Statement von Michel Friedman

Niklas, Freitag, 11. Juli 2003, 23:53 (vor 7977 Tagen) @ Nora

Du hast geschrieben:

"Diese innerlich und äußerlich abstoßende (meine
großmutter hätte gesagt: "wen gott gezeichnet
hat..."), vom leben und den männern enttäuschte
frau, versucht andere mit ihrem eigenen hass und
ihrer eigenen frustration zu vergiften, auf dass
auch sie kein glückliches leben führen können."

Hier identifizierst du das angeblich Häßliche mit
dem Bösen. Durch das Großmutter-Zitat insinuierst
du einen zwingenden Zusammenhang zwischen innerer
und äußerer Abstoßung. Es gab einmal ein
Sprichwort: "Hüte dich vor den Gezeichneten".
Lichtenberg hat einmal geschrieben, nach all dem,
was den Gezeichneten angetan wurde, hätten diese
ein weit größeres Recht zu sagen: "Hüte dich vor
den Nichtgezeichneten." Sprüche wie "wen gott
gezeichnet hat..." beziehen sich auf
physiognomische Irrlehren, deren sich auch
Antisemiten (manche, nicht alle) bedient haben.
Ich war einfach überrascht, daß ausgerechnet du
eine Anhängerin der Physiognomie zu sein scheinst,
da ich dir bislang aufgeklärtes Denken zu
unterstellen geneigt war. Ich finde es einfach
unmöglich, Menschen wegen ihres Aussehens
anzugreifen.