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Tugces Tod

The Editrix ⌂ @, Freitag, 28. November 2014, 14:05 (vor 3820 Tagen) @ Alex

Was kann man angesichts dieser Tragödie noch schreiben?
Ich glaube zwar, dass dieses Arschloch die arme Frau nicht töten wollte,
aber diese Art Machokultur ist doch genau die, aus deren Kulturkreis auch
das Opfer stammt.
Wie lange will man das als Gesellschaft noch hinnehmen, da hat Pirinci völlig
recht.
Und da sind wir wieder beim Thread Polizeigewalt.
Oder der Infragestellung des Gewaltmonopols des Staates...

Ich denke auch, dass er sie nicht töten wollte, aber es war ihm wurscht = bedingter Vorsatz.

Tugces Familie scheint säkulär (sekular?) zu sein. Auf der facebook-Seite sind (schöne) Bilder von ihr im dekolletierten Abendkleid. Sie hat studiert und sich geschminkt.

Sie muss ein richtiger Gutmensch (hier einmal im besten Sinne) sein. Sie hat wohl auch einen Organspenderausweis. Ich fürchte, dass die Ärzte deshalb die Eltern drängen, die Maschinen abstellen zu lassen.

Von der Polizei sage ich hier mal nix, die kann nicht überall sein. Es gibt viele Gründe, das Gewaltmonopol des Staates nicht zu respektieren. Dieser Täter hat aus tiefer Verachtung unserem Staat und unserer Gesellschaft gegenüber gehandelt. Hatte Tugce eine Strafe "verdient"? In seinen Augen schon.

Dann gibt es noch diejenigen Gewaltmonopolmissachter, die aus einer an sich berechtigten Furcht heraus handeln, weil sie meinen, dass der Staat sie nicht beschützen kann oder will. (Das schon einmal angesprochene Problem der "vigilantes".)

Ich muss gestehen, ich hatte einen ganz bösen Gedanken, als ich von Tugces Schicksal erfuhr. Ich habe gehofft, dass die Türken sich den Täter vornehmen, auch wenn das keine akzeptable Lösung wäre.

Noch etwas zum Abschluss: Wie wäre die öffentliche Reaktion gewesen, hätte ein "Biodeutscher" die Tat begangen?

--
ODERINT DUM METUANT
(Caligula)


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