Où va la France?

Divara @, Mittwoch, 05. Februar 2014, 15:23 (vor 4103 Tagen) @ Oblomov


Monsieur Oblomow, jetzt haben Sie mir den Spaß verdorben!
"Alberner Salat" klingt doch viel schöner. Es ist auch klar, was damit gemeint ist: Hummus (aus Kichererbsen).

Oh, pardon, den Spaß wollte ich natürlich nicht verderben.
( An die Kichererbsen habe ich dabei nicht gedacht; im Alter schaltet man nicht so schnell.)

Mme Pepper geht der Frage nach, warum es auch für Leprakranke ein rituelles Bad gab.


Da haben Sie aber auch eine sehr schwierige Aufgabe gestellt, liebe Divara; det weeß doch Keena! ;-)

Eine sehr weltliche Erklärung, allerdings aber die Sitten und Gebräuche berücksichtigend, könnte sein:
Lepra-Kranke galten aufgrund ihres Erscheinungsbildes - womöglich nur bei einfachen Gemütern - als 'unrein' (#) und waren wegen der Ansteckungsgefahr isoliert ( von der Restgesellschaft);
( Aussatz = ) 'Ausgesetzte', die in einer (separierten) Parallelwelt leben mußten.

Sicher, das hat wohl das gemeine Volk so gesehen. Aber Pestkranke, Pockenkranke, Menschen mit Psoriasis galten nicht als unrein, sondern eben nur als krank. Der Begriff "unrein" muss im Judentum noch eine andere Bedeutung haben, wie die Reinheitsgebote überhaupt. Aber vielleicht lässt sich das heute auch gar nicht mehr rekonstruieren.


Das Leben in der Parallelgesellschaft hebt ja nicht die ( zuvor geübten ) Sitten und religiösen Regeln auf, nämlich die Reinlichkeitsgesetze. Womöglich sogar in der Real- und Metaebene ...... die der Reinwaschung (?)
Warum sollte es also kein rituelles Bad für sie geben?

Aber welchen Sinn häätte es gemacht? Vom Besuch des Tempels waren sie in jedem Falle ausgeschlossen. Das war, wie schon erwähnt im Christentum später anders, sie galten als vorzeitig erlöst, aber die Haltung ihnen gegenüber war zwiespältig.
Die Isolierung galt natürlich der Ansteckungsgefahr, aber sie wurde religiös begründet.


Ich weiß, liebe Divara, der Erklärungsversuch verfehlt das eigentliche, das religiöse Thema.

Ja, genau dieser Aspekt interessiert mich. Aber wie gesagt, vielleicht ist das unter den Jahrhtausenden längst verschüttet. Und die Erforschung der Lepra ist noch ziemlich neu.


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Anm. zu: Erscheinungsbild, unrein
(#)
Wir erinnern uns an den Wiener Biologen Karl Grammer, dessen Forschungsergebnisse ergaben:
Reine, glatte Haut in rosiger Farbe stellt ein deutliches Attraktivitätsmerkmal wegen der augenscheinlichen Parasitenfreiheit dar.
Man spricht auch von einer gesunden Hautfarbe.
[image]

Ich habe mal gelesen, dass nach antiker Vorstellung die Haut der Sitz der Seele war. Eine kranke Haut deutete also auf den Zustand der Seele hin.


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