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Oblomov, Freitag, 20. Dezember 2013, 05:38 (vor 4166 Tagen) @ Divara


(.........) Historische Sendungen, bei denen irgendwelche Models als Schauspieler herhalten müssen (...), halte ich nicht aus. .

Sie mögen es authentisch, liebe Divara ?!
Dann wäre ich mit meinen gelben, brüchigen Zähnen und den wachsenden Zahnlücken ein womöglich sehr geeigneter Darsteller für mittelalterliche Szenen ..... und auch danach. ;-)

Klar, dass die Knechte, Bürger und auch der Adel vor einigen Jahrhunderten kein komplettes Gebiss mehr hatten, wenn sie jenseits der 40 waren.

Kaum zu glauben sind die Berichte aus dem großen Krieg (1914-1918), nach denen die ärmeren alten Soldaten den am Vortag gefallenen jungen Kameraden (aber auch Gegnern) die Schneidezähne ausrissen, um diese sich später auf eine anzufertigende Holzleiste (als Trägermaterial) montieren zu lassen.
Unglaublich, nicht wahr? Denn es ist noch nicht 100 Jahre her.

Als Pionier des Zahnersatzes gilt John Grennwood, der bereits 1795 aus einem Flusspferdzahn für den damaligen US Präsidenten George Washington einen Ersatzzahn schnitzte und "implantierte".
Im Europa des 19. Jahrhunderts ließen sich die Wohlhabenden zumeist aus Schafszähnen eine Kauleiste vom Dentisten basteln und erst im frühen 20.Jahrhundert wurde Edelmetall (Goldzahn) die Standardlösung - natürlich nur für die, die sich das leisten konnten.
Der Tagelöhner aus dem Roten Wedding (hingegen) musste erst in den Krieg ziehen, um sich (zB) in Verdun einzudecken.
Das bedarf natürlich der ethischen Überwindung. So eine Operation macht man nicht am ersten Tag. Es braucht die Zeit der Abhärtung, des wochenlangen Erlebens des Tötens und der Angst, selbst getötet zu werden.

Sie sehen, liebe Divara, ich sehe oft Bildungsfernsehen und höre im Nachtdienst als Hintergrundrauschen den Bildungsrundfunk.
Da bleibt doch einiges hängen oder kleben, manchmal ;-)


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