mir oben erwähnte David Horowitz.

Amerika muss das Rassenproblem in den Griff bekommen. So, wie es bisher gelaufen ist, wird es nicht klappen. Es durchdringt alle Bereiche der Gesellschaft. Glaubt jemand ernsthaft, dass der jetzt erregt diskutierte Fall Bill Cosby nichts mit seiner Hautfarbe zu tun hat? Ich finde es auch schlimm, dass die Problematik der schwarzen Minderheit andere wichtige Diskussionen überschattet, vor allem die der Amerinds. Ach, es gibt ja so viel dazu zu sagen . . .

Ultra-problematisch finde ich auch die sogenannten "vigilantes". Aber das hat sicher etwas mit der amerikanischen Geschichte zu tun, ebenso wie das Tragen von Waffen.

Und das führt mich endlich wieder zurück zum Thema Polizeigewalt. Was das Tragen von Waffen anbelangt, bin ich mit Alex d'accord. Interessieren würde mich auch, wie hier die "Methode Giuliani" seinerzeit in New York gesehen wird. Ich neige eher zum Positiven.

Gibt es ein Link zu den Ferguson-Vernehmungsprotokollen? Ich bin zu faul um danach zu googeln.

-------------------------------------
Edited to add:

Hab's gefunden: http://digg.com/2014/darren-wilson-testimony-transcript

--
ODERINT DUM METUANT
(Caligula)

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Divara @, Donnerstag, 27. November 2014, 10:40 (vor 3821 Tagen) @ The Editrix


Am Anfang meiner "Internetkarriere", die vor der Jahrtausendwende begann, habe ich mich fast ausschließlich auf amerikanischen Seiten 'rumgetrieben. Es ist teilweise unerträglich, und ja, ekelerregend, was da abgeht. So wird z.B. ernsthaft behauptet, die Sklaverei sei garnicht so schlimm gewesen. Was gibt es mit solchen Leuten noch zu diskutieren.

Nein, diskutieren nicht. Aber es ist schon ganz interessant zu lesen, wie manche ticken. In meiner beschränkten Welt kommen diese extremen Ansicht eigentlich nicht vor - außer natürlich, es geht um Israelis oder Juden. Dann ist alles erlaubt.


Im Internet findet fast nie eine Auseinandersetzung mit der Meinung des Anderen, sondern mit seiner Person statt. Ich meide Kommentarbereiche inzwischen weitgehend. Übrigens weist das Etikett "Neocon", zumindest in Amerika, antisemitische Züge auf. Ein Musterbeispiel ist der von mir oben erwähnte David Horowitz.

Amerika muss das Rassenproblem in den Griff bekommen. So, wie es bisher gelaufen ist, wird es nicht klappen. Es durchdringt alle Bereiche der Gesellschaft. Glaubt jemand ernsthaft, dass der jetzt erregt diskutierte Fall Bill Cosby nichts mit seiner Hautfarbe zu tun hat? Ich finde es auch schlimm, dass die Problematik der schwarzen Minderheit andere wichtige Diskussionen überschattet, vor allem die der Amerinds. Ach, es gibt ja so viel dazu zu sagen . . .

16 Frauen zu vergewaltigen oder belästigen, und das kommt erst jetzt und ganz plötzlich heraus? Wer glaubt denn das?

Was ich mich immer frage ist: warum klappt in Südamerika (wo so vieles gar nicht klappt), was die US-Amis nicht fertigbringen: ein simples Zusamennleben von Schawrz, Weiß und Bunt?


Ultra-problematisch finde ich auch die sogenannten "vigilantes". Aber das hat sicher etwas mit der amerikanischen Geschichte zu tun, ebenso wie das Tragen von Waffen.

Und das führt mich endlich wieder zurück zum Thema Polizeigewalt. Was das Tragen von Waffen anbelangt, bin ich mit Alex d'accord. Interessieren würde mich auch, wie hier die "Methode Giuliani" seinerzeit in New York gesehen wird. Ich neige eher zum Positiven.

Ich kann es mir ja erlauben, mal aus der Bibel zu zitieren (AT):

Verübt kein Unrecht im Gericht; begünstige nicht den Niedren und ergreife nicht Partei für den Vornehmen, sondern richte deinen Nächsten nach der Gerechtigkeit." Leviticus 19;15. Das sollte sich der *Christ* Obama übers Bett hängen.


Gibt es ein Link zu den Ferguson-Vernehmungsprotokollen? Ich bin zu faul um danach zu googeln.

Und ich zu faul zum Lesen. Bitte informiere uns, wenn du durch bist.

Was übrigens auch mich irritiert, sind die 6 (sechs) Schüsse. Das sieht danach aus, als sei jemand einer Situation psychisch nicht gewachsen gewesen.


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Edited to add:

Hab's gefunden: http://digg.com/2014/darren-wilson-testimony-transcript

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The Editrix ⌂ @, Donnerstag, 27. November 2014, 11:18 (vor 3821 Tagen) @ Divara

Am Anfang meiner "Internetkarriere", die vor der Jahrtausendwende begann, habe ich mich fast ausschließlich auf amerikanischen Seiten 'rumgetrieben. Es ist teilweise unerträglich, und ja, ekelerregend, was da abgeht. So wird z.B. ernsthaft behauptet, die Sklaverei sei garnicht so schlimm gewesen. Was gibt es mit solchen Leuten noch zu diskutieren.


Nein, diskutieren nicht. Aber es ist schon ganz interessant zu lesen, wie manche ticken. In meiner beschränkten Welt kommen diese extremen Ansicht eigentlich nicht vor - außer natürlich, es geht um Israelis oder Juden. Dann ist alles erlaubt.

Richtig!

Und in meiner kleinen Welt spielen derartige Diskussionen auch keine Rolle mehr, seit ich mich vor langer Zeit von amerikanischen Diskussionsforen verabschiedet habe.

Amerika muss das Rassenproblem in den Griff bekommen. So, wie es bisher gelaufen ist, wird es nicht klappen. Es durchdringt alle Bereiche der Gesellschaft. Glaubt jemand ernsthaft, dass der jetzt erregt diskutierte Fall Bill Cosby nichts mit seiner Hautfarbe zu tun hat? Ich finde es auch schlimm, dass die Problematik der schwarzen Minderheit andere wichtige Diskussionen überschattet, vor allem die der Amerinds. Ach, es gibt ja so viel dazu zu sagen . . .


16 Frauen zu vergewaltigen oder belästigen, und das kommt erst jetzt und ganz plötzlich heraus? Wer glaubt denn das?

Sehe ich genauso.

Was ich mich immer frage ist: warum klappt in Südamerika (wo so vieles gar nicht klappt), was die US-Amis nicht fertigbringen: ein simples Zusamennleben von Schawrz, Weiß und Bunt?

DAS habe ich mich auch schon oft gefragt! Vielleicht ist es der katholische Charakter dieser Länder. *schnell wegduck* Gegen US-amerikanische Religionsgemeinschaften wie die Evangelikalen oder die Seventh-Day-Adventisten hege ich eine starke Abneigung. Das schrieb Ellen White, "Prophetin" der Adventisten:
"Every species of animal which God had created were preserved in the ark. The confused species which God did not create, which were the result of amalgamation, were destroyed by the flood. Since the flood there has been amalgamation of man and beast, as may be seen in the almost endless varieties of species of animals, and in certain races of men." (Wikipedia)
Sowas wird ensthaft geglaubt. Hab ich selbst erlebt.

