Was wäre wenn....
nina, Sonntag, 09. November 2003, 11:01 (vor 8072 Tagen)
Wir halten doch alle soviel von der Demokratie...
... was wäre wenn es die Möglichkeit gäbe morgen
eine Volksbefragung zu veranstalten mit Fragen wie
1. Finden Sie, daß Juden ebenso oft in der
Öffentlichkeit ihre Meinung sagen sollten wie
andere?
2. Sollten Juden ein öffentliches Amt bekleiden
dürfen?
3. Finden Sie, daß (auch) jeder Deutsche sich
dafür verantwortlich fühlen sollte, daß es keinen
Antisemitismus mehr gibt?
4. Finden Sie, daß Juden letztendlich selber daran
Schuld sind, daß sie immer verfolgt wurden?
5. Sollte man dagegen etwas unternehmen, in dem
Sinne, daß man ihnen (den Juden) weniger
Möglichkeiten geben sollte?
6. Gefährden Juden den Weltfrieden (Juden - nicht
"nur" Israelis, denn diese Antwort kennen wir
bereits)
Wenn diese Möglichkeit bestünde - und nach
konsequenten logischen Prinzipien der Demokratie
die Ergebnisse dieser Umfrage relevant würden,
WÜRDEN SIE/DU ES WAGEN EINE SOLCHE UMFRAGE ZU
BEFÜRWORTEN UND DEREN ERGEBNISSE ZU AKZEPTIEREN?
Hier in Deutschland?
In Europa?
ich nicht.
Was wäre wenn....
alex, Sonntag, 09. November 2003, 11:22 (vor 8072 Tagen) @ nina
nina schrieb:
Wir halten doch alle soviel von der Demokratie...
WÜRDEN SIE/DU ES WAGEN EINE SOLCHE UMFRAGE ZU
BEFÜRWORTEN UND DEREN ERGEBNISSE ZU AKZEPTIEREN?
Hier in Deutschland?
In Europa?
ich nicht.
Ich schon.
Wo ist denn da das Problem?
Was glauben Sie denn, was dann passiert?
Was wäre wenn....
Ishah, Sonntag, 09. November 2003, 13:49 (vor 8072 Tagen) @ alex
Wo ist denn da das Problem?
Drei Fragen sind auf NS-Rassengesetze bezogen, das
»scheinbar Harmloseste« habe ich genannt.
Das Problem hat jetzt wer dies veroeffentlicht
hat.
Was wäre wenn....
Ishah, Sonntag, 09. November 2003, 13:55 (vor 8072 Tagen) @ nina
Gefährden Juden den Weltfrieden
Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda
Was wäre wenn....
Dina, Sonntag, 09. November 2003, 14:19 (vor 8072 Tagen) @ Ishah
Ishah schrieb:
Gefährden Juden den Weltfrieden
Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda
-------------
Ich habe irgendwo die Tabelle gesehen, finde sie
aber nicht wieder. Statt die Länder beispielsweise
in alphabetischer Reihenfolge, nach Einwohnerzahl
o.ä. aufzulisten, wurde Israel gleich als erstes
Land aufgeführt, dann kamen die unten genannten
Staaten. Die EU wurde zuletzt, quasi als Referenz
druntergesetzt, also, die wurde von vornherein als
nicht gefährlich für den Weltfrieden eingeschätzt.
Das Ergebnis lag bei ca. 8 Prozent.
Jeder weiß, daß bei solchen Befragungen von den
meisten (!) das zuerst genannte angekreuzt wird,
und dann kreuzt der Befragte vielleicht noch
andere an. Das ist so. Was man zuerst setzt, wird
von den Menschen für am wichtigsten gehalten. Wenn
die EU dort gestanden hätte, wäre ihr Prozentsatz
sehr viel höher gewesen.
Wie bei solcher Voreingenommenheit die EU im
nahöstlichen Friedensprozeß wirken soll, ist mir
rätselhaft.
Respondents in the survey were presented a list of
15 nations and were asked if each country
"presents or not a threat to peace in the world."
According to their answers, the rankings from most
threatening to least were Israel, Iran, North
Korea, United States, Iraq, Afghanistan, Pakistan,
Syria, Libya, Saudi Arabia, China, India, Russia,
Somalia and the European Union itself.
.
Gerassimos Thomas, a spokesman for the European
Commission, said the Palestinian Authority was not
included in the list "because it is not a
country." Nor, however, is the European Union.
.
International Herald Tribune A ´superficial image´
of ´complex´ issue
More than 7,500 people were surveyed in the poll,
which was sponsored and released by the European
Commission.
.
Respondents ranked Iran, North Korea and the
United States as the second, third and fourth most
threatening countries.
.....
The French were among the least likely and the
Dutch, Austrians, Luxembourgers and Germans were
the most likely to consider Israel a threat.
Younger people were far more likely to describe
the United States as a threat.
"The Union is heavily engaged in contributing to
the implementation of the road map" - the
Middle-East peace plan backed by the Bush
administration - "and has, therefore, always
considered Israel an essential interlocutor and a
country characterized by values and institutions
founded on the deepest democratic principles,"
Frattini said.
http://www.iht.com/articles/116229.html
Was wäre wenn....
Spipudacks Fundgrube, Sonntag, 09. November 2003, 14:55 (vor 8072 Tagen) @ Dina
Eurobarometer 151 Iraq and Peace in the World -
Full Report
Seite 78 ist die Tabelle zu lesen: Israel als
erster Vorschlag
http://www.europa.eu.int
Was wäre wenn....
Ishah, Sonntag, 09. November 2003, 15:18 (vor 8072 Tagen) @ Dina
Das mag schon sein. Ich erlaube mir lediglich
darauf hinzuweisen wer mit solchem Hass gegen
Juden einst mit EXAKT den gleichen Worten die
Propagandamachine der Nationalsozialisten
angeheizt hat: Joseph Goebbels.
Ein Kommentar ist dazu kaum erforderlich.
Was wäre wenn....
Danke!, Sonntag, 09. November 2003, 15:19 (vor 8072 Tagen) @ Ishah
Ishah, schreib rasch auf, wer welche Deiner
Beiträge kommentieren darf, damit mensch nichts
falsch macht.
Was wäre wenn....
NS-Propaganda, Sonntag, 09. November 2003, 13:56 (vor 8072 Tagen) @ nina
Finden Sie, daß Juden letztendlich selber daran
Schuld sind, daß sie immer verfolgt wurden?
Joseph Goebbels, Reichsparteitag der NSDAP,
Nürnberg, September 1935: »Der Jude hat selbst
Schuld an seinem Unglück«
Was wäre wenn....
Ishah, Sonntag, 09. November 2003, 14:14 (vor 8072 Tagen) @ nina
nina schrieb:
5. Sollte man dagegen etwas unternehmen, in dem
Sinne, daß man ihnen (den Juden) weniger
Möglichkeiten geben sollte?
