Das fröhliche Thing

Divara @, Sonntag, 20. September 2015, 11:18 (vor 3586 Tagen)

Das Große Thing war eher unspektakulär, spannend war nur das Vorfeld.
Hier ein kurzes Protokoll:
Gegen 19.30 Uhr war man am Thingplatz versammelt, im Halbkreis die Edlen, vor sich den Thinggraf, links neben ihm die Vizegräfin, die in den vier Jahren ihres Amtes höchstens fünf Sätze gesprochen hat, und rechts ein Schreib-und Lesekundiger in fortgeschrittenem Alter, der jenseits der 75 seine Liebe zum Iran, zur Burka entdeckte und Peter Münch für einen missverstandenen, Aufrechten hält, der von bösartigen Philosemiten verleumdet wird. So saßen sie da wie drei von einem Feuerwerk der Volksmusik übriggebliebene tote Hosen. Sie werden mit ihrer zurückhaltenden Art besonders die Jugend faszinieren, was ihr erklärtes Ziel ist. (Eine vierte Person unterschied sich; ich werde sie deshalb fairerweise überschlagen.)

Pünktlich als der Mond im 8. Hause stand, konnte das Thing beginnen. Es begann aber nicht. Der Thinggraf war sichtlich nervös, lief rein und raus, mal länger mal kürzer, Irritationen kamen auf, so oft kann man doch nicht Pipi machen wollen; dann klärte sich das Problem: seine mütterliche Frau mit dem großen weichen Busen erschien, nahm Platz und es konnte beginnen. Endlich.

Zu klären war, warum eine neue Tagesordnung ausgehändigt werden musste. Ein Tagesordnungspunkt hatte gestrichen werden müssen. Die Edle Divara hatte sich geweigert, den Dank der Thinggrafen für geleistete Arbeit entgegenzunehmen, oder, wie er es ausdrückte, „verabschiedet zu werden“. Allein der Gedanke verursachte, so die Edle Divara, Gänsehaut.

Danach lief alles vorschriftsmäßig ab. Es war sehr langweilig und ich nahm mein Handy, um mit einer Freundin zu chatten.

Schließlich wurde nach dem üblichen Procedere der Wahlleiter ernannt und der Thinggraf schlug sich selbst zur Wiederwahl vor. Gibt es noch jemanden, der sich selbst zur Wahl vorschlägt? fragte der Wahlleiter. Er sah mich durchdringend an, ebenso taten es die mütterlich Gattin und der Rest der toten Hosen. Ich ließ mein Handy sinken, lächelte freundlich, und wir konnten zur Wahl schreiten.

Hätten doch nicht ein paar Leute gedacht, sie müssten dem Thinggrafen noch dies und jenes mit auf den Weg geben, wäre es richtig schön gewesen. Warum er eigentlich das Land seiner Träume noch nie besucht habe, wollte jemand wissen. Der Thinggraf kam ins Stottern. Von schweren Krankheiten war die Rede, von Intifada, von unwilliger Ehefrau, und widrigen Umständen, aber er würde es ganz bald nachholen, und er habe doch so viele Freunde dort. (Woher?) Warum er die Veranstaltungen des Gaus fast nie besuche? Der Thinggraf bestritt. Er verfing sich wieder in den Unbilden der deutschen Sprache.
Nun gut, er wurde gewählt. Zieht man die Stimmen seiner toten Hosen und die seiner Gattin ab, besaß er keine Mehrheit. Aber mit ihnen war’s dann demokratisch gesichert. Glücklich sah er nicht aus. Es scheint, er hatte mit der Selbstkandidatur der ehrgeizigen Divara gerechnet, und er hätte sie dann bestimmt haushoch schlagen können. Nun war er mit kleiner Mehrheit gewählt, und wohl nur, weil es keinen anderen gab. Er sah verbeult und verknittert aus. Die Wangen hochrot, die Nase eher weiß.

