Wie führt man ein gutes Gespräch?

Divara @, Sonntag, 11. Oktober 2015, 12:32 (vor 3502 Tagen)

Ihr erinnert euch?

Ein Familienmitglied schilderte den Jom-Kippur-Krieg folgendermaßen (ich habe das schon gepostet):

Mitten im Ramadan griffen die Israelis die völlig unvorbereiteten arabischen Staaten an. Verteidigungsminister Moshe Dajan musste anschließend wegen Kriegsverbrechen vom Amt zurücktreten.


Verzweifelte Versuche, die Geschichte richtigzustellen, endeten mit dem Verbot, das Thema Israel noch einmal anzusprechen. Denn wieso maßte ich mir an, etwas besser zu wissen, was doch alle Zeitungen geschrieben hatten?
Außerdem würde man eine Arztsekretärin zu Rate ziehen, die einmal mit Studiosus in Israel gewesen war.

Leider ist seit dieser Geschichte, die offensichtlich die Runde durch die ganze Familie gemacht hat, mein Ruf als arrogante Besserwisserin besiegelt.

Nun bin ich heute wieder in ein furchtbares Fettnäpfchen gelatscht.
Eine Cousine, gerade aus Kroatien zurück, war in Sibenik. Wobei mir spontan rausgerutscht ist zu sagen, Schibenik.

Das Gespräch war gelaufen.

Was mache ich nun? Das Wetter ist nicht immer ein Thema. Klamotten auch nicht. Enkelkinder habe ich nicht (adoptierte schon, aber die stehen in der Schule nicht in allen Fächern sehr gut, sind also nicht konkurrenzfähig).

Ich bitte um eine Liste unverfänglicher Gesprächsthemen, mit denen ich mich auf die bald anstehenden Familienfeste vorbereiten kann. Vorab vielen Dank für die Hilfe.A

Wie führt man ein gutes Gespräch?

ufosefirothh, Montag, 12. Oktober 2015, 21:39 (vor 3501 Tagen) @ Divara

Dialektik im Maxismus
Die Rolle der Strasser Brueder in der Nsdap
Quanten Mechanik
Nuetzliche Geschenke zu Chanuka

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Oblomow, Dienstag, 13. Oktober 2015, 06:19 (vor 3500 Tagen) @ ufosefirothh

Kollegin Divara, wie wäre das Thema: Die Rolle Russlands in Syrien?

Die Meinung des katholischen Erzbischofes Jacques Behnan Hindo ( Sitz in Hassakè-Nisibi, Syrien) ist doch durchaus diskutabel:
Nusra, eine Tochtergesellschaft von Al Kaida !?
Im Juni musste er zusammen mit 120.000 Einwohnern Hassakes - unter ihnen viele Christen - vor den IS-Milizen fliehen.
Sieben Wochen bestand die Eroberung der Stadt durch den IS. Bis Ende Juli kurdische Kämpfer UND Einheiten der syrischen Armee die Stadt zurückeroberten.
Der Erzbischof übernahm nach Rückkehr die Notverwaltung der Stadt, da die gesamte Infrastruktur zusammengebrochen war,
Schule, Lebensmittel-Versorgung, Krankenwesen.

hier der O-Ton, zitiert nach Fides o2.10.2015


“Die westliche Propaganda (.....) redet weiterhin von gemäßigten Rebellen, doch die gibt es nicht: in der Galaxie der bewaffneten Gruppen sind die Soldaten der Syrischen Befreiungsarmee nur mit einer Lupe zu finden. Alle anderen, abgesehen vom IS, haben sich in der Al-Nusra-Front zusammengeschlossen, ein Ableger der Al Kaida in Syrien”.
“Dies alles ist sehr beunruhigend: diese Supermacht
{ gemeint ist die USA } protestiert 14 Jahre nach dem 11. September, weil die Russen die Milizen der Al Kaida in Syrien bombardieren. Was bedeutet das? Dass Al-Kaida sich nun mit den USA verbündet hat, nur weil sie in Syrien anders heißt? Glauben sie wirklich, dass wir so wenig Intelligenz und Erinnerungsvermögen besitzen?”

“Wir werden selbst darüber entscheiden, wann Assad gehen muss und nicht der IS oder der Westen“, so Erzbischof Hindo im Gespräch mit Fides,
„Und eines ist gewiss: wenn Assad jetzt geht, dann endet Syrien wie Libyen”. (GV) (Fides 2/10/2015)


http://www.fides.org/de/news/36905-ASIEN_SYRIEN_Erzbischof_Hindo_bezeichnet_Protest_des...

Die Strategie der USA folgt anderen Prioritäten, ...... es geht in erster Linie um die Beseitigung Assads,

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch?

The Editrix ⌂ @, Dienstag, 13. Oktober 2015, 06:31 (vor 3500 Tagen) @ Oblomow

Die Strategie der USA folgt anderen Prioritäten, ...... es geht in erster Linie um die Beseitigung Assads.

Richtig! Um die Destabilisierung der Region noch weiter voranzutreiben.

--
ODERINT DUM METUANT
(Caligula)

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Alex @, Dienstag, 13. Oktober 2015, 11:30 (vor 3500 Tagen) @ Oblomow

Kollegin Divara, wie wäre das Thema: Die Rolle Russlands in Syrien?

Die Meinung des katholischen Erzbischofes Jacques Behnan Hindo ( Sitz in Hassakè-Nisibi, Syrien) ist doch durchaus diskutabel:
Nusra, eine Tochtergesellschaft von Al Kaida !?
Im Juni musste er zusammen mit 120.000 Einwohnern Hassakes - unter ihnen viele Christen - vor den IS-Milizen fliehen.
Sieben Wochen bestand die Eroberung der Stadt durch den IS. Bis Ende Juli kurdische Kämpfer UND Einheiten der syrischen Armee die Stadt zurückeroberten.
Der Erzbischof übernahm nach Rückkehr die Notverwaltung der Stadt, da die gesamte Infrastruktur zusammengebrochen war,
Schule, Lebensmittel-Versorgung, Krankenwesen.

hier der O-Ton, zitiert nach Fides o2.10.2015


“Die westliche Propaganda (.....) redet weiterhin von gemäßigten Rebellen, doch die gibt es nicht: in der Galaxie der bewaffneten Gruppen sind die Soldaten der Syrischen Befreiungsarmee nur mit einer Lupe zu finden. Alle anderen, abgesehen vom IS, haben sich in der Al-Nusra-Front zusammengeschlossen, ein Ableger der Al Kaida in Syrien”.
“Dies alles ist sehr beunruhigend: diese Supermacht
{ gemeint ist die USA } protestiert 14 Jahre nach dem 11. September, weil die Russen die Milizen der Al Kaida in Syrien bombardieren. Was bedeutet das? Dass Al-Kaida sich nun mit den USA verbündet hat, nur weil sie in Syrien anders heißt? Glauben sie wirklich, dass wir so wenig Intelligenz und Erinnerungsvermögen besitzen?”

“Wir werden selbst darüber entscheiden, wann Assad gehen muss und nicht der IS oder der Westen“, so Erzbischof Hindo im Gespräch mit Fides,
„Und eines ist gewiss: wenn Assad jetzt geht, dann endet Syrien wie Libyen”. (GV) (Fides 2/10/2015)

Die Syrer entscheiden gar nichts mehr.
Der Kommentar eines Erzbischofs ist so schwachbrüstig wie die Kommentare des aktuellen Papstes zum Kapitalismus.
Wenn man keine Ahnung hat...
Was erwartet dieser Mann von Kämpfern in Syrien, egal, wo sich diese verorten?
Brave Familienväter, die sich dem muslimischen Abschaum stellen, wohl wissend um ihr Schicksal, sollten sie in deren Hände fallen?