Reichsgesetzblatt I, 823 - 6.7.1938: Gesetz über
die Auflösung jüdischer Grundstücks- und
Immobilienagenturen sowie jüdischer
Heiratsvermittlungsinstitute die an Nichtjuden
vermitteln
Reichsgesetzblatt I, 225 - 25.4.1933: Gesetz gegen
die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen,
das Juden den Zugang verwehrte
Reichsverkerhstminister an Reichsinnenminister
30.12.1939 - Nü-Doc. NG-3995: Juden ist das
Benutzen von Speisewagen untersagt
Reichsgesetzblatt I, 141 - 24.3.1933: Gesetz zur
Behebung der Not von Volk und Reich
(»Ermächtigungsgesetz«)
Reichsgesetzblatt I, 1676 - 28.11.1938 :
Polizeiverordnung zur Ermächtigung der
Lokalbehörden, Juden an bestimmten Tagen (den
Nazi-Feiertagen) von den Strassen zu verbannen.
Anordnung des Reichsmarschalls vom 28.12.1938:
Juden sind in bestimmten Häusern zu konzentrieren
Reichsgesetzblatt I, 1666 - 24.12.1940 : Die
»Sozialausgleichsabgabe« wonach Juden als
Ausgleich für die den Nazis auferlegten
Parteispenden eine besondere Einkommenteuer zu
entrichten haben
Reichsgesetzblatt I, 547 - 1.9.1941 :
Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden
(Judensternverordnung)
Wenn diese Möglichkeit bestünde
ja was dann?
Diese NS-Propaganda spreng den Rahmen des
Erträglichen über jedes Maß hinaus. Ich denke das
ist dann ein Job für unseren Sub-Editor.
Was wäre wenn....
nina@isha, Sonntag, 09. November 2003, 18:34 (vor 8072 Tagen) @ Ishah
SAG DASS ES NICHT WAHR IST!!!
Du meinst doch nicht etwa, daß ich diesen Post als
Propaganda-Material oder dergl. geschrieben
habe!!!!!
Das sind die Fragen auf die Otto Liebermensch so
antworten würde, wie wir es beide (du und ich)
noch vor einigen jahren nicht für möglich gehalten
hätten.
Ich fürchte, daß der latente Antisemitismus eine
solche Renaissance hat, daß ich Angst habe. Daß
ich zeigen will wie weit wir schon sind. Daß ich
die Tücken der Demokratie zeigen will.
Daß ein Irrtum nicht richtig wird - nur weil die
Mehrheit ihn befürwortet. Doch daß dies passieren
kann.
Was ist los mit dir? oder mit mir.
Antworte schnell.
Was wäre wenn....
Nora @ Nina, Sonntag, 09. November 2003, 19:22 (vor 8072 Tagen) @ nina@isha
Du meinst doch nicht etwa, daß ich diesen Post als
Propaganda-Material oder dergl. geschrieben
habe!!!!!
Deine INTENTION ist im Grunde wurscht. Im Namen
von "Ich hatte es nur gut gemeint" sind schon die
schlimmsten Dinge begangen worden, und die Leute
waren wirklich der Meinung, dass sie es nur gut
gemeint hätten.
Was wäre z.b. mit "XY % der Deutschen sind der
Ansicht, dass noch viel zu wenig Juden vergast
worden sind.
Was haltet ihr davon?
Ich bin dagegen!"
Das ist nur ein GRADUELLER, kein prinzipieller
Unterschied zu dem, was du geschrieben hast.
Mich erinnert das auch an die ganzen Lesungen aus
"Mein Kampf", durch die natürlich nur bewiesen
werden soll, wie böse der Führer war.
Was wäre wenn....
Ishah, Sonntag, 09. November 2003, 20:01 (vor 8072 Tagen) @ Nora @ Nina
Nicht ohne Grund die knallharte Konfrontation mit
den Antworten.
Nicht: "was meint Ihr" mal ganz locker.
SONDERN: Was wurde auf diese Fragen schon einmal
geantwortet, beschlossen, verkündet und
exekutiert.
Der hier inszenierte kleine Feldversuch: es hat
ihn schon einmal gegen. Als er vorbei war, lag
Europa in Schutt und Asche und dazwischen
50.000.000 Tote.
Vielleicht ist unserer Teilnehmerin irgendwie zu
vermitteln, daß Ihr "kleiner Test" bereits gemacht
worden ist? Über die Ergebnisse sollte man sie
informieren.
Es waren eben NICHT Röhms SA-Horden die der
Demokratie das Licht ausgepustet haben, sondern
das was im "Hintergrund" geschehen ist: Gesetze
wurde erlassen und auf einmal, binnen 18/24
Monaten, war der Rechtsstaat, welchen die Weimarer
Republik bildete, zerstört. Es war kein solcher
von heute auf morgen Umbruch, Anfangs "ging´s"
noch. Das meinte sogar der Großvater meines
Mannes, wie übrigens viele Juden des bürgerlichen
Mittelstandes und: 37 sollten Reichtsagswahlen
sein: »Hilter wird sich nicht halten können« So
hieß es. Das stimmt auch, irgendwie, nur kam es
etwas anders als erwartet.
Wenn also jemand Fragen stellt - dumme Fragen gibt
es ja bekanntlich nicht - warum dann Antworten
erfinden, wenn es sie schon gegeben hat?
Was wäre wenn....
nina@nora, Sonntag, 09. November 2003, 23:08 (vor 8072 Tagen) @ Nora @ Nina
Nora @ Nina schrieb:
Deine INTENTION ist im Grunde wurscht. Im Namen
von "Ich hatte es nur gut gemeint" sind schon die
schlimmsten Dinge begangen worden, und die Leute
waren wirklich der Meinung, dass sie es nur gut
gemeint hätten.
Nora, du bist wirklich ne Pflaume! Du weißt wer
ich bin und daß es hier nicht von mir "gut
gemeint" und falsch gelufen, sondern ganz einfach
falsch interpretiert wird.
Was soll das????
Was wäre wenn....
Ishah, Sonntag, 09. November 2003, 19:35 (vor 8072 Tagen) @ nina@isha
nina@isha schrieb:
SAG DASS ES NICHT WAHR IST!!!
Keine Aufregung - das alles gab es schon
Das sind die Fragen auf die Otto Liebermensch so
antworten würde, wie wir es beide (du und ich)
noch vor einigen jahren nicht für möglich gehalten
hätten.
Diese Fragen wurden schon einmal "beantwortet".
Wie es endete, wissen wir.
Daß ich
die Tücken der Demokratie zeigen will.
Das ist historisch vollkommen korrekt. Wie ich
hier im Forum bereits aufgelistet hatte, würden
auch heute noch die Parteien von damals, TROTZ 5%
Klausel und einem anderen Wahlsystem als in der
Weimarer Republik, exakt die gleiche Anteilige
Sitzverteilung im gleichen Reichstag erlangen.