Nach der Wahl packte ich das Handy ein, ebenso den dicken Ordner mit allerlei diskriminierendem Material (für den Notfall), zog den Mantel an und verließ mit drei anderen die Thingstätte. Der Rest ging mich nichts mehr an.
Das war’s.
Im zweiten Teil erzähle ich den etwas spannungsreicheren Nachmittag zuvor. Das wird allerdings ziemlich schnell gehen.

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Das fröhliche Thing

The Editrix ⌂ @, Sonntag, 20. September 2015, 12:58 (vor 3586 Tagen) @ Divara

Habe deinen Bericht mit Vergnügen gelesen. Du solltest Kurzgeschichten schreiben. Ehrlich jetzt!

And fuck the Thinggraf!

Das Große Thing war eher unspektakulär, spannend war nur das Vorfeld.
Hier ein kurzes Protokoll:
Gegen 19.30 Uhr war man am Thingplatz versammelt, im Halbkreis die Edlen, vor sich den Thinggraf, links neben ihm die Vizegräfin, die in den vier Jahren ihres Amtes höchstens fünf Sätze gesprochen hat, und rechts ein Schreib-und Lesekundiger in fortgeschrittenem Alter, der jenseits der 75 seine Liebe zum Iran, zur Burka entdeckte und Peter Münch für einen missverstandenen, Aufrechten hält, der von bösartigen Philosemiten verleumdet wird. So saßen sie da wie drei von einem Feuerwerk der Volksmusik übriggebliebene tote Hosen. Sie werden mit ihrer zurückhaltenden Art besonders die Jugend faszinieren, was ihr erklärtes Ziel ist. (Eine vierte Person unterschied sich; ich werde sie deshalb fairerweise überschlagen.)

Pünktlich als der Mond im 8. Hause stand, konnte das Thing beginnen. Es begann aber nicht. Der Thinggraf war sichtlich nervös, lief rein und raus, mal länger mal kürzer, Irritationen kamen auf, so oft kann man doch nicht Pipi machen wollen; dann klärte sich das Problem: seine mütterliche Frau mit dem großen weichen Busen erschien, nahm Platz und es konnte beginnen. Endlich.

Zu klären war, warum eine neue Tagesordnung ausgehändigt werden musste. Ein Tagesordnungspunkt hatte gestrichen werden müssen. Die Edle Divara hatte sich geweigert, den Dank der Thinggrafen für geleistete Arbeit entgegenzunehmen, oder, wie er es ausdrückte, „verabschiedet zu werden“. Allein der Gedanke verursachte, so die Edle Divara, Gänsehaut.

Danach lief alles vorschriftsmäßig ab. Es war sehr langweilig und ich nahm mein Handy, um mit einer Freundin zu chatten.

Schließlich wurde nach dem üblichen Procedere der Wahlleiter ernannt und der Thinggraf schlug sich selbst zur Wiederwahl vor. Gibt es noch jemanden, der sich selbst zur Wahl vorschlägt? fragte der Wahlleiter. Er sah mich durchdringend an, ebenso taten es die mütterlich Gattin und der Rest der toten Hosen. Ich ließ mein Handy sinken, lächelte freundlich, und wir konnten zur Wahl schreiten.

Hätten doch nicht ein paar Leute gedacht, sie müssten dem Thinggrafen noch dies und jenes mit auf den Weg geben, wäre es richtig schön gewesen. Warum er eigentlich das Land seiner Träume noch nie besucht habe, wollte jemand wissen. Der Thinggraf kam ins Stottern. Von schweren Krankheiten war die Rede, von Intifada, von unwilliger Ehefrau, und widrigen Umständen, aber er würde es ganz bald nachholen, und er habe doch so viele Freunde dort. (Woher?) Warum er die Veranstaltungen des Gaus fast nie besuche? Der Thinggraf bestritt. Er verfing sich wieder in den Unbilden der deutschen Sprache.
Nun gut, er wurde gewählt. Zieht man die Stimmen seiner toten Hosen und die seiner Gattin ab, besaß er keine Mehrheit. Aber mit ihnen war’s dann demokratisch gesichert. Glücklich sah er nicht aus. Es scheint, er hatte mit der Selbstkandidatur der ehrgeizigen Divara gerechnet, und er hätte sie dann bestimmt haushoch schlagen können. Nun war er mit kleiner Mehrheit gewählt, und wohl nur, weil es keinen anderen gab. Er sah verbeult und verknittert aus. Die Wangen hochrot, die Nase eher weiß.

