Tip: Broder und Pohrt heute in Berlin

Dieter, Donnerstag, 02. Oktober 2003, 18:56 (vor 7896 Tagen) @ Spipudacks Fundgrube

"Es war tatsächlich ein trauriger Auftritt von
Wolfgang Pohrt, bei dem er sich ein ums andere Mal
um Kopf und Kragen redete, so mit der kruden
These, dass Jugendliche, die Synagogen angreifen,
eigentlich nur den deutschen Staat treffen
wollten.

Wenn nun aber ein dahergelaufener, jungdeutscher,
studentischer Schreihals, der sich selbst für
unglaublich radikal hält, wie der Verfasser des
vor Betroffenheit nur so strotzenden Berichtes,
diesen mit »Wolfgang Pohrt ist tot« übertitelt und
in widerwärtig humoriger Manier eines autonomen
Volkskabaretts - genüßlich faschistische
Mordphantasien ausbreitend - fortfährt, Pohrt sei
»an seinem eigenen Wortmüll erstickt«, so ist
nicht nur jede Grenze von gutem Geschmack und
Anstand weit überschritten, sondern auch ein
weiterer Beleg dafür erbracht, dass ein nicht
unerheblicher Teil derjenigen, die sich unter dem
label »antideutsch« sammeln, nichts weiter als ein
Haufen selbstgefälliger, begriffslos
dahermoralisierender Rechthaber darstellt, der
sich früher in irgendeiner der bewegungslinken
Selbstfindungsgruppen pudelwohl gefühlt hätte.

Der Gipfel von Unverfrorenheit und Infamie ist
dann erreicht, wenn der Herr Student meint, Pohrt
»ganz normalen deutschen Antisemiten« bezeichnen
zu können. Was an Pohrts Bemerkung zu Broder
antisemitisch sein soll, kann sich nur dem
erschließen, der alles und jedes, was einem nicht
in den eigenen Gesinnungskram passt, als
»antisemitisch« denunziert, womit dieser Begriff
tatsächlich zu einem vollkommen willkürlich
einsetzbaren Substitut für Kritik wird, die zu
leisten man selbst nicht mehr imstande ist."


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