Die Russen sind nur aus einem Grund da, weiter zu destabilisieren.
Sie rechnen sich eine Chance aus, verlorenes Terrain im Nahen Osten zurück zu gewinnen.
Diese Taktik wendeten sie ja schon erfolgreich in der Krim und in der Ukraine an und an dieser Stelle soll noch mal deutlich an die Verantwortung der Russen am Abschuss der Zivilmaschine erinnert werden.
Deren Verantwortung (nicht nur) für dieses Kriegsverbrechen wird nicht nur abgestritten, man versucht auch mit drittklassigen Tricks die "Unschuld" daran zu belegen. (gefakte Satellitenaufnahmen und ähnliches).
Pallywood lässt grüßen.
Das ihnen dabei der Schwachmat Obama die Steigbügel hält, ist das eine.
Dass sich aber die hiesige Gemeinde der Russenliebchen nicht entblödet, den Amerikanern die Schuld für das Assad Desaster in die Schuhe zu schieben, ist der Gipfel an Perfidie.
Wer hat Assad denn gezwungen, SO gegen die eigene Opposition vorzugehen?
Die Berichte aus seinen Folterkellern sind wohl alles "westliche Propaganda", oder was?
Geht es noch etwas dämlicher?
Assad hätte spätestens nach seinen massiven Angriffen mit Giftgas von der Weltgemeinschaft erledigt werden müssen und zwar schon in den Anfangstagen des Konflikts.
Das kann man Obama vorwerfen, genauso wie sein Appeasement gegenüber dem Iran und der Türkei.
Diese Fehlentscheidungen seiner Administration sind mitverantwortlich für den Beginn des 3. Weltkriegs in dieser Region.
Dass die Russen jetzt dort sind, zeigt doch nur, dass Putin diese Fehler erkannt hat und hofft, dass sich seine Aggression gegen den Westen bis zu Obamas Ende der Regierungszeit lohnt mangels ernsthafter Gegenwehr.

Die USA haben nach dem Desaster mit der Ausbildung von syrischen Kämpfern gegen den IS entschieden, sich weiter zurückzuziehen und sich auf die Hilfe für die Kurden zu reduzieren.
Was die Erdogan Diktatur nervös macht, die den Kampf gegen den IS von Anfang an nur dazu missbrauchte, um Kurden zu killen.
Das wird auch an Europa nicht spurlos vorübergehen.
Die Flüchtlingsströme sind nur der Anfang und unsere Untätigkeit und Feigheit in diesem Konflikt zu agieren wird uns nicht davor schützen, früher oder später militärisch eingreifen zu müssen.
Aktuell erleben wir in Europa das Scheitern von Schengen und die Machtlosigkeit der EU-Bürokratie.
Merkel kackt ab in der Wählergunst und seit ihrem Ratschlag, gegen die Angst vor dem Islam häufiger zum Beten in die Kirchen zu gehen, zweifle ich endgültig an ihrem Verstand.
Was für eine Irre.
Putin aber destabilisiert weiter.
Und Amerika macht das, was Obama androhte, es wendet sich von uns ab und dem pazifischen Raum zu.
Wie das Freihandelsabkommen letzte Woche verdeutlichte.
Bei gleichzeitig stattfindender Hassdemo gegen TTIP in Deutschland, wo sich 150.000 deutschen Vollpfosten ein fröhliches Stelldichein gaben und lustige Bildchen von Gabriel und Merkel am Galgen und unter einem Fallbeil mitschleppten.

http://www.fides.org/de/news/36905-ASIEN_SYRIEN_Erzbischof_Hindo_bezeichnet_Protest_des...

Die Strategie der USA folgt anderen Prioritäten, ...... es geht in erster Linie um die Beseitigung Assads,

Wenn es doch nur so wäre...

Wie führt man ein gutes Gespräch?

udosefirothh, Dienstag, 13. Oktober 2015, 14:26 (vor 3500 Tagen) @ Alex

Na da würde ich doch wohl Familientradition annehmen!

"Wer hat Assad denn gezwungen, SO gegen die eigene Opposition vorzugehen?"

Und genau das ist das Problem.

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Oblomov, Mittwoch, 14. Oktober 2015, 14:27 (vor 3499 Tagen) @ Alex

Alex:
"Die Flüchtlingsströme sind nur der Anfang und unsere Untätigkeit und Feigheit in diesem Konflikt zu agieren wird uns nicht davor schützen, früher oder später militärisch eingreifen zu müssen.
Aktuell erleben wir in Europa das Scheitern von Schengen und die Machtlosigkeit der EU-Bürokratie.
Merkel kackt ab in der Wählergunst und seit ihrem Ratschlag, gegen die Angst vor dem Islam häufiger zum Beten in die Kirchen zu gehen, zweifle ich endgültig an ihrem Verstand.
Was für eine Irre."

..................

In dem von Anne Will { ARD } mit der Kanzlerin geführten Interview empfand ich Frau Merkel sehr, sehr schlicht.
Es war, als rede sie zu 12 jährigen Schülern.
Die Wiederholung ihrer Durchhalteparole: "Wir schaffen das!", ist zwar anheimelnd, hat aber eine Naivität wie das empfohlene Gesundbeten (s.o.), wenn keine oder unzureichende Konsequenzen zur Beseitigung der Probleme begonnen werden.

Dass Sie, werter Alex, auch noch einen militärischen Einsatz deut. Truppen in Syrien voraussehen, halte ich für weit überzogen.
Die Dreckarbeit wurde doch den Russen überlassen. ;-)
Gleichwohl bin ich dafür, eine sichere Zone in Syrien zu schaffen, wo ärztliche Versorgung und andere Hilfeleistungen von der Bundeswehr geleistet werden kann. Sowas wie Katastrophenintervention. Schön wäre es unter dem Signum der UN.

Die Notstandsgesetze, die Ende der 1960er Jahre geschaffen wurden, lassen den Einsatz der Bundeswehr im Inland zu.
Warum bewachen nicht zehn, zwanzig Soldaten die Flüchtlingsheime und sorgen dort für Ordnung und Sicherheit. Die Polizei ist eh' überlastet. Vielleicht fehlt ihnen auch die erforderliche Autorität.
Im weiteren........ Vor Gutenberg standen einige 100.000 Soldaten mehr als heute im Dienst. Wo sind nun die freigezogenen Kasernen, die auch über die technische Infrastruktur zur Versorgung von mehreren Tausend Menschen verfügen?

Es reicht doch nicht, die Türen aufzumachen und die Flüchtlinge reinzulassen, wenn die Bürokratie - wie einjeder weiß - immer sich als sehr enger Flaschenhals erweist. In Hamburg und sicherlich auch an anderen Orten müssen die Flüchtlinge Nummern zur Registrierung ziehen. Schon morgens um 4.oo h warten die Leute vor dem Registrierungsbüro, um eine niedrige Nummer zugewiesen zu bekommen, die zu vergebenen Rangzahlen sind immer im vierstelligen Bereich. Im Regionalprogramm sagte gestern der Sachbearbeiter, sie würden maximal 150 Registrierungen PRO TAG schaffen. Und an jedem Tag kommen rund 800 neue Flüchtlinge in die Stadt, die in unbeheizten Zelten untergebracht werden. Hier ist Winter, in den letzten drei Nächten lag die Temperatur zwischen minus 1-3° C.
Wenn man sie schon reinläßt, muß man auch die Verantwortung übernehmen, und die Flüchtlinge sich nicht selbst überlassen.
Das endet im Chaos.

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Divara @, Donnerstag, 15. Oktober 2015, 09:08 (vor 3498 Tagen) @ Oblomov

Münster ist mal wieder besser dran.

Die Alliierten ließen freundlicherweise alle Militäranlagen intakt, wohl wissend, dass sie bald ein Dach über dem Kopf brauchen würden. Da das eine Architektur ist, die sich sehen lassen kann, zogen dort nun die Universität und das Stadtarchiv ein; es entstand ein schönes neues Stück Stadt mit klangvollen Namen wie "Speicherstadt" und "Leonardo-Campus".

Vor rund zwei Jahren verließen die letzten unserer "Besatzer" die Stadt und hinterließen Kasernen und Reihenhäuser. Lange Zeit war man unschlüssig, was damit zu machen sei - nun weiß man es.
Die Kinder bekamen wie hier üblich gleich ein Fahrrad (die ganz Kleinen einen Roller) und nun wackeln sie durch die ehedem britischen Straßen und lehren die Autofahrer, mit Tempo 20 zu fahren.
Ein ungutes Gefühl befällt einen eher beim Anblick der Gruppen (männlicher) Jugendlicher, die gelangweilt durch die Straßen latschen. Hoffentlich finden wir die nicht am Samstag alle in Bonn auf der Demo wieder.