Vielleicht wäre das ja einen eigenen Thread wert.

--
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Alex @, Donnerstag, 27. November 2014, 12:42 (vor 3821 Tagen) @ Divara

Was ich mich immer frage ist: warum klappt in Südamerika (wo so vieles gar nicht klappt), was die US-Amis nicht fertigbringen: ein simples Zusamennleben von Schawrz, Weiß und Bunt?

Wer sagt denn, dass dies nicht klappt?
Es gibt mittlerweile eine recht große schwarze Mittelschicht, die ihren "armen" Brüdern und Schwestern eher kritisch gegenübersteht. Und das durchaus nicht grundlos.
Ein Verhalten, das wir ja auch von weißen Mittelschichten gegenüber dem "white trash" kennen...

Und zu Südamerika kann man ja nur den Kopf schütteln...
Deren Rassismus trifft immer nur die Armen, die sich keiner Gang anschließen.
Der Horror der Narco-Staaten, aktuell insbesondere Mexiko, hat auch mit Polizeigewalt zu tun,
ist aber noch nicht mal ansatzweise mit den USA vergleichbar, wo Korruption erfolgreich bekämpft wird.
In vielen Ländern Südamerikas klappt garnix, das Zusammenleben schon gar nicht.
Diese Länder regieren Angst und Gewalt und der Staat ist, wie so oft, einer der Bösewichte.

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The Editrix ⌂ @, Donnerstag, 27. November 2014, 13:57 (vor 3821 Tagen) @ Alex

Und zu Südamerika kann man ja nur den Kopf schütteln...
Deren Rassismus trifft immer nur die Armen, die sich keiner Gang anschließen.
Der Horror der Narco-Staaten, aktuell insbesondere Mexiko, hat auch mit Polizeigewalt zu tun,
ist aber noch nicht mal ansatzweise mit den USA vergleichbar, wo Korruption erfolgreich bekämpft wird.
In vielen Ländern Südamerikas klappt garnix, das Zusammenleben schon gar nicht.
Diese Länder regieren Angst und Gewalt und der Staat ist, wie so oft, einer der Bösewichte.

Was hat der böse Staat mit "Rasse" zu tun?

Und Arme werden aus sozioökonomischen, nicht aus "rassischen" Gründen diskriminiert.

Was die schwarze Mittelschicht angeht: Die gibt es nicht erst seit gestern. Nach der Sklavenbefreiung haben sich ambitionierte Schwarze sehr schnell aufgemacht, ihre Lebensumstände und die ihrer Schicksalsgenossen zu verbessern.

Die Macht der Drogenkartelle ist, historisch gesehen, ein relativ junges Phänomen und hat, so weit ich weiß, auch nichts mit Rasse zu tun. Tatsache ist, dass das Rasseproblem in Lateinamerika historisch sehr viel besser gelöst wurde, was nicht heißt, dass es dort keinen Rassismus gab oder gibt. Aber wäre das nicht so, würden sie damit auch alleine auf der Welt sein.

Hier ein kurzer Ausschnitt aus einem Papier des Kellogg Institutes:

FACT AND MYTH: DISCOVERING A RACIAL PROBLEM IN BRAZIL
In sum, Brazil is multiracial, not biracial. This makes its race relations more complex than in the U.S., and more complex than most Europeans expect. The most important fact about this multiracial society, from the standpoint of those wishing to study it, is that until fifteen years ago there were virtually no quantitative data with which to analyze it. Between 1890 and 1940 neither the Brazilian government nor Brazilian social scientists considered race to be a significant enough variable to justify recording it in the national census. Even when race was later included, as in 1950 and 1960, until the 1976 household survey (PNAD) there were no data by race on income, education, health, and housing (there were limited data on marriage, fertility, and morbidity).

http://kellogg.nd.edu/publications/workingpapers/WPS/173.pdf

Allein die Tatsache, dass keine Daten über Rassen erhoben wurden, zeigt doch schon, dass man dort bei weitem nicht so Rassebesessen ist und war, wie in US-Amerika.

Vom selben Autor Thomas E. Skidmore hier:

For me, as a historian of Brazil, North America’s “one-drop rule” has always seemed odd. No other society in this hemisphere has defined its racial types in such absolutist terms. David Hollinger, like many American historians before him, is clearly intrigued by this apparently unique “approach to the question of ethnoracial mixture.” How can we account for it? How could such a different racial classification have arisen in North America and not in any of the many other European colonial experiments in the New World?

Hollinger cites three features that in combination allegedly made U.S. racial evolution different. The first is a regime that tolerated slavery and thereby produced a significant population of slave descent. The second is massive immigration that enriched American society. The third is survival of an Indian population, even if only in token numbers.

But Hollinger examines the influence of these three factors on racial attitudes and behavior in the United States alone. If we add one other country, Brazil, to the picture, we find something rather startling. All three of Hollinger’s conditions also obtained in Brazil. Yet they did not produce the one-drop rule. Something else must have been at work.

If I had been writing this commentary a half century ago, I would have stressed the enormous difference between the two countries in the racial status given to the offspring of mixed unions. Throughout the United States (multi-racial societies emerged in Charleston and New Orleans, but only temporarily), the one-drop rule defined mixed bloods (even the lightest mulattos) as black. In Brazil, by contrast, racial attribution depended on how the person looked and on the particular circumstances of that person, which led to the racial fluidity for which Brazil is famous…

http://www.mixedracestudies.org/wordpress/?tag=one-drop-rule

Diese Diskussion: "The one drop of blood rule in the U.S. and Latin America" im African-American Forum ist ebenfalls unbedingt leseswert:
http://www.topix.com/forum/afam/TE2NNGSMUUBJBC544

Thema verfehlt Alex, so wie ich bei der Polizeigewalt. ;-)

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Alex @, Donnerstag, 27. November 2014, 14:12 (vor 3821 Tagen) @ The Editrix

Thema verfehlt Alex, so wie ich bei der Polizeigewalt. ;-)

Na wenn das so ist...:-D
http://www.titanic-magazin.de

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The Editrix ⌂ @, Donnerstag, 27. November 2014, 14:31 (vor 3821 Tagen) @ Alex

http://www.titanic-magazin.de

Lieber Alex, da ich absolut unterbelichtet bin, was Popkultur angeht - ich habe ja noch nicht mal ein Ferni - bitte ich dich um eine kurze Erklärung, worum es hier geht. Außer Bohlen ist mir keiner von denen ein Begriff.

--
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Divara @, Donnerstag, 27. November 2014, 14:35 (vor 3821 Tagen) @ The Editrix

http://www.titanic-magazin.de


Lieber Alex, da ich absolut unterbelichtet bin, was Popkultur angeht - ich habe ja noch nicht mal ein Ferni - bitte ich dich um eine kurze Erklärung, worum es hier geht. Außer Bohlen ist mir keiner von denen ein Begriff.

