kopftuchurteil

ramona, Mittwoch, 24. September 2003, 14:13 (vor 7904 Tagen)

Nun sind wieder alle Fragen offen.
Madame Ludin dürfte erstmal unterrichten, sofern
sie nicht durch ein schnelles neues Gesetz daran
gehindert wird.-
Bedeutet das nun auch, daß Schülerinnen wieder
bauchfrei zum Unterricht kommen dürfen..oder wird
nur verschleiert?
Das Verfassungsgericht ist auch nicht mehr das was
es nur selten war. Ich dachte mal im Grundgesetz
gelesen zu haben, daß Lehrpersonen der Neutralität
verpflichtet sind. Ich finde Kopftücher aber nicht
neutral...

kopftuchurteil

Kasper, Mittwoch, 24. September 2003, 21:14 (vor 7903 Tagen) @ ramona

Es hat doch auch gravierende Folgen:

- die islamischen Mädchen dürfen nicht zum
Schwimmunterricht, und Turnen ist wahrscheinlich
auch nicht - oder wie sollte das gehen? Wie ich
hier mal las, gibt es auf dem Muslimmarkt.de
vorgefertigte Formulare, die Mädchen abzumelden.

- Diejenigen islamischen Mädchen, die sich gern
des Kopftuchs entledigen würden, können zu Hause
nicht mehr sagen: "es ist in der Schule nicht
erlaubt", sondern sie müßten sich jetzt sehr
aufblasen, um gegen ihren autoritären Vater zu
siegen (das wurde ja hier auf dem Forum auch schon
gefordert, daß sich die islamischen Mädchen und
Frauen gegen all das wehren und nicht sagen, wir
können gar nichts tun)

- die islamischen Eltern, die es durchaus
erlauben würden, daß die Mädchen ohne Kopftuch in
die Schule gehen, können nun ihrem reaktionären
islamischen Nachbarn nicht mehr sagen, es sei in
der Schule verboten, d.h. sie geraten unter Druck,
unmoralisch und sonstwas zu sein, wenn sie ihre
Mädchen ohne Kopftuch gehen lassen. Es bedürfte
einer sehr großen Zivilcourage, die Mädchen
dennoch ohne Kopftuch gehen zu lassen (aber von
Muslims kann mensch ja all das verlangen, was in
vergleichbaren Fällen ein autoritär geprägter
Deutscher nie tun würde).

- die Mädchen bzw. jungen Frauen werden eine sehr
eingeschränkte Partnerwahl treffen können, denn
fortschrittliche Männer, sowohl Muslims als auch
Nichtmuslims (die erst recht) werden sich
überlegen, sich in eine solche Kopftuch-Familie zu
begeben.

- Auswirkungen auf unsere Gesellschaft sind
abzusehen: weitere Nester von islamistischen
Gruppen werden entstehen, Homizidbomber
gerechtfertigt, der Antisemitismus breitet sich
weiter aus - oder was meint das Hohe Gericht, wo
diese Kopftuchmädchen und -frauen landen?

- Aufzählung sicherlich unvollständig ...

Das Verfassungsgericht is fürn Ar$(H

kopftuchurteil

tictoc, Mittwoch, 24. September 2003, 21:30 (vor 7903 Tagen) @ Kasper

Ich denke, die Türken wissen schon, warum sie den
Uni-Studentinnen verbieten Kopftücher zu tragen.
Männer dürfen dort auch nur mit Fez oder ähnlicher
zurückhaltender Kopfbedeckung rumlaufen, nicht mit
Turban.

Es bleibt aber ein unangenehmer Beigeschmack. Die
Freiheit des einzelnen wird eingeschränkt. Was ist
mit mir, wenn ich mir ein (jüdisches) Käppi auf
den Kopf setze, wird es mir bald auch verboten?

Freiheit der Religionsausübung gehört doch zu den
obersten Grundsätzen!

Alternativvorschlag von mir: Islam ist anders zu
behandeln, weil es weit mehr als "nur" eine
Religion ist.

Es handelt sich um eine politische
Herrschaftsideologie, die schon mehr als 1
Milliarde Menschen in ihren Bann gezweungen hat
und überall dort, wo sie regiert, Elend und
Unmündigkeit verursacht.

Insofern könnte man Islam ebenso behandeln wie die
nationalsozialistische Ideologie; das öffentliche
Tragen von Hakenkreuzen ist verboten, so könnte
man auch öffentliche Bekenntnisse zum Islam
verbieten.

