Mal Mahn Fragen

Ishah, Sonntag, 16. November 2003, 22:58 (vor 7951 Tagen) @ tictoc

welche Rolle spielt da die deutsche
Staatsbürgerschaft?

Für mich keine, da es nicht mein Fall ist. Aber um
mich geht es ja nicht.

Paul Spiegel
Michael Wolffssohn,
die wünschen eine neue deutsch-jüdische
Geschichte.

Unter den derzeitigen Umständen eher schwierig:
die Bundesregierung unterstützt im Rahmen der EU
mit Milliarden die Terror-Gruppen die im Nahen
Osten Juden ermorden. Und in Deutschland selbst?
Auch ohne Gestalten wie Möllemann, Hohmann usw.
war die gesamte Situation schon schwierig...

Auf der anderen Seite wird oft die vergangene
Geschichte angesprochen und daran erinnert wie
einst jüdisches Leben in Deutschland geblüht hat.
Herr Wolffsohn, Historiker seines Zeichens, wird
wissen was seitdem geschehen ist und, daß man die
Zeit nicht zurückdrehen kann. Ganz abgesehen
davon, daß es die Menschen nicht mehr gibt...

Ob das Mahnmal irgendeine Wirkung darauf hat, und
wenn, welche, weiß ich nicht.

Das Berliner Mahnmal soll an die Ermordung der
europäischen Juden erinnern. Aber dieses Mahnmal
gibt es bereits. Es muss nicht mehr gebaut werden,
sondern lediglich erhalten. Es steht in Dachau,
Buchenwald, Sachsenhausen, Treblinka, Majdanek,
Theresienstadt. Es steht in deutschen Städten an
den Orten, wo Juden zusammengetrieben und in
Güterwaggons gepfercht wurden. Es steht in Straßen
und an Dorfplätzen, in denen zwangsenteignete oder
unter Druck weit under Wert verkaufte Wohnhäuser
stehen, die Juden gehörten.

Zustimmung. Nicht grundlos hob ich Yad Vashem als
"Aufbewahrungsort" der Namen hervor.

Warum soll die verfahrene Geschichte mit der
Gedenkstätte in Berlin mich etwas angehen?

Ich habe sie nie gewollt.

Hat man Sie gefragt?

Und warum soll ich, nur weil
ich die deutsche Staatsbürgerschaft habe,
etwas Entscheidendes haben, das Ihnen fehlt?

Weiß ich nicht. Wenn ich es wüßte, hätte ich nicht
gefragt. Das soll jetzt keine Blödantwort werden,
drum erlaube ich mir das ein wenig zu umreißen:
oftmals "entweichen" mir Dinge die ich nicht
begreife bzw. nachvollziehen kann. Eine Zeit lang
habe ich das auf diesen speziellen Status
"Deutscher und Jude" zurückgeführt. Wie sie sich
sicher vorstellen können, bin ich mit dieser
"Erklärung" nicht sehr weit gekommen. Mit anderen
(eigenen und angetragenen) allerdings auch nicht.
Weitere Erfahrungen in dieser Weise konnten den
Eindruck kaum verbessern, sondern bestätigen mich
eher darin auf Distanz zu all dem
»deutsch-jüdischen Gemeinsamen« zu bleiben,
alleine schon aus Angst vor Aggression und damit
aus Gründen der persönlichen Sicherheit. Es hätte
jedoch sein können, daß mir da etwas durchgeht,

So, das stehe ich dann und gucke dumm. Jetzt geht
Herr Brenner zu diesem Meeting. Wie das dann auf
mich wirkt, so wie es gelaufen ist, muß ich nicht
nochmals ausführen oder das dann noch erklären.
Man ihn kräftig verschaukelt.

Wieviel Vertrauen werde ich da wohl haben?

da´sh