Pardon, in diesem Leben werde ich Mike Doran kein Wort mehr abnehmen.

Was hat er verbrochen?

Kannst du dich gar nicht mehr erinnern? Abt. Neocon goes full MAGA.

Erst hat er Bret Stephens wirklich irre-sektenhaft online gestalkt, weil der partout mit Trump und MAGA nichts am Hut haben wollte (Max Boot hatte er früher in Ruhe gelassen, weil dieser sich fast explizit jeden Bekehrungsversuch verbeten hatte). Das ist mir auch deshalb aufgefallen und in Erinnerung geblieben, weil Doran äußerlich nicht den Habitus eines typischen Trumpers hat.

Dann hat er entsprechend Trumps Verrat an den nordsyrischen Kurden als die (aus dem Kopf zitiert) "einzig logische / einzig mögliche Entscheidung" abgefeiert* - nachdem er die Unterstützung derselben und den US-Einsatz in Syrien nicht lange vorher natürlich noch gepriesen hat (ähnlich wie Ober-Crackpot Kurt Schlichter). Abgesehen davon hat er noch einige Zeit damit verbracht, zu erklären, dass Trump mit den Russen nichts am Hut hatte.

* Was u.a. selbst dem Doran sehr freundlich gesonnenen Martin Kramer aufgefallen war:

In light of these writings, Doran’s current essay, hailing Trump’s strategy as “the only one worth pursuing,” is a bit baffling.

https://martinkramer.org/2019/01/21/trumps-mideast-strategy-disaster-or-opportunity/#mo...

Was ich gleichwohl für schädlich und unnötig halte, ist, wenn Hamas und Co. oder nützliche Idioten auf veritable israelische Fehler verweisen bzw. diese als Vorwand zur Eskalation nutzen können.

Du meinst offenbar, dass Letzteres im Grunde egal sei. Ich denke, dass ist falsch. Agree to disagree.

Staatliches Handeln produziert immer auch Fehler. Sicherlich sollte man versuchen diese zu minimieren, aber Perfektion gibt es nicht.
Hamas und Co. brauchen lediglich nen Vorwand, keine veritablen Gründe, um loszuschlagen.

Es gibt Vorwände, die sich besser verkaufen lassen. Es gibt Vorwände, die sich schlechter verkaufen lassen. Es wäre besser, wenn die Hamas sich auf ganz schlecht zu verkaufende Vorwände berufen würde, so sie denn losschlägt.

Will sagen, es kam hier zu einem perfekten Sturm. Und egal was Israel auch gemacht hätte, es wären Raketen geflogen.

Wir wissen nicht, ob die Hamas unter etwas anderen Voraussetzungen zum jetzigen Zeitpunkt losgeschlagen hätte.

Und falls ja: Dann würden jetzt wahrscheinlich mehr Leute darüber sprechen, was für Prioritäten die Hamas setzt bzw. darüber, dass ihr Raketen und Tunnel wichtiger sind als zivile Güter.

Am Ende ist es an den arabischen Israelis zu entscheiden, ob sie als Minderheit unter Juden leben können oder nicht.
Der gewalttätige Anteil derer, die das nicht können/wollen, ist jedenfalls stark genug um das Land ins Chaos zu stürzen.

Du hast selber aus unverdächtigen Quellen gesehen, dass es auch reihenweise (Mob-)Gewalt durch jüdische Israelis gegeben hat. Es wäre töricht, im gegebenen Zusammenhang nur den Extremisten einer Seite den schwarzen Peter zuzuschieben.

Glücklicherweise waren von beiden Seiten auch Aufrufe zur Mäßigung zu sehen, sowohl Politikern als auch einfachen Bürgern.

Eben noch war Ra‘am kurz davor, Königsmacher der Anti-Bibi-Koalition zu werden, dann legt Hamas ein massives Raketen-Veto ein und verhindert diese nahezu spielverändernde Annäherung bis auf weiteres.

Das könnte zusätzlich ein Hintergedanke der Hamas gewesen sein.

Hier hat sich jemand die Mühe gemacht, die rechtliche Situation in Sheikh Jarrah zu beleuchten:

https://unherd.com/2021/05/why-israel-erupted/

But whatever happens, it would surely be better now for Israeli authorities to defuse the situation and find a creative solution to a tiny legal loophole that should never have become a symbol for anything.

Ergo: Überflüssig.