Ja bitte! Ich hab zwar ein Ferni, aber nur wenige Sender, gerade die, die Krimis zeigen.
RTL kriege ich nicht. Das ziehe ich mir genüsslich rein, wenn ich in einem Hotel bin. Besonders in der Mittagspause die Sendungen aus der Hefe des Volkes. Aber das reicht dann auch.

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Alex @, Donnerstag, 27. November 2014, 15:00 (vor 3821 Tagen) @ Divara

http://www.titanic-magazin.de


Lieber Alex, da ich absolut unterbelichtet bin, was Popkultur angeht - ich habe ja noch nicht mal ein Ferni - bitte ich dich um eine kurze Erklärung, worum es hier geht. Außer Bohlen ist mir keiner von denen ein Begriff.


Ja bitte! Ich hab zwar ein Ferni, aber nur wenige Sender, gerade die, die Krimis zeigen.
RTL kriege ich nicht. Das ziehe ich mir genüsslich rein, wenn ich in einem Hotel bin. Besonders in der Mittagspause die Sendungen aus der Hefe des Volkes. Aber das reicht dann auch.


Das habt ihr jetzt davon, ihr TV-Hasser!


P.S. Guggst Du:

https://www.youtube.com/watch?v=bBJuNIrDgd8


Dieter Bohlen (hat gestohlen, alle Hits aus Polen...) ist der
Pate des Mörderischen Trios...

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The Editrix ⌂ @, Donnerstag, 27. November 2014, 15:22 (vor 3821 Tagen) @ Alex

P.S. Guggst Du:

https://www.youtube.com/watch?v=bBJuNIrDgd8

Ja dass der Bruce Darnell heißt, weiß ich inzwischen auch. Ich dachte das mit dem Mord hätte irgendeinen realen Hintergrund - dass die den rausgemobbt hätten oder sowas.

--
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NN, Donnerstag, 27. November 2014, 15:46 (vor 3821 Tagen) @ Divara


Am Anfang meiner "Internetkarriere", die vor der Jahrtausendwende begann, habe ich mich fast ausschließlich auf amerikanischen Seiten 'rumgetrieben. Es ist teilweise unerträglich, und ja, ekelerregend, was da abgeht. So wird z.B. ernsthaft behauptet, die Sklaverei sei garnicht so schlimm gewesen. Was gibt es mit solchen Leuten noch zu diskutieren.


Nein, diskutieren nicht. Aber es ist schon ganz interessant zu lesen, wie manche ticken. In meiner beschränkten Welt kommen diese extremen Ansicht eigentlich nicht vor - außer natürlich, es geht um Israelis oder Juden. Dann ist alles erlaubt.


Im Internet findet fast nie eine Auseinandersetzung mit der Meinung des Anderen, sondern mit seiner Person statt. Ich meide Kommentarbereiche inzwischen weitgehend. Übrigens weist das Etikett "Neocon", zumindest in Amerika, antisemitische Züge auf. Ein Musterbeispiel ist der von mir oben erwähnte David Horowitz.

Amerika muss das Rassenproblem in den Griff bekommen. So, wie es bisher gelaufen ist, wird es nicht klappen. Es durchdringt alle Bereiche der Gesellschaft. Glaubt jemand ernsthaft, dass der jetzt erregt diskutierte Fall Bill Cosby nichts mit seiner Hautfarbe zu tun hat? Ich finde es auch schlimm, dass die Problematik der schwarzen Minderheit andere wichtige Diskussionen überschattet, vor allem die der Amerinds. Ach, es gibt ja so viel dazu zu sagen . . .


16 Frauen zu vergewaltigen oder belästigen, und das kommt erst jetzt und ganz plötzlich heraus? Wer glaubt denn das?

Was ich mich immer frage ist: warum klappt in Südamerika (wo so vieles gar nicht klappt), was die US-Amis nicht fertigbringen: ein simples Zusamennleben von Schawrz, Weiß und Bunt?

Das ist doch auch wieder Quatsch. Als ob es dieses simple Zusammenleben überhaupt nicht geben würde, sonst wäre Obama nie Präsident geworden.

Abgesehen davon ist Ferguson ein recht eigentümlicher Fall. Das Städtchen ist einerseits im Allgemeinen nicht so ein hartes Pflaster wie z.B. die üblen, größtenteils von schwarzen Amerikanern bewohnten Gegenden von Washington D.C. Andererseits gibt es bei der städtischen Polizei, wenn ich richtig informiert bin, lediglich drei schwarze Polizeibeamte. Das ist eine sehr geringe Quote, diese ist vielerorts höher, auch in Gegenden, die übler sind als Ferguson.

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udosefiroth @, Donnerstag, 27. November 2014, 21:20 (vor 3821 Tagen) @ NN

"Das ist doch auch wieder Quatsch. Als ob es dieses simple Zusammenleben überhaupt nicht geben würde, sonst wäre Obama nie Präsident geworden."
__________________________________________________________________________________

Das Problem ist die allseits vorhandene latente Gewaltbereitschaft, die Streichung
von Polizeistellen, das Desinteresse am Staat und den Gemeinde Verwaltungen, seitens
der Schwarzen Bevölkerung, die desolate wirtschaftliche Lage; jedenfalls eine tödliche Melange.
Rassismus zeigt sich derzeit auch auf Seiten der Afroamerikaner, und dieser trifft
nun die Latinos! Der afroamerikanische Mittelstand ist gegen die Legalisierung von
5. Millionen illegalen Latinos, die aber werden von den Demokraten als zukünftige
Wähler betrachtet. Gar nicht so einfach in den USA...

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Divara @, Donnerstag, 27. November 2014, 22:21 (vor 3821 Tagen) @ udosefiroth

"Das ist doch auch wieder Quatsch. Als ob es dieses simple Zusammenleben überhaupt nicht geben würde, sonst wäre Obama nie Präsident geworden."
__________________________________________________________________________________

Das Problem ist die allseits vorhandene latente Gewaltbereitschaft, die Streichung
von Polizeistellen, das Desinteresse am Staat und den Gemeinde Verwaltungen, seitens
der Schwarzen Bevölkerung, die desolate wirtschaftliche Lage; jedenfalls eine tödliche Melange.
Rassismus zeigt sich derzeit auch auf Seiten der Afroamerikaner, und dieser trifft
nun die Latinos! Der afroamerikanische Mittelstand ist gegen die Legalisierung von
5. Millionen illegalen Latinos, die aber werden von den Demokraten als zukünftige
Wähler betrachtet. Gar nicht so einfach in den USA...

Aber an den Genen kann es nicht liegen, dass die so schlecht drauf sind. Was läuft schief. Benachteiligungen kann man innerhalb von zwei Generationen aufholen. Siehe die Polen im Ruhrpott.

