Statement von Michel Friedman

Bibi@Nora, Dienstag, 29. Juli 2003, 00:44 (vor 8174 Tagen) @ Nora

Nora schrieb:

Ich habe selten so viele Varianten des
Antisemitismus gesehen, wie in diesem Forum.

Echt? Interessant. Hast du eine Theorie woran das
liegen könnte?


Ich schaue erst in letzter Zeit auch routinemäßig
in andere Foren. Die sind inhaltlich eindeutiger
vorgegeben als dieses.

Entweder sind es richtig jüdische Foren, dann ist
auch die Art des Antisemitismus vorgegeben: alles
wird in Frage gestellt. Die Antwort weiß dann
"Inge".

Dann gibt es ein jüdisch aufgemachtes Forum, für
das ein Dorföhi aus Tirol seinen Namen hergibt. Da
tobt sich´s munter, und wenn jemand meint, das
Posting könnte von Horst Mahler sein, schaudert´s
die Poster vor Ehrfurcht.

Dann gibt es ein Forum das ist von einem Juden,
der nicht mehr alles richtig auf die Reihe kriegt,
da sammelt sich nun alles an Nichtjuden, was weiß,
was für Juden gut ist, und was sie zu tun haben,
was die jüdische Identität ist, was der
Unterschied zwischen einem deutschen Juden und
einem jüdischen Deutschen ist etc.

Unter allem weht dann die deutsche Nationalfahne,
damit mensch auch nicht fehlgeht.

So!

Und dann gibt es dieses Forum hier. Es ist nicht
"jüdisch" vorgegeben, sondern berührt das Thema
auf unterschiedliche Weise, meist indirekt. Alle
wissen aber, daß der Betreiber Henryk M. Broder
Jude ist. Seine Themen, auf der Startseite, sind
bunt. Sogar italienisch darf mensch lesen.

Menschen, die hier posten, können gar nicht in die
antisemitischen Vollen gehen. Sie wissen, daß sie
es weder mit einer jüdischen Web Site, noch einem
Schlamm-Verkäufer vom Toten Meer noch mit einem
jodelnden Almöhi zu tun haben, sondern mit einem
intellektuell regen Autor. Das setzt Maßstäbe.
Also bemüht sich der gebildete antisemitische
Poster einer differenzierten Sprache. Er äfft den
Betreiber nach. Solche Antisemiten wollen
demjenigen, den sie verletzen, gefallen. Er soll
anerkennen, daß sie seinesgleichen sind, auf
demselben Niveau. Oder aber, sie geben sich als
Juden aus, obgleich sie außer Schalom und noch
drei Redewendungen nichts können. Dieses Nichts
tragen sie gesetzt vor.

Es gäbe noch viel dazu zu bemerken. Es ist aber
schon spät, und ich will endlich ein Gläschen
heben.

Sei gegrüßt, liebe Nora!


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