Primor verharmlost Antisemitismus

hans ze beeman, Montag, 08. Dezember 2003, 08:50 (vor 7929 Tagen) @ Ishah - im Detail

Ich will mal meine Position als "genetisch
Schuldiger" (böse...) schildern. Ich stehe fest an
der Seite Israels, und ich bekämpfe Antisemitismus
(und Rassismus, wo er sich zeigt) jeder Art. Dies
hat nicht nur damit zu tun, dass ich als Deutscher
in der Tat die historische Dimension sehe, daraus
rational die entsprechenden Schlüsse ziehe und
dies für mich aufgrund meiner nationalen Identität
das einzig gültige Vorgehen ist. Dies hat auch
damit zu tun, dass Israel der einzig demokratische
Staat im Nahen Osten ist, der erstaunliches
erreicht hat für ein Land, das nur ein Drittel so
groß wie die Schweiz ist (Drafi?). Die Leistung
dieses kleinen Staates (vielmehr der Menschen, die
in ihm leben) im militärischen, ökonomischen,
wissenschaftlichen bereich ist herausragend. Hut
ab.

Ich denke trotz allem, dass es kompletter Unfug
ist, Leuten meines Alters eine "Schuld" für
Vergangenes anzuhängen. Es macht aber zwingend
Sinn, Ihnen Verantwortung für die Gegenwart und
Zukunft anzuhängen. Die Handlungsmöglichkeiten
sind dabei eher auf lokaler als auf EU-Ebene
gegeben, zumal die EU sehr intransparent ist und
Kompetenzen diffundieren. Hier sehe ich in der Tat
eine Verpflichtung, die sich aus der Vergangenheit
ergibt, die aber mit historischem Verständnis und
rationaler Analyse, nicht mit Schuld zu tun hat.
Dafür kämpfe ich auch.

Die isomorphe Gleichsetzung von Staaten und
Individuen halte ich nicht für angebracht und auch
nicht für haltbar, obwohl sie oberflächlich
komplett schlüssig erscheint. Allerdings muss ich
dazu sagen, dass ich nie ein Fan von Etatismus,
Staat etc. war. Das macht nur bei Fussball Sinn :)


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