Die Bürokratie klappt auch hier nicht. Pensionäre (Ärzte, Lehrer), die sich nützlich machen könnten, stehen alle auf einer obskuren "Warteliste".Schneller ist der WDR. Er hat gleich den Refugee-Funk eingerichtet und erzählt den Willkommenen auf Englisch und Arabisch, dass Frau Merkel nun in die Türkei reist.

Tja, Frau Merkel, ihre Zeit ist wohl um. Aber wer kommt dann?

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Alex @, Donnerstag, 15. Oktober 2015, 19:19 (vor 3498 Tagen) @ Oblomov

Alex:
"Die Flüchtlingsströme sind nur der Anfang und unsere Untätigkeit und Feigheit in diesem Konflikt zu agieren wird uns nicht davor schützen, früher oder später militärisch eingreifen zu müssen.
Aktuell erleben wir in Europa das Scheitern von Schengen und die Machtlosigkeit der EU-Bürokratie.
Merkel kackt ab in der Wählergunst und seit ihrem Ratschlag, gegen die Angst vor dem Islam häufiger zum Beten in die Kirchen zu gehen, zweifle ich endgültig an ihrem Verstand.
Was für eine Irre."

..................

In dem von Anne Will { ARD } mit der Kanzlerin geführten Interview empfand ich Frau Merkel sehr, sehr schlicht.
Es war, als rede sie zu 12 jährigen Schülern.
Die Wiederholung ihrer Durchhalteparole: "Wir schaffen das!", ist zwar anheimelnd, hat aber eine Naivität wie das empfohlene Gesundbeten (s.o.), wenn keine oder unzureichende Konsequenzen zur Beseitigung der Probleme begonnen werden.

Dass Sie, werter Alex, auch noch einen militärischen Einsatz deut. Truppen in Syrien voraussehen, halte ich für weit überzogen.
Die Dreckarbeit wurde doch den Russen überlassen. ;-)
Gleichwohl bin ich dafür, eine sichere Zone in Syrien zu schaffen, wo ärztliche Versorgung und andere Hilfeleistungen von der Bundeswehr geleistet werden kann. Sowas wie Katastrophenintervention. Schön wäre es unter dem Signum der UN.

Die UN?
Dieser abgewirtschaftete Laden?
Der mitverantwortlich für das Elend im Nahen Osten ist?
Wo die Vertreter diktatorischer Menschenrechtsverabscheuer Vorsitzende der Kommission für diese Rechte sind?
Jetzt unterstelle ich Ihnen aber mal ein bisschen Naivität...:-D
Und nicht nur der letzte Satz dieses Videobeitrags sollte Sie nachdenklicher stimmen:
http://www.welt.de/politik/ausland/article147663194/Tuerkei-fordert-drei-Milliarden-Eur...

Die Notstandsgesetze, die Ende der 1960er Jahre geschaffen wurden, lassen den Einsatz der Bundeswehr im Inland zu.
Warum bewachen nicht zehn, zwanzig Soldaten die Flüchtlingsheime und sorgen dort für Ordnung und Sicherheit. Die Polizei ist eh' überlastet. Vielleicht fehlt ihnen auch die erforderliche Autorität.
Im weiteren........ Vor Gutenberg standen einige 100.000 Soldaten mehr als heute im Dienst. Wo sind nun die freigezogenen Kasernen, die auch über die technische Infrastruktur zur Versorgung von mehreren Tausend Menschen verfügen?

Gute Frage!

Es reicht doch nicht, die Türen aufzumachen und die Flüchtlinge reinzulassen, wenn die Bürokratie - wie einjeder weiß - immer sich als sehr enger Flaschenhals erweist. In Hamburg und sicherlich auch an anderen Orten müssen die Flüchtlinge Nummern zur Registrierung ziehen. Schon morgens um 4.oo h warten die Leute vor dem Registrierungsbüro, um eine niedrige Nummer zugewiesen zu bekommen, die zu vergebenen Rangzahlen sind immer im vierstelligen Bereich. Im Regionalprogramm sagte gestern der Sachbearbeiter, sie würden maximal 150 Registrierungen PRO TAG schaffen. Und an jedem Tag kommen rund 800 neue Flüchtlinge in die Stadt, die in unbeheizten Zelten untergebracht werden. Hier ist Winter, in den letzten drei Nächten lag die Temperatur zwischen minus 1-3° C.
Wenn man sie schon reinläßt, muß man auch die Verantwortung übernehmen, und die Flüchtlinge sich nicht selbst überlassen.
Das endet im Chaos.

Es war klar, völlig unabhängig bürokratischer Flaschenhälse, dass diese Nummer zu groß für Deutschland sein würde, nicht nur aus logistischer Sicht.
Menschen erfrieren zu lassen ist eine (indiskutable) Sache, hier herzukommen und dreiste Forderungen stellen aber auch...

Wie führt man ein gutes Gespräch?

udosefirothh, Donnerstag, 15. Oktober 2015, 20:18 (vor 3498 Tagen) @ Alex

"Menschen erfrieren zu lassen ist eine (indiskutable) Sache, hier herzukommen und dreiste Forderungen stellen aber auch..."
_________________________________________________________________________________

Das ist der Janus Kopf bei dieser Sache.

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Alex @, Donnerstag, 15. Oktober 2015, 21:08 (vor 3498 Tagen) @ udosefirothh

"Menschen erfrieren zu lassen ist eine (indiskutable) Sache, hier herzukommen und dreiste Forderungen stellen aber auch..."
_________________________________________________________________________________

Das ist der Janus Kopf bei dieser Sache.


"Auch denen, die den Mangel an wärmenden Unterkünften verwalten, scheint etwas Einfühlungsvermögen oder Gestaltungswillen zu fehlen. Sicher kann niemand mehr Raum schaffen. Doch wenn beispielsweise in Hamburg Flüchtlingsfamilien mit Kindern in die laufenden Kameras klagen, sie hätten keine beheizbare Behausung, dann ist das nur wieder eines der vielen Zeichen des Staats- und Verwaltungsversagens auf allen Ebenen im Umgang mit der Flüchtlingskrise. Dass dieser Umstand beklagenswert ist, dürfte unstrittig sein. Aber kaum einer der Berichterstatter, die mitleidig über die frierenden Kinder berichteten, stellte sich und den Verantwortlichen die Frage, wie es sein kann, dass bei 80 Prozent junger, starker Männer unter den Asylbewerbern ausgerechnet die Schwächsten, die Familien mit kleinen Kindern, keinen warmen Schlafplatz haben.

Die angesichts der realen Kälte gern beklagte soziale Kälte scheint unter den Asylbewerbern und denen, die ihre Unterbringung verwalten, nicht weniger verbreitet zu sein, als unter den als kalt geltenden autochthonen Deutschen. Aber wir wollen hier kulturelle Unterschiede nicht verwischen. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Kulturen, in denen man immerhin für die seinen sorgt. Die hiesigen Einheimischen haben mehr und mehr gelernt, diese Fürsorge dem Staat zu überlassen. Dessen scheinbare Warmherzigkeit wird sich aber über kurz oder lang in der permanenten Überforderung auflösen."

http://sichtplatz.de/?p=4269

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Divara @, Donnerstag, 15. Oktober 2015, 22:18 (vor 3498 Tagen) @ Alex

"Menschen erfrieren zu lassen ist eine (indiskutable) Sache, hier herzukommen und dreiste Forderungen stellen aber auch..."
_________________________________________________________________________________

Das ist der Janus Kopf bei dieser Sache.

"Auch denen, die den Mangel an wärmenden Unterkünften verwalten, scheint etwas Einfühlungsvermögen oder Gestaltungswillen zu fehlen. Sicher kann niemand mehr Raum schaffen. Doch wenn beispielsweise in Hamburg Flüchtlingsfamilien mit Kindern in die laufenden Kameras klagen, sie hätten keine beheizbare Behausung, dann ist das nur wieder eines der vielen Zeichen des Staats- und Verwaltungsversagens auf allen Ebenen im Umgang mit der Flüchtlingskrise. Dass dieser Umstand beklagenswert ist, dürfte unstrittig sein. Aber kaum einer der Berichterstatter, die mitleidig über die frierenden Kinder berichteten, stellte sich und den Verantwortlichen die Frage, wie es sein kann, dass bei 80 Prozent junger, starker Männer unter den Asylbewerbern ausgerechnet die Schwächsten, die Familien mit kleinen Kindern, keinen warmen Schlafplatz haben.

