Ralph-Peters-Artikel geborgen

ap, Freitag, 22. August 2003, 18:19 (vor 7935 Tagen) @ Smadar

ja, smadar, du hast natürlich mit allem recht, was
du schreibst...

Ich meinte, im Moment haben die Israelis als
Besatzer nicht wirklich das Sagen, aber ihre
Militärmaßnahmen verhindern effektiv die
palästinensische Souveränität. Eben ein
Zwitterstadium.


sorry, da hab ich dich nicht richtig verstanden.
ich denke allerdings, dass deine art der
formulierung das entstehen meiner unterstellung
begünstigt hat.

Ich teile deine Bewunderung für das "Meisterwerk"
11.9. nicht.


keine bewunderung. ich war nur ein klein bisschen
zynisch.

Statt dessen indoktriniert man sie vom
Kindergarten an, in den Schulen, in der Moschee,
im Fernsehen. Mann nennt die lokalen Straßen nicht
"Freiheitsallee" sondern "Märtyrerweg", man stellt
Geld für die Familien bereit etc.


eben. indoktrinierung vom kindergarten an. aber
die wird ja nicht von einem kleinen zirkel
betrieben, den man ausschalten kann und dann hört
auch die indoktrinierung auf. ich meine, in den
letzten jahrzehnten hat der terrorismus eine immer
breitere massenbasis in der bevölkerung gefunden,
im gegensatz etwa zur IRA oder der ETA, die ja von
dem grössten teil der bevölkerung, deren
interessen sie zu vertreten beanspruchen,
entschieden abgelehnt werden. bei der pali-masse
sind aber diese ganze märtyrer-mythologie und der
vertretungsanspruch der terrororganisationen von
sehr vielen anerkannt. das kann sich natürlich
ändern, wenn sich die grundsätzlichen bedingungen
ändern (sprich: das ende des zwitterstadiums.)
aber ich bezweifle, dass ein massiver
militäreinsatz diese geistige grundhaltung der
bevölkerungsmehrheit so verändert, dass der
terrorismus tatsächlich nur noch eine
angelegenheit für eine radikale minderheit oder im
besten falle überhaupt keine palästinensische
angelegenheit mehr ist... um mal ein bild zu
gebrauchen - wenn man auf einen massiven
militäreinsatz setzt, um das terrorproblem zu
lösen: das ist wie wenn einem mann der arm
abfault, es stinkt und tut weh. und dann wickelt
man diesen arm in mullbinden und gibt dem mann
schmerzmittel. wenn es schon längst zeit ist den
arm zu amputieren.

Alle Attentäter

waren Mitglieder in Organisationen, nahmen an
tagelangen "Lehrgängen" teil


ja, und soweit ich weiss, sind zb mehrere
zehntausend mitglied bei der hamas. denkst du
nicht, selbst wenn man da die führungsriege
ausschaltet, dass da aus den unteren reihen wieder
nachwuchs kommt, solange die grundsätzlichen
bedingungen nicht verändert werden?

ich glaube nur nicht, dass mit militärischen
massnahmen irgendetwas wirklich GEKLÄRT werden
kann. endgültig ist da überhaupt nix. die kommen
wieder hoch - und das spiel geht weiter...

Dieser kühnen Theorie widersprechen unzählige
historische Beispiele.


ich bezog mich auf das palästinensische
terror-problem. dass es es jede menge situationen
gibt, in denen man mit militärischen mitteln
entgültige lösungen erreichen kann, bestreite ich
gar nicht.

Ich glaube, Kg. Hussein

wurde hier schon genannt.


eben das war eine ganz andere situation. ich denke
nicht, dass man das mit der heutigen situation
vergleichen kann (ebensowenig wie die vergleiche
mit WW2 oder irak zutreffen).

die PLO wollte die macht im staat an sich reissen
und der könig hatte was dagegen und hat sie
plattgemacht. anschliessend hat sich die PLO dann
halt andere standorte gesucht, von denen aus sie
den kampf gegen israel weitgeführt hat.

http://www.link-f.org/leute/w.fruth/deas/israel/is
rael011.html

und die masse der palästinenser kann sich
vermutlich damit arrangieren, wohl als nicht ganz
gleichgestellte bürger, aber immerhin auch nicht
als einer fremden besatzungsmacht untergeordnet,
in einem arabisch-islamischen land zu leben (als
"gast" sozusagen, was auch ein unterschied ist, da
palästina im gegensatz dazu "heimat" ist).
im übrigen. würde man wie könig hussein ein paar
zigtausend abmetzgern, würden vermutlich
hunderttausende fliehen, und das ganze liefe am
ende doch auf eine "ethnische säuberung" hinaus.
und damit kommen wir zu deinen fragen:

Die Frage ist doch, ob

eine Demokratie so was darf, ob sie hinterher noch
eine Demokratie ist. Und die Frage ist natürlich,
ob es nicht günstigere, humanere und sinnvollere
Maßnahmen gibt.


gruss


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