Fehler oder Schuld?

Dali, Samstag, 08. November 2003, 22:14 (vor 7958 Tagen)

Egal, welche rechtsradikalen Sprüche über den
Äther gehen, gleich, was man auch in Printmedien
an Sauereien ablässt -; wenn man zur Rechenschaft
gezogen wird, kommt immer wieder der sattsam
bekannte Begriff "ich oder mein Parteimitglied
habe (hat) einen Fehler gemacht".

Vor allem die CDU/CSU hat in den letzten
Jahrzehnten diese Praxis bis zur Perfektion
entwickelt. Der euphemistische Begriff "Fehler"
hat sich zum Standard-Repertoire gemausert und die
Bevölkerung schluckt es brav.

Wenn ein CDU-Bürgermeister in den 80er Jahren mal
kurz anfängt, darüber zu räsonieren, dass es ganz
gut wäre, die marode Stadtkasse aufzufüllen, indem
man ein paar betuchte Juden killt, wird das mit
einem "Fehler" in der Interpretation begründet.

Hohmann und Nitzsche bedienen antisemitische
Vorurteile. Die Parteispitze eiert bis zum
Erbrechen herum, wenn sie von Disziplinarmaßnahmen
spricht und keine klaren Entscheidungen trifft.

Die Gründe hierfür sind naheliegend. Die kennt
jeder politisch denkende Mensch.

Warum ist man in unserer Zeit nicht mehr in der
Lage, zu sagen: "Ich habe mich schuldig gemacht an
anderen Menschen".

Der Verlust des Begriffes "Schuld" ist meines
Erachtens darin zu sehen, dass man ein gestörtes
Verhältnis zur geschenkten Freiheit und
Verantwortung vor G`tt hat.

Fehler oder Schuld?

nina, Sonntag, 09. November 2003, 10:29 (vor 7958 Tagen) @ Dali

Dali schrieb:

Warum ist man in unserer Zeit nicht mehr in der
Lage, zu sagen: "Ich habe mich schuldig gemacht an
anderen Menschen".

Der Verlust des Begriffes "Schuld" ist meines
Erachtens darin zu sehen, dass man ein gestörtes
Verhältnis zur geschenkten Freiheit und
Verantwortung vor G`tt hat.


Sehe ich genauso.
Im übrigen ist es das, was die Öffentlichkeit
jetzt an Friedman nicht verdauen kann. Daß er sich
"schuldig bekennt - ohne wenn und aber".

So wird´s gemacht, er zeigt es. UND ERST JETZT IST
ER EIN MORALIST der anderen zeigt wie man mit
"Fehlern" umgeht.

Fehler oder Schuld?

Nora, Sonntag, 09. November 2003, 12:39 (vor 7958 Tagen) @ nina

Im übrigen ist es das, was die Öffentlichkeit
jetzt an Friedman nicht verdauen kann. Daß er sich
"schuldig bekennt - ohne wenn und aber".


Sag mir bitte, dass du das nicht ernst meinst!
"Die Öffentlichkeit" fängt an zu sabbern, sobald
sie nur das Wort "Jude" hört - wie ein Pack
Pavlovscher Hunde. DAS ist die Wahrheit.

Und Leute wie du geben dem noch Nahrung, weil sie
diese sinnlose Diskussion wach halten, statt
Friedman dahin zu schicken wohin er gehört: ins
Ex-Promi-Nirwana!

Friedmans "Schuldbekenntnis" ist so echt wie ein
6-Euro-Schein. Der Kerl würde alles (aber auch
ALLES!) tun, um wieder im Rampenlicht zu stehen.

Dem hier ist auch nach fast fünf Monaten nix
hinzuzufügen.
http://www.henryk-broder.de/html/tb_friedman3.html

Fehler oder Schuld?

Duni, Sonntag, 09. November 2003, 13:39 (vor 7958 Tagen) @ Dali

Wenn ein CDU-Bürgermeister in den 80er Jahren mal
kurz anfängt, darüber zu räsonieren, dass es ganz
gut wäre, die marode Stadtkasse aufzufüllen, indem

man ein paar betuchte Juden killt, wird das mit
einem "Fehler" in der Interpretation begründet.


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des Kaff hieß Korschenbroich

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