Aber:
Abgesehen davon, dass mein Vorschlag keine Chance
auf Durchsetzbarkeit hat, wäre er auch ungerecht
gegenüber den vielen vielen Moslems, die im Grunde
nichts anderes wollen als sagen "Es gibt nur einen
G-tt und Mohammed ist sein Prophet", und für die
ein Kopftuch lediglich Ausdruck kultureller
Zugehörigkeit ist.

So drehen wir uns im Kreis.

kopftuchurteil

ramona, Mittwoch, 24. September 2003, 21:48 (vor 7903 Tagen) @ tictoc

es gibt religiöse Kopftücher...und politische..und
da liegt das Hauptproblem.

kopftuchurteil

Smadar, Mittwoch, 24. September 2003, 21:58 (vor 7903 Tagen) @ ramona

Für mich ist es jedenfalls blanke
Versorgungsmentalität danach zu schreien, das
verfassungsgericht soll das Problem lösen und
dafür sorgen, dass die Mädchen ihren Vätern sagen
dürfen, es sei nicht erlaubt in der Schule, die
Frauen ohne Kopftuch bei ihren Nachbarn nicht
unter Druck geraten und die Deutschen keine Angst
vor den Islamisten haben müssen.

Tatsache ist doch, die meisten Deutschen würden
nie mit einer Frau mit Kopftuch sprechen und sich
einer Auseinandersetzung (oder einer
Freundschaft)stellen. Das sehe ich jeden Tag, wenn
ich mit den Kindern auf dem Spielplatz bin: auf
der einen Seite sitzen die Deutschen, auf der
anderen die Osteuropäerinnen auf der dritten die
Frauen mit Kopftuch. Da kommt niemand mal auf die
Idee, die "Front" zu überschreiten.

Warum hat man solche Berührungsängste und will
immer ein Gericht oder ein Amt, das alles regelt?

kopftuchurteil

ramona@Smadar, Mittwoch, 24. September 2003, 22:02 (vor 7903 Tagen) @ Smadar

Wow!!! Wir hängen auf dem gleichen Spielplatz rum!

kopftuchurteil

Kasper, Mittwoch, 24. September 2003, 22:16 (vor 7903 Tagen) @ Smadar

Smadar schrieb:

Für mich ist es jedenfalls blanke
Versorgungsmentalität danach zu schreien, das
verfassungsgericht soll das Problem lösen und
dafür sorgen, dass die Mädchen ihren Vätern sagen
dürfen, es sei nicht erlaubt in der Schule, die
Frauen ohne Kopftuch bei ihren Nachbarn nicht
unter Druck geraten und die Deutschen keine Angst
vor den Islamisten haben müssen.


Was heißt denn "Versorgungsmentalität"? Das
Verfassungsgericht wird bemüht, um die
Emanzipation der islamischen Frauen zu verhindern.
Und dieses Gericht macht dabei mit. Es nimmt seine
gesellschaftliche Aufgabe nicht wahr, sondern
macht in Multikulti. Das Verfassungsgericht wurde
von der Lehrerin angerufen, die ein Kopftuch
tragen will, oder? Die Auswirkungen des Urteils
wurden von mir unvollständig geschildert. Das
Gericht kann solchen Fall auch zurückweisen,
soviel ich weiß. Es muß ihn nicht entscheiden,
oder es kann auch anders entscheiden.

Interessant wäre einmal zu sehen, zu welchen
politischen Kreisen diese Lehrerin gehört. Die ist
mit Sicherheit nicht unpolitisch, sondern sie
bedient sich demokratischer Institutionen in
Deutschland, um hier politische Ziele zu
erreichen.

Tatsache ist doch, die meisten Deutschen würden
nie mit einer Frau mit Kopftuch sprechen und sich
einer Auseinandersetzung (oder einer
Freundschaft)stellen. Das sehe ich jeden Tag, wenn
ich mit den Kindern auf dem Spielplatz bin: auf
der einen Seite sitzen die Deutschen, auf der
anderen die Osteuropäerinnen auf der dritten die
Frauen mit Kopftuch. Da kommt niemand mal auf die
Idee, die "Front" zu überschreiten.


Ja, sag ich doch. Das Kopftuch bewirkt Trennung.
Wie willst Du Dich denn mit einer
kopftuchtragenden Frau auseinandersetzen? "Warum
tragen Sie das?" oder wie? Wenn mensch sich mit
einer Frau mit Kopftuch unterhält, dann unter
Vermeidung alles dessen, was zu dem Thema zu sagen
wäre, denn, liebe Smadar, alles andere hätte keine
Wirkung irgendwie.

Warum hat man solche Berührungsängste und will
immer ein Gericht oder ein Amt, das alles regelt?


