Die Schweiz und die Kirche

Albert Schweizer, Freitag, 03. April 2015, 21:14 (vor 3694 Tagen)

Wie revolutionär und demokratisch die Schweiz mit der katholischen Kirche umgeht, muss man nicht mit bewundernden Lobgesängen der renommiertesten französischen oder amerikanischen Intellektuellen -Elite untermauern. Es reicht schon, wenn man liest, was denn die Gegner dieses fortschrittlichen und weltweit wegweisenden Modells darüber denken. Vielleicht wäre es Zeit, dass das Schweizer Modell global bald Schule machen würde.

«Problemfelder (der Situation in der Schweiz der Katholischen Kirche):

- Ein Pfarrer, der wiedergewählt werden muss von seinen Gläubigen, befindet sich de facto in einer "Maulkorbsituation". Die Lehre der Kirche kann so nicht mehr authentisch verkündigt werden; und wenn nur in einer "untergrundkirchlichen Situation".

- Ein Bischof der Schweiz ist beschnitten in seinen kanonischen Rechten, einen Pfarrer für eine Pfarrei zu bestellen. Der Bischof/Pfarrer ist finanziell abhängig von den Kirchgemeinden/Landeskirchen, die Machtkonzentration liegt bei den staatskirchenrechtlichen Institutionen.

- Ein Bischof kann sein zukünftiges Personal in der Ausbildung nicht von etwaigen Irrlehrern fernhalten.

- Die Bischofsbestellung ist abhängig von demokratisch-volkskirchlichen Einstellungen, der Papst kann den Konkordaten zufolge nicht ohne Weiteres einen Bischof einsetzen, wie er dies in fast allen Diözesen der Welt durchsetzen kann.

- Ein Bischof hat durch die Beschneidung seiner kanonischen Kompetenzen mitunter nur noch repräsentative Funktionen (siehe Konflikt in der Pfarrei St. Anna, Röschenz (BL).

- Die katholische Kirche als solche ist kein gleichwertiger Partner für die Schweizerische Eidgenossenschaft.

- Durch die dopppelte Struktur wird die Kirche in der Schweiz gelähmt.

- Die durchsetzungsstärksten Laien bekommen in diesem System eine ihnen nicht zukommende, autoritäre Rolle in der Kirche. Es tritt eine Art Spaltung auf zwischen den staatskirchenrechtlichen und kanonischen Strukturen.

- Der Staat zwingt so die Kirche in ein demokratisches Korsett und will die Kirche so in den Strukturen demokratisieren. Damit sind Auswirkungen auf das Selbstverständnis der Katholiken verbunden; trotz der vertraglichen Zusicherung der Schweiz, sich bei den Religionsgemeinschaften (auch in strukturellen und organisatorischen Belangen) nicht einzumischen. ( ... )»

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