Daß ein Irrtum nicht richtig wird - nur weil die
Mehrheit ihn befürwortet.
Das gab es schon einmal. Damals gab es in Europa
starke rechte Kräfte. Nur in Deutschland führte es
zu einer Katastrophe. Die Art und Weise wie sich
deutsche Politiker derzeit produzieren ist dem
zwar nicht ensprechend erinnert allerdings an die
1928-33 Zeit: politisches Chaos und Instablität,
wirtschaftliche Not, Niedergang der Konjunktur.
Vielen Dingen begegnen wir heute wieder und die
Fratzen einiger unscheinbarer Politiker...
Lies mal was über Hitler 1926/27/28 - ein Nobody,
ein Populist, ungebildet, eingebildet und ein
Großmaul, der es jedoch verstand Stimmungen zu
erkennen, Massen zu bewegen und den "richtigen
Ton" zu treffen.
Guck Dich um und schau Dir ein paar Nobodies an,
höre was sie sagen (nicht: was sie reden)
Zu den Fragen habe ich die Antworten gegeben die
die deutschen Geschichte geliefert hat. An diesen
kann ich nun wirklich nichts ändern: es gibt sie
und sie waren geltendes Recht.
Was wäre wenn....
Was ist los mit mir?, Sonntag, 09. November 2003, 20:10 (vor 8072 Tagen) @ nina@isha
Das willst Du gar nicht wissen.
Was wäre wenn....
nina, Sonntag, 09. November 2003, 23:03 (vor 8072 Tagen) @ Was ist los mit mir?
Von "hab ich nicht so gemeint" ist gar keine
Rede.
Doch was ich ganz klar zum Ausdruck bringen
wollte, ist daß es heute weniger als 5 vor zwölf
ist.
Daß dies die Aussagen sind, die die Leute, die
"eigentlich nichts gegen Juden und Ausländer
haben" ständig machen. Aussagen mit denen ich
täglich konfrontiert werde. Nicht etwa von
rechtsgerichteten, sondern von linken und
mittleren "anständigen Gutdenkern"
Wenn ich höre, daß sich Leute darüber aufregen wie
oft Paul Spiegel in den Medien erscheint und so
tun als würde ER sich aufzwingen, dann kann ich
eben nicht verstehen, daß in der CDU über Hohman
NUR diskutiert wird. Wenn über Friedman hergezogen
wird, daß sich die Balken biegen und Fischer und
Schwarzer sich festbeißen wie Bluthunde, dann kann
ich es nicht mehr ertragen, daß man die
Antisemitismus-Frage verharmlost (denkt doch noch
an die Mölleman-Affäre - wieviel Leute die heute
noch verharmlosen).
Nur sehe ich bei dieser jetzigen Erfahrung wie
fatal es ist, Leuten Worte in den Mund zu legen
und drauflos zu poltern, ohne sich die Mühe zu
machen richtig zu verstehen.
Was wäre wenn....
emnid, Montag, 10. November 2003, 01:47 (vor 8071 Tagen) @ nina
Hier die letzte Studie zum Thema Antisemitismus in
D:
http://www.welt.de/download/umfrage_politik.pdf
Und hier ein Interview mit Wolfgang Benz zu dieser
Studie:
http://www.welt.de/data/2003/11/10/195224.html
Es sind natürlich deutsche Selbstansichten zu
diesem Thema. Interessant ist, daß sich kaum
eindeutige Korrelationen erkennen lassen,
zumindest nach dem ersten Überfliegen. Allerdings
scheinen bestimmte Zahlen mit komplementären
Clustern nicht zusammen zu passen, was auf
Flunkerei hinweist, das deutet auch Benz an. Der
aber insgesamt positiv überrascht zu sein scheint.
Was wäre wenn....
Ishah, Dienstag, 11. November 2003, 04:51 (vor 8070 Tagen) @ emnid
Die Mehrheit der Deutschen (79 Prozent)
beurteilt es positiv,
wie die deutsche Gesellschaft gegenüber
jüdischen Bürgern eingestellt ist.
Was sollen sie auch sonst sagen?
Nur ein Prozent von 1006 Befragten gibt an,
dass die Deutschen den Juden gegenüber negativ
eingestellt sind.
Indes meinen zwölf Prozent, dass eine "große Zahl"
der Deutschen jüdische Mitbürger ablehnt.
Ich sehe es genau vor mir: »ich habe nichts gegen
Juden, aber die anderen....«
Wolfgang Benz: Zunächst einmal ist das
ein ausgesprochen positives Ergebnis.
Zunächst.
Mich überrascht, dass es nur ein Prozent Ablehnung
gibt.
Wart´s ab.
In der Antisemitismusforschung geht man von
drei bis fünf Prozent so genannter ,Unbelehrbarer"
aus,
1% gibt zu Juden nicht zu mögen.
Wie viele bitte haben gelogen?
Das sind die Früchte der demokratischen
Bildungsanstrengung
und ein Indikator für meine These,
dass der Antisemitismus über die Generationen
hinweg betrachtet spürbar nachlässt.
Ach Herr Professor, Sie sind ein guter Mensch :)
Aber auch ein Träumer.
Was würden Sie empfinden,
wenn Sie einen Mitbürger jüdischen Glaubens als
Nachbarn hätten?
Möchten Sie einen Mitbürger jüdischen Glaubens als
Nachbarn,
ist Ihnen das egal oder wollen Sie ihn lieber
nicht als Nachbarn haben?
Mit "ist mir egal" antwortete eine Mehrheit von 85
Prozent
der Bundesbürger auf diese wohl auf den ersten
Blick
etwas merkwürdig anmutende Frage.
Die Wahrscheinlichkeit einen jüdischen Nachbarn zu
bekommen ist gering
Lieber keinen jüdischen Nachbarn haben zu wollen,
dafür sprachen sich zwei Prozent der Befragten aus
und explizit für jüdischen Nachbarn 13 Prozent.
Wir werden sie verlosen müssen :)
Dass Juden weltweit zuviel Einfluss haben, meinen
25 Prozent der Deutschen,
Da sind die Lügner - 1% der Befragten sagte die
Wahreit bei der ersten Frage und 24% haben
gelogen: 1 Ehrlicher stehen 24 Lügnern gegenüber.
67 glauben das nicht, neun Prozent machen dazu
keine Angaben.
Wolfgang Benz: Das sind alarmierende Zahlen.
Bei 1% Ablehnung war´s noch weit lockerer, aber
waren Sie es ab.
Es gibt bei uns ja auch kritische Meinungen über
Juden.
Woran nehmen diese wohl Anstoß?
Die Mehrheit der Deutschen (65 Prozent)
sieht in der "Politik Israels in den besetzten
Gebieten"
den Grund dafür, warum Deutsche an jüdischen
Mitbürgern Anstoß nehmen.