Das wollte die Frau, weil sie ein Kopftuch tragen
will, und zwar in der Schule, die neutral sein
sollte. Es gibt eben keine religiösen im Gegensatz
zu politischen Kopftüchern. Kopftücher sind immer
politisch: sie dienen der Unterdrückung der
Frauen.

Ein Jude in Deutschland kann auf sein Käppi mal
easy verzichten, wenn damit gewährleistet wird,
daß dieses Argument wegfällt, hie Kopftuch, da
Käppi. Eine islamische Frau aber kann und darf
nicht auf ihr Tuch verzichten, weil es politisch
ist. So!

kopftuchurteil

Hier könnt Ihr abstimmen!, Donnerstag, 25. September 2003, 00:16 (vor 7903 Tagen) @ Kasper

kopftuchurteil

Gaspara Stampa, Donnerstag, 25. September 2003, 12:56 (vor 7903 Tagen) @ Hier könnt Ihr abstimmen!

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,26
6891,00.html

Das ist ja nun das Allerschärfste, das
Kopftuchtragen wird mit dem Kreuz im Klassenzimmer
verglichen - das dürfe da auch hängen.

Sind denn solche Leute blöde, die das vergleichen?
Zu vergleichen wäre es vielleicht, wenn es
katholischen Mädchen und Lehrerinnen gestattet
wäre, mit ´nem Kommunionsschleierchen in die
Klasse zu kommen, sie daraufhin nicht mehr frei
beweglich wären, wie die muslimischen Frauen und
Mädchen.

Ein atheistischer Schüler/eine atheistische
Schülerin kann doch solch ein Kreuz gar nicht
stören, und selbst ein Jude/eine Jüdin oder einen
Muslim/eine Muslimin, wenn sie denn in Bayern in
die Schule geht, kann doch den Turner da getrost
hängen sehen - what´s the problem?

Das Stück Holz oder Gips an der Wand bedeutet
keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, oder
sehe ich das falsch? Sich als nicht muslimisches
Mädchen aber ständig einer Frau mit Kopftuch
gegenüberzusehen, und dann, was bald folgen wird,
auch zahlreiche Schülerinnen, die nun endlich auch
den Glauben ihres Vaters in der Schule
demonstrieren - das finde ich eine Zumutung.

kopftuchurteil

Nora, Donnerstag, 25. September 2003, 13:26 (vor 7903 Tagen) @ Gaspara Stampa

Komisch, warum geht mir die ganze zeit das wort
"leitkultur" nicht aus dem kopf?

kopftuchurteil

Kasper, Donnerstag, 25. September 2003, 13:34 (vor 7903 Tagen) @ Nora

Weiß ich auch nicht. Kannste mal versuchen, den
Grund zu artikulieren?

Was das Kreuz im Klassenzimmer angeht, so kann man
sich dem total entziehen - das heißt nicht, daß es
nicht besser wäre, es zu entfernen.

Was das Kopftuch angeht, so können sich weder die
Trägerinnen noch die anderen diesem entziehen. Es
ist eine Aggression - auch wenn jetzt Smadar
wieder empört ist.

Und was in den Familien vorgeht, die sich ihre
Frauen mit Kopftuch halten, das, Ihr Lieben, macht
Ihr Euch vielleicht nicht klar: sanktionierte
Unterdrückung, vom Sublimsten bis zum Gröbsten.

kopftuchurteil

Smadar, Donnerstag, 25. September 2003, 13:30 (vor 7903 Tagen) @ Gaspara Stampa

auch zahlreiche Schülerinnen, die nun endlich auch
den Glauben ihres Vaters in der Schule
demonstrieren - das finde ich eine Zumutung.


du würdest dich wundern, wie viele väter und
mütter entsetzt sind, dass ihre töchter unbedingt
mit einem kopftuch herumlaufen wollen.

kopftuchurteil

Kasper@Smadar, Donnerstag, 25. September 2003, 13:41 (vor 7903 Tagen) @ Smadar

Ich geb´s auf! I raise my hands!

Bitte, seht alle das so, wie Ihr meint. Ich werde
niemanden mehr zu überzeugen versuchen, denn es
hat eh keinen Zweck.

Salam aleikum! Friede sei mit Euch!

kopftuchurteil

Smadar, Donnerstag, 25. September 2003, 13:47 (vor 7903 Tagen) @ Kasper@Smadar

Kasper@Smadar schrieb:

Ich geb´s auf! I raise my hands!