Netanyahu’s support for the radical extremist Itamar Ben Gvir is also seen as a catalyst for the violence. Israeli media reports that Yaakov Shabtai, the new police commissioner, explicitly warned Netanyahu that “Ben Gvir is responsible for Arab-Jewish riots.”

The crisis has been building up since mid-April, when police set up metal barriers at Jerusalem’s Damascus Gate, forcing Muslim worshippers to pass through police lines on their way to pray at the Old City’s Al-Aqsa Mosque, which triggered protests by Palestinian youths at the site.

In reaction, several hundred adherents of the KKK-like Jewish extremist group Lehava, which was founded by Ben Gvir, marched through downtown Jerusalem chanting “Death to Arabs.” This was echoed on Thursday, when about two dozen extremist Jewish men strode through Machane Yehuda, Jerusalem's central market, yelling out the same phrase.

In another police action which provoked fury, a convoy of busses carrying Muslim worshippers from the Galilee to Jerusalem was blocked ahead of Laylat al Kader, the holiest night of Ramadan, which fell on Friday, May 7. Images of men, women and children striding along the highway, marching the 13 miles to the mosque, blanketed the nation’s media. The police response—which included the use of water cannons, pepper spray, and stun grenades against civilians in the mosque—has been widely panned as disproportionate.

[...]

Police messaging about the barriers that began the upheaval has been baffling. Before withdrawing the contentious Damascus Gate barricades, Shabtai falsely stated that they were installed every year. On Thursday, a senior security official claimed they were put in place “to protect the public after the catastrophic stampede at Mount Meron,” which took place on April 30, more than two weeks after the barriers came down.

A number of factors have inflamed Israeli-Arab relations inside the country, including Netanyahu’s attempt to co-opt the Islamic Movement to his side—before rejecting it. But the images of busses stopped by the side of the highway, and citizens denied access to Al-Aqsa, are “unforgettable,” said Abu Much, who publishes columns in the online magazine Al-Monitor and in the Israeli daily Yediot Ahronot.

“We’ve had prime ministers before,” he told The Daily Beast, “and we’ve had Ramadans, but never something like this. Netanyahu was itching for a fight.”

https://www.thedailybeast.com/how-bibi-empowered-the-supremacist-movement-fueling-this-...

Absolut überflüssig.

Diesmal hat sich Pallyqood aber verrechnet, zu schön und aufschlussreich waren die Demos
in Deutschland. Purer Antisemitismus und dessen Akteure wurden jetzt auch benannt...
Muslime.

Nun ja, Hamas hat leider auf zu vielen Ebenen gepunktet:

1. Israelische Juden werden die israelischen Araber nun verstärkt als 5. Kolonne wahrnehmen.
Ra'am wird mittelfristig jedenfalls nicht nochmal für eine Regierungsbildung infrage
kommen.
Insbesondere auch deswegen, weil Mansour Abbas schwer angefeindet wurde als er zusammen
mit dem Likud-BM von Lod das Abfackeln von Synagogen bedauerte. (Was ich ihm hoch
anrechne!)
Man denke ferner an die Siegesfeiern in Umm al-Fahm, deren Bürger sich bislang heftigst
dagegen verwehren in einem Friedensabkommen Palästina zugeschlagen zu werden.
Oder wie die Bewohner von Taibeh das Raketenfeuer auf Ihre eigenen Häuser bejubelten??
Diese Nullsummen-Mentalität ist einfach nur irre.

2. Fatah ist weiter diskreditiert. War natürlich auch ein unnötiger Fehler der Biden-
Administration, die Teilnahme von Hamas bei den -nunmehr gecancelten- Wahlen zuzulassen.

3. Israel hat einen guten Teil der Abschreckung eingebüßt. Israelische Zivilisten sind nun
fast vollständig in Raketen-Reichweite und der Flughafen kann auch jederzeit lahmgelegt
werden.
Iran, Hizb'Allah und Hamas hatten nun reichlich Gelegenheit die Fähigkeiten des Iron Dome
Systems ausgiebig zu testen und werden dies in der nächsten Runde ausnutzen.

4. Der gewonnene Medienkrieg spült frisches Geld in Hamas's Taschen, ein Iranabkommen dürfte
das ebenfalls tun. Mittel-Maas hat schon 40 Mio. EUR für Gaza = Tunnel, Raketen zugesagt.
Biden hat die Terrorfinanzierung ('pay for slay') entgegen des Taylor Force acts
reaktiviert. Irgendwer muss ja die Raketen löhnen. UNRWA wird auch wieder gepäppelt.
Und Juden weltweit werden als Ziele legitimiert. Die unheilige Querfront von Antisemiten
jeglicher Art wurde offenbar gefestigt.