Nach der Wahl packte ich das Handy ein, ebenso den dicken Ordner mit allerlei diskriminierendem Material (für den Notfall), zog den Mantel an und verließ mit drei anderen die Thingstätte. Der Rest ging mich nichts mehr an.
Das war’s.
Im zweiten Teil erzähle ich den etwas spannungsreicheren Nachmittag zuvor. Das wird allerdings ziemlich schnell gehen.

--
ODERINT DUM METUANT
(Caligula)

Das fröhliche Thing

Divara @, Donnerstag, 01. Oktober 2015, 22:46 (vor 3575 Tagen) @ Divara

Ja, wie geht es nun weiter?
Erstmal gar nicht.
Das Fröhliche Thing war vor 2 Wochen.
Noch gibt es kein Protokoll.
Die Webseite wurde nicht aktualisiert.
Die Briefe für die nächste Veranstaltung (15.10.) wurden nicht verschickt.

Das fröhliche Thing

Divara @, Freitag, 09. Oktober 2015, 08:04 (vor 3567 Tagen) @ Divara

Bin ausgetreten.

Das fröhliche Thing

udosefirothh, Freitag, 09. Oktober 2015, 22:34 (vor 3567 Tagen) @ Divara

Hart aber das Leben geht weiter.

Das fröhliche Thing

Oblomow, Dienstag, 01. Dezember 2015, 09:35 (vor 3514 Tagen) @ Divara

Das Große Thing war eher unspektakulär, spannend war nur das Vorfeld. Hier ein kurzes Protokoll:


Nach der Wahl packte ich das Handy ein, ebenso den dicken Ordner mit allerlei diskriminierendem Material (für den Notfall), zog den Mantel an und verließ mit drei anderen die Thingstätte. Der Rest ging mich nichts mehr an.
Das war’s.
[/color]

Seien Sie froh, Kollegin Divara, dass sie den Vorstand der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft verließen.
Der aktuelle "Spiegel" { 49/2015, S.42f } beschäftigt sich unter dem Titel: 'Falsche Freunde'
u.a. mit den DIGs in der BRD. Unter der dicken Überschrift ist folgender Subtext zu lesen:

"Essay: Die deutsche Israellobby verprelltmit fragwürdigen Holocaust-Vergleichen die Unterstützer des jüdischen Staates in Deutschland. Von Christoph Schult."

Ich kenne zu wenig die Hintergründe ( und es wird mir auch nicht beim Lesen des Artikels klar ), wem welcher 'Titel' zuzuordnen ist; 'Die deutsche Israellobby' versus 'die Unterstützer des jüdischen Staates in Deutschland'. Who is who? Wer ist der falsche Freund.
( Wahrscheinlich habe ich zu schnell gelesen, O-Ton HAL 2013 )

En passant wird dem Leser der aktuelle Mainstream, die Haltung der deutschen Nichtjuden zu dem Staate IL, der Zeitgeist
und deren vermeintliche Ursachen dargestellt. Am Ende des zweiseitigen Essays bleibt dann als Resumée, das Desaster läge an der Siedlungspolitik der "pösen" Juden. Pardon! Israelischen Politiker. Natürlich ist die vor zwei Jahren beschlossene Gemüse-Auszeichnungspflicht auch genannt. ( Dass IL Europa als vermittelnden Staat ablehnt, konnte noch nicht berücksichtigt werden, wohl weil die Entscheidung ILs erst zwei Tage alt ist. )

Selten habe ich mich so geärgert, welche "Haltung" dieser Christoph Schult offenbar einnimmt. Natürlich nicht, ohne einfließen zu lassen, wie viele jüdische Freunde Herr Schult in IL habe. Und 27 Jahre Erfahrung im Umgang, nachdem er 16jährig als Austauschschüler ein Jahr Hebräisch in IL lernte.
Wer solche Freunde hat, braucht m.E. keine Feinde. ;-) ( Vielleicht habe ich heute nur eine negative selektive Wahrnehmung.)