Das ist ein Vorwand um den Hass zu begründen
--------------------------------
Wolfgang Benz: Das ist für mich eine spannende
Zahlenreihe. Sie gibt fundiert Aufschluss darüber,
auf welche antisemitischen Stereotype die
Soziologen ihre seismographischen Sensoren
ausgerichtet haben. Erfreut bin ich über die
Parameter "wirtschaftliche Macht" und
"gesellschaftlicher Einfluss". Das sind
Stereotypen, die die nationalsozialistische
Propagandamaschinerie als Aufhänger ihres
Antisemitismus benutzt hat. Dass diese Werte sich
im unteren Drittel bewegen, zeigt, wie erfolgreich
das demokratische System in Deutschland gegen
derartige Vorurteile gearbeitet hat.
--------------------------------
Wir alle freuen uns mit Ihnen, daß heute "nur"
noch 33% (~Reichtagswahlergebnis der NSDAP 1932)
den braunen Brei im Sechel haben. Äh... »zeigt,
wie erfolgreich das demokratische System in
Deutschland gegen derartige Vorurteile gearbeitet
hat.« Na dann bitte...
Auch wenn ich mir persönlich bessere
Werte gewünscht hätte,
sehe ich sie nicht als bedrohlich.
Ab wann ist es bedrohlich?
Was die Kritik an der Außenpolitik Israels
anbelangt:
Jede Kritik an der Politik Israels ist erlaubt,
wenn sie dieselben Regeln beachtet,
die eine Kritik an der amerikanischen,
finnischen oder neuseeländischen Politik
berücksichtigen müsste.
Die Palästinensische nicht?
Vergessen? Na gut...
Ich warne aber gleichzeitig davor,
dass Antisemiten Israel nur allzu oft
als Ventil für ihre Sache missbrauchen.
Wieviele von den 65 Prozent?
Wolfgang Benz: Im Vergleich zu anderen
gesellschaftlichen Gruppen
ist der Wert der Vertretung der Juden in
Deutschland mit
20 Prozent ausgesprochen gering.
20% ist im Verhältnis zu 100% ausgesprochen
gering. - Es leben nicht einmal 1% Juden in
Deutschland und ich trommele alle zusammen:
Registrierte und Nichtregistrierte, also insgesamt
200-220.000 lt. wzo.org.il (irgendwann vor den
Feiertagen gelesen)
Herr Benz ist ein Optimist, drum mag ich ihn :)
Was wäre wenn....
forsa, Dienstag, 11. November 2003, 05:17 (vor 8070 Tagen) @ Ishah
Hatte das einfach nur mal so reingestellt. Was
mich beunruhigt, neben anderem, ist der relativ
hohe Wert an Jugendlichen, der glaubt, die
Religion sei ein Grund für "negative Bewertungen",
mal geschleimt statistisch ausgedrückt, daß
desavouriert Benz´ens Aussage von den jugendlichen
"Hoffnungsträgern".
Die Studie ist dennoch interessant, da die
Korrelationen nicht eindeutig sind, obwohl sich
Cluster ausmachen lassen.
Deine Kritik an seinem Optimismus ist völlig
berechtigt, methodisch hat er sie aber
antizipiert, Deine Frage nach dem, "Was hätten Sie
denn sonst antworten sollen", war bereits
eingearbeitet ...
Mal gespannt auf die finale Auswertung.
Was wäre wenn....
Ishah, Dienstag, 11. November 2003, 07:05 (vor 8070 Tagen) @ forsa
da die
Korrelationen nicht eindeutig sind, obwohl sich
Cluster ausmachen lassen.
Mehrfachmeinungen - Statistiken haben
Fehlermargen. Die Anzahl Populationseinheiten ist
relativ gering.
der glaubt, die
Religion sei ein Grund für "negative Bewertungen",
Zitat: »zeigt, wie erfolgreich das demokratische
System in Deutschland gegen derartige Vorurteile
gearbeitet hat.«
Ganz und gar kraß ist dieses 1:24 Verhältnis
gleich dabei: 1% mag keine Juden, aber 12% meinen
"andere mögen sie nicht"
Die Nahostthematik liefert dann das Alibi über
welches der Hass transportiert werden kann.
Fragestellung: im Verhältnis zu den Opferzahlen
ist der Nahe Osten "relativ" ruhig. Jedoch wird
besonders darauf geachtet, auch in den Medien.
Seit dem Beginn der Intifada Teil II, sind im
Congo... wieviele Menschen regelrecht
abgeschlachtet worden? Die Zahl - wo wir gerade
dabei sind - entspricht etwa 30% der gesamten
palästinesischen Bevölkerung... Wo Millionen
ermordet werden, ist das Interesse der Medien und
des Mobs gering. Logisch: es eigent sich nicht um
Hass zu verbreiten.
Fußnote: Massaker an rund 1000 Zivilisten -
irgendwann im April
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,243684,00.ht
ml
Milizkämpfer haben in der Demokratischen Republik
Kongo rund 1000 Zivilisten massakriert. Laut der
Uno-Beobachter-Mission (Monuc) handelt es sich um
das grausamste Verbrechen in dem bereits vier
Jahre währenden Krieg.
Fußnote: Hunderte im Kongo massakriert -
irgendwann 2002
http://www.taz.de/pt/2002/06/12/a0106.nf/text
1.500 Opfer ethnisch motivierter Angriffe
Jean-Baptiste Dhetchuvi, Sprecher des
kongolesischen Hema-Volkes, fürchtet die
Auslöschung seiner 400.000 Volksgenossen.
bereits 1999 über 25.000 Menschen getötet worden.
Ist ja "nur" ein Beispiel...
Und wenn dann Deutsche Medien die Propaganda
fahren:
»Hamas-AKTIVISTEN«
»Israel übt Vergeltung / Rache«
Im Bus »starben« Israelis
In Ramalla wurde ein kleiner Junge erschoßen.
Die Israelische Luftwaffe feuerte mit Raketen in
die Menge.
Sogar von Mordanschlägen der israelischen Armee
war schon die Rede...
-----------------------------------------
Was wäre wenn....
weiter, Dienstag, 11. November 2003, 07:05 (vor 8070 Tagen) @ Ishah
Fischer, 2002 - parallel zu Möllemann:
Fischer setzt die Forderung nach unverzüglicher
und bedingungsloser Ausrufung und Anerkennung
eines Staates Palästina an die Spitze der
Tagesordnung der deutschen und der internationalen
Nahostpolitik.
»Bedingungslos« bedeutete die Bestätigung der
Terrorstrategie der al-Aqsa-Intifada und eine
Belohnung für Arafats Kurs.
»Unverzüglich« hieß, dass der internationale Druck
nicht auf Arafat und die Hamas, sondern auf Israel
zu konzentrieren sei.
