GRexit und kein Ende ? Nachtrag

Divara @, Dienstag, 30. Juni 2015, 16:17 (vor 3605 Tagen) @ Alex

Für all die keynesianischen Tagträumer hier und anderswo noch ein launiges Interview:

http://www.derbund.ch/ausland/europa/In-Griechenland-macht-man-nicht-durch-Leistung-Kar...

Ich bin früher sehr oft, besonders in den 70er Jahren, in Griechenland gewesen. Der Lebensstandard in den Städten war mit dem deutschen nicht vergleichbar, alles war zwei Stufen bescheidener, aber akzeptabel, und auf dem Lande gab es noch viel Armut. Deren Ende war allerdings absehbar, denn man hatte mindestens einen engen Verwandten, der nach Deutschland gegangen war, um das nötige Geld für ein Mehrfamilienhaus zu verdienen. Eine Lehrerfamilie konnte sich nicht - wie in Deutschland - ein eigenes Haus leisten, aber sie lebten nicht eng. Sonne und Meer waren außerdem ein guter Ersatz für Geld.

In den 90er Jahren begann meine Schule einen (schlecht funktionierenden) Schüleraustausch mit einer grichischen Schule. Ich arbeitete damals schon nicht mehr dort, wurde aber gebeten, den griechischen Lehrern die Stadt zu zeigen.

Ich habe ziemlich gestaunt. Obwohl ich eigentlich auch immer recht gut angezogen war, konnte ich bei den Markenklamotten nicht mithalten. Man trat auf, oooch wie Herr Tsipras. Münster wurde gelangweilt belächelt, man war empört, dass man durch diese Stadt laufen musste und nicht mit dem Auto dadurchfahren konnte. Klar, bei Highheels. Ich brachte die Kollegen später zu einem Restaurant auf dem Land, aber ich schämte meines Wagens der unteren Mittelklasse.

Ich war froh, als ich die wieder los war. Wie dieser Sprung möglich war, habe ich mich damals schon gefragt.


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