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Alex @, Donnerstag, 27. November 2014, 22:26 (vor 3821 Tagen) @ Divara

"Das ist doch auch wieder Quatsch. Als ob es dieses simple Zusammenleben überhaupt nicht geben würde, sonst wäre Obama nie Präsident geworden."
__________________________________________________________________________________

Das Problem ist die allseits vorhandene latente Gewaltbereitschaft, die Streichung
von Polizeistellen, das Desinteresse am Staat und den Gemeinde Verwaltungen, seitens
der Schwarzen Bevölkerung, die desolate wirtschaftliche Lage; jedenfalls eine tödliche Melange.
Rassismus zeigt sich derzeit auch auf Seiten der Afroamerikaner, und dieser trifft
nun die Latinos! Der afroamerikanische Mittelstand ist gegen die Legalisierung von
5. Millionen illegalen Latinos, die aber werden von den Demokraten als zukünftige
Wähler betrachtet. Gar nicht so einfach in den USA...


Aber an den Genen kann es nicht liegen, dass die so schlecht drauf sind. Was läuft schief. Benachteiligungen kann man innerhalb von zwei Generationen aufholen. Siehe die Polen im Ruhrpott.

Das Pali-Syndrom?

Fakt ist jedenfalls, dass für Schwarze in den USA schwarze Gewalttäter die größte Bedrohung sind.

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Divara @, Freitag, 28. November 2014, 07:49 (vor 3820 Tagen) @ Alex

"Das ist doch auch wieder Quatsch. Als ob es dieses simple Zusammenleben überhaupt nicht geben würde, sonst wäre Obama nie Präsident geworden."
__________________________________________________________________________________

Das Problem ist die allseits vorhandene latente Gewaltbereitschaft, die Streichung
von Polizeistellen, das Desinteresse am Staat und den Gemeinde Verwaltungen, seitens
der Schwarzen Bevölkerung, die desolate wirtschaftliche Lage; jedenfalls eine tödliche Melange.
Rassismus zeigt sich derzeit auch auf Seiten der Afroamerikaner, und dieser trifft
nun die Latinos! Der afroamerikanische Mittelstand ist gegen die Legalisierung von
5. Millionen illegalen Latinos, die aber werden von den Demokraten als zukünftige
Wähler betrachtet. Gar nicht so einfach in den USA...


Aber an den Genen kann es nicht liegen, dass die so schlecht drauf sind. Was läuft schief. Benachteiligungen kann man innerhalb von zwei Generationen aufholen. Siehe die Polen im Ruhrpott.


Das Pali-Syndrom?

Fakt ist jedenfalls, dass für Schwarze in den USA schwarze Gewalttäter die größte Bedrohung sind.

Es wäre wirklich mal eine seriöse Untersuchung wert, aber ich fürchte, die Ergebnisse wären zur Zeit nicht populär. Ein aktuelles Beispiel aus dem RL: Ein Schüler von mir (J., Mihi) beklagte sich über einen Mitschüler, der ein völlig unterirdisches Deutsch spräche. Ich, ganz sozial, wende ein, dass man berücksichtigen muss, in welchem Alter er nach Deutschland gekommen sei.
Quatsch sagt J., der ist in Deutschland geboren, und als er in unsere Klasse kam, sprach er völlig normal. Er hat sich das jetzt angewöhnt, er findet das cool.

Das könnte man wirklich wohl Pali-Syndrom nennen.

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Polizeigewalt

Alex @, Freitag, 28. November 2014, 08:56 (vor 3820 Tagen) @ Divara

"Das ist doch auch wieder Quatsch. Als ob es dieses simple Zusammenleben überhaupt nicht geben würde, sonst wäre Obama nie Präsident geworden."
__________________________________________________________________________________

Das Problem ist die allseits vorhandene latente Gewaltbereitschaft, die Streichung
von Polizeistellen, das Desinteresse am Staat und den Gemeinde Verwaltungen, seitens
der Schwarzen Bevölkerung, die desolate wirtschaftliche Lage; jedenfalls eine tödliche Melange.
Rassismus zeigt sich derzeit auch auf Seiten der Afroamerikaner, und dieser trifft
nun die Latinos! Der afroamerikanische Mittelstand ist gegen die Legalisierung von
5. Millionen illegalen Latinos, die aber werden von den Demokraten als zukünftige
Wähler betrachtet. Gar nicht so einfach in den USA...


Aber an den Genen kann es nicht liegen, dass die so schlecht drauf sind. Was läuft schief. Benachteiligungen kann man innerhalb von zwei Generationen aufholen. Siehe die Polen im Ruhrpott.


Das Pali-Syndrom?

Fakt ist jedenfalls, dass für Schwarze in den USA schwarze Gewalttäter die größte Bedrohung sind.


Es wäre wirklich mal eine seriöse Untersuchung wert, aber ich fürchte, die Ergebnisse wären zur Zeit nicht populär. Ein aktuelles Beispiel aus dem RL: Ein Schüler von mir (J., Mihi) beklagte sich über einen Mitschüler, der ein völlig unterirdisches Deutsch spräche. Ich, ganz sozial, wende ein, dass man berücksichtigen muss, in welchem Alter er nach Deutschland gekommen sei.
Quatsch sagt J., der ist in Deutschland geboren, und als er in unsere Klasse kam, sprach er völlig normal. Er hat sich das jetzt angewöhnt, er findet das cool.

Das könnte man wirklich wohl Pali-Syndrom nennen.

Na gut, das könnte man auch als typischen Ausdruck (vor)pubertärer Verwirrung bewerten.
Aber in diesem Thread geht es ja um Polizeigewalt, auch wenn zwischendurch das typische Mäandern eintritt,
wollte ich nur noch mal daran erinnern.
In unserem befreundeten Nachbarboard hat sich ein Ralphi engagiert, der mit Nachdruck die Wiedereinführung von Körperstrafen einfordert. Ich hab' mal gegoogelt, hier ein Bild von diesem Vollblutrabauken:
http://media.buch.de/img-adb/18202701-41-00/augsburger_puppenkiste_ralphi_der_schlaubae...

Jetzt habe ich dessen links und deren amüsanten Inhalt mal verfolgt und die dazugehörigen Bilder lassen einen schon ein wenig träumen...:-D
Die Gesichter der beiden deutschen "Spraykünstler" in der Singapurer Grünen Minna hatten für jeden etwas tröstliches, der sich schon über die farbige Verkotung frisch geweißter Hauswände echauffiert hat, selbst wenn es nicht die eigenen waren...
Dass die Milchbärte, über einen Bock geschnallt, den kleinen Arsch versohlt bekommen könnten, führte in den Singapurer Leserbriefspalten zu ähnlichen Ergüssen, wie man sie hier auch finden könnte.
Die haben dort eben früh die Schnauze von solchen Bubenstücken voll...und wehren sich.
Während man sich hier auf der Höhe der kulturellen Entwicklung der Kunst im öffentlichen Raum wähnt,
denn ohne "Tags" ist man ja provinziell. Auch in Kattenvenne...
Ein paar solide Dachlattenhiebe durch die Exekutive auf die freigelegten Heckspoiler würde so manches Strafverfahren gegen jugendliche Asozialitäten erheblich verkürzen...
Und da ja auch mittlerweile die Damen sprayen...:-D

Polizeigewalt

Albert Schweizer, Samstag, 29. November 2014, 19:11 (vor 3819 Tagen) @ Alex

"Das ist doch auch wieder Quatsch. Als ob es dieses simple Zusammenleben überhaupt nicht geben würde, sonst wäre Obama nie Präsident geworden."
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Das Problem ist die allseits vorhandene latente Gewaltbereitschaft, die Streichung
von Polizeistellen, das Desinteresse am Staat und den Gemeinde Verwaltungen, seitens
der Schwarzen Bevölkerung, die desolate wirtschaftliche Lage; jedenfalls eine tödliche Melange.
Rassismus zeigt sich derzeit auch auf Seiten der Afroamerikaner, und dieser trifft
nun die Latinos! Der afroamerikanische Mittelstand ist gegen die Legalisierung von
5. Millionen illegalen Latinos, die aber werden von den Demokraten als zukünftige
Wähler betrachtet. Gar nicht so einfach in den USA...