Während er sich zuvor lediglich als »Freund
Israels« präsentierte, stellte er sich nun als
»wirklicher Freund Israels« dar, als jemand also,
der notfalls »eigentliche« israelische Interessen
auch gegen israelische Regierungen verficht. Nicht
als ein normaler, »als wirklicher Freund Israels«
treibe ihn die Sorge, »dass das Vertrauen Israels
in seine militärische Stärke zur Isolierung führen
könnte«. Nur weil dies »die beste Garantie für die
dauerhafte Sicherheit Israels« sei, engagiere er
sich für den palästinensischen Staat. »Gerade im
Interesse Israels« nehme er da auch »einen Dissens
mit der israelischen Seite in Kauf«.
Wahnhaft wird Auschwitz für neue
Avantgardeansprüche instrumentalisiert: »Gerade
Deutschland ist moralisch verpflichtet, dafür
einzutreten, dass Juden und Palästinenser in
Sicherheit leben können«, lautet das Motto, mit
dem die Homepage des Auswärtigen Amtes dessen
Nahostaktivitäten überschreibt. Der Umstand, dass
der deutsche Außenminister den Terrorpatron Arafat
stets unterstützt und die Geldströme für die
antisemitische Hamas nie verhindert hat, verleiht
solcher Fürsorge jedoch jenen zynischen Unterton,
den man sonst nur aus Gangsterfilmen kennt: »Es
ist nur in deinem eigenen Interesse, wenn du
eingedenk der auf dich gerichteten Knarre endlich
Zugeständnisse machst.«
BTW: Kaum ist die Aktion Schutzschild 2002
beendet, werden den Europäern, wo Deutschland
finanziell den höchsten Anteil trägt, die Lügen um
die Ohren fliegen:
http://www.zeit.de/archiv/2002/24/200224_arafat_ha
upttext.xml
---------------------------------------------
Fischer ist nicht irgendein Nobody aus der
politischen Zelle in Nulldorf, sondern der
Bundesaussenminister und Vizekanzler Deutschland
der die deutsche Aussenpolitik MASSGEBLICH
bestimmt, somit die Milliarden für Arafat´s
Terrorbrigaden MASSGEBLICH mitzuverantworten hat
und MASSGEBLICH die MITSCHULD am mörderischen
Abschalachten von Juden in Israel trägt.
Wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde
mehr.
Solche Leute sind die gewählten Repräsentanten des
Volkes und damit der MEHRHEIT der Deutschen. Die
Deutschen habe ihre Vergangenheit endlich
aufgearbeitet: man braucht sie nicht um zu wissen
was die Deutschen MEHRHEITLICH sind: heute und
jetzt, das genügt vollkommen. Es wohl ein ganz
übler Scherz, wenn Fischer von Menschenrechten
spricht: der hat´s wirklich dringend nötig, dieser
brutale Schläger.
Schönen Tag.
Was wäre wenn....
Ishah, Dienstag, 11. November 2003, 07:24 (vor 8070 Tagen) @ weiter
Was ich noch sagen wollte: ich habe schon eine
Menge schräger Sachen gemacht, Demo, Kundgebungen,
Protest usw... Nicht immer war das alles nett und
freundlich, aber egal in welchem Land ich war: ich
habe noch nie einen Polizisten krankenhausreif
geschlagen, so daß er zusammengenäht werden mußte.
Vor allem Männer die zur Gewalttätigkeit neigen,
legen das nie ab. Man kann ihnen höchsten
peofessionel helfen es unter Kontrolle zu halten,
darüber sind sich Psychologen und Psychiater
relativ einig. Aber latent ist es immer vorhanden
und kann durchaus andere "Ventile" finden.
Was wäre wenn....
forsa, Dienstag, 11. November 2003, 20:38 (vor 8070 Tagen) @ Ishah
Die Nahostthematik liefert dann das Alibi über
welches der Hass transportiert werden kann.
Scheinbar, aber die Statistik legt nahe, das je
nach pol. Standpunkt, die Begründungen variieren.
Nahost ist das zentrale Thema für die "Linken".
Offensichtlich haben die größere Medienwirkung als
die "Konservativen".
Die Berichterstattung in der Welt ist imho neutral
bis positiv.
Neben dem Hass gibt es vermutlich noch eine
andere, eher psychologische Begründung: den Wunsch
nach Lösungen. Da der Nahostkonflikt komplex ist,
müßte man schon sehr differenziert analysieren,
das ist mit Frust verbunden. Da ist es schon
einfacher, den "Rückzug" zu fordern und davon zu
träumen, man hätte damit alle Probleme gelöst,
just my two cents.
Fragestellung: im Verhältnis zu den Opferzahlen
ist der Nahe Osten "relativ" ruhig. Jedoch wird
besonders darauf geachtet, auch in den Medien.
Seit dem Beginn der Intifada Teil II, sind im
Congo... wieviele Menschen regelrecht
abgeschlachtet worden? Die Zahl - wo wir gerade
dabei sind - entspricht etwa 30% der gesamten
palästinesischen Bevölkerung... Wo Millionen
ermordet werden, ist das Interesse der Medien und
des Mobs gering. Logisch: es eigent sich nicht um
Hass zu verbreiten.
Man weiß in der Regel geraume Zeit vorher, wo der
nächste Völkermord stattfinden wird, ihn zu
verhindern würde erhebliche Mittel in Anspruch
nehmen und das will niemand. In Sinne des oben
gemachten Arguments: da eine Lösung hohe Kosten
verursacht und eigenen Einsatz verlangt, will man
keine Lösung. Nahost bietet sich an, gleichzeitig
Freiheits-und Friedenskämpfer zu sein und das bei
perfekter Verantwortungslosigkeit vorm heimischen
Fernseher. Das gäbe es im Kongo nicht.
Hier eine wissenschaftliche Ausführung dazu: http:
//www.zeit.de/2002/16/200216_g-heinsohn_youth_xml
Eine Analyse momentaner Konflikte aus der Sicht
der Völkermordforschung, sehr nüchtern und darin
sehr schockierend. Der Autor geht in dem Interview
auch auf Nahost ein.
Die in dem Zusammenhang gemachten Aussagen über
die soziale Konstuktion von Terrorismus lassen
sich übrigens auch auf weibliche SMA übertragen,
die der Autor unterschlägt.
Was wäre wenn....
Ishah, Mittwoch, 12. November 2003, 01:24 (vor 8069 Tagen) @ forsa
Nahost ist das zentrale Thema für die "Linken".
Gerne wird die Metapher der »differenzeirten«
Betrachtung bemüht. Daher ist immer wieder der
selbe Brei. Ich weiß, daß ich damit einigen auf
den Wecker gehe, aber ich kann nicht zur gleiche
Sache, jedes Mal etwas neues "erfinden":
»Dieser linke Antisemitismus ist viel
gefährlicher, weil er ihn als Teil eines
progressiven Programms zu legitimieren versucht.