Bitte, seht alle das so, wie Ihr meint. Ich werde
niemanden mehr zu überzeugen versuchen, denn es
hat eh keinen Zweck.


ooooch, ist man nicht gleich in die knie gegangen
vor deinem entschlossenen ton? tja, wer mit den
haien schwimmen will, muss sich auch mal in´s
tiefere wasser trauen.

shana tova auch dir.

kopftuchurteil

ramona, Donnerstag, 25. September 2003, 14:24 (vor 7903 Tagen) @ Smadar

Regga, Regga- nicht mehr streiten so kurz vorm
Feiertag...Vielleicht könnte man ja doch
versuchen, hier zu differenzieren. Privates
Kopftuch - Öffentliches Kopftuch...
Religiöses Kopftuch- Politisches Kopftuch.
Als Beispiel könnte dafür eine Lehrerin dienen,
die privat Kopftuch trägt, aber es in der Schule
als neutrale Organisation ablegt.
Interresant find ich aber Smadars Einwand, daß ne
Menge Töchter aus liberalen moslemischen Familien
anfangen Kopftuch zu tragen. Kenn ich auch
einige..ein nicht uninteressantes Phänomen.
schana tova

kopftuchurteil

Kasper, Donnerstag, 25. September 2003, 14:29 (vor 7902 Tagen) @ ramona

Und ich kenne einige Kinder von 68er Eltern, die
in der CDU sind. Das wird wohl immer und überall
so sein ...

Ich wünsch´ Dir auch alles Gute, ramona!

kopftuchurteil

alex, Donnerstag, 25. September 2003, 14:52 (vor 7902 Tagen) @ Kasper

Kasper schrieb:

Und ich kenne einige Kinder von 68er Eltern, die
in der CDU sind. Das wird wohl immer und überall
so sein ...


So ein Trauma kann ja auch nur so konterkariert
werden...
..............................................

kopftuchurteil

ramona, Donnerstag, 25. September 2003, 15:03 (vor 7902 Tagen) @ alex

Nora schreibt, sie kennt ganz viele Seiten, wo man
seine persönlichen Probleme loswerden kann. Bei
Traumata und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren
Sub-editor!!

kopftuchurteil

Nora, Donnerstag, 25. September 2003, 15:08 (vor 7902 Tagen) @ ramona

Neee... suchen musst du schon selbst!
www.google.com

kopftuchurteil

Nora, Donnerstag, 25. September 2003, 15:15 (vor 7902 Tagen) @ alex


KARIERT??? Und ich dachte SCHWARZ!!!

kopftuchurteil

Smadar, Donnerstag, 25. September 2003, 14:31 (vor 7902 Tagen) @ ramona

ramona schrieb:

Interresant find ich aber Smadars Einwand, daß ne
Menge Töchter aus liberalen moslemischen Familien
anfangen Kopftuch zu tragen. Kenn ich auch
einige..ein nicht uninteressantes Phänomen.


Ein Beweis dafür, dass Menschen ihre Meinung
ändern können. Deshalb finde ich es ja auch nicht
gut, dass man einfach nicht miteinander redet
(spielplatz!), weil man denkt, der andere wäre so
und so und alles schon von vornherein zu wissen
meint.
Neulich durfte ich mal das Familienalbum meiner
Bekannten aus dem Libanon sehen. In den 50er
Jahren haben die Eltern der Leute, die heute
züchtig Kopftuch tragen wilden roch´n´roll
getanzt. OK, der Libanon ist ´was besonderes
(immer offener und liberaler gewesen als z.B.
Syrien oder Saudi Arabien) - dennoch finde ich es
wichtig, nicht solche Berührungsängste
aufzuabauen.

schana tova

kopftuchurteil

Ishah, Donnerstag, 25. September 2003, 16:05 (vor 7902 Tagen) @ Hier könnt Ihr abstimmen!

Meine Meinung: Nein - aber auch ALLE anderen
religiösen Symbole wie Kruzifixe müssen generell
aus den Klassenräumer verbannt werden.

Oder aber: ALLES wird zugelassen, sowohl religiös,
politisch usw....

In jedem Fall MUSS für alle gleiches Recht gelten.

kopftuchurteil

Smadar, Donnerstag, 25. September 2003, 12:56 (vor 7903 Tagen) @ Kasper

Kasper schrieb:

Was heißt denn "Versorgungsmentalität"?

Die Erwartung, dass Institutionen sämtliche
gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und
politischen Probleme lösen sollen, ohne dass der
einzelne unmittelbar eingreift.

Das

Verfassungsgericht wird bemüht, um die
Emanzipation der islamischen Frauen zu verhindern.
Und dieses Gericht macht dabei mit.


Es ging um die Frage der Religionsfreiheit. Und um
das Prinzip, ob die religiöse Neutralität der
Schule auch bedingt, dass jedes einzelne Mitglied
des Lehrkörpers religiös neutral auftreten muss.
Was bitte soll das mit der Emanzipation der
islamischen Frauen zu tun haben?