Gern würde ich Euren Kommentar zu diesem Essay hören.
Aber leider werden derartige Abhandlungen vom Online-Spiegel nicht übernommen. Selbst wenn, ..... Natürlich wäre die Kommentarfunktion von diesem ( wie auch im Flüchtlingsthema ) deaktiviert. ( Das sei der Zeit geschuldet.)

Hier nur an den sehr persönlichen DIG- Bericht Divaras angedockt als Lesehinweis / Empfehlung.

Das fröhliche Thing

Divara @, Dienstag, 01. Dezember 2015, 12:08 (vor 3514 Tagen) @ Oblomow

Danke Sir Oblomow, ich werde mir also gleich den Spiegel holen und lesen und dann mein Statement abgeben.

Dass man schlimmere Freunde kaum haben kann, habe ich genau gestern erfahren, als ein bekannter Nahostkorrespondent hier seinen Vortrag hielt. Ich habe teilgenommen unter freundlicher Missachtung der "neuen Freunde", wobei ich sehr differenziere zwischen "gar nicht sehen", "Hand geben", "winken", "umarmen". Der bekannte Korrespondent setzt ihnen die Köpfe zwar gerade, aber das dauert auch nur so lange wie seine Anwesenheit...

Also: Rückmeldung so schnell wie möglich.

und grand bonjour
Divara

Das fröhliche Thing

Divara @, Freitag, 04. Dezember 2015, 19:10 (vor 3511 Tagen) @ Oblomow

Monsieur Oblomow, mein Kommentar ist nun fertig. Es ging mir übrigens wie Ihnen: So ganz genau wurde mir anfangs nicht klar, wer die falschen und wer die wahren Freunde Israels sind. Aber nach mehrmaliger Lektüre habe ich begriffen, dass Christoph Schult sich Luthers Prinzip "Wer sein Kind liebt, der züchtigt es" zu eigen gemacht hat und er und alle die, die denken wie er (und das sind viele, die wahren Freunde Israels sind.
Dazu gehören auch die meisten Ortsgruppen der DIG. Meine unkritische halsstarrige Haltung war einer der Gründe für das Zerwürfnis ebenso wie meine Weigerung, als Multiplikator für Israelkritik (hinter der ich aufgrund der Faktenlage nicht stehen konnte) zu dienen.

Nun habe ich das Ganze ein bisschen in Worte gekleidet und um es auch anderen zugänglich zu machen, auf meine Webseite gestellt. Zunächst den Spiegelartikel (ist vielleicht illegal), darunter den Verriss.

http://münsterplus.de/Israel/Essay-von-Christoph-Schult-und-die-Antwort-darauf/

Das Ganze habe ich mit hübschen Fotos garniert, bei denen mir besonders aufgefallen ist, welcher Generation die Boykotteure angehören, und dass sie nicht gerade Erfolg, Lebensfreude und Anerkennung ausstrahlen.

Ich wünsche vergnügliche Lektüre.

Das fröhliche Thing

Oblomow, Montag, 07. Dezember 2015, 14:28 (vor 3508 Tagen) @ Divara

Monsieur Oblomow, mein Kommentar ist nun fertig. Es ging mir übrigens wie Ihnen: So ganz genau wurde mir anfangs nicht klar, wer die falschen und wer die wahren Freunde Israels sind. Aber nach mehrmaliger Lektüre habe ich begriffen, dass Christoph Schult sich Luthers Prinzip "Wer sein Kind liebt, der züchtigt es" zu eigen gemacht hat und er und alle die, die denken wie er (und das sind viele, die wahren Freunde Israels sind.
Dazu gehören auch die meisten Ortsgruppen der DIG. Meine unkritische halsstarrige Haltung war einer der Gründe für das Zerwürfnis ebenso wie meine Weigerung, als Multiplikator für Israelkritik (hinter der ich aufgrund der Faktenlage nicht stehen konnte) zu dienen.

