Spiegeldeutsch
Ob ich eines Tages doch noch bei Pegida mitlaufe?
Müsstest du dann nicht eher zu Dügida?
Voll gut finde ich vor allem "Spartaner in der Reqonquista" (ab 4:09):
https://www.youtube.com/watch?v=-9yPJ7LUtEo
(Du könntest jetzt sagen, dass, wenn auch nicht der Islam, so doch die sozialdemokratische Bildungspolitik schuld sei.)
Juppi, das ist wirklich klasse. Darüber könnte Melanie D.'s Motto stehen: "Scheiße hält jung." Heimat, Freiheit, Traditon, Grenzen, Regeln.
Das könnte Erdi auch skandiert haben.Seltsame Beobachtung bei fb: die über 600 likes für Müngida sind heute auf 389 zusammengeschrumpft. Die Antis haben schon 1000 mehr.
Eine Illusion muss ich dir allerdings nehmen: christdemokratische Bildungspolitik ist in nix besser.
Nun sind die dortigen Pegida-Biedermänner samt dauergewellten Muttis in ihrer Mehrheit gewiss keine Nazis – ebenso wenig wie die von ihnen zur Gefahr hochstilisierten “nicht integrierten” Muslime allesamt Islamisten sind. Beiden allerdings – sofern sie sich nämlich zuvörderst als Gruppe, religiöses Kollektiv und homogene Abstammungsgemeinschaft definieren – eignet die gleiche Bräsigkeit eines als Ignoranz geborenen, zutiefst schalen “Selbstbewusstseins”.
So betrachtet, macht es tatsächlich keinen großen Unterschied, ob man in einem türkisch-arabisch dominierten Neuköllner oder Kölner Café sitzt und unflätigem Jungvolk und deren schmerbäuchig den Gebetskranz klickenden Erzeugern beim Herummosern zuhört oder dem Lamento sächsischer Demonstranten lauscht. Beide nämlich eint das Unbehagen an einer modernen Gesellschaft, deren Ambivalenz und Ausdifferenziertheit mitunter (ja doch) durchaus ridiküle Züge annehmen kann – siehe etwa die sprachlich ausufernden Benimmregeln in der gegenwärtigen Genderdebatte.
Anstatt dem jedoch mit einer souveränen Mischung aus Neugier und Ironie zu begegnen, wird ein Popanz aufgebaut. Vor einer angeblichen “Entmännlichung” ihres sozialen Umfeldes haben deshalb so manche Wutsachsen die gleiche Panik wie ihre ebenso traditionell ressentimentgeprägten muslimischen Konterparts. Es rächt sich halt, mit 1990er-Slogans wie “Helmut Kohl tut uns wohl” aufgewachsen zu sein – oder sozialisiert in einem paternalistischen Rahmen, in welchem Söhne mit Erwartungen geradezu überhäuft werden und Töchter eher einen Kollateralschaden darstellen.
Weit gefehlt indessen, dass “man” sich auf dieser Basis verstehen und kennenlernen könnte – beide Milieus sind ja geradezu bollestolz auf ihre kleinbürgerliche bis subproletarische Abschottung, und keiner von ihnen muss je in Russland gewesen sein, um den antiwestlichen Aggressor Putin* eigentlich ganz toll zu finden – und gleichzeitig das egalitäre Israel ziemlich grässlich.
*Pegida-Schild: "Putin, rette uns!"
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/pegida_sachsen_sind_ziemlich_arabisch
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