Israel braucht schnell eine wirksame Strategie. Und vor allem eine Regierung.

Ach so: https://www.meforum.org/62350/schanzer-on-the-palestinian-elections-disaster

For a start, Netanyahu is still prime minister and unlikely to leave his official residence in Jerusalem without a fight. He may have lost any prospect of mustering a majority of his own, but he seems certain to continue exerting every ounce of pressure on wavering members of the opposition, including allowing proxies like his son Yair and his social media manager Topaz Luk to amplify the toxic social-media campaigns against Bennett and members of his Yamina party that have fueled angry protests outside their homes accusing them of being "Leftist Traitors." The new Bennett-Lapid government may not even make it to its inauguration with a majority intact.

Even if they succeed in keeping their coalition together and Bennett is sworn-in as Israel's next prime minister, Netanyahu is going nowhere. He remains leader of Likud, Israel's largest party, and he's unlikely to give up that position. Although he's facing criminal charges of bribery, fraud and breach of trust -- all of which he has denied -- his trial is expected to take years. And Israeli law would allow him to serve again as prime minister while the case is continuing. Nor is there any Likudnik on the horizon with anything coming close to his popularity, who can threaten to unseat him.

As the leader of the opposition, with a considerable hardcore of fanatical supporters still intact, Netanyahu is sure to be daily plotting another comeback, awaiting any slip-up of his successor and exploiting discord in the unwieldy new coalition of wildly diverse and disparate parties. Yet another election -- the fifth in two years -- could be just around the corner and Netanyahu remains a constant campaigner, even at 71.

https://edition.cnn.com/2021/05/31/opinions/israel-netanyahu-influence-pfeffer/index.html

...während Avigdor Liberman in der Regierung am Drücker ist.

So ist es.

Nicht schlecht! Sollte an jedem stillen Örtchen deutscher Autobahnraststätten angebracht werden.

@Alex

Stell dir vor, der dicke S. würde das lesen!

@SB

Der Kommentar würde in dieser Hinsicht in etwa so grotesk ausfallen, wie der von Erol B.

Jenau: "Und ich, ich habe mir für meinen Impftermin ewig die Finger wund telefoniert, aber diesen faulen Linksgrünen und Ossis trägt man noch den Arsch zum Klo und bläst ihnen Zucker hinten rein!!!!11111"

(Cem Gülay Gedächtnis-Post)

Der konzentriert sich hoffentlich aufs Papa-sein.
.

Überrascht hatte mich eher, dass Michael Miersch zu denjenigen gehörte, die für sich die Konsequenzen gezogen haben:

https://www.achgut.com/artikel/na_dann_ohne_mich

Zumindest Bonhorst scheint (hier?) nicht dem Holm-Drall zu folgen:

https://www.achgut.com/artikel/boris_johnson_und_der_peinliche_besuch_aus_amerika

[...] >dürften zu den letzten gehören, die mit einer weichen Verurteilung kalkulieren.

Das war gar nicht mein Punkt. Mir ging es nur um die Signalwirkung nach außen. Vor allem auch deswegen, weil auf Grund der psychologischen Beurteilung ein Hauptverfahren gar nicht erst stattfand.Das hatte ich als 'weiche' Verurteilung fehlinterpretiert. Den Hinterbliebenen der Opfer wurde der Tag vor Gericht verwehrt. Was mir persönlich sauer aufstößt.

Mir war auch nicht bewusst, daß es sich hier um eine Besonderheit im franz. Recht handelt und nicht um überzogene Nachsicht des Richters. Daher bedanke ich mich für diesen wichtigen Hinweis.

Um es noch präziser zu fassen: Es hat aufgrund der Schuldunfähigkeit des Täters keine Hauptverhandlung stattgefunden. Ob dies jedoch in Frankreich in so einem Fall zwingend so gehandhabt wird oder ob es doch im richterlichen Ermessen liegt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

In Deutschland scheinen diesbezüglich die Hürden für ein Verfahren ohne Hauptverhandlung höher zu liegen, es ist aber wohl auch möglich:

https://de.wikipedia.org/wiki/Verhandlungsf%C3%A4higkeit_(Deutschland)

Möglicherweise handelt es sich also nicht um eine prinzipielle Besonderheit im französischen Strafrecht, sondern eher um eine graduelle / empirische Abweichung in der Rechtspraxis.