Nun habe ich das Ganze ein bisschen in Worte gekleidet und um es auch anderen zugänglich zu machen, auf meine Webseite gestellt. Zunächst den Spiegelartikel (ist vielleicht illegal), darunter den Verriss.

http://münsterplus.de/Israel/Essay-von-Christoph-Schult-und-die-Antwort-darauf/

Das Ganze habe ich mit hübschen Fotos garniert, bei denen mir besonders aufgefallen ist, welcher Generation die Boykotteure angehören, und dass sie nicht gerade Erfolg, Lebensfreude und Anerkennung ausstrahlen.

Ich wünsche vergnügliche Lektüre.

Auch die von Ihnen eingestellte Karikatur ist zauberhaft ( siehe: http://www.amerikanski-forum.de/forum/index.php?id=34050

Die Kritiker sorgen sich halt um Israel. Wie vor wenigen Jahren Martin Walser, Jakob Augstein und Norbert Blühm.
Alles natürlich unter dem Aspekt: gutgemeint und wohlgesonnen.

Über das Christoph Schult -Essay ärgerte ich mich auch, weil der Autor die vor einigen Jahren erfolgte kritische Auseinandersetzungen mit den "Israel-Besorgten" und deren Beiträgen offenbar nicht zur Kenntnis genommen hat:
Es bleibt beim alten Stand der Dinge der Polarisierung; diejenigen, die der Politik Israel mit mehr Verständnis gegenüberstehen, sind entweder Juden, die ex definitione - komme was wolle - mit IL solidarisch sein müssen, oder Nichtjuden, die als Philosemiten zu betrachten sind. Noch ärger: Die Verteidigung und die Verteidiger israelischer Politik werden in die Nähe des Pathologischen gerückt.

Selbst ist man natürlich der Klargeist, der - ohne Eigeninteressen - auf die Welt schaut und die Übeltäter dieser erkennt und benennt. ==> Eine nur scheinbare Objektivität.

Hannah Arendt { 1906-1975 } befürchtete recht früh eine Projektion des Antisemitismus von den ( nun in Europa dezimierten ) Juden auf den Judenstaat. Dieser Übertragung gab man später den Namen: Antizionismus. Die Ignoranz, diese Herkunft der Begrifflichkeit anzuerkennen, führt dazu, dass die "Besorgten" selbst ihre Haltung gegenüber dem Staate IL - ohne Skrupel - als Antizionismus bezeichnen.
Der wesentliche Grund, weshalb eine öffentliche Empörung ausbleibt, ist.... Der moderne Antizionismus folgt dem Mainstream.
Hier können Dämonisierung, doppelte Standards und Delegitimisierung - diese 3 Ds - bei der Beurteilung Israels frisch und frei ausgelebt werden.
Das offensichtlich nicht einmal ansatzweise erkennen zu können, zeichnet die gezeigte Sichtweise Schultes aus.
Empörung, Aufregung der Leser bleibt aus ( kein Leserbrief im aktuellen Spiegel ), denn Christoph Schulte bedient 'nur' den MainStream.
Die Anderen sind die Verblendeten, die "Kranken". So löst sich das Problem auf.

"Ihre" Karikatur, liebe Divara, paßt hervorragend zu den 3Ds und zu Schultes Artikel.

.