Das hat nichts mit dem alten Antisemitismus zu
tun. Der primitive Antisemitismus eines Le Pen ist
nicht legitim geworden. Die Linke hält es aber für
legitim, antizionistisch zu sein. Sie hält es für
legitim, sich Israel für spezielle Kritik
vorzunehmen. Es ist legitim zu sagen: "Guck mal,
die Juden kritisieren uns von einer Position der
moralischen Überlegenheit, dann haben wir das
Recht auch sie zu kritisieren."«
Alan Dershowitz ist zwar unverblümt und
rücksichtslos in seiner Darstellung, aber das sind
diese Leute auch.
Erinnern wir uns an Ströbele 1991: Israel hatte
selbst Schuld an den Raketen-Anriffen des Irak auf
Tel Aviv. Er ist kein Einzelfall.
Aus dem gleichen Dumpfbackenverein: Fischer und
seine Nahostpolitik die oben an setzt den
Terrorgruppen, Hamas, al Djihad, Hizbollah und
Arafat´s Al Aqsa Brigaden noch in diesem Jahr
einen Souveränen Staat zu bescheren um sie damit
politisch international zu legitimieren und zu
belohnen.
Wie finde ich denn das?
Da ist es schon einfacher,
den "Rückzug" zu fordern und davon zu
träumen, man hätte damit alle Probleme gelöst,
Fragt sich nur welche und vor allem WESSEN
Probleme
http://www.henryk-broder.de/html/fr_stein3.html
ja, ja... auch hier das selbe schon wieder:
Könnte es sein, dass tief im inneren der
europäischen Kollektivseele der uneingestandene
Wunsch rumort, Israel möge von der Bildfläche
verschwinden? Denn solange es dieses Land gibt,
wird eine Wunde offen gehalten. Der Staat der
Juden erinnert durch sein bloßes Dasein an ein
moralisches Versagen: Hitlerdeutschland hat
versucht, den perfekten Völkermord zu begehen.
Dieser Versuch hat überall in Europa - außer in
Dänemark, Italien und Bulgarien - willige Helfer
gefunden. Mit anderen Worten, Israel stört. Es
steht qua Existenz der Versöhnung mit der eigenen
Geschichte im Wege.
Könnte es sein, dass deshalb viele Europäer ein
unsichtbares Band der Sympathie mit Osama und
Consorten verbindet? Denn wenn morgen oder
übermorgen - was Gott verhüten möge - eine
islamische Atombombe Israel zerstörte, fiele eine
Zentnerlast von Europas Kollektivseele. Die
Europäer, und namentlich die Deutschen, wären dann
nicht mehr allein mit der Schuld, dass sie eine
»Endlösung der Judenfrage« verübt haben. Die
Araber wären endlich genauso schuldig; Auschwitz
wäre kein singuläres Verbrechen mehr.
Könnte es sein, dass die Wut über den Einmarsch
der Amerikaner und Briten im Irak auch daher
rührte, dass hier ein Feind der Juden gefällt
wurde? Noch 1991 hatte Saddam Hussein ja
öffentlich erklärt: »Ich werde die Hälfte der
Bevölkerung Israels mit chemischen Waffen
verbrennen« und fest versprochen: »Ich werde
Israel in ein Krematorium verwandeln.« Jeder
bewusste Jude weiß, dass Saddam in einer Reihe mit
Haman, Chmielnicki und den anderen großen
Antisemiten der Geschichte steht - dass er,
metaphysisch zu sprechen, vom »Samen Amaleks«
abstammt. Könnte es sein, dass auch Nichtjuden das
wissen?
Ich stimme Herrn Stein nicht in allem zu, aber die
Ursachen verschiedener Wahrnehmungen hat
schlichtweg Gründe die sich am eigenen
Lebensumfeld festmachen. Sachlich ist dies jedoch
zutreffend.
Nahost bietet sich an, gleichzeitig
Freiheits-und Friedenskämpfer zu sein und das bei
perfekter Verantwortungslosigkeit vorm heimischen
Fernseher.
in die Sitzkiste gefercht, brüllt der
Freiheitskämpfer in seinem Butzenscheibenambiente:
»FREIHEIT FÜR PALÄSTINA!!!«
...»Eana, bringse mianochn Bia«
Zum Interview mit Herrn Heinsohn: er läßt
geschickt beiseite was, seitdem Kriege geführt
werden, mit Kindern so alles geschehen ist.
Erstaunlich: in der Antike verhielt man sich -
ganz gleich wo - weit "humaner" / weniger grausam
als im 19. und 20. Jahrhundert.
sich übrigens auch auf weibliche SMA übertragen,
die der Autor unterschlägt.
Unterschlagung - er geht schon darauf ein, bezieht
sich allerdings auf bisherige Erfahrungen. Ich
weiß allerdings was Du meinst...
Was wäre wenn....
Ishah, Montag, 10. November 2003, 12:40 (vor 8071 Tagen) @ nina
nina schrieb:
Doch was ich ganz klar zum Ausdruck bringen
wollte, ist daß es heute weniger als 5 vor zwölf
ist.
Du solltest Dir vielleicht angewöhnen das dann
ganz einfach gleich hinzuschreiben. Allerdings
wirst Du dann Gefahr laufen von gewissen
Dumpfbacken entsprechend "kritisiert" zu werden.
Daß dies die Aussagen sind, die die Leute, die
"eigentlich nichts gegen Juden und Ausländer
haben" ständig machen.
Aussagen mit denen ich
täglich konfrontiert werde. Nicht etwa von
rechtsgerichteten, sondern von linken und
mittleren "anständigen Gutdenkern"
Noch nichts von linkem Antisemitismus gehört? Ich
verstehe sowieso nicht wie man Hass, der ja dem
Antisemitismus zugrunde liegt, politisch
dialektisch "aufteilen" kann. Das ist nicht nur
rationaler Unfug, sonder auch aus der historischen
Sicht reiner Schwachsinn.
Da gibt´s heute immer noch Ewiggestrige, nicht
selten die Genossen Altlast aus dem SED-Staat, die
uns im Friedensgewand des Uri Avnery weiß machen
wolle, Antisemitismus sei ein "Monopol" der
Rechten. Sie wenden viel Energie auf um vom
eigenen linken Judenhass abzulenken, denn von dem
ist kaum die Rede... Sie nennen es dann:
»Friedensbewegung« und »berechtigte Kritik« an
Israel und was veräußert wird, ist dann nichts
anderes als der üblich Hass, allerdings
"differenziert" präsentiert. Na wie finde ich denn
das?