Die angesichts der realen Kälte gern beklagte soziale Kälte scheint unter den Asylbewerbern und denen, die ihre Unterbringung verwalten, nicht weniger verbreitet zu sein, als unter den als kalt geltenden autochthonen Deutschen. Aber wir wollen hier kulturelle Unterschiede nicht verwischen. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Kulturen, in denen man immerhin für die seinen sorgt. Die hiesigen Einheimischen haben mehr und mehr gelernt, diese Fürsorge dem Staat zu überlassen. Dessen scheinbare Warmherzigkeit wird sich aber über kurz oder lang in der permanenten Überforderung auflösen."

http://sichtplatz.de/?p=4269

in Rot:
Moment - Kulturen, wo man für die seinen sorgt? Dann sind die Palästinenser aber die große Ausnahme in dieser Kultur, wo man Kinder als Märtyrer losschickt.
Es ist mir definitiv lieber, dass der Staat für mich sorgt als dass mein Vater mich mit einem Cousin verheiratet hätte.
Und dass diese jungen Männer abhauen und ihre Frauen und Kinder im Kriegsgebiet lassen ist auch kein Zeichen von familiärer Wärme, oder?

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Oblomov, Freitag, 16. Oktober 2015, 02:45 (vor 3497 Tagen) @ Alex

Die UN?
Dieser abgewirtschaftete Laden?
Der mitverantwortlich für das Elend im Nahen Osten ist?
Wo die Vertreter diktatorischer Menschenrechtsverabscheuer Vorsitzende der Kommission für diese Rechte sind?
Jetzt unterstelle ich Ihnen aber mal ein bisschen Naivität...:-D
Und nicht nur der letzte Satz dieses Videobeitrags sollte Sie nachdenklicher stimmen:
http://www.welt.de/politik/ausland/article147663194/Tuerkei-fordert-drei-Milliarden-Eur...


"Türkei fordert drei Milliarden von der EU......"

Ich fürchte, auch drei milliarden werden das Problem nicht lösen. Die übliche Scheckbuch-Diplomatie wird diesmal nicht funktionieren. Jedenfalls nicht hier in Europa. Mit 30 mrd Syrien wiederaufbauen, schon eher.

Alex, schon in wenigen Tagen wird mindestens einer der Geister auf die geniale Idee kommen,
den nicht freiwillig -heimkehrwilligen Flüchtlingen eine Kopfprämie in Höhe von 5.000.- anzubieten, also Jedem.
um ihnen die Rückkehr zu versüßen.
Irgendwie müsste dann noch sichergestellt werden, dass das nicht wieder wie Broders Gratis-Äpfel verstanden wird.
Und weitere Wanderungen hierher ingang setzt.
Will heißen: Nicht dass die Gabe als Begrüßungsgeld und Abschiedsabgabe verstanden wird.


Broders Beitrag ist in der Formulierung relativ zahm, nahezu politisch Korrekt. Warum?
Vielleicht weil er in dieser verfahrenen Situation auch keinen Ausweg weiß.

Sie, Alex, sind mutig genug, .......... was machen wir nun?

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Alex @, Freitag, 16. Oktober 2015, 11:32 (vor 3497 Tagen) @ Oblomov

"Türkei fordert drei Milliarden von der EU......"

Ich fürchte, auch drei milliarden werden das Problem nicht lösen. Die übliche Scheckbuch-Diplomatie wird diesmal nicht funktionieren. Jedenfalls nicht hier in Europa. Mit 30 mrd Syrien wiederaufbauen, schon eher.

Alex, schon in wenigen Tagen wird mindestens einer der Geister auf die geniale Idee kommen,
den nicht freiwillig -heimkehrwilligen Flüchtlingen eine Kopfprämie in Höhe von 5.000.- anzubieten, also Jedem.
um ihnen die Rückkehr zu versüßen.
Irgendwie müsste dann noch sichergestellt werden, dass das nicht wieder wie Broders Gratis-Äpfel verstanden wird.
Und weitere Wanderungen hierher ingang setzt.
Will heißen: Nicht dass die Gabe als Begrüßungsgeld und Abschiedsabgabe verstanden wird.


Broders Beitrag ist in der Formulierung relativ zahm, nahezu politisch Korrekt. Warum?
Vielleicht weil er in dieser verfahrenen Situation auch keinen Ausweg weiß.

Sie, Alex, sind mutig genug, .......... was machen wir nun?

Ja, mutig...man könnte auch sagen, großmäulig...:-D

Allerdings bin ich auch mittlerweile nicht mehr willens, dem Wahnsinn der Religion und der Verführbarkeit junger Männer mit guten Worten ernsthaft Widerstand zu leisten, mir bleiben oftmals nur Fassungslosigkeit und bitterer Spott.
Und unangenehme Vorschläge:

1. Die Befürwortung von massiver Gewalt zur Beendigung der diversen Nahostkrisen und dabei auch der Weltbedrohung durch Religionen, hier in erster Linie dem Islam.
Die Kämpfer und Unterstützer diese Ideologie müssen zur Kapitulation gezwungen werden, egal wie.

2. Keinerlei Unterstützung mehr für die Araber, ohne Geld und unsere Waffen wäre schon lange Schluss mit deren Kriegsgeheul. Sofortige Anstrengungen, um sich vom Öl aus dieser Region unabhängiger zu machen.

3. Eine Ausweitung des Wirtschaftskriegs gegen den Iran. Jegliche Aggression der Mullahs konsequent mit robusten Maßnahmen bestrafen.

(Meine Bereitschaft, auch militärisches Vorgehen zu unterstützen, könnte einen flächendeckenden Krieg bedeuten, ich bezweifle allerdings, dass "wir" ohne ihn die verfahrene Situation lösen.
Vermutlich schneller, als ohne...und mit deutlich weniger Opfern, als die Situation so weiter dümpeln zu lassen.
Mit dem Einsatz massivster westlichen Waffentechnik UND Bodentruppen wäre dort schnell Schluss mit den pubertären Spielchen emotional unterentwickelter Krimineller.
Ich hoffe ernsthaft auf einen militanteren neuen US-Präsidenten und eine zunehmende Militanz in Europa mit der Bereitschaft viel Geld für eine schlagkräftige und entschlossene Streitmacht auszugeben, immer mit der Devise:
"Sprich freundlich, aber halte einen großen Stock in der Hand"...)

4. Das gilt auch für die russischen Eliten unter Putin.
Ohne ernsthafte Sorgen um die eigene Sicherheit (..und deren Kohle...:-D ) ist auch denen nicht beizukommen...

5. Eine Erneuerung der transatlantischen Bündnisse auf jeder Ebene, politisch, wirtschaftlich und militärisch.

Dem Gesinnungsterror der überwiegend antiamerikanischen und antisemitischen deutschen Oberstudienräte wird gerade Schaden zugefügt (auch dank Merkel...:-D ), die deutschsprachige Presse mit ihren "links-grün versifften" Feuilletons verliert wirtschaftlich schon deutlich an Boden, die Leser trauen anscheinend ihrem moralethischen Gefasel nicht mehr.
Pragmatischere Stimmen setzen sich mehr und mehr durch.
Das stimmt zumindest mich hoffnungsfroh.

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Maßnahmen den Flüchtlingsstrom massiv eindämmen.
Aber ohne Geld und Waffen in die Hand zu nehmen wird das nicht funktionieren...

Und jetzt Sie!