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Das fröhliche Thing

Alex @, Mittwoch, 09. Dezember 2015, 16:33 (vor 3506 Tagen) @ Oblomow

Monsieur Oblomow, mein Kommentar ist nun fertig. Es ging mir übrigens wie Ihnen: So ganz genau wurde mir anfangs nicht klar, wer die falschen und wer die wahren Freunde Israels sind. Aber nach mehrmaliger Lektüre habe ich begriffen, dass Christoph Schult sich Luthers Prinzip "Wer sein Kind liebt, der züchtigt es" zu eigen gemacht hat und er und alle die, die denken wie er (und das sind viele, die wahren Freunde Israels sind.
Dazu gehören auch die meisten Ortsgruppen der DIG. Meine unkritische halsstarrige Haltung war einer der Gründe für das Zerwürfnis ebenso wie meine Weigerung, als Multiplikator für Israelkritik (hinter der ich aufgrund der Faktenlage nicht stehen konnte) zu dienen.

Nun habe ich das Ganze ein bisschen in Worte gekleidet und um es auch anderen zugänglich zu machen, auf meine Webseite gestellt. Zunächst den Spiegelartikel (ist vielleicht illegal), darunter den Verriss.

http://münsterplus.de/Israel/Essay-von-Christoph-Schult-und-die-Antwort-darauf/

Das Ganze habe ich mit hübschen Fotos garniert, bei denen mir besonders aufgefallen ist, welcher Generation die Boykotteure angehören, und dass sie nicht gerade Erfolg, Lebensfreude und Anerkennung ausstrahlen.

Ich wünsche vergnügliche Lektüre.


Auch die von Ihnen eingestellte Karikatur ist zauberhaft ( siehe: http://www.amerikanski-forum.de/forum/index.php?id=34050

Die Kritiker sorgen sich halt um Israel. Wie vor wenigen Jahren Martin Walser, Jakob Augstein und Norbert Blühm.
Alles natürlich unter dem Aspekt: gutgemeint und wohlgesonnen.

Über das Christoph Schult -Essay ärgerte ich mich auch, weil der Autor die vor einigen Jahren erfolgte kritische Auseinandersetzungen mit den "Israel-Besorgten" und deren Beiträgen offenbar nicht zur Kenntnis genommen hat:
Es bleibt beim alten Stand der Dinge der Polarisierung; diejenigen, die der Politik Israel mit mehr Verständnis gegenüberstehen, sind entweder Juden, die ex definitione - komme was wolle - mit IL solidarisch sein müssen, oder Nichtjuden, die als Philosemiten zu betrachten sind. Noch ärger: Die Verteidigung und die Verteidiger israelischer Politik werden in die Nähe des Pathologischen gerückt.

Selbst ist man natürlich der Klargeist, der - ohne Eigeninteressen - auf die Welt schaut und die Übeltäter dieser erkennt und benennt. ==> Eine nur scheinbare Objektivität.

Passend dazu Posener:

http://starke-meinungen.de/blog/2015/12/09/mit-verlaub-herr-augstein/

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The Editrix ⌂ @, Dienstag, 22. Dezember 2015, 12:52 (vor 3493 Tagen) @ Alex

Findest du Poseners Islamversteherei wirklich gut? (Obwohl er, wenn es um Augstein geht, recht hat.)

--
ODERINT DUM METUANT
(Caligula)

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Alex @, Dienstag, 22. Dezember 2015, 15:18 (vor 3493 Tagen) @ The Editrix

Findest du Poseners Islamversteherei wirklich gut? (Obwohl er, wenn es um Augstein geht, recht hat.)

Ich habe grundsätzlich ein Problem mit "Religionsverstehern".
Und je älter ich werde, desto mehr Kopfschütteln...

Aber Posener hat sich mit Augsteins Anti"zionismus" beschäftigt.
(Augstein halte ich für irre, seine versuchte Abrechnung mit der
Querfrontdebatte im neuen SPIEGEL ist nur für Hirntote erträglich.
Nach dem Motto, die Rechte kämpft gegen die Schwachen, die Linke gegen
die Mächtigen, deswegen könne man nicht von einer Querfront sprechen.
Wenn man sich nicht anschaut, was beide Strömungen verbrochen haben und wo
ihre Schnittmengen liegen, muss man schon auf einem Auge blöd sein...)

