BREAKING: Es ist 5.oo h früh, es regnet in Santiago

Divara @, Donnerstag, 24. April 2014, 08:53 (vor 4040 Tagen) @ Oblomow


(.............)

Wir sehen es kommen und sind hilflos.

Als Lektüre empfehle ich: "La guerre de Troie n'aura pas lieu" von Jean Giraudoux, ein kluger Mann, der zu Unrecht vergessen wird.


Auch Giraudoux, liebe Divara, kann in diesem Fall nicht trösten, ich finde es so peinlich:
Steinmeyer & ein französisches Regierungsmitglied machen derzeit eine Rundreise durch die kleinsten (ex UdSSR)-Staaten,
um diese zu überzeugen, eine Kooperation mit der EU einzugehen. Ein Werbetour mit Werbegeschenk - wie damals, als Columbus, Vasco da Gama und Consorten die armen Indios zu überzeugen wußten:

"Und bist Du nicht willig, so 'brauch' ich Gewalt"

Dabei haben diese Kleinstaaten schon vor Jahren Bemühungen gezeigt, wieder unter das Dach Russlands zu schlüpfen.
Ich wage zu prophezeien, ...... schon in wenigen Jahren werden "wir" uns der damaligen Blindheit und Helfershelferschaft schämen.
Dabei ist es doch so offensichtlich: Die USA ist immer nur für Freiheit und Selbstbestimmung, wenn die Chance besteht,
den Staat in nordamerikanische Obhut (oder Abhängigkeit) zu bekommen.

Wer Guantanamo, den Irak, Libyen und ASN an der Backe hat, sollte, wenn es um politische Moral geht, einfach mal den Mund halten und seine Aktivitäten auf seine eigene Scholle konzentrieren.

Kollegin Divara, sind Sie sicher, dass der Trojanische Krieg wirklich ausfiel, wie der Titel suggeriert ?
Ein Anlass, der Zwischenfall lieferte doch die hinreichende Begründung ( auch in dem Werk Giraudoux' ) für das alt-bekannte:

"Seit fünf Uhr fünfundvierzig wird zurückgeschossen!" (Zit.:AH, 01.09.1939)

p.s.:
Damals - als FC sich noch für Politik interessierte - begrüßten wir uns an sonnigen September-Tagen mit den Worten des chilenischen Nachrichtensprechers am 11.Sept.1973:
[image]

"Es ist 5.00 Uhr früh, es regnet in Santiago"

Es war das (vereinbarte) Startzeichen für den Putsch, ........... das Ende Salvador Allendes
http://www.nzz.ch/aktuell/international/das-historische-bild/brutales-ende-eines-experi...

.
Sozialismus-Experimente konnte "man" nicht ertragen, aber 38.000 Folterfälle unter Pinochet sehr wohl.

Monsieur Oblomow, bei Giraudoux findet der Troianische Krieg statt. Giraudoux ist kein Trost, alles andere als das, ein großer Pessimist.Niemand will den Krieg. Vernünftige Männer verhandeln miteinander und wissen doch, dass das Schicksal es längst anders beschlossen hat. Giraudoux liest man im kriegsmüden Europa nicht mehr gern, das ist einfach "Nachkriegsliteratur", böse Zungen behaupten sogar, er würde die Deutschen ein wenig entlasten. Man sollte ihn wieder hervorkramen. Genauso wie "Die Nashörner" von Ionesco. Die haben mehr in der Tasche als der vergleichsweise nette Camus oder der leicht kitschige Saint-Exupéry. Und sie passen sehr gut in unsere Zeit.

Wie ich schon erwähnte, habe ich Freunde aus dem chaotischen Land. Aber inzwischen schweigen sie. Sie schütteln nur noch den Kopf. Und haben Angst um den Rest der Familie.
Manchmal frage ich mich, ob Kriege einfach deshalb entstehen, weil die Menschen nicht bereit sind, Fremdsprachen zu lernen.


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