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Oblomov, Samstag, 17. Oktober 2015, 06:14 (vor 3496 Tagen) @ Alex


Ja, mutig...man könnte auch sagen, großmäulig...:-D

Allerdings bin ich auch mittlerweile nicht mehr willens, dem Wahnsinn der Religion und der Verführbarkeit junger Männer mit guten Worten ernsthaft Widerstand zu leisten, mir bleiben oftmals nur Fassungslosigkeit und bitterer Spott.
Und unangenehme Vorschläge:

1. Die Befürwortung von massiver Gewalt zur Beendigung der diversen Nahostkrisen und dabei auch der Weltbedrohung durch Religionen, hier in erster Linie dem Islam.
Die Kämpfer und Unterstützer diese Ideologie müssen zur Kapitulation gezwungen werden, egal wie.

2. Keinerlei Unterstützung mehr für die Araber, ohne Geld und unsere Waffen wäre schon lange Schluss mit deren Kriegsgeheul. Sofortige Anstrengungen, um sich vom Öl aus dieser Region unabhängiger zu machen.

3. Eine Ausweitung des Wirtschaftskriegs gegen den Iran. Jegliche Aggression der Mullahs konsequent mit robusten Maßnahmen bestrafen.

(Meine Bereitschaft, auch militärisches Vorgehen zu unterstützen, könnte einen flächendeckenden Krieg bedeuten, ich bezweifle allerdings, dass "wir" ohne ihn die verfahrene Situation lösen.
Vermutlich schneller, als ohne...und mit deutlich weniger Opfern, als die Situation so weiter dümpeln zu lassen.
Mit dem Einsatz massivster westlichen Waffentechnik UND Bodentruppen wäre dort schnell Schluss mit den pubertären Spielchen emotional unterentwickelter Krimineller.
Ich hoffe ernsthaft auf einen militanteren neuen US-Präsidenten und eine zunehmende Militanz in Europa mit der Bereitschaft viel Geld für eine schlagkräftige und entschlossene Streitmacht auszugeben, immer mit der Devise:
"Sprich freundlich, aber halte einen großen Stock in der Hand"...)

4. Das gilt auch für die russischen Eliten unter Putin.
Ohne ernsthafte Sorgen um die eigene Sicherheit (..und deren Kohle...:-D ) ist auch denen nicht beizukommen...

5. Eine Erneuerung der transatlantischen Bündnisse auf jeder Ebene, politisch, wirtschaftlich und militärisch.

Dem Gesinnungsterror der überwiegend antiamerikanischen und antisemitischen deutschen Oberstudienräte wird gerade Schaden zugefügt (auch dank Merkel...:-D ), die deutschsprachige Presse mit ihren "links-grün versifften" Feuilletons verliert wirtschaftlich schon deutlich an Boden, die Leser trauen anscheinend ihrem moralethischen Gefasel nicht mehr.
Pragmatischere Stimmen setzen sich mehr und mehr durch.
Das stimmt zumindest mich hoffnungsfroh.

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Maßnahmen den Flüchtlingsstrom massiv eindämmen.
Aber ohne Geld und Waffen in die Hand zu nehmen wird das nicht funktionieren...

Und jetzt Sie!


Booh ey, sie wissen doch, werter Alex, dass ich sehr friedfertig bin - nahezu pazifistisch und demgemäß Gewalt verabscheue, gleichwohl natürlich einsehe, dass manche nur "Gewalt" als Argument verstehen.
Dennoch würde ich davor warnen, sogleich einen Mehrfrontenkrieg aufzumachen. Daran haben sich schon ganz andere verhoben.
Sie haben vollkommen recht: Auf die UNO ist kein Verlass, man beachte nur die Beschlüsse der letzten Jahre.
Dennoch ist die Sachlage um IS dermaßen klar, dass ein Beschluss zur konzertierten Aktion - und sei es nur zur Eingrenzung - wahrscheinlich möglich wäre.
Man bräuchte schon eine Legitimation für den Eingriff, obwohl Syrien zur Zeit "offen" ist, Assad wohl nichts zu sagen haben dürfte.
Vorgestern habe ich bereits angedeutet, wie ich mir eine Syrien-Intervention vorstelle, indem eine Art Enklave 20 x 20 km gebildet wird, der von multinationalen Truppen im Außenring bewacht wird.

"(....) bin ich dafür, eine sichere Zone in Syrien zu schaffen, wo ärztliche Versorgung und andere Hilfeleistungen von der Bundeswehr geleistet werden kann. Sowas wie Katastrophenintervention. Schön wäre es unter dem Signum der UN."

Sehr kurzfristig wird hier kein Flüchtlingslager sondern eine Stadt aufgebaut. Meinetwegen sollten die Briten die nördliche "Stadtmauer", die Franzosen die östliche, die Bundeswehr die südliche und USA die westliche Seite mit Panzern und Boden-Luftraketen verteidigen.

Sobald diese schnell hochgezogene Stadt (einschließlich der Infrastruktur) bezugsfertig ist { was als Provisorium nur 3-6 Monate dauern dürfte }, können aus umliegenden Dörfern und Städten die Flüchtlinge hier Schutz finden. Sobald weitere Bauten fertiggestellt sind, wäre an eine Rückführung der in der EU gelandeten Flüchtlinge erfolgen. Klar auch, dass in gut (von der UN) bezahlten Jobs auch Jeder eine Tätigkeit finden könnte.
Das bringt Geld ins Land und böte eine Perspektive für jeden, der sich engagiert.
Die syrischen Grenzen müssten ( zumindest Türkei ) geschlossen werden.

Es ist auch nicht legitim, Syrien dermaßen ausbluten zu lassen. Auch wenn es nur unausgebildete Arbeiter sein sollten.
Es geht auch gar nicht, wie sich heute schon in Interviews andeutet, dass jeder mehr oder minder jugendliche Flüchtling seine family ( Familienzusammenführung ) nachholen möchte. So wird aus einer Million ( bis gestern waren nach offiziellen Angaben mehr als 800 T Flüchtlinge ) sehr leicht mindestens das fünffache.

Flugverbot über Syrien für Alle außer USA, England, Russland, Frankreich. Konzertierte Aktionen.

Das EU-Flüchtlingsproblem läßt sich nur in Syrien lösen. Nachhaltigkeit muß gegeben sein. Und Perspektive für die Menschen.
Letztlich wären insgesamt die sozialen und finanziellen Kosten nicht höher als bei einem Verbleib der Flüchtlinge im EU-Raum. Diese Lösung ist aus meiner Sicht humanitär vertretbar.

Natürlich müssten sich die hiesigen Idealisten mit dem Verlust der gut ausgebildeten Immigranten abfinden.
Syrien sollte für zehn Jahre unter internationale Verwaltung gestellt werden.


[image]
Foto zeigt Aleppo, on 17 November, 2014 ( Reuters )

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Alex @, Samstag, 17. Oktober 2015, 23:25 (vor 3495 Tagen) @ Oblomov

Bevor ich morgen ausführlicher antworte, hier ein Interview, das ich eben gelesen habe:

http://www.ksta.de/kultur/-fluechtlinge-schami-sote-deutschland,15189520,32125806,item,...

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Alex @, Dienstag, 20. Oktober 2015, 11:20 (vor 3493 Tagen) @ Oblomov

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Maßnahmen den Flüchtlingsstrom massiv eindämmen.
Aber ohne Geld und Waffen in die Hand zu nehmen wird das nicht funktionieren...

Und jetzt Sie!

Booh ey, sie wissen doch, werter Alex, dass ich sehr friedfertig bin - nahezu pazifistisch und demgemäß Gewalt verabscheue, gleichwohl natürlich einsehe, dass manche nur "Gewalt" als Argument verstehen.
Dennoch würde ich davor warnen, sogleich einen Mehrfrontenkrieg aufzumachen. Daran haben sich schon ganz andere verhoben.

