Wie grün waren die Nazis?

Malachy, Samstag, 25. Oktober 2003, 00:03 (vor 7874 Tagen)

http://www.welt.de/data/2003/10/25/187076.html
Endlich liegt jetzt mit dem Band "Naturschutz und
Nationalsozialismus", herausgegeben von den
Bielefelder Historikern Frank Uekötter und Joachim
Radkau, ein Buch vor, das diese Geschichte
sichtbar macht und differenzierte Antworten auf
die Frage gibt: Wie grün waren die Nazis?

Die jüngere ökobewegte Generation, die in den
siebziger Jahren die großen und wohlhabenden
deutschen Naturschutzverbände übernahm, ließ diese
Geschichte in den Schubladen verschwinden. Dies
ist besonders pikant, weil sich gerade diese
Generation innerhalb weniger Jahre zu den
Oberschulmeistern der Nation aufschwang und unter
allgemeinem Jubel verkündete, was von nun an
moralisch in Ordnung und politically correct sei.

Leider klammert das Buch die Frage nach den
Ursachen dieser Täuschung und Selbsttäuschung aus.
Nur in einem Beitrag des Historikers Jens Ivo
Engels, in dem es um die Kontinuität der
Naturschutzbürokratie nach 1945 geht, wird die
Entsorgung der Geschichte durch die "neuen"
Umweltschützer in den siebziger Jahren
thematisiert.

Joachim Radkau und Frank Uekötter (Hrsg.):
Naturschutz und Nationalsozialismus. Campus,
Frankfurt/M. 488 S

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