«Deutsches» Geld

Albert Schweizer, Montag, 09. Februar 2015, 19:21 (vor 3747 Tagen)

Nach den Forderungen Griechenlands nach Reparationen springt nun wohl auch Spanien auf den Zug auf: Die Spanische Linke, die die Wahlen gewinnen dürfte, rechnet schon mal aus. Und auch die Portugiesen und weitere murren nun plötzlich, wenn deutsche Poltiiker betonen, dass «jegliche Abgeltung ... äh ... abgegolten worden ist.».

Was so nicht ganz stimmt. Völkerrechtlich bleiben die Forderungen aufrecht. Denn beim Londoner Abkommen wurde eine «definitive Regelung der Reparationen von Drittstaaten» an einen Friedensvertrag gebunden, der «zu einem späteren Zeitpunkt die Frage grundsätzlich regeln» sollte. Fast 40 Jahre später wurden dann die sogenannten 2+4 -Verträge von den Siegermächten und Deutschland unterzeichnet, die aber nicht als, sondern anstatt eines Friedensvertrages geschlossen wurde. Die Reparationsforderungen bleiben somit, rein rechtlich betrachtet, weiterhin aufrecht.

Wieviele Milliarden Deutschland, dass auf einer wenig haltbaren Position festhält, nun schliesslich bezahlen wird, steht noch in den Sternen. Feststeht auf jeden Fall: Die fast vergessenen «Reparationen» kriegen neue Brisanz, auf Deutschland kommen schwere Zeiten zu.

Und deutsche Politiker täten gut daran, auf die Forderungen einzugehen und die schwelende Wunde zu klären. Sonst wächst das zu einem politischen Berg, der mit jedem Tag schwerer abzutragen wird.


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