Aber an den Genen kann es nicht liegen, dass die so schlecht drauf sind. Was läuft schief. Benachteiligungen kann man innerhalb von zwei Generationen aufholen. Siehe die Polen im Ruhrpott.


Das Pali-Syndrom?

Fakt ist jedenfalls, dass für Schwarze in den USA schwarze Gewalttäter die größte Bedrohung sind.


Es wäre wirklich mal eine seriöse Untersuchung wert, aber ich fürchte, die Ergebnisse wären zur Zeit nicht populär. Ein aktuelles Beispiel aus dem RL: Ein Schüler von mir (J., Mihi) beklagte sich über einen Mitschüler, der ein völlig unterirdisches Deutsch spräche. Ich, ganz sozial, wende ein, dass man berücksichtigen muss, in welchem Alter er nach Deutschland gekommen sei.
Quatsch sagt J., der ist in Deutschland geboren, und als er in unsere Klasse kam, sprach er völlig normal. Er hat sich das jetzt angewöhnt, er findet das cool.

Das könnte man wirklich wohl Pali-Syndrom nennen.


Na gut, das könnte man auch als typischen Ausdruck (vor)pubertärer Verwirrung bewerten.
Aber in diesem Thread geht es ja um Polizeigewalt, auch wenn zwischendurch das typische Mäandern eintritt,
wollte ich nur noch mal daran erinnern.
In unserem befreundeten Nachbarboard hat sich ein Ralphi engagiert, der mit Nachdruck die Wiedereinführung von Körperstrafen einfordert. Ich hab' mal gegoogelt, hier ein Bild von diesem Vollblutrabauken:
http://media.buch.de/img-adb/18202701-41-00/augsburger_puppenkiste_ralphi_der_schlaubae...

Jetzt habe ich dessen links und deren amüsanten Inhalt mal verfolgt und die dazugehörigen Bilder lassen einen schon ein wenig träumen...:-D
Die Gesichter der beiden deutschen "Spraykünstler" in der Singapurer Grünen Minna hatten für jeden etwas tröstliches, der sich schon über die farbige Verkotung frisch geweißter Hauswände echauffiert hat, selbst wenn es nicht die eigenen waren...
Dass die Milchbärte, über einen Bock geschnallt, den kleinen Arsch versohlt bekommen könnten, führte in den Singapurer Leserbriefspalten zu ähnlichen Ergüssen, wie man sie hier auch finden könnte.
Die haben dort eben früh die Schnauze von solchen Bubenstücken voll...und wehren sich.
Während man sich hier auf der Höhe der kulturellen Entwicklung der Kunst im öffentlichen Raum wähnt,
denn ohne "Tags" ist man ja provinziell. Auch in Kattenvenne...
Ein paar solide Dachlattenhiebe durch die Exekutive auf die freigelegten Heckspoiler würde so manches Strafverfahren gegen jugendliche Asozialitäten erheblich verkürzen...
Und da ja auch mittlerweile die Damen sprayen...:-D

Ich schlage vor: Papst Franziskus, der Nachfolger des Hitlerjungen, sollte nächstes Mal vermitteln. Er scheint ein glückliches Händchen zu haben - selbst Katholenkritiker sind von ihm begeistert.

Was natürlich die Verachtung für viele seiner durchgeknallten Schäfchen (so wie sie auch in diesem Forum rumgeistern) keinesfalls schmälert.

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Alex @, Sonntag, 30. November 2014, 01:14 (vor 3819 Tagen) @ Albert Schweizer


Ich schlage vor: Papst Franziskus, der Nachfolger des Hitlerjungen, sollte nächstes Mal vermitteln. Er scheint ein glückliches Händchen zu haben - selbst Katholenkritiker sind von ihm begeistert.

Was natürlich die Verachtung für viele seiner durchgeknallten Schäfchen (so wie sie auch in diesem Forum rumgeistern) keinesfalls schmälert.

Papst Franziskus sollte schnellstens der Märtyrertod ereilen, ein dämlicherer Mistkerl war selten an der Spitze dieser Religionsgemeinschaft.
Seine Existenz ist der Beleg für die Nichtexistenz Gottes.

Und wieso gehst Du nicht wieder im Bellantis herumkotzen?
Ralphi ist doch genau Deine Kragenweite.
Ein geschichtsvergessenes Stück Scheiße wie der liegt Dir doch bestimmt mehr als die hiesigen Betschwestern.

Polizeigewalt

Albert Schweizer, Sonntag, 30. November 2014, 13:56 (vor 3818 Tagen) @ Alex


Ich schlage vor: Papst Franziskus, der Nachfolger des Hitlerjungen, sollte nächstes Mal vermitteln. Er scheint ein glückliches Händchen zu haben - selbst Katholenkritiker sind von ihm begeistert.

Was natürlich die Verachtung für viele seiner durchgeknallten Schäfchen (so wie sie auch in diesem Forum rumgeistern) keinesfalls schmälert.


Papst Franziskus sollte schnellstens der Märtyrertod ereilen, ein dämlicherer Mistkerl war selten an der Spitze dieser Religionsgemeinschaft.
Seine Existenz ist der Beleg für die Nichtexistenz Gottes.

Und wieso gehst Du nicht wieder im Bellantis herumkotzen?
Ralphi ist doch genau Deine Kragenweite.
Ein geschichtsvergessenes Stück Scheiße wie der liegt Dir doch bestimmt mehr als die hiesigen Betschwestern.


Die Absetzung des verhassten Panzergenerals und Ersatz durch den allseits beliebten und geachteten Argentinier geht Dir deutschtümelndem Kleinlich doch näher als gedacht!!

Muh ... ha ha!!

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Alex @, Sonntag, 30. November 2014, 17:10 (vor 3818 Tagen) @ Albert Schweizer


Papst Franziskus sollte schnellstens der Märtyrertod ereilen, ein dämlicherer Mistkerl war selten an der Spitze dieser Religionsgemeinschaft.
Seine Existenz ist der Beleg für die Nichtexistenz Gottes.

Und wieso gehst Du nicht wieder im Bellantis herumkotzen?
Ralphi ist doch genau Deine Kragenweite.
Ein geschichtsvergessenes Stück Scheiße wie der liegt Dir doch bestimmt mehr als die hiesigen Betschwestern.

Die Absetzung des verhassten Panzergenerals und Ersatz durch den allseits beliebten und geachteten Argentinier geht Dir deutschtümelndem Kleinlich doch näher als gedacht!!

Muh ... ha ha!!

