Master of the Universe

Oblomow, Sonntag, 22. Juni 2014, 07:34 (vor 3981 Tagen) @ Final C.

Ein sehenswertes Psychogramm einer ganz besonderen Clique, der Banker, vermittelt das unten stehende Interview.

Wer 87min Zeit aufbringen kann, ............. möge konzentriert reinschauen. Es lohnt sich.
( Der arte-Beitrag ist nur noch vier Tage verfügbