Die Kirche und die Flüchtlinge
In der aktuellen Flüchtlingskrise sticht eins vor allem hervor: Wie München den Flüchtlingen hilft. Aber auch was für Typen in all den deutschen Talkrunden hocken. Neben redlichen Flüchtlingshelfern und Gemeindepolitiker sieht man vor allem «Kirchenleute» dort blöd rumsitzen, die mit ihrem Müll dem Wort «Fremdschämen» eine ganz neue Konnation verleihen.
So sind diese Büttel der Doofheit tatsächlich «stolz darauf», wie Kirchen sich um die Flüchtlinge kümmern. Stolz darauf? Als würde ein Bäcker bei Illner verkünden, das er Brötchen backt. Die Flüchtlingshilfe ist nicht etwa ein nettes Zubringsel, sondern gehört zum Berufsbild von Pastoren und dem ganzen Pack. Es wird ihnen mit Kirchensteuern und anderen staatlichen Zuwendungen gütlich bezahlt. Es gehört sogar in den Grundkatalog, ist eine ihrer ureigensten Bestimmungen.
Am Schlimmsten diese Käsemann, die dauernd die Bibel zitiert und mit dem Spruch «Die Christen müssen wieder in die Kirche, um der islamischen Bedrohung standhalten zu können» wohl den Vogel abgeschossen hat.
Wahrlich richtig. Statt wie tausende von Zivilbürger an der Grenze und anderswo zu spenden, zu helfen, Toiletten aufzustellen und Wohnungsraum zur Verfügung zu stellen lieber in Gotteshäuser gehen, um die Quote wieder zu füllen.
Es stände ihr und anderen gut an, nach München zu fahren, in die Kirchen Feldbetten zu stellen, dem roten Kreuz zu helfen und mit anzupacken statt die Zeit der Zuschauer mit Schwachsinn zu stehlen und im öffentlich rechtlichen Fernsehen dauernd die «christlichen Wurzeln» des Abendlandes (das «jüdische» ist nach deutscher Geschichtslektüre wohl mittlerweile vollends aus der Debatte gefallen) zu betonen. Diese Art von «medialem Moralimperialismus» gibt es wohl nur in Deutschland.
Im Schweizer Fernsehen sieht man solche Leute nicht - die Gebührenzahler ständen Minuten nach Sendebeginn mit brennenden Fackeln und Mistgabeln vor dem Studio.
Zu Recht.
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