Auch der war mir wurscht. Wie schon seine Vorgänger.
Noch lachst Du, aber als Schweizer auf dem Weg in den Sozialismus wird Dir das Feixen bald vergehen...:-D

Muh....

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Polizeigewalt

The Editrix ⌂ @, Sonntag, 30. November 2014, 19:55 (vor 3818 Tagen) @ Alex

Auch der war mir wurscht. Wie schon seine Vorgänger.
Noch lachst Du, aber als Schweizer auf dem Weg in den Sozialismus wird Dir das Feixen bald vergehen...:-D

Muh....

[image] [image]

--
ODERINT DUM METUANT
(Caligula)

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Alex @, Sonntag, 30. November 2014, 20:08 (vor 3818 Tagen) @ The Editrix

Auch der war mir wurscht. Wie schon seine Vorgänger.
Noch lachst Du, aber als Schweizer auf dem Weg in den Sozialismus wird Dir das Feixen bald vergehen...:-D

Muh....


[image] [img]images/uploaded/20141130185521547b6819159e6.gif[/[/quote]

Hast ja recht.
Aber es ist nun mal Tradition, den Schweizer zu ärgern.
Hast Du mit ihm schon 2003 gemacht...

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The Editrix ⌂ @, Sonntag, 30. November 2014, 20:29 (vor 3818 Tagen) @ Alex

Hast Du mit ihm schon 2003 gemacht...

Man wird älter und reifer! [image]

--
ODERINT DUM METUANT
(Caligula)

EU gefährlicher als die USA!

Albert Schweizer, Samstag, 29. November 2014, 01:05 (vor 3820 Tagen) @ Alex


Fakt ist jedenfalls, dass für Schwarze in den USA schwarze Gewalttäter die größte Bedrohung sind.

Fakt ist, das für Menschen auf der Welt Schweden die grösste Bedrohung ist.

Anzahl Straftaten pro 100'000 Einwohner (Schweden):

15'005


Anzahl Straftaten pro 100'000 Einwohner (EU):

5.090


Anzahl Straftaten pro 100'000 Einwohner (USA):

3.531

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udosefiroth @, Freitag, 28. November 2014, 14:14 (vor 3820 Tagen) @ Divara

"Benachteiligungen kann man innerhalb von zwei Generationen aufholen. Siehe die Polen im Ruhrpott."
________________________________________________________________________________

Das geht viel tiefer als man glaubt, da ist noch die Spaltung aus dem Bürger-
krieg und die Entfremdung Land/Süden versus Stadt/Nord. Wallace der Reaktionär
wurde selbst von Schwarzen im Süden gewählt, warum..? Klar um es den Norden zu
zeigen; das war eine Desillusionierung für etliche Bürgerrechtler, die es nie
begriffen, das Sie als Fremde angesehen wurden.

Dein Beispiel für das Ruhrgebiet aber trifft es nicht; die Polen hatten eine
Chance für den sozialen Aufstieg und dieser ist der Garant für eine Integra-
tion in der Gesellschaft; klar damals war der industrielle Boom in der Kaiser-
zeit.
Das Absurde in den USA, das Größte Gefahrenpotential für einen Afroamerikaner
besteht durch andere Afroamerikaner, Gewalt ist eben keine Einbahnstraße.

Polizeigewalt

Albert Schweizer, Samstag, 29. November 2014, 01:09 (vor 3820 Tagen) @ Divara


Was ich mich immer frage ist: warum klappt in Südamerika (wo so vieles gar nicht klappt), was die US-Amis nicht fertigbringen: ein simples Zusamennleben von Schawrz, Weiß und Bunt?


Vielleicht liegts am Katholizismus, dass es so gut funktioniert? Resp. ist der Katholizismus dafür verantwortlich, dass es eben überhaupt nicht funktioniert?

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika/mexiko-in-aufruhr-nie-ein-rechtsstaa...

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NN, Donnerstag, 27. November 2014, 15:32 (vor 3821 Tagen) @ The Editrix

Die teils ekelerregenden Kommentare von amerikanischen Rechtsaußen und ihrer deutschen Pendants in der Blogosphäre, die nicht mehr Substanz hatten als diejenigen von echten politisch Korrekten, die zwanghaft in jedem erschossenen schwarzen amerikanischen Jugendlichen ein unschuldiges Opfer sehen wollen.

(Während ich in ein und demselben Kommentarbereich einer deutschen Wochenzeitung ein paar Wochen vor der Diskussion über diesen Fall von den obligatorischen Hanswürsten noch als "rechts" und "neoliberal" bezeichnet wurde, galt ich hier anderen Hanswürsten als "naiv" und "gutmenschig".)


Am Anfang meiner "Internetkarriere", die vor der Jahrtausendwende begann, habe ich mich fast ausschließlich auf amerikanischen Seiten 'rumgetrieben. Es ist teilweise unerträglich, und ja, ekelerregend, was da abgeht. So wird z.B. ernsthaft behauptet, die Sklaverei sei garnicht so schlimm gewesen. Was gibt es mit solchen Leuten noch zu diskutieren.

Im Internet findet fast nie eine Auseinandersetzung mit der Meinung des Anderen, sondern mit seiner Person statt. Ich meide Kommentarbereiche inzwischen weitgehend. Übrigens weist das Etikett "Neocon", zumindest in Amerika, antisemitische Züge auf. Ein Musterbeispiel ist der von mir oben erwähnte David Horowitz.

Die Kategorie Neocon kann deskriptiv oder pejorativ verwendet werden. Das ergibt sich aus dem jeweiligen Kontext. Wenn es negativ wertend verwendet wird, kann auch Antisemitismus dahinter stecken, muss aber nicht. Auch das ergibt sich - zumindest häufig - aus dem jeweiligen Kontext.

Ob nun David Horowitz ein Neocon ist oder ein Con kann ich auf die Schnelle nicht beurteilen. Was ich beurteilen kann, ist, dass er bzw. seine Website sich die Kategorie Conservative auf die Fahnen schreibt und die beiden verlinkten Artikel darauf hindeuten, dass Barack Obama so ziemlich an allem schuld sein soll; das weckt bei mir Skepsis und Desinteresse. Ich war nie ein Obama-Fan, aber mir geht dieses Obama-Bashing von vielen Konservativen bzw. identitären Konservativen ("Seht her, ich bin voll konservativ!") ungefähr genauso auf den Wecker wie das Bush-Bashing von vielen Linken und Linksliberalen. Hier soll George Bush, von dem ich auch kein Fan bin, so ziemlich an jedem Mist schuld gewesen sein.

Amerika muss das Rassenproblem in den Griff bekommen. So, wie es bisher gelaufen ist, wird es nicht klappen. Es durchdringt alle Bereiche der Gesellschaft. Glaubt jemand ernsthaft, dass der jetzt erregt diskutierte Fall Bill Cosby nichts mit seiner Hautfarbe zu tun hat?

Was sollte der Fall Bill Cosby seiner Hautfarbe zu haben?! Cosby ist eine amerikanische Fernsehikone, und zwar nicht nur für Schwarze, gegen die Vergewaltigungsvorwürfe erhoben werden.