Um Gewalt als Argument geht es doch schon lange nicht mehr.
Es geht um die Schwächung und Vernichtung des Raubzugs junger faschistischer Muslime im 21. Jahrhundert.
Da helfen keine Runden Tische...
Als Militärstratege bin ich allerdings völlig ungeeignet, ich wundere mich ja schon über die mangelnde Wirksamkeit von Luftschlägen...Aber ohne massive Einsätze, die weit über die aktuelle Vorgehensweise hinausgehen, scheint es zu keinem Ende dieses Raubzugs kommen zu können.
Und was da an "Flüchtlingen" in unsere Gesellschaften eindringt, lässt manche einfach nur entsetzt und sprachlos zurück:
https://www.unzensuriert.at/content/0018948-Grenzuebergang-Nickelsdorf-erstickt-Muell-u...
Auch schwierige Bedingungen erklären so etwas nicht, wie auch andere bekannt gewordene Eigenarten der "Eindringlinge", (wie man viele inzwischen bezeichnen muss...). Wie die Jagdtechnik der Schlingenfallen in den umgebenden Wäldern von Flüchtlingslagern...
Dass die Ungarn sich unangenehmer Gefängnisinsassen auf die Art und Weise entledigt haben könnten, hat, jenseits ihres Wahrheitsgehalts, auch eine bitterböse Komik. :-D

Sie haben vollkommen recht: Auf die UNO ist kein Verlass, man beachte nur die Beschlüsse der letzten Jahre.
Dennoch ist die Sachlage um IS dermaßen klar, dass ein Beschluss zur konzertierten Aktion - und sei es nur zur Eingrenzung - wahrscheinlich möglich wäre.
Man bräuchte schon eine Legitimation für den Eingriff, obwohl Syrien zur Zeit "offen" ist, Assad wohl nichts zu sagen haben dürfte.
Vorgestern habe ich bereits angedeutet, wie ich mir eine Syrien-Intervention vorstelle, indem eine Art Enklave 20 x 20 km >gebildet wird, der von multinationalen Truppen im Außenring bewacht wird.

"(....) bin ich dafür, eine sichere Zone in Syrien zu schaffen, wo ärztliche Versorgung und andere Hilfeleistungen von der Bundeswehr geleistet werden kann. Sowas wie Katastrophenintervention. Schön wäre es unter dem Signum der UN."

Sehr kurzfristig wird hier kein Flüchtlingslager sondern eine Stadt aufgebaut. Meinetwegen sollten die Briten die nördliche "Stadtmauer", die Franzosen die östliche, die Bundeswehr die südliche und USA die westliche Seite mit Panzern und Boden-Luftraketen verteidigen.

Sobald diese schnell hochgezogene Stadt (einschließlich der Infrastruktur) bezugsfertig ist { was als Provisorium nur 3-6 Monate dauern dürfte }, können aus umliegenden Dörfern und Städten die Flüchtlinge hier Schutz finden. Sobald weitere Bauten fertiggestellt sind, wäre an eine Rückführung der in der EU gelandeten Flüchtlinge erfolgen. Klar auch, dass in gut (von der UN) bezahlten Jobs auch Jeder eine Tätigkeit finden könnte.
Das bringt Geld ins Land und böte eine Perspektive für jeden, der sich engagiert.
Die syrischen Grenzen müssten ( zumindest Türkei ) geschlossen werden.

Da sind wir wohl beide überfordert, unsere Fantasie reicht vermutlich nicht aus für eine realistische Einschätzung, wie der IS auf so eine Strategie reagieren würde. Alle Feinde auf einem Präsentierteller...
Eine riesige Stadt als sicheres Refugium in dieser Gegend zu etablieren scheint mir ein logistisches Unterfangen, das jenseits aller militärischer Erfordernisse (und Erfahrungen mit diesem Abschaum) schwer umzusetzen sein wird.

Es ist auch nicht legitim, Syrien dermaßen ausbluten zu lassen. Auch wenn es nur unausgebildete Arbeiter sein sollten.
Es geht auch gar nicht, wie sich heute schon in Interviews andeutet, dass jeder mehr oder minder jugendliche Flüchtling seine family ( Familienzusammenführung ) nachholen möchte. So wird aus einer Million ( bis gestern waren nach offiziellen Angaben mehr als 800 T Flüchtlinge ) sehr leicht mindestens das fünffache.

Flugverbot über Syrien für Alle außer USA, England, Russland, Frankreich. Konzertierte Aktionen.

Das EU-Flüchtlingsproblem läßt sich nur in Syrien lösen. Nachhaltigkeit muß gegeben sein. Und Perspektive für die Menschen.
Letztlich wären insgesamt die sozialen und finanziellen Kosten nicht höher als bei einem Verbleib der Flüchtlinge im EU-Raum. Diese Lösung ist aus meiner Sicht humanitär vertretbar.

Natürlich müssten sich die hiesigen Idealisten mit dem Verlust der gut ausgebildeten Immigranten abfinden.

Ja, das wird hart...

Syrien sollte für zehn Jahre unter internationale Verwaltung gestellt werden.

Ich glaube nicht, dass Syrien das eigentliche Problem ist.
Es ist der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten und zwischendrin noch die Kurden.
Und als Sahnehäubchen obendrauf der irre Türke und sein russischer Kumpel...

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch? Nachtrag

Alex @, Mittwoch, 21. Oktober 2015, 21:23 (vor 3492 Tagen) @ Alex

Hier ein russisches Video zur Realität in Damaskus.
Im Vollbildmodus mehr als düster.
Passende Musikwahl...

https://www.youtube.com/watch?v=1Q60yBQG8XI

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Divara @, Dienstag, 13. Oktober 2015, 22:01 (vor 3500 Tagen) @ Oblomow

Kollegin Divara, wie wäre das Thema: Die Rolle Russlands in Syrien?

Die Meinung des katholischen Erzbischofes Jacques Behnan Hindo ( Sitz in Hassakè-Nisibi, Syrien) ist doch durchaus diskutabel:
Nusra, eine Tochtergesellschaft von Al Kaida !?
Im Juni musste er zusammen mit 120.000 Einwohnern Hassakes - unter ihnen viele Christen - vor den IS-Milizen fliehen.
Sieben Wochen bestand die Eroberung der Stadt durch den IS. Bis Ende Juli kurdische Kämpfer UND Einheiten der syrischen Armee die Stadt zurückeroberten.
Der Erzbischof übernahm nach Rückkehr die Notverwaltung der Stadt, da die gesamte Infrastruktur zusammengebrochen war,
Schule, Lebensmittel-Versorgung, Krankenwesen.

hier der O-Ton, zitiert nach Fides o2.10.2015


“Die westliche Propaganda (.....) redet weiterhin von gemäßigten Rebellen, doch die gibt es nicht: in der Galaxie der bewaffneten Gruppen sind die Soldaten der Syrischen Befreiungsarmee nur mit einer Lupe zu finden. Alle anderen, abgesehen vom IS, haben sich in der Al-Nusra-Front zusammengeschlossen, ein Ableger der Al Kaida in Syrien”.
“Dies alles ist sehr beunruhigend: diese Supermacht
{ gemeint ist die USA } protestiert 14 Jahre nach dem 11. September, weil die Russen die Milizen der Al Kaida in Syrien bombardieren. Was bedeutet das? Dass Al-Kaida sich nun mit den USA verbündet hat, nur weil sie in Syrien anders heißt? Glauben sie wirklich, dass wir so wenig Intelligenz und Erinnerungsvermögen besitzen?”

“Wir werden selbst darüber entscheiden, wann Assad gehen muss und nicht der IS oder der Westen“, so Erzbischof Hindo im Gespräch mit Fides,
„Und eines ist gewiss: wenn Assad jetzt geht, dann endet Syrien wie Libyen”. (GV) (Fides 2/10/2015)


http://www.fides.org/de/news/36905-ASIEN_SYRIEN_Erzbischof_Hindo_bezeichnet_Protest_des...

Die Strategie der USA folgt anderen Prioritäten, ...... es geht in erster Linie um die Beseitigung Assads,

Ja, das ist eine Möglichkeit. Das Thema würde zwei Monologe auslösen, und ich wäre vom Reden befreit.

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Oblomov, Mittwoch, 14. Oktober 2015, 05:41 (vor 3499 Tagen) @ Divara


http://www.fides.org/de/news/36905-ASIEN_SYRIEN_Erzbischof_Hindo_bezeichnet_Protest_des...

Die Strategie der USA folgt anderen Prioritäten, ...... es geht in erster Linie um die Beseitigung Assads,


Ja, das ist eine Möglichkeit. Das Thema würde zwei Monologe auslösen, und ich wäre vom Reden befreit.


Sie sehen, liebe Divara, bei diesem Thema ereifern sich die Meisten - sogar hier.
Vielleicht ist es doch nicht die richtige Themenwahl für ein Familienfest?