Interessant wäre einmal zu sehen, zu welchen
politischen Kreisen diese Lehrerin gehört. Die ist
mit Sicherheit nicht unpolitisch, sondern sie
bedient sich demokratischer Institutionen in
Deutschland, um hier politische Ziele zu
erreichen.


Nun, Alice Schwarzer schreibt, diese Frau ist sehr
wohl politisch-religiös aktiv. Die Tatsache, dass
mir (und dir) diese Aktivität nicht passt, dass
wir keine Gesellschaft wollen, in der solche Leute
mehr zu sagen haben, bedeutet noch lange nicht,
dass man grundsätzlich Lehrern nicht erlauben
sollte, religiöse Kleidungsstücke im Unterricht zu
tragen. Rechtsstaatlichkeit ist mehr als unser
persönliches Interesse.

Ja, sag ich doch. Das Kopftuch bewirkt Trennung.
Wie willst Du Dich denn mit einer
kopftuchtragenden Frau auseinandersetzen? "Warum
tragen Sie das?" oder wie? Wenn mensch sich mit
einer Frau mit Kopftuch unterhält, dann unter
Vermeidung alles dessen, was zu dem Thema zu sagen
wäre, denn, liebe Smadar, alles andere hätte keine
Wirkung irgendwie.


Fein, dass du das von vornherein so weisst. Du
triffst diese Aussage sicher aufgrund grosser
Erfahrung.
Ich kann aus meiner ganz begrenzten Beobachtung
nur sagen: es gibt mehr zu reden, als nur
"Kopftuch oder nicht", dahinter steckt eine ganze
Welt. Warum soll man die nicht kennenlernen, nur
weil man selbst nicht so leben möchte? Zumal es
ohnehin um Nachbarn, Kollegen und Eltern von
Klassenkameraden geht.

Ein Jude in Deutschland kann auf sein Käppi mal
easy verzichten, wenn damit gewährleistet wird,
daß dieses Argument wegfällt, hie Kopftuch, da
Käppi.


Das sagst du sicher wieder aus grosser Kenntnis
heraus. Bestimmt kennst du viele Kippa-Träger, die
dir versichert haben, sie würde sofort auf das
Tragen der Kopfbedeckung verzichten, wenn damit
den islamisten der Wind aus den Segeln genommen
wird.

Leider habe ich noch nie so jemanden getroffen.
Für die meisten, die ich kenne, gibt es in D.
einen einzigen Grund, die Kippa wegzulassen und
der lautet Angst.

Get a life, mein lieber, triff dich mit ein paar
echten Menschen statt weiter zu fantasieren.

kopftuchurteil

Kasper, Donnerstag, 25. September 2003, 13:26 (vor 7903 Tagen) @ Smadar

Smadar schrieb:

Es ging um die Frage der Religionsfreiheit. Und um
das Prinzip, ob die religiöse Neutralität der
Schule auch bedingt, dass jedes einzelne Mitglied
des Lehrkörpers religiös neutral auftreten muss.
Was bitte soll das mit der Emanzipation der
islamischen Frauen zu tun haben?


Es ist schade, daß Du das allein auf die
Religionsfreiheit reduzierst und nicht sehen
kannst, wie negativ sich das Tragen von
Kopftüchern (von Tschodors gar nicht zu reden), ob
von Lehrerinnen oder von Schülerinnen, auf die
Emanzipation der islamischen Frauen und Mädchen
auswirkt.

Nun, Alice Schwarzer schreibt, diese Frau ist sehr
wohl politisch-religiös aktiv. Die Tatsache, dass
mir (und dir) diese Aktivität nicht passt, dass
wir keine Gesellschaft wollen, in der solche Leute
mehr zu sagen haben, bedeutet noch lange nicht,
dass man grundsätzlich Lehrern nicht erlauben
sollte, religiöse Kleidungsstücke im Unterricht zu
tragen. Rechtsstaatlichkeit ist mehr als unser
persönliches Interesse.


Es geht nicht um die Durchsetzung "unseres
persönlichen Interesses", sondern darum, daß durch
das Gestatten des Kopftuches grundgesetzliche
Rechte auf Gleichheit und auf Chancengleichheit
außer Kraft gesetzt werden. Kopftuchträgerinnen
wird entweder ihr Recht genommen, oder sie
verzichten freiwillig darauf. Dazu ermuntert sie
das Bundesverfassungsgericht.

Fein, dass du das von vornherein so weisst. Du
triffst diese Aussage sicher aufgrund grosser
Erfahrung.


