Peta auf der Startseite

Smadar, Samstag, 19. Juli 2003, 21:32 (vor 7969 Tagen) @ alex

alex schrieb:

Die ganze Brut der Intellektuellen und derer, die
sich dafür halten, haben nicht nur in PETA,
sondern auch bei ATTAC und den ganzen anderen
Sammelbecken der linken und rechten
Menschenschinder viel zu viel Öffentlichkeit.Dem
gilt es eine gewisse Militanz entgegen zu
setzen.Zeitungen zerreißen ist zwar mehr als
verständlich, aber auch viel zu wenig.

LOL, ein Wutausbruch kann oft der Anfang sein. Was
schlägst du vor?

Ich glaube auch nicht, daß Peta und deren
Werbeagentur wirklich bewußt Juden verunglimpfen
wollten. Allerdigs halte ich es für zu kurz
gedacht, die Wirkung ihres *Mach*werkes einzig auf
die beabsichtigte Wirkung zu beschränken.

Meiner Ansicht nach hat sich hier ein nicht ganz
bewußtes Bild von Juden als KZ Häftlingen Bahn
gebrochen, nämlich daß diese Menschen Tieren
ähnlicher sind als andere Menschen und deswegen in
diesem Zusammenhang als Vergleichsmasse herhalten
können.

Das erstaunliche ist doch, daß sich Peta von
diesem infamen Vergleich erhofft, das Mitleid des
Betrachters werde den Hühnern gelten, nicht etwa
den Menschen, die einem Leid tun können, weil sie
wie Tiere gehalten werden.

Jeder versteht diese implizite Botschaft, jeder
begreift, daß es hier um die Hühner geht, selbst
wenn er gegen eine solche Kampagne ist. Sie ist so
selbstverständlich, daß Kaufmann sie nicht einmal
erwähnt.

Man stelle sich vor, statt der KZ Häftlinge hätte
man ein Bild von anderen Lagerhäftlingen
veröffentlicht, etwa aus Bosnien, aus dem Gulag
etc. Ich frage mich, ob eine solche Abbildung
irgendwelcher gefangener *Menschen* nicht die
Aufmerksamkeit von den Hühnern vollkommen
abgelenkt und das Mitleid für die Menschen
beansprucht hätte.

Ich habe den Eindruck, einen solchen Vergleich
kann man nur mit Shoah-Assoziationen machen, weil
die Shoah selbst und die allseits vorhandenen
Bilder der Opfer einen Grad an Entmenschlichung
erwirkt haben, der die Opfer gefühlsmäßig viel
näher an rechtlose, tierische Wesen rückt als an
Menschen, denen Unrecht geschieht.