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Konventionen und Verschwörungstheorien

Alex @, Sonntag, 20. September 2020, 15:44 (vor 1690 Tagen) @ NN

Damit es nicht völlig untergeht.


Robert E. Lee führte für die Sklaverei Krieg gegen die USA:

https://twitter.com/yveswillers/status/1307162580037693440


Ali Velshi ist ein amerikanischer Journalist:

https://twitter.com/davidgura/status/1307318498205425665

Nein, das wird nicht untergehen.
Robert E. Lee führte keinen Krieg gegen die USA.
Er gehörte zu den Offizieren der amerikanischen Armee und wie ein Großteil der aus dem Süden stammenden Offiziere wollte er nicht gegen seine Landsleute kämpfen.
Es ist auch schlicht unwahr, dass die Ursache des Konflikts die Sklaverei war, diese Bedeutung bekam sie erst im Laufe des Bürgerkriegs.
Ein Großteil der Unionisten war ebenfalls pro Sklaverei, ein Umstand, der, so ungeheuerlich er heute klingt, auch dem Zeitgeist entsprach.
Das Ende des Sklaverei, das übrigens eine Errungenschaft westlicher Kultur ist, war eine historische Entwicklung, auf die man stolz sein kann.
Der Auslöser für den militärischen Konflikt war hauptsächlich die Haltung der südlich gelegenen Bundesstaaten, jederzeit aus der Union austreten zu dürfen, wenn ihnen die politischen Entscheidungen nicht passten und das wollte Washington unbedingt verhindern. Mit anfänglich großen Problemen und militärischen Niederlagen, an denen Lee maßgeblichen Anteil hatte.
Der Bürgerkrieg kostete die Amerikaner mehr Leben als jeder Konflikt, an dem sie danach beteiligt waren, ein Trauma außerordentlicher Schwere, auch und gerade für die Verlierer des Konflikts.
Lee hat, als damalige Hoffnung und historische Figur, jeden Respekt eines Kombattanten verdient.
Das Abwerten von historischen Persönlichkeiten, die nach heutigen Gesichtspunkten auch zweifelhafte Einstellungen vertraten, ist imho wegen politischer Dummheit und Geschichtsvergessenheit inakzeptabel.
Hierzulande will man ja auch den ollen Bismarck aus der Erinnerung tilgen, wie bescheuert ist das denn?
Eine Erinnerungskultur mit Denkmälern ist immer diskussionswürdig, aber Denkmalsstürmerei sollte man besser nur bei Horrorfiguren betreiben.
Und dazu gehört Lee keinesfalls.

Zu Punkt zwei:
Das würde ich als Kollateralschaden einer völlig verstrahlten Auseinandersetzung bezeichnen.
Wer weiß von uns schon, was dieser Journalist da getrieben hat, auch bei uns wird die Pressefreiheit bei der hiesigen Antifa so massiv missbraucht, wie Krankenwagen bei den Palis, um Waffen und Kämpfer zu transportieren.
Das kann man machen, aber dann herumheulen, wenn man mal ein Gummigeschoss abbekommen hat, finde ich zumindest unsportlich.
Und wenn man über dieses Gejammer spottet, wie Trump es getan hat mit seinem sinnigen Sprüchlein von Law and Order, dann erwarte ich eine andere Reaktion als das übliche Geifern einer Twitter-Opposition, die seit Trumps Wahlsieg komplett vergessen hat, was Demokratie ausmacht.


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