Ja, was die muslimische Welt angeht, von einiger
Erfahrung. Ich weiß es also nicht "von
vornherein".

Ich kann aus meiner ganz begrenzten Beobachtung
nur sagen: es gibt mehr zu reden, als nur
"Kopftuch oder nicht", dahinter steckt eine ganze
Welt. Warum soll man die nicht kennenlernen, nur
weil man selbst nicht so leben möchte? Zumal es
ohnehin um Nachbarn, Kollegen und Eltern von
Klassenkameraden geht.


Es bleibt Dir unbenommen, die Welt der
Kopftuchträgerinnen kennenlernen zu wollen,
meinetwegen auch die ganze Welt, die
dahintersteht. Es geht auch nicht darum, das
Kopftuch zu verbannen, weil frau selbst nicht so
leben möchte. Es geht darum, daß die
Kopftuchträgerinnen, die eh schon aus Familien
kommen, die Frauen gängeln und zurücksetzen, daß
diese noch größere Schwierigkeiten haben, sich zu
emanzipieren. Aber das macht ja wohl nichts, die
Frauen werden schon mutig für ihre Befreiung
eintreten, nicht wahr, Smadar!

Das sagst du sicher wieder aus grosser Kenntnis
heraus. Bestimmt kennst du viele Kippa-Träger, die
dir versichert haben, sie würde sofort auf das
Tragen der Kopfbedeckung verzichten, wenn damit
den islamisten der Wind aus den Segeln genommen
wird.


Ein Mann wird durch das Tragen einer Kippa weder
in seiner Bewegungsfreiheit noch in seiner
Entwicklung noch in seiner Gleichberechtigung
Frauen gegenüber gehindert. Die Kippa ist nicht
Ausdruck und Signal für die Zurückhaltung und
Unterwürfigkeit des Menschen, der sie trägt,
sondern sie ist ein Ausdruck der
Religionszugehörigkeit - oder? Ich kenne
tatsächlich nur einen Kippa-Träger, und der hat
keine Nachteile irgendwelcher Art. Er wohnt
allerdings nicht in D.

Leider habe ich noch nie so jemanden getroffen.
Für die meisten, die ich kenne, gibt es in D.
einen einzigen Grund, die Kippa wegzulassen und
der lautet Angst.


Das mag sein. Wie gesagt, in D kenne ich keine.

Get a life, mein lieber, triff dich mit ein paar
echten Menschen statt weiter zu fantasieren.


Smadar, ich hoffe, Du wolltest mich nicht nur
provozieren. Ich kann mir nämlich kaum vorstellen,
daß eine Frau nicht die Weiterungen erfaßt, die
mit dem Tragen eines Kopftuches verbunden sind.




kopftuchurteil

Smadar, Donnerstag, 25. September 2003, 19:42 (vor 7902 Tagen) @ Kasper

Kasper schrieb:

Es geht nicht um die Durchsetzung "unseres
persönlichen Interesses", sondern darum, daß durch
das Gestatten des Kopftuches grundgesetzliche
Rechte auf Gleichheit und auf Chancengleichheit
außer Kraft gesetzt werden. Kopftuchträgerinnen
wird entweder ihr Recht genommen, oder sie
verzichten freiwillig darauf. Dazu ermuntert sie
das Bundesverfassungsgericht.


Meinst du das ernst? Das Bundesverfassungsgericht
soll dafür zuständig sein, Frauen mit
Argumentationsproblemen gegenüber Familie und
Nachbarn Schützenhilfe zu geben?
Ich renn doch auch nicht bei Problemen mit meinem
Mann oder Eltern vor Gericht.

Aber das macht ja wohl nichts, die

Frauen werden schon mutig für ihre Befreiung
eintreten, nicht wahr, Smadar!


Wir mögen da andere Masstäbe haben, aber unter
Knechtschaft, von der man sich befeien müßte,
verstehe ich nicht die Aufforderung, ein Kopftuch
zu tragen. Es gibt keinerlei Rechtsmittel zur
Durchsetzung dieses Kleidungsstückes, keine
Verordnung, nichts. Das ganze ist Privatsache.

Die "Befreiung" der muslimischen Frau ist
tatsächlich kein Anliegen, das mich Tag und Nacht
wach hält und das letzte was ich will, ist die
Instrumentalisierung der Justiz für diesen
"Kampf".

Smadar, ich hoffe, Du wolltest mich nicht nur
provozieren. Ich kann mir nämlich kaum vorstellen,
daß eine Frau nicht die Weiterungen erfaßt, die
mit dem Tragen eines Kopftuches verbunden sind.