Um die Frage erschöpfend zu beantworten, bedürfte es wohl eines deutschen Strafrechtlers mit Französischkenntnissen. Oder eines französischen Strafrechtlers mit Deutschkenntnissen.

Falls es sich ergibt, werde ich den nächst greifbaren, strafrechtlich bewanderten Juristen in meinem Umfeld befragen.

" Das ist eine sehr unbefriedigende Rechtspraxis."

Hmm, ist aber die legitime angestammte Praxis in FR, kann man deshalb auch nachvollziehen.
Eher habe ich ein Problem mit der Rechtsprechung im angelsächsischen Raum... der Präzedenz-
fall und Präzedenzurteil.

Woher dein Sinneswandel?

Wenn wir von (völliger) Unzurechnungsfähigkeit / Schuldunfähigkeit im Strafrecht reden, dann betrifft das häufig/meistens Psychotiker* (soweit ich weiß, ist man jedenfalls in Deutschland im Falle von Straftaten im bloßen Suff oder auch anderen Drogen etwas zurückhaltender geworden, was das Erkennen auf Schuldunfähigkeit angeht). Die Unterbringung von psychotischen Straftätern in der Psychiatrie ist zumal auch deshalb geboten, weil so das Risiko eines Rückfalls in das schädigende Verhalten minimiert ist, wenn / falls die Betreffenden wieder entlassen werden.

Das heißt übrigens auch: Sofern die Dauer eines drohenden Freiheitsentzuges hier der Maßstab ist, tut ein Strafverteidiger seinem Mandanten nicht zwingend einen Gefallen, wenn er auf teilweise oder völlige Schuldunfähigkeit plädiert. (Gerade rechtspopulistisch eingestellte Menschen können oder wollen das nicht verstehen.)

Aber, einmal abgesehen von den Gründen, die auch SB weiter oben genannt hat: Dass Personen, die in einem unzurechnungsfähigen Zustand eine Straftat begangen oder sich anderweitig fremdgefährdend verhalten haben, soweit sie sich wieder auf dem Boden der Realität befinden, zumal vor Gericht mit ihrem Verhalten konfrontiert werden, ist meines Erachtens wichtig. Ein Problem ist nämlich, dass sich zumindest einige darunter nicht oder nicht richtig an das, was sie gemacht haben, erinnern können und/oder wollen.

Der weiter oben erwähnte Mitbewohner aus den 90ern hatte, als sein Hirn völlig eskalierte, auf Mallorca eine Fete gesprengt. Dabei hat er sich sich massiv fremdgefährdend verhalten. Es war Glück, dass dabei weder jemand anders noch er selber schwerer verletzt wurde. So glaubte er u.a., dass jemand, der mit Blitzlicht fotografierte, auf ihn schoss und leitete ebenso vehemente wie umfangreiche "Abwehrmaßnahmen" ein. Das Geschehen endete vorläufig damit, dass er von fünf erwachsenen Männern umgenietet wurde und ihm ein herbeigerufener Arzt gegen seinen Willen eine größere Dosis Beruhigungsmittel spritzte. Die Polizei wurde nicht gerufen. Seine damalige Freundin hat es dann, nachdem er eine Nacht im normalen Krankenhaus verbracht hatte, irgendwie geschafft, ihn ins Flugzeug bzw. wieder nach hause zu bugsieren.

Etwas später landete er dann für ein paar Wochen in der Psychiatrie und wurde mithilfe einer zeitweisen Medikamentengabe allmählich wieder in die Realität geholt. Der behandelnde Arzt sagte ihm, dass er sein Leben lang kein Cannabis mehr konsumieren und für mindestens zwei Jahre keinen Alkohol trinken darf. Als er wieder draußen war, wollte er von seiner damaligen Freundin jedoch nichts darüber hören, was er vorher so alles veranstaltet hatte; sie sagte, dass er sich teils nicht erinnern konnte und auch nicht erinnert werden wollte. Da für ihn die Welt nun wieder in Ordnung schien, hielt er sich nur kurze Zeit von Alkohol und Cannabis fern. Seine damalige Freundin trennte sich von ihm. Zu mir suchte er keinen Kontakt mehr, weil ich ihm klar gesagt hatte, dass er definitiv nicht mehr kiffen und länger nicht trinken darf. Darüber hinaus begann er damit, grandiose real life-Theaterrollen zu spielen und wusste immerhin, dass er mich damit absolut nicht überzeugen konnte.