Der plumpe Antisemitismus der Glatzen ist nicht
schwer auszumachen, die pseudointellektuellen
Linken jedoch schon eher und das nicht zuletzt aus
dem Grund, da sich die meisten einbilden, die
Linksextremisten seien "besser" - dabei ist es der
gleiche Abschaum wie es Neonazis und Konsorten
sind. Der Grund ist relativ einfach: Extremismus
ist, ganz gleich in welchem Dekor, immer das selbe
dumpfe Gebilde.
Desweiteren: es sind meist jene "harmlosen"
"arglosen" Mitläufer die eine gefährliches
Potential, jene die mitmachen, weil "ja alle das
tun"...
Wenn ich höre, daß sich Leute darüber aufregen wie
oft Paul Spiegel in den Medien erscheint und so
tun als würde ER sich aufzwingen, dann kann ich
eben nicht verstehen, daß in der CDU über Hohman
NUR diskutiert wird.
Na sicher, ganz so: "Was will Spiegel eigentlich,
ihn hat man doch nicht angesprochen" - die haben
ihn und nicht nur ihn DIREKT angesprochen, sie
haben JEDEN Juden auf der Welt angesprochen. Das
allerdings verdrängen sie nur zu gerne, ganz nach
dem Motto: je mehr man in der Sch... herumrührt
umso mehr stinkt sie...
Wenn über Friedman hergezogen
wird, daß sich die Balken biegen und Fischer und
Schwarzer sich festbeißen wie Bluthunde,
Vergiß Fischer. Und Frau Schwarzer? Sich nach
Klischees zu emanzipieren ist nichts als eine
Diskriminierung durch eine andere zu ersetzen.
dann kann
ich es nicht mehr ertragen, daß man die
Antisemitismus-Frage verharmlost (denkt doch noch
an die Mölleman-Affäre - wieviel Leute die heute
noch verharmlosen).
... oder dem sogar zustimmen!
Was wäre wenn....
nina, Montag, 10. November 2003, 17:40 (vor 8071 Tagen) @ Ishah
Ich habe diese krasse Form gewählt, eben weil ich
wachrütteln wollte. Ich denke wir müssen uns
ernsthafte Sorgen machen und nicht nur mehr oder
weniger geistreich darüber parlieren.
Das einzige was wir effektiv machen können ist bei
der wahl wachsam zu sein. Bis jetzt habe ich nicht
so akribisch hingesehen, ob ein kandidat deutlich
pro jüdisch war, hauptsache er war nicht anti
jüdisch. Bei der nächsten wahl wird das für mich
das Hauptkriterium sein.
Was wäre wenn....
Malachy, Montag, 10. November 2003, 23:35 (vor 8071 Tagen) @ nina
Bemerkst du nicht, dass die SPD ihre Umfragewerte
verbessern und das Thema ausschlachten will?
"M. F." -nicht Spiegel- ist *mediengeil* - das
haben Viele mit Recht geäußert.
Alice ist immer so eklig.
Was wäre wenn....
nina, Dienstag, 11. November 2003, 14:31 (vor 8070 Tagen) @ Malachy
Malachy schrieb:
"M. F." -nicht Spiegel- ist *mediengeil* - das
haben Viele mit Recht geäußert.
Michel Friedman ist nicht mediengeil (siehe unten)
Er ist einerseits ein klar denkender, hervorragend
argumentierender und authentischer Bürger. Ihm in
einer Talkshow, in der er NICHT der Moderator ist,
zuzuhören ist ein genuß.
Ich finde die politische Landschaft, ob jüdisch
oder nicht kann auf einen solchen Kopf nicht
verzichten. Ich jedenfalls möchte auf seinen
Kommentar auf politische Fragen aller couleur
nicht verzichten.
Andererseits hat er eine journalistische Karriere
eingeschlagen mit einer eigenen Sendung, die
äußerst kontrovers war. Auch vor dem Skandal. In
dieser Sendung praktizierte er eine
Interviewtechnik die nicht jedem gefiel, die den
Interviewpartner aus jeder Ecke, in der er sich
verkriechen wollte, zerrte. Doch kamen diese
Interviewpartner ja freiwillig zu ihm in die
Sendung und stellten sich dieser Behandlung.
Mediengeil ist er auf gar keinen Fall. Das hieße
er lege wert auf Popularität. Und zu gefallen -
das hat er wirklich noch nie versucht.
Das hat er übrigens mit Broder gemein. Auch der
versucht nicht zu gefallen - und auch ihm
verzeihen ihm das die wenigsten.
Was wäre wenn....
Malachy, Dienstag, 11. November 2003, 15:40 (vor 8070 Tagen) @ nina
Am besten haben mir immer M. F.s Plädoyers für die
Gleichberechtigung der Frau und die
EU-Osterweiterung, gefallen. Am allerbesten war
sein Eintreten für die Legalisierung
osteuropäischer Prostituierter im Grünen Salon.
Authentisch, LOL, der Typ denkt an *Nachschub*.
M. F. will nicht GEfallen, sondern AUFfallen,
wahrgenommen werden - mediengeil.
Sein Nachfolger als Vizepräsident des ZdJ wäre von
Anfang an besser geeignet gewesen und hätte sich
NIE mit Kardinal Lehmann verglichen (weil es nicht
passt).
Du wohnst nicht im Raum Frankfurt, oder?
Wenn doch, du bist so ahnungslos!
Was wäre wenn....
nina, Dienstag, 11. November 2003, 19:17 (vor 8070 Tagen) @ Malachy
Malachy schrieb:
Am besten haben mir immer M. F.s Plädoyers für die
Gleichberechtigung der Frau und die
EU-Osterweiterung, gefallen. Am allerbesten war
sein Eintreten für die Legalisierung
osteuropäischer Prostituierter im Grünen Salon.
Das ist doch das einzige was man tun kann, wenn
man für sie was tun will.
Authentisch, LOL, der Typ denkt an *Nachschub*.
Ich glaube nicht daß er mit heraushängender Zunge
auf neues "fleisch" wartet.
> M. F. will nicht GEfallen, sondern AUFfallen,
wahrgenommen werden - mediengeil.
Mediengeil muß mehr oder weniger jeder sein der
sich den Medien präsentiert. Auf-fallen will jeder
der nicht in der Masse untergehen will.
Sein Nachfolger als Vizepräsident des ZdJ wäre von
Anfang an besser geeignet gewesen und hätte sich
NIE mit Kardinal Lehmann verglichen (weil es nicht
passt).
Du wohnst nicht im Raum Frankfurt, oder?
Wenn doch, du bist so ahnungslos!
Nein, ich wohne nicht im Raume Frankfurt, bin aber
einige Male mit MF zusammengetroffen. Er war mir
nicht sonderlich sympathisch und privat auch eher
nichtssagend. Nur eben vor Publikum eine
ungeheuerlliche Präsenz. Es gibt tatsächlich
Menschen, die zur Höchstform aufblühn sobald ein
Mikrofon in der Nähe ist.