Meiner Meinung nach reitest du auf dem falschen
Pferd nach nirgendwo. Die vielen Menschen, die in
Deutschland Kopftücher tragen tun es meiner
Ansicht nach in erster Linie aus Gründen der
Abgrenzung gegen die Mehrheitsgesellschaft. Sie
tun es in vollem Bewußtsein dessen, das das
Rechtsystem mit seinem Gleicheitsgrundsatz auch
für sie da ist. Lass dich nicht auf´s Glatteis
führen von wegen Unterdrückung etc.





kopftuchurteil

Arthur@Smadar, Donnerstag, 25. September 2003, 21:58 (vor 7902 Tagen) @ Smadar

kopftuchurteil

@Smadar, Freitag, 26. September 2003, 19:48 (vor 7901 Tagen) @ Smadar

Smadar schrieb:

Die vielen Menschen, die in
Deutschland Kopftücher tragen tun es meiner
Ansicht nach in erster Linie aus Gründen der
Abgrenzung gegen die Mehrheitsgesellschaft.


Ein gutes Argument - für ein Kopftuchverbot an
Schulen. Unsere Kinder brauchen keine Lehrer, die
sich von der Mehrheitsgesellschaft abgrenzen
wollen.






kopftuchurteil

Smadar, Samstag, 27. September 2003, 00:21 (vor 7901 Tagen) @ @Smadar

@Smadar schrieb:

Ein gutes Argument - für ein Kopftuchverbot an
Schulen. Unsere Kinder brauchen keine Lehrer, die
sich von der Mehrheitsgesellschaft abgrenzen
wollen.


Ein gutes Argument dafür, die Menschen nach dem zu
beurteilen, was sie können und tun, z.B. ob sie in
der Lage sind, Englisch oder Physik zu
unterrichten.

Ich kenne genügend Lehrer, denen es wichtiger ist,
kritisch etc. zu sein und sich von der
Mehrheitsgesellschaft abzusetzen, ganz ohne
Kopftuch.







kopftuchurteil

alex, Samstag, 27. September 2003, 01:38 (vor 7901 Tagen) @ Smadar

Smadar schrieb:

Ich kenne genügend Lehrer, denen es wichtiger ist,
kritisch etc. zu sein und sich von der
Mehrheitsgesellschaft abzusetzen, ganz ohne
Kopftuch.


Damit hast Du völlig recht.
Trotzdem steht das Kopftuch für eine gewaltbereite
und nicht freiheitliche Ideologie.
Das kann ich genau sowenig akzeptieren.







kopftuchurteil

Smadar, Samstag, 27. September 2003, 10:17 (vor 7901 Tagen) @ alex

alex schrieb:

Damit hast Du völlig recht.
Trotzdem steht das Kopftuch für eine gewaltbereite
und nicht freiheitliche Ideologie.
Das kann ich genau sowenig akzeptieren.


Ich fand, Ishah hat den Nagel auf den Kopf
getroffen, indem sie sinngemäß sagte, das ganze
ist ein Nebenkriegsschauplatz in Sachen
Gewaltbereitschaft, so lange man die Gelder von
Hamas z.B. nicht einfriert braucht man hier nicht
die Religionsfreiheit auf´s Spiel zu setzen.

Mal andersrum: die Ultraorthodoxen Jüdinnen
schneiden ihr Haar kurz und tragen Perücken oder
manchmal auch Tücher. Auch aus Gründen der Zucht
und Bescheidenheit - genau die gleiche Nummer wie
die Musliminnen. Soll so eine keinen
Chemieunterricht in einer Berufsschule geben
dürfen?







kopftuchurteil

ap, Dienstag, 30. September 2003, 13:58 (vor 7898 Tagen) @ Smadar

Smadar schrieb:

Mal andersrum: die Ultraorthodoxen Jüdinnen
schneiden ihr Haar kurz und tragen Perücken oder
manchmal auch Tücher. Auch aus Gründen der Zucht
und Bescheidenheit - genau die gleiche Nummer wie
die Musliminnen.

..................................................
..................................................
..................................................
..................................................
..................................................
..................................................
........