Nun gibt es sehr wahrscheinlich einige wenige bekloppte Schwarze und/oder Linke, die behaupten, dass die Vorwürfe nicht erhoben würden, wenn Cosby nicht schwarz wäre. Und am anderen Ende des politischen Spektrums wird es wiederum einige wenige bekloppte Weiße geben, die irgendwas mit "das war doch klar", "Hollywood" und "liberal" erzählen.

Dergleichen stereotype Reaktionsmuster machen aber mitnichten den Kern der Diskussion über Cosby aus. Cosby ist sehr prominent. Und im Raum stehende Vergewaltigungen sind keine unbezahlten Parkzettel.

Polizeigewalt

NN, Donnerstag, 27. November 2014, 16:09 (vor 3821 Tagen) @ The Editrix

Die teils ekelerregenden Kommentare von amerikanischen Rechtsaußen und ihrer deutschen Pendants in der Blogosphäre, die nicht mehr Substanz hatten als diejenigen von echten politisch Korrekten, die zwanghaft in jedem erschossenen schwarzen amerikanischen Jugendlichen ein unschuldiges Opfer sehen wollen.

(Während ich in ein und demselben Kommentarbereich einer deutschen Wochenzeitung ein paar Wochen vor der Diskussion über diesen Fall von den obligatorischen Hanswürsten noch als "rechts" und "neoliberal" bezeichnet wurde, galt ich hier anderen Hanswürsten als "naiv" und "gutmenschig".)


Am Anfang meiner "Internetkarriere", die vor der Jahrtausendwende begann, habe ich mich fast ausschließlich auf amerikanischen Seiten 'rumgetrieben. Es ist teilweise unerträglich, und ja, ekelerregend, was da abgeht. So wird z.B. ernsthaft behauptet, die Sklaverei sei garnicht so schlimm gewesen. Was gibt es mit solchen Leuten noch zu diskutieren.


Nachtrag: Was ich im Fall Trayvon Martin ekelerregend fand, waren gar nicht mal die Äußerungen der raren Spezies des offenen Rassisten (die ich mir nicht reingezogen habe), sondern die z.B. Versuche von Bloggern, die sich zumindest konservativ nennen und dem rechten Flügel der Republikaner nahe stehen, Trayvon Martin in Bezug auf den betreffenden Abend irgendetwas anzudichten, um eine Notwehr des (für sie per se unschuldigen) Schützen als ausgemachte Sache erscheinen zu lassen. So war bekannt, dass Trayvon Martin kein Musterknabe war (diese Info war übrigens auch tatsächlich oder vermeintlich liberalen Medien zu entnehmen). Was die besagten Blogger dazu inspirierte, in den Raum zu stellen, dass Martin vorhatte, sich mit den zuvor gekauften Bonbons und Hustensaft (den er nicht hatte) irgendeinen billigen Drogencocktail zu mixen.

Dann muss der Schütze gar nicht mal zwingend ein Rassist gewesen sein; möglicherweise hätte er auch einen ihm unbekannten nicht-schwarzen Jugendlichen, der ein Hoodie trug und durch die Gegend guckte, verfolgt. Aber der Schütze war und ist wohl kaum ein rechtschaffender Normalo-Ami, der zuhause eine Kurzwaffe hat und sich eben einfach über Einbrüche in der Nachbarschft Sorgen machte, als den ihn manche sehr gerne sehen wollten.

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Polizeigewalt

Alex @, Donnerstag, 27. November 2014, 12:32 (vor 3821 Tagen) @ NN

Ich halte es für vorschnell, sich zu dem Vorfall in Ferguson zu positionieren, wenn man die (nun anscheinend öffentlich zugänglichen) Vernehmungsprotokolle der Zeugen nicht mindestens quer gelesen hat - oder zumindest zwei verschiedene Zusammenfassungen derselben. Das habe ich nicht, also kann und will ich den Kern des Geschehens nicht bewerten, zumindest vorläufig nicht.

Der Kern des Geschehens liegt auch im Fall Trayvon Martin im Dunkeln. Da mir hier jedoch einiges über den Vorlauf und den Nachgang bekannt ist, sind mir diesbezüglich folgende Dinge aufgestoßen:

1. Hier hat zweifelsohne jemand einen auf Polizist gemacht, obwohl ihm die Polizei eindeutig dazu geraten hat, auf den Streifenwagen zu warten und denjenigen, den er für verdächtig hielt, lediglich im Auge zu behalten.

2. Das Opfer, Trayvon Martin, hatte nichts ausgefressen. Hier wurde ein schwarzer Jugendlicher von einem Wichtigtuer zu Unrecht verdächtigt, der auch noch nach seinem Gerichtsverfahren anscheinend nicht ganz rund läuft.

3. Die Polizei hatte den Fall binnen sehr kurzer Zeit abgeschlossen.

Der Fall Martin ist für mich allerdings anders gelagert.
Es war keine Polizeigewalt.
Und dieser Trayvon war kein Schäfchen, wer weiß, was die beiden miteinander auszumachen hatten...

4. Die teils ekelerregenden Kommentare von amerikanischen Rechtsaußen und ihrer deutschen Pendants in der Blogosphäre, die nicht mehr Substanz hatten als diejenigen von echten politisch Korrekten, die zwanghaft in jedem erschossenen schwarzen amerikanischen Jugendlichen ein unschuldiges Opfer sehen wollen.

(Während ich in ein und demselben Kommentarbereich einer deutschen Wochenzeitung ein paar Wochen vor der Diskussion über diesen Fall von den obligatorischen Hanswürsten noch als "rechts" und "neoliberal" bezeichnet wurde, galt ich hier anderen Hanswürsten als "naiv" und "gutmenschig".)

Dieses Phänomen ist oft das Zeichen, dass man noch alle Tassen im Schrank hat...
Am lustigsten finde ich, "neoliberal" als vermeintliche Abqualifizierung zu verwenden.:-D

Polizeigewalt

NN, Donnerstag, 27. November 2014, 16:29 (vor 3821 Tagen) @ Alex

Ich halte es für vorschnell, sich zu dem Vorfall in Ferguson zu positionieren, wenn man die (nun anscheinend öffentlich zugänglichen) Vernehmungsprotokolle der Zeugen nicht mindestens quer gelesen hat - oder zumindest zwei verschiedene Zusammenfassungen derselben. Das habe ich nicht, also kann und will ich den Kern des Geschehens nicht bewerten, zumindest vorläufig nicht.

Der Kern des Geschehens liegt auch im Fall Trayvon Martin im Dunkeln. Da mir hier jedoch einiges über den Vorlauf und den Nachgang bekannt ist, sind mir diesbezüglich folgende Dinge aufgestoßen:

1. Hier hat zweifelsohne jemand einen auf Polizist gemacht, obwohl ihm die Polizei eindeutig dazu geraten hat, auf den Streifenwagen zu warten und denjenigen, den er für verdächtig hielt, lediglich im Auge zu behalten.

2. Das Opfer, Trayvon Martin, hatte nichts ausgefressen. Hier wurde ein schwarzer Jugendlicher von einem Wichtigtuer zu Unrecht verdächtigt, der auch noch nach seinem Gerichtsverfahren anscheinend nicht ganz rund läuft.