Auch Paul Spiegel ist so jemand.
Das sind ganz bestimmt Medien-leute aber
mediengeil ist was anderes (Jenny Elvers, Frederic
von ANhalt u.v.a.m.)
Aber a propos ahnungslos: Jeder der aus der Nähe
von Frankfurt kommt, kannte die dunkle Seite von
Bubis. Das hat ihn doch nicht daran gehindert sich
voll für unsere Belange einzusetzen und gute
Arbeit zu leisten. Manchmal ist es vielleicht
besser nicht soviel von jemanden zu wissen, außer
das _WOFÜR er in der Öffentlichkeit steht. Meinst
du nicht?
Was wäre wenn....
Malachy, Dienstag, 11. November 2003, 20:38 (vor 8070 Tagen) @ nina
nina schrieb:
Nein, ich wohne nicht im Raume Frankfurt, bin aber
einige Male mit MF zusammengetroffen. Er war mir
nicht sonderlich sympathisch und privat auch eher
nichtssagend. Nur eben vor Publikum eine
ungeheuerlliche Präsenz.
Der Typ ist also eine Null.
Auch Paul Spiegel ist so jemand.
Meinst du.
Manchmal ist es vielleicht besser nicht soviel von
jemanden zu wissen, außer das _WOFÜR er in der
Öffentlichkeit steht. Meinst du nicht?
NEIN.
Lassen wir die Toten ruhen.
Was wäre wenn....
nina@malachy, Dienstag, 11. November 2003, 22:56 (vor 8070 Tagen) @ Malachy
Was bist du denn so einsilbig?
Und wieso ist Friedman eine null???? Daß ich ihn
privat für uncharismatischer halte als im Fernsehn
heißt doch wohl nicht daß er eine null ist.
Ich wäre im Fernsehn total uncharismatisch, bin
aber privat ganz interessant. So what?
Von Toten zu reden, die gar nicht tot sind ist
aber auch nicht sehr jüdisch!
Was wäre wenn....
Ishah, Mittwoch, 12. November 2003, 01:30 (vor 8069 Tagen) @ nina@malachy
nina@malachy schrieb:
Von Toten zu reden, die gar nicht tot sind ist
aber auch nicht sehr jüdisch!
Er meinte wohl eher DIE Toten. Oder gelten sie
weiterhin als lebendig, weil ihre Asche im
Straßenbau verwendet wurde und in Betonmischern
endete?
Was wäre wenn....
Malachy, Mittwoch, 12. November 2003, 08:17 (vor 8069 Tagen) @ nina@malachy
Woher kommt *TV-Charisma*, aus dem privaten
*Nichts*?
Zum Thema habe ich bereits alles geschrieben.
Mit Wiederholungen möchte ich nicht langweilen und
Einiges geht nicht in einem online Board.
Es ist immer unerträglich, wenn Menschen mit
eigenen *Fehlern* sich mehr für die *Fehler* der
anderen, als für ihre eigenen *Fehler*
interessieren.
*Fehler* = universell einsetzbarer Begriff von der
Unzulänglichkeit bis zur Straftat
Was wäre wenn....
alex, Mittwoch, 12. November 2003, 12:32 (vor 8069 Tagen) @ Malachy
Malachy schrieb:
Woher kommt *TV-Charisma*, aus dem privaten
*Nichts*?
Zum Thema habe ich bereits alles geschrieben.
Mit Wiederholungen möchte ich nicht langweilen und
Einiges geht nicht in einem online Board.
Da bin ich aber froh, dass Du trotz Deiner Wut auf
M.F.
keine Frankfurter Interna in den Ring wirfst, die
sind nämlich hier völlig deplatziert und auch
M.F.s Privatangelegenheit.
Was wäre wenn....
Malachy, Mittwoch, 12. November 2003, 13:31 (vor 8069 Tagen) @ alex
alex schrieb:
Da bin ich aber froh, dass Du trotz Deiner Wut auf
M.F.
*Wut* ist stark untertrieben
keine Frankfurter Interna in den Ring wirfst
die sind nämlich hier völlig deplatziert
und auch M.F.s Privatangelegenheit.
JEIIIN. Teilweise. Auf *reine
Privatangelegenheiten* anderer bekomme ich
garantiert keine *Wut*.
Was wäre wenn....
alex, Mittwoch, 12. November 2003, 15:33 (vor 8069 Tagen) @ Malachy
Malachy schrieb:
alex schrieb:
Da bin ich aber froh, dass Du trotz Deiner Wut auf
M.F.
*Wut* ist stark untertrieben
![]()
Hohoho! Da kann man ja noch froher über Deine
Contenance sein!*g*
keine Frankfurter Interna in den Ring wirfst
die sind nämlich hier völlig deplatziert
und auch M.F.s Privatangelegenheit.
JEIIIN. Teilweise. Auf *reine
Privatangelegenheiten* anderer bekomme ich
garantiert keine *Wut*.
Wie, nicht? Privatangelegenheiten sind doch
geradezu prädestiniert für Wutausbrüche, die
Verletzungen sind viel persönlicher und
unmittelbarer als Ärger über
Handlungen und Aussagen von politisch
Verantwortlichen.
Was wäre wenn....
Malachy, Mittwoch, 12. November 2003, 17:35 (vor 8069 Tagen) @ alex
alex schrieb:
kann man noch froher über Deine Contenance sein!
*Vorsicht* wegen rechtlicher Bedenken beim
Veröffentlichen von *Privatem/Halböffentlichem*
trifft es besser.
Wie, nicht? Privatangelegenheiten sind doch
geradezu prädestiniert für Wutausbrüche, die
Verletzungen sind viel persönlicher und
unmittelbarer als Ärger über
Handlungen und Aussagen von politisch
Verantwortlichen.
*halböffentlich*, LOL. *privat* hatte ich etwas
enger definiert.
Was wäre wenn....
Ishah, Mittwoch, 12. November 2003, 00:12 (vor 8070 Tagen) @ Malachy
Malachy schrieb:
Sein Nachfolger als Vizepräsident des ZdJ wäre von
Anfang an besser geeignet gewesen und hätte sich
NIE mit Kardinal Lehmann verglichen (weil es nicht
passt).
Es ist etwas anderes. Michel Friedman als
REPRÄSENTANT eines jüdischen religiösen Vereins
(das ist hier keineswegs abfällig gemeint: es gibt
sehr viele jüdische Vereine, religiös orientierte
wie säkulare, der unterschiedlichsten Strömungen)
hätte sich zumindest an die elementaren
Grundregeln des Judentums halten sollen.
Als Repräsentant eines religiösen jüdischen
Vereins war er damit nach jüdischem Recht
mindestens disqualifiziert.
Du wohnst nicht im Raum Frankfurt, oder?
Zwar war ich nicht angesprochen, aber ich kenne
nur den Air Port, das genügt mir 8-)