Soll so eine keinen

Chemieunterricht in einer Berufsschule geben
dürfen?


soll sie nicht dürfen. die gehören barfuss und
schwanger in die küche und nicht in den
chemieunterricht.







kopftuchurteil

Angelika Tiemann, Donnerstag, 02. Oktober 2003, 14:13 (vor 7896 Tagen) @ Smadar

Nicht alle orthodoxen Jüdinnen tun das, sondern
nur die Verheirateten (einige).
Außerdem ist es für "outsider" kaum zu erkennen,
da es sich dabei ohne Probleme um modische
Perücken handeln kann /darf.
Und einen ganz großen Unterschied sollte man nun
bitte nicht vergessen: weder Juden noch Jüdinnen
missionieren!
Wenn es Frau Ludin lediglich um die "Verhüllung"
ihrer Haarpracht gegangen wärem hätte sie doch
eine Perücke aufsetzen können. Warum hat sie das
wohl abgelehnt?

kopftuchurteil

Nächste Klage: Unterrichten im Stahlhelm, Donnerstag, 25. September 2003, 16:00 (vor 7902 Tagen) @ ramona

Ist gar nicht so abwegig, so mancher Schüler kommt
schließlich schwer bewaffnet zum Unterricht.

kopftuchurteil

Nora - Unterrichten im Stahlhelm ???, Donnerstag, 25. September 2003, 16:18 (vor 7902 Tagen) @ Nächste Klage: Unterrichten im Stahlhelm

Ist gar nicht so abwegig, so mancher Schüler kommt
schließlich schwer bewaffnet zum Unterricht.


Wobei das keine frage der RELIGION, sondern des
ÜBERLEBENS ist.

kopftuchurteil

Ishah, Donnerstag, 25. September 2003, 20:02 (vor 7902 Tagen) @ Nora - Unterrichten im Stahlhelm ???

Ich staune darüber womit sich Menschen
beschäftigen.

Sicherlich geht es hier nicht um einen Kopfputz,
sondern um das was er ausdrückt. Jedoch frage ich
mich wo da die Prinzipien des Rechstsstaates
bleiben. Frau Ludin hat sich keiner
extremistischen Aktivitäten Schuldig gemacht Es
spielt keine Rolle ob sie ein Kopftuch trägt, eine
Latex-Maske oder einen Stahlhelm.

Was weit bedenklicher ist ist die
Bankrotterklärung des Rechtsstaates der
Terror-Organisationen wie Hamas und Mili Görüs als
legal beurkundet.

Hier wird mit zweierlei Maß gemessen, so etwas ist
schleichtweg BEKNACKT.

kopftuchurteil

Smadar, Donnerstag, 25. September 2003, 21:59 (vor 7902 Tagen) @ Ishah

Ishah schrieb:

Sicherlich geht es hier nicht um einen Kopfputz,
sondern um das was er ausdrückt.
Frau Ludin hat sich keiner
extremistischen Aktivitäten Schuldig gemacht Es
spielt keine Rolle ob sie ein Kopftuch trägt, eine
Latex-Maske oder einen Stahlhelm.

Was weit bedenklicher ist ist die
Bankrotterklärung des Rechtsstaates der
Terror-Organisationen wie Hamas und Mili Görüs als
legal beurkundet.


Genau so ist es, vielen Dank.
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kopftuchurteil

alex, Donnerstag, 25. September 2003, 22:34 (vor 7902 Tagen) @ Smadar

Smadar schrieb:

Ishah schrieb:

Es
spielt keine Rolle ob sie ein Kopftuch trägt, eine
Latex-Maske oder einen Stahlhelm.


In der Schule?

Ich hab´ mir das jetzt mal so vorgestellt. *g*

kopftuchurteil

Ishah, Samstag, 27. September 2003, 05:58 (vor 7901 Tagen) @ alex

alex schrieb:

Ich hab´ mir das jetzt mal so vorgestellt. *g*


Du sollst doch nicht solche Seiten anklicken :))))



kopftuchurteil

Ishah, Samstag, 27. September 2003, 05:57 (vor 7901 Tagen) @ Nora - Unterrichten im Stahlhelm ???

Du hast Recht! Ich vergesse immer wieder, dass
meine eigene Religion das Leben zwar als hohen
Wert ansieht, andere jedoch eher den Tod...

lehaim! an das Leben!

kopftuchurteil

Nächste Klage: Unterricht in der Burka, Samstag, 27. September 2003, 05:39 (vor 7901 Tagen) @ Nächste Klage: Unterrichten im Stahlhelm

Auch das hat religiöse Gründe.

Frau Ludin war so freundlich das im TV zu
erläutern: sie trägt das Kopftuch um ihre Reize zu
verbergen. Gut gut.

Was ist, wenn sie jetzt den nächsten
Religions-Schub bekommt und sich ihr religiöses
Empfinden derart sensibilisiert, dass eine Burka
her muss?

... es ist nie genug

kopftuchurteil

Woman In Burqa Condemns Woman In Chador, Samstag, 27. September 2003, 06:06 (vor 7901 Tagen) @ Nächste Klage: Unterricht in der Burka

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