Ach ja, auch wenn ich den Islam wie jegliche orthodoxe religiöse Strömung verabscheue,
kann ich doch nicht übersehen, dass die meisten Opfer dieser Idiotie die Muslime
selbst sind.
Vielleicht rührt daher der Reflex, nicht alle(s) aus diesem Kulturkreis abzulehnen.

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The Editrix ⌂ @, Dienstag, 22. Dezember 2015, 16:37 (vor 3493 Tagen) @ Alex

Der Islam ist keine Religion, Alex. Thema verfehlt! [image]

--
ODERINT DUM METUANT
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Alex @, Dienstag, 22. Dezember 2015, 18:43 (vor 3493 Tagen) @ The Editrix

Der Islam ist keine Religion, Alex. Thema verfehlt! [image]

Was denn sonst?
Der Islam erfüllt alle Bedingungen dafür.
Ist mir, mit Verlaub, aber auch egal.
Bin kein Rabulist.

Das fröhliche Thing

udosefirothh, Dienstag, 22. Dezember 2015, 18:53 (vor 3493 Tagen) @ The Editrix

Mit Verlaub das ist dieser schon, unter anderem.
Nur die Verbindung, Religion & Gesetzbuch das ist
äußerst Brisant in meinen Augen.

Das fröhliche Thing

Divara @, Dienstag, 22. Dezember 2015, 21:46 (vor 3493 Tagen) @ udosefirothh

Mit Verlaub das ist dieser schon, unter anderem.
Nur die Verbindung, Religion & Gesetzbuch das ist
äußerst Brisant in meinen Augen.

In einer Religion muss ich irgendwas glauben, oder irre ich mich da?
Was glaubt der Muslim?
Es gibt nur so'n wie-auch-immer-Gott und Mohamed ist sein Prophet.

Das ist das absolute Minimalprogramm.Das glauben irgendwie sogar alle Areligiösen in meiner Familie oder sonstigen Umgebung. Dagegen waren ja sogar die alten Germanen differenziert.

Das fröhliche Thing

Divara @, Dienstag, 22. Dezember 2015, 21:53 (vor 3493 Tagen) @ Divara

Nachtrag:

Habe just ein paar Leuten den Dom erklärt. Bin bischöflich geprüfte Domführerin (Note: 2+)
Eine Domführung dauert eine Stunde. In dieser Zeit kann ich etwa 25% erläutern, allein was die religiösen Inhalte, Aussagen, Symbole, Traditionen, Reformen, Entwicklungen angeht, erläutern.

Wie lange dauert das bei einer Moschee? 10 Minuten, einschließlich Schuheausziehen?

Das fröhliche Thing

udosefirothh, Mittwoch, 23. Dezember 2015, 06:44 (vor 3492 Tagen) @ Divara

In einer Religion muss ich irgendwas glauben, oder irre ich mich da?
Was glaubt der Muslim?
Es gibt nur so'n wie-auch-immer-Gott und Mohamed ist sein Prophet.
__________________________________________________________________

Da gibt es mehr, der Islam ist eine Offenbarungsreligion und übernahm
seine Vorstellung auch aus dem Juden & Christentum.

Das fröhliche Thing

Divara @, Mittwoch, 23. Dezember 2015, 09:04 (vor 3492 Tagen) @ udosefirothh

In einer Religion muss ich irgendwas glauben, oder irre ich mich da?
Was glaubt der Muslim?
Es gibt nur so'n wie-auch-immer-Gott und Mohamed ist sein Prophet.
__________________________________________________________________

Da gibt es mehr, der Islam ist eine Offenbarungsreligion und übernahm
seine Vorstellung auch aus dem Juden & Christentum.

Ja, nur er hat sie so entschärft, dass spirituell kaum noch etwas übrig blieb. Und im Laufe der Jahrhunderte wurde es immer weniger statt mehr. Das widerspricht zumindest meinem Verständnis von Religion.

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