Das Große Thing kommt immer näher. Eigentlich sollte es am 15. September stattfinden, aber wegen des jüdischen Neujahrsfestes wurde es um 2 Tage auf den 17.9. verschoben. Man ist ja rücksichtsvoll, obwohl das jüdische Interesse eher klein sein dürfte.

Laut Thingordnung muss der Thinggraf zwei Wochen zuvor die Tagesordnung vorlegen, er hat also nun noch zwei Tage Zeit. Weiß er nicht, dass die Feindin sitzt und lauert?
Möglicherweise ist er krank. Er ist sehr anfällig. So geschah es vor einigen Monaten, dass er sich mit seinem neuen großen Sportwagen in einen unfallträchtigen Kreisverkehr begab und rums, fuhr ihm jemand in den Kofferraum. Da sein edles Gefährt Automatikschaltung hat, lag sein linkes Bein lose im Vorderteil desselben und er stieß mit dem Knie an die untere Abdeckung der Motorhaube. Das Knie bekam ein Schleudertrauma, von Operation war die Rede, zumindest musste kräftig gehinkt werden. Wenn er nun im Rollstuhl zum Thing erscheint?
A
Wir werden sehen. Ich muss nun noch kreativ meine Rede vor der Thingversammlung vorbereiten, etwa des Inhalts, dass ich ihn für einen inkompetenten unreifen blöden Versager halte, der nur ein Selfie abziehen will. Das muss ich natürlich besser formulieren, und eine Generalprobe ist schon angesetzt. Ich rede sowieso nur, wenn ich gefragt werde.
Also noch zwei Tage. Keine Tagesordnung – kein Thing. Divara gnadenlos.
Obwohl ich mit dem Thema eigentlich durch bin. Aber ich habe einige Getreue, die ich nicht enttäuschen will. Also muss ich erscheinen. Es wird auf jeden Fall grauenvoll.

Klingt das hier nicht gut:

„Im Namen des Vorstandes der blablabla bedauere ich den Rücktritt von Frau Divara von ihrem Amt als stellvertretende Thinggräfin, zumal Frau Divara in den letzten Jahren immens viel zu unserer Arbeit beigetragen hat. Unsere Thingversammlung im Herbst wird Gelegenheit bieten, Frau Divaras Verdienste um unseren Standort im Einzelnen zu würdigen.“

Sollte auf der Tagesordnung dieser Punkt auftauchen, werde ich als Erstes deren Änderung beantragen. Das macht er nicht.
Außerdem frage ich mich, wer ihm das formuliert hat.