Aber über das neue Radarsystem, das zB Falschparker dem Gateway und ebenso freie Parkplätze meldet,
kann man doch in Ruhe reden, auch wenn es vorerst nur in Großstädten getestet wird.
Auch VWs Abgastrickserei eignet sich sicherlich für eine kontroverse Diskussion.

Wir haben ja noch einige Wochen Zeit. Und schon übermorgen wird eine neue (andere) Sau durch's Dorf gejagt -
und sorgt für neuen Gesprächsstoff. Also machen Sie sich keine Sorgen, der "Stoff" geht nicht aus. ;-)

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch?

The Editrix ⌂ @, Dienstag, 13. Oktober 2015, 06:28 (vor 3500 Tagen) @ ufosefirothh

Dialektik im Maxismus
Die Rolle der Strasser Brueder in der Nsdap
Quanten Mechanik
Nuetzliche Geschenke zu Chanuka

Nee, bei Quantenmechanik reden alle nur von ihrer Fußpflegerin und was sie tut, und bei den anderen Themen ist man allzu schnell wieder bei "den Juden".

Meine Methode war, alle verwandtschaftlichen Verbindungen zu kappen.

--
ODERINT DUM METUANT
(Caligula)

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Divara @, Dienstag, 13. Oktober 2015, 21:58 (vor 3500 Tagen) @ ufosefirothh

Dialektik im Maxismus
Die Rolle der Strasser Brueder in der Nsdap
Quanten Mechanik
Nuetzliche Geschenke zu Chanuka

Danke!
Aber ich fürchte, das meiste passt nicht zu meiner Familie. Thema 1 und 2 sind zu intellektuell, von Thema 3 habe ich keine Ahnung,aber Thema 4 könnte man vor Weihnachten ansprechen.

Wie führt man ein gutes Gespräch?

NN, Montag, 19. Oktober 2015, 14:41 (vor 3494 Tagen) @ Divara

Ihr erinnert euch?

Ein Familienmitglied schilderte den Jom-Kippur-Krieg folgendermaßen (ich habe das schon gepostet):

Mitten im Ramadan griffen die Israelis die völlig unvorbereiteten arabischen Staaten an. Verteidigungsminister Moshe Dajan musste anschließend wegen Kriegsverbrechen vom Amt zurücktreten.


Verzweifelte Versuche, die Geschichte richtigzustellen, endeten mit dem Verbot, das Thema Israel noch einmal anzusprechen. Denn wieso maßte ich mir an, etwas besser zu wissen, was doch alle Zeitungen geschrieben hatten?

Gegen diesen absurden Dreck muss man sogar die Zeitungen in Schutz nehmen. Oder hatten bestimmte Familienmitglieder damals die Deutsche Nationalzeitung oder ein DDR-Blatt im Abo?

Zur zwischenmenschlichen Diplomatie (soweit es der Rahmen erfordert*): Sofern man jemanden, der völlig absurde politische Äußerungen von sich gibt, zu denen man nur schwer schweigen kann, persönlich nicht meiden kann, sollte man die Entgegnung möglichst sachlich und ruhig halten bzw. Impulsivität, Schärfe und Polemik drosseln. Bei glatten Falschbehauptungen, die nichts mehr mit "Ansichtssache" zu tun haben, kann auch ein ernster Hinweis auf Google/Wiki helfen.

Das kann zwar mühselig sein und muss bei dem oder den Adressaten zwar nicht fruchten, hat aber den Vorteil, dass der Betreffende oder die Betreffenden nicht auf die Meta-Ebene springen kann/können und einem "Ruhestörung", Diskussionsunfähigkeit etc. vorwerfen, weil der Widerspruch im Stil vehement war.

Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass die mündliche Diskussionslage eskalieren kann, wenn man unterschiedlichen Schwachköpfen (wie nahe oder fern sie einem persönlich auch immer stehen oder nicht) die Gelegenheit bietet, sich über die Schärfe und Vehemenz des unerwünschten Widerspruchs zu beklagen.


* Letztes Jahr eröffnete ein neuerer Freund auf einem Umtrunk eines alten Freundes mit Hang zur Exzentrik, in tiefem Ernst und ohne besoffen zu sein, dass er Gaddafi für einen wahren Staatsmann hält. Unter anderen Umständen hätte ich diesem Vollidioten einen vor den Latz geknallt, ich gehe ja schließlich nicht mehr auf Umtrünke/Feten/Feiern, um meinen Verstand gleich aufs Gröbste beleidigen zu lassen. Um das Risiko einer verbalen Eskalation, von "Stilkritik" und/oder Schlichtungsversuchen (durch den Gastgeber, Dritte) zu vermeiden, habe ich daher nur knapp mein Unverständnis signalisiert.

Wie führt man ein gutes Gespräch?

NN, Montag, 19. Oktober 2015, 23:28 (vor 3493 Tagen) @ NN

Ihr erinnert euch?

Ein Familienmitglied schilderte den Jom-Kippur-Krieg folgendermaßen (ich habe das schon gepostet):

Mitten im Ramadan griffen die Israelis die völlig unvorbereiteten arabischen Staaten an. Verteidigungsminister Moshe Dajan musste anschließend wegen Kriegsverbrechen vom Amt zurücktreten.


Verzweifelte Versuche, die Geschichte richtigzustellen, endeten mit dem Verbot, das Thema Israel noch einmal anzusprechen. Denn wieso maßte ich mir an, etwas besser zu wissen, was doch alle Zeitungen geschrieben hatten?


Gegen diesen absurden Dreck muss man sogar die Zeitungen in Schutz nehmen. Oder hatten bestimmte Familienmitglieder damals die Deutsche Nationalzeitung oder ein DDR-Blatt im Abo?

Zur zwischenmenschlichen Diplomatie (soweit es der Rahmen erfordert*): Sofern man jemanden, der völlig absurde politische Äußerungen von sich gibt, zu denen man nur schwer schweigen kann, persönlich nicht meiden kann, sollte man die Entgegnung möglichst sachlich und ruhig halten bzw. Impulsivität, Schärfe und Polemik drosseln. Bei glatten Falschbehauptungen, die nichts mehr mit "Ansichtssache" zu tun haben, kann auch ein ernster Hinweis auf Google/Wiki helfen.

Das kann zwar mühselig sein und muss bei dem oder den Adressaten zwar nicht fruchten, hat aber den Vorteil, dass der Betreffende oder die Betreffenden nicht auf die Meta-Ebene springen kann/können und einem "Ruhestörung", Diskussionsunfähigkeit etc. vorwerfen, weil der Widerspruch im Stil vehement war.

Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass die mündliche Diskussionslage eskalieren kann, wenn man unterschiedlichen Schwachköpfen (wie nahe oder fern sie einem persönlich auch immer stehen oder nicht) die Gelegenheit bietet, sich über die Schärfe und Vehemenz des unerwünschten Widerspruchs zu beklagen.


* Letztes Jahr eröffnete ein neuerer Freund auf einem Umtrunk eines alten Freundes mit Hang zur Exzentrik, in tiefem Ernst und ohne besoffen zu sein, dass er Gaddafi für einen wahren Staatsmann hält. Unter anderen Umständen hätte ich diesem Vollidioten einen vor den Latz geknallt, ich gehe ja schließlich nicht mehr auf Umtrünke/Feten/Feiern, um meinen Verstand gleich aufs Gröbste beleidigen zu lassen. Um das Risiko einer verbalen Eskalation, von "Stilkritik" und/oder Schlichtungsversuchen (durch den Gastgeber, Dritte) zu vermeiden, habe ich daher nur knapp mein Unverständnis signalisiert.

Korrektur / Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin natürlich nicht mit jemandem befreundet, der Gaddafi echt für einen großen Staatsmann hält. Man kann Persönliches und Politisches trennen, aber irgendwann fängt dann doch die soziale Hygiene an.

