CIA
Was haben alle Geheimdienste dieser Welt gemeinsam? Sie sind teuer, brutal und inkompetent. Legendär die Szene beim Fall der Berliner Mauer, wo eine CIA -Sekretärin ihren Vorgesetzten in Langley fragt: «There was a wall?»
Und nun kommt der «Folterbericht» der CIA an die Öffentlichkeit, wo sich die US -Linke vor gespielter Empörung nicht mehr einkriegt. Und damit nur die damalige republikanische Machtelite auf den Plan ruft, die dem «inszenierten Geheule» genauso entschlossen entgegentritt und die Dokumente z.T. mit harschen Worten verurteilt. Der Bericht sei «Kacke» (Cheney), diejenigen, die jetzt rumjammerten, seien insgeheim froh darüber, dass die CIA genauso gehandelt hat und sich zukünftig einen «Ruf als unberechenbare, brutale Macht der Abschreckung» erarbeitet habe.
Folter gilt gemäss internationalem Recht immer und überall als Verbrechen, im grösseren, organisierten Stil sogar als Kriegsverbrechen.
Auch im tütschem Fall «Taschner» kam die Strafkammer zum Schluss: « ... (dass) die von Daschner angeordnete Androhung von Schmerzen mit dem Ziel, eine Aussage zu erzwingen, im hessischen Polizeirecht keine Grundlage (habe) und rechtswidrig (sei). Auch der von der Verteidigung in Anspruch genommene Aspekt der Nothilfe sei zu verwerfen, da in deren Verfolgung die Verletzung der Menschenwürde des Täters in Kauf genommen worden sei. Eine Verletzung des fundamentalsten Menschenrechts überhaupt sei jedoch durch nichts zu rechtfertigen; dies komme einem Tabubruch gleich ( ... ) »
Doch obwohl auch führende Republikaner, darunter Präsidentschaftskandidat Mc Cain (selber Folteropfer) immer wieder schon in den 80-er und 90-er Jahren betonten, dass Folter «schwachsinnig» sei, hat sich die Bush -Ägide nach dem 11. September auf die Folter verständigt.
Ist die CIA also nun wirklich die Supermacht der Supermacht, als die sie von Spinnern und Antiamerikanern immer wieder gesehen wird?
Nein.
Sondern eine bürokratische, verkalkte Behörde. Auch dieser Fall beweist: So richtig nützen tut die CIA eigentlich niemandem. Sie verhindert weder Anschläge noch weiss sie über die aktuelle Weltlage Bescheid. Sie holt ihre Informationen von «CNN», wird politisch nur ungenügend kontrolliert und entscheidet in gruppendynamischen Prozessen eigentlich nur Blödsinn.
In Zeiten des Internets / Twitter usw. ist sie überflüssig geworden. Wie alle anderen Geheimdienste der Welt auch.
Wäre die US -Linke ehrlich, sie würde die Abschaffung der CIA fordern. Doch stattdessen macht sie genau das, was Jack Nicholson in «A few good men» anklagt: Mokiert sich an feinen Parties über die «unmenschliche Obrigkeit» und ist insgeheim doch froh, dass es diese Arschlöcher gibt und auch den Gutmenschen eine «gefühlte» Sicherheit vermittelt, in die man sich warm kuscheln kann.