Was ich dann noch von seiner Ex-Freundin und gemeinsamen Bekannten hörte, war die zu erwartende, fortlaufende Katastrophe: So verursachte einen schweren Verkehrsunfall, bei dem der Beifahrer verletzt wurde. Die Sache hatte keine Rechtsfolgen, er war zum gegebenen Zeitpunkt nicht intoxiniert. Ein alter Freund von ihm, der nicht zu aggressivem Verhalten neigte, zog ihm eine Flasche durchs Gesicht. Weil er entsprechend die Auseinandersetzung angefangen und dabei den Kürzeren gezogen hatte: Keine Rechtsfolgen. Zum Schluss hörte ich dann noch, dass er mit halbseidenen Typen, mit denen er um höhere Beträge gepokert hatte, schweren Streit hatte. Auch das ist wohl gerade so noch glimpflich ausgegangen. Rechtsfolgen: Natürlich Fehlanzeige.

Wieso erzähle ich diesen ganzen Scheiß? Zunächst: Dass das Ganze für ihn (bis dahin jedenfalls) keine Rechtsfolgen hatte, ist sicher auch dumm gelaufen, es lag meines Wissens nach kein institutioneller Fehler vor.

Der Punkt ist aber: Wenn dem besagten ehemaligen Mitbewohner ein Richter und ein Staatsanwalt sozusagen beim Runterkommen geholfen hätten, wäre das für ihn und andere Menschen mit einiger Wahrscheinlichkeit hilfreich gewesen. Wenn man ihn ggf. (also ohne Hauptverfahren) nur für ein paar Monate in die Psychiatrie gesteckt hätte, hätte er sich möglicherweise darum herumgedrückt, sich mit seinen gefährlichen Ausrastern zu konfrontieren.

Aber wie dem auch sei: Ein Glück war immerhin, dass er in seinem nüchternen / voll zurechnungsfähigen Zustand kein Ideologe war oder eher apolitisch zu irgendwelchen Feindbildern neigte.

* Um es klar zu sagen: Die meisten Psychotiker verhalten sich nicht fremdgefährdend. Manche aber schon.

Einen habe ich noch, J.D. Vance' Mitbewerber aus Ohio, der Horst, der vor laufender Kamera seine Maske verbrannt hat:

The Bible and the Constitution are not supposed to be separate.

https://twitter.com/JoshMandelOhio/status/1411023629186482180

Logik: Sage eine wirklich schreiend dämliche Sache, die a) Aufmerksamkeit generiert/garantiert und weit überwiegend auf Ablehnung stößt, aber b) von einem Teil deiner potenziellen Wähler (hier: evangelikale Spinner) befürwortet wird. Baue c) darauf, dass ein anderer Teil deiner potenziellen Wähler zwar zumindest ahnt, dass du blühenden Unsinn verzapfst, dir das aber trotzdem positiv angerechnet wird, weil der politische Gegner/Feind vehement den Kopf schüttelt ("Haha...drives the libs mad!).

Eine gute Antwort:

Kama Sutra and the Constitution are not supposed to be separate.

https://twitter.com/CharlesPPierce/status/1411335544257265675

"Und der irre, kompetenzfeindliche Teil der heutigen GOP, den Palin, die Tea-Party und Trump bedienen, ist das Gleiche in Rot.

Das Problem ist, dass diese Leute den Mainstream der Partei bilden. "

Das ist es ja, Trump und Palin sind die vom eigenen Wählerpotential wirklich gewollten
Politiker der REPS!

Ja.

Und eine wichtige Ursache dafür ist nicht nur das separierte, antagonistische politische Teilöffentlichkeiten begünstigende Internet, in dem sich jeder entsprechend in seiner genehm-hermetischen Blase radikalisieren kann. Das gilt, soweit freier Zugang gewährleistet ist, weltweit.

In seiner Ausprägung einzigartig ist der Conservative* Political Entertainment Complex in den USA, vor allem bestehend aus FOX und Talk Radio. Genau genommen hatte und hat Talk Radio eine größere Reichweite als FOX.

Der Facebook-Algorithmus kombiniert mit Trump war sozusagen der Turbolader des Ganzen, der die GOP in eine Großsekte transformiert hat.

* Wobei ich die Selbstbeschreibung "Conservative" inzwischen für einen Witz halte. An Trump / Trumpismus ist wenig bis nichts Conservative.