Avatar

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Alex @, Dienstag, 20. Oktober 2015, 09:45 (vor 3493 Tagen) @ NN


* Letztes Jahr eröffnete ein neuerer Freund auf einem Umtrunk eines alten Freundes mit Hang zur Exzentrik, in tiefem Ernst und ohne besoffen zu sein, dass er Gaddafi für einen wahren Staatsmann hält. Unter anderen Umständen hätte ich diesem Vollidioten einen vor den Latz geknallt, ich gehe ja schließlich nicht mehr auf Umtrünke/Feten/Feiern, um meinen Verstand gleich aufs Gröbste beleidigen zu lassen. Um das Risiko einer verbalen Eskalation, von "Stilkritik" und/oder Schlichtungsversuchen (durch den Gastgeber, Dritte) zu vermeiden, habe ich daher nur knapp mein Unverständnis signalisiert.


Korrektur / Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin natürlich nicht mit jemandem befreundet, der Gaddafi echt für einen großen Staatsmann hält. Man kann Persönliches und Politisches trennen, aber irgendwann fängt dann doch die soziale Hygiene an.


:-D

Ach ja, sehr guter Kommentar auf Bellantis zum wirren Post von Alinka...

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Divara @, Dienstag, 20. Oktober 2015, 16:27 (vor 3493 Tagen) @ NN

Korrektur / Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin natürlich nicht mit jemandem befreundet, der Gaddafi echt für einen großen Staatsmann hält. Man kann Persönliches und Politisches trennen, aber irgendwann fängt dann doch die soziale Hygiene an.

Als die Grünen anfingen, im Bundestag zu stricken, fuhren sie auch zu Gaddafi.
Ferner erinnerte ich mich, mal bei Peter S.-L. gelesen zu haben, dass viele Frauen für Gaddafi schwärmen würden, weil er so attraktiv sei.
Das hat mit wirklich die Schuhe ausgezogen.

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Divara @, Dienstag, 20. Oktober 2015, 16:23 (vor 3493 Tagen) @ NN

Ihr erinnert euch?

Ein Familienmitglied schilderte den Jom-Kippur-Krieg folgendermaßen (ich habe das schon gepostet):

Mitten im Ramadan griffen die Israelis die völlig unvorbereiteten arabischen Staaten an. Verteidigungsminister Moshe Dajan musste anschließend wegen Kriegsverbrechen vom Amt zurücktreten.


Verzweifelte Versuche, die Geschichte richtigzustellen, endeten mit dem Verbot, das Thema Israel noch einmal anzusprechen. Denn wieso maßte ich mir an, etwas besser zu wissen, was doch alle Zeitungen geschrieben hatten?


Gegen diesen absurden Dreck muss man sogar die Zeitungen in Schutz nehmen. Oder hatten bestimmte Familienmitglieder damals die Deutsche Nationalzeitung oder ein DDR-Blatt im Abo?

Zur zwischenmenschlichen Diplomatie (soweit es der Rahmen erfordert*): Sofern man jemanden, der völlig absurde politische Äußerungen von sich gibt, zu denen man nur schwer schweigen kann, persönlich nicht meiden kann, sollte man die Entgegnung möglichst sachlich und ruhig halten bzw. Impulsivität, Schärfe und Polemik drosseln. Bei glatten Falschbehauptungen, die nichts mehr mit "Ansichtssache" zu tun haben, kann auch ein ernster Hinweis auf Google/Wiki helfen.


Die Betreffende kann zwar E-Mails schreiben, aber ansonsten ist ihr der Computer ein unheimliches undurchschaubares Ding. Besser keine Seite anwählen. Vor allem: Wie geht das?
Sie wollte aber eine befreundete Arzthelferin fragen, die war schon mal mit Studiosus in Israel.


Das kann zwar mühselig sein und muss bei dem oder den Adressaten zwar nicht fruchten, hat aber den Vorteil, dass der Betreffende oder die Betreffenden nicht auf die Meta-Ebene springen kann/können und einem "Ruhestörung", Diskussionsunfähigkeit etc. vorwerfen, weil der Widerspruch im Stil vehement war.

Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass die mündliche Diskussionslage eskalieren kann, wenn man unterschiedlichen Schwachköpfen (wie nahe oder fern sie einem persönlich auch immer stehen oder nicht) die Gelegenheit bietet, sich über die Schärfe und Vehemenz des unerwünschten Widerspruchs zu beklagen.

Leider muss ich gestehen, dass es sich in diesem Fall wohl um einen simplen Fall von ererbtem Antisemismus handelte. Das ist bekanntlich eine Krankheit, die unheilbar ist. Es hilft wohl nur die Vermeidung, aber das ist schwierig.

Bei einem neuerlichen Familienessen fing ich an, mich über Noam Chomski lustig zu machen. Der war, als ich studierte, ein unbedingtes MUSS. Und als ich ihn las, bekam ich vom Kopfschütteln fast ein Schleudertrauma, denn seine "Transformationsgrammatik" beschreibt Selbstverständlichkeiten, die jeder Fünftklässler versteht. Und während ich noch so motze, wird mir ganz heiß, weil mir einfällt, dass der senile Noam...ach du Schreck...Neben mir saß der Mann einer anderen Cousine, der sich totlachte, und ich hoffte, betete innerlich, er wird doch nicht gleich...
Doch, er tat's. Noam Chomsky war sofort allgemein rehabilitiert.
Später habe ich mit dem Mann meiner Cousine telefoniert, um ihm zu erzählen, dass er in das dickste größte alle fettnäpfchen gelatscht sei... Naja, wir hatten wenigstens am Telefon noch was zu lachen.

* Letztes Jahr eröffnete ein neuerer Freund auf einem Umtrunk eines alten Freundes mit Hang zur Exzentrik, in tiefem Ernst und ohne besoffen zu sein, dass er Gaddafi für einen wahren Staatsmann hält. Unter anderen Umständen hätte ich diesem Vollidioten einen vor den Latz geknallt, ich gehe ja schließlich nicht mehr auf Umtrünke/Feten/Feiern, um meinen Verstand gleich aufs Gröbste beleidigen zu lassen. Um das Risiko einer verbalen Eskalation, von "Stilkritik" und/oder Schlichtungsversuchen (durch den Gastgeber, Dritte) zu vermeiden, habe ich daher nur knapp mein Unverständnis signalisiert.

Wie führt man ein gutes Gespräch?

Albert Schweizer, Donnerstag, 22. Oktober 2015, 23:51 (vor 3490 Tagen) @ NN


Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass die mündliche Diskussionslage eskalieren kann, wenn man unterschiedlichen Schwachköpfen (wie nahe oder fern sie einem persönlich auch immer stehen oder nicht) die Gelegenheit bietet, sich über die Schärfe und Vehemenz des unerwünschten Widerspruchs zu beklagen.


Ein Deutsches Problem. Wo der Teute sich in Absolutismen vergreift, meist in einem Ton, der an schlimme Zeiten erinnert («Es ist nämlich Fakt, dass ....») so findet der Schweizer selber was («also ich finde ....»).

Ausserdem wird in der helvetischen Gesprächsführung meist der «Gegner» schon in Bierlaune versetzt, indem man ihm nach Ende seiner Tiraden («könnte sein / ja also kann man auch so sehen») erst mal «recht» gibt, um ihm dann zu kontern. Schafft Angenehme und Gemütlichkeit.

Hirntote wie die Verwandten von Divara, die mit schlimmer Nazipropaganda jedes Familienfest versauen, sind selten. Solche Subjekte werden in der Schweiz ausgesondert und nicht mehr eingeladen. In Deutschland anders: Dort sind es die Familien, aus denen man sich anscheinend nur selbst ausladen kann.

Selbst die seltenen Schweizer Antisemiten sind zuweilen rührend: Meist verstricken sie sich schon in ersten Sätzen in Widersprüche oder Platitüden, während die zahlreichen deutschen Antisemiten eine einzigartige «Wissenschaftlichkeit» an den Tag legen, um das Böse im Jüdischen zu «erklären». Durchziehend von links bis rechts ein erschreckender, eingefleischter Antiamerikanismus, den ich so noch in keinem anderen westlichen Land erlebt habe. Ein ureigen deutsches Problem. Die Nazi -Opas stehen halt immer noch näher als die linke Fascho -Judenpresse, die als Büttel der USA die zionistische CIA -Propaganda verbreitet und die Wahrheit niederhält.


RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum