Out of the orange and into the blue...

Boothby, Sonntag, 21. Februar 2021, 14:40 (vor 1132 Tagen)

Eine interessante Gruppe von Uber-Progressives in den USA, hier verstanden nicht als AOCs auf Speed, sondern gemäß ihrem Selbstverständnis als süperpragmatische Numbercruncher, für die mir noch kein entsprechendes hiesiges Pendant einfällt, hier mal eingeführt in der Person von Marc Novicoff (schreibt für Matthew Yglesias, Noah Smith hätte ihn sicher auch genommen).

Dieser Tweet hat mich drauf aufmerksam gemacht:

A canonical finding in political science — from Kinder and Sanders 1996, Gilens 1999, Mendelberg 2001 — is that painting facially race-neutral programs as mostly helping black people causes white voters to oppose them.

https://twitter.com/dylanmatt/status/1363131283807830021

Die Kernaussage kann etwa hier zitiert werden:

Populists outnumber woke capitalists

The first race-related question in the Drutman study that seemed worth analyzing is this standard question on racial resentment that’s widely used in social science. I paired that with the tax increase question, and it’s clear that lots of people who give the racially conservative answer support higher taxes on the rich, but very few people have the reverse set of preferences.

The good news is that nobody is really proposing any “special favors” for Black people. But Biden made his race-neutral small business relief program sound exactly like that, as did Pressley and Booker with their baby bonds bill. Why target the 3% while alienating the 31%?

Both cross-pressured quadrants are swing voters, but the populist quadrant has way more people in it. Below is that previous graph, now with voting behavior added. The C is for the share that voted for Clinton, T for Trump, and J for Gary Johnson.

If you want to win an election, you have to win swing voters. But you shouldn’t build a strategy around attracting woke capitalists at the expense of populist support.

https://www.slowboring.com/p/race-blind-policies-racial-equity?utm_campaign=post&ut...

Schmeiße ich mal in die Runde, mir geht dieses Maß an pragmatischer Sichtweise leider völlig ab. Die Charts sind jedenfalls super.

Die Logik ist klar, aber läuft das nicht darauf hinaus, um des Benefits geringer inkrementeller Zugewinne (auch) für die Zielgruppe (minorities, aber eigentlich erstmal Blacks) populistischen Wählern gegenüber die Objectives zu maskieren, anstand es ihnen auch endlich mal zuzumuten, dass da wirklich etwas zu viel Leichen im Keller liegen, um die man sich mal kümmern müsste?

Damit soll keine Moralkarte gezogen, sondern nur nur dargestellt werden, das Moralkarten dich ziehen, wenn Du es nicht beizeiten selber machst. Denn die racial wealth gap ist viel zu groß, als das die mit Tricksereien wie o. beschrieben adressiert werden könnte. Will sagen dass Rassismus, ob heutiger oder früherer, eben nicht nur eine verwerfliche Inhumanität darstellt, sondern ganz praktisch Probleme aufwirft, die institutionell nun mal eher in den Bereich der Wirtschaftspolitik als der der erbaulichen politischen Sonntagsrhetorik fällt.

MLK war das bei aller pastoralen Sprecherqualitäten übrigens sonnenklar. Während die damals Befreiten bis heute auf 40 Morgen und ein Muli warten, wurde zeitgleich der halbe Westen vom Staat an weiße Individuen verschenkt.

Mit Blick auf olle Laublogzeiten ließe sich auch daran erinnern, dass gebildete Menschen wie MRX meinen, Auswanderung in die USA sei im 19. Jahrh. ohne soziale Anreize der USA erfolgt. Während Publicola ichweißnichtwieoft Kriminalstatistiken verlinkt hat, die irgendwie ein schwarzen "selbst schuld"-Vibe verströmen sollten. Geantwortet hat er auf anhängigen Response jedenfalls nie.


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