3. Die Polizei hatte den Fall binnen sehr kurzer Zeit abgeschlossen.


Der Fall Martin ist für mich allerdings anders gelagert.
Es war keine Polizeigewalt.

Das habe ich auch so nicht gesagt. Aber es war a) ein Todesfall eines schwarzen Jugendlichen, der sehr breit diskutiert wurde und b) ein Fall, in dem die örtliche Polizei sehr schnell den Deckel drauf gemacht hat. Man musste wahrlich nicht Al Sharpton heißen, kein Gutmensch oder kein hauptamtlicher Antirassist sein, um dies merkwürdig zu finden.

Und dieser Trayvon war kein Schäfchen, wer weiß, was die beiden miteinander auszumachen hatten...

Da fängt der smear doch schon an. Dass Martin kein Musterknabe war, hatte ich gesagt (siehe anderer Kommentar); er hatte aber an dem betreffenden Abend nachweislich nicht das Geringste ausgefressen und hatte dies aller Wahrscheinlichkeit auch nicht vor.

Wie hättest du als Jugendlicher reagiert, wenn ein aggressiv gestimmter, paranoider Nachbarschaftswächter auf dich zugeht (der ganz offensichtlich eben kein Cop ist)?! Freundlich und zurückhaltend?

Fest steht, dass der spätere Schütze fest davon ausging, dass er etwas ausgefressen hatte oder im Schilde führte und den Rat der Polizei, im Auto zu bleiben und auf die Streife zu warten, nicht befolgt hat.

Wenn man in diesem Fall sagt "Im Zweifel für den Angeklagten" mag das kein Skandal sein.

Aber man ist auch definitiv nicht politisch korrekt, wenn man sagt, dass die Sache gestunken hat.

Abgesehen davon habe ich auf CNN ein längeres, anonymes Interview mit einer Geschworenen gesehen, deren Urteilsfähigkeit ich nicht anders als gering bezeichnen kann.

4. Die teils ekelerregenden Kommentare von amerikanischen Rechtsaußen und ihrer deutschen Pendants in der Blogosphäre, die nicht mehr Substanz hatten als diejenigen von echten politisch Korrekten, die zwanghaft in jedem erschossenen schwarzen amerikanischen Jugendlichen ein unschuldiges Opfer sehen wollen.

(Während ich in ein und demselben Kommentarbereich einer deutschen Wochenzeitung ein paar Wochen vor der Diskussion über diesen Fall von den obligatorischen Hanswürsten noch als "rechts" und "neoliberal" bezeichnet wurde, galt ich hier anderen Hanswürsten als "naiv" und "gutmenschig".)


Dieses Phänomen ist oft das Zeichen, dass man noch alle Tassen im Schrank hat...
Am lustigsten finde ich, "neoliberal" als vermeintliche Abqualifizierung zu verwenden.:-D

Polizeigewalt

NN, Freitag, 28. November 2014, 15:47 (vor 3820 Tagen) @ Alex

Hier ein lesenswerter Kommentar des (liberalen) Journalisten Josh Marshall zum Fall Brown/Wilson:

http://talkingpointsmemo.com/edblog/making-sense-of-darren-wilsons-story

Ich halte Marshalls Analyse des Geschehens größtenteils für plausibel. Eingedenk falscher und/oder übertriebener Zeugenaussagen zugunsten Browns / zuungunsten Wilsons, die sich im Endeffekt vermutlich stark zugunsten Wilsons ausgewirkt haben, halte ich es für relativ wahrscheinlich, dass Wilson in seiner Aussage mindestens übertreibt. So erscheint es mir zumal wenig glaubhaft, dass er von der wilden Furie, als die er Brown beschreibt, kaum sichtbare Spuren abbekommen hat und/oder gleich sechs(?) Schüsse abgeben musste.

Wohlgemerkt: In Deutschland wissen auch bzw. gerade Idioten und Arschlöcher, dass sie nicht allzu viel riskieren, wenn sie ohne Schusswaffe oder Stichwaffe gegenüber Polizisten körperlich aggressiv werden. In den USA wissen - sofern sie nicht gerade zugedröhnt sind - auch bzw. gerade Idioten und Arschlöcher, dass sie auch dann viel riskieren, wenn sie ohne Schusswaffe oder Messer gegenüber Polizisten körperlich aggressiv werden.

In einem Punkt bin ich allerdings skeptisch: Marshall hat Recht, wenn er sinngemäß darauf hinweist, dass Personen, die, wie anscheinend Brown, (nur) gekifft haben, zwar irgendeinen Scheiß machen können, aber eben definitiv nicht zu explosiver physischer Gewalt neigen (selbst wenn sie ansonsten gut und/oder gerne mal zuhauen - das kann ich aus meiner Jugendzeit nur bestätigen). Entsprechend sind auch Marshalls kontrastierende Hinweise auf Aufputschdrogen und/oder sich psychotisch verhaltende Personen korrekt. Bei alldem vergisst er allerdings einen Punkt: Auch Cannabis-Konsum kann (bei Personen, die eine genetische Disposition dafür haben) Psychosen bzw. psychotisches Verhalten auslösen, auch dann, wenn die Betreffenden im Moment nichts geraucht haben. Dies ist insgesamt selten, aber es kommt vor.

Vor allem hierin bestehen meine Zweifel zugunsten des (Nicht-)Angeklagten Wilson.

Abschließend möchte ich auf dem Hintergrund des von Marshall (siehe Link) gezeigten Videos, auch wenn dieser Umstand banal ist, noch betonen, dass amerikanische Polizisten erheblich mehr Grund zur Vorsicht bei Einsätzen bzw. Kontrollen haben als deutsche, weil in den USA die legale und illegale Schusswaffenbesitzquote deutlich höher ist.

Der in dem Video gezeigte Cop ist seinem Job jedoch nicht gewachsen. Er ist nicht vorsichtigt, sondern schlicht panisch (wie es in ähnlicher Weise möglicherweise Wilson war). Ich möchte nicht wissen, was er erzählt und was man ihm geglaubt hätte, wenn sein Fahrzeug nicht mit einer Kamera bestückt gewesen wäre.

-------

Hier noch ein grottig-bizarrer Artikel über "Polizeigewalt" einer Berufskreuzbergerin, die eine Journalistenschule absolviert hat und die Zeit-Online mit ihren weltfremden Ansichten über Polizeiarbeit vollmachen darf:

http://www.zeit.de/gesellschaft/2014-07/polizei-gewalt-kritik-empirische-forschung/komp...

Falls mir die Autorin zufälligerweise mal über den Weg laufen sollte, werde ich mich an dieses weltfremde Elaborat erinnern und ihr darlegen, dass sie mit sowas unterm Strich nur zum reaktionär Werden provoziert.

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Polizeigewalt

Alex @, Montag, 01. Dezember 2014, 17:03 (vor 3817 Tagen) @ NN

Hier noch ein Beitrag mit weiteren Infos über die Befindlichkeiten
des schwarzen Amerika nach Ferguson:
http://www.welt.de/politik/ausland/article134868103/Die-ausgebremsten-Ambitionen-schwar...

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The Editrix ⌂ @, Sonntag, 30. November 2014, 07:05 (vor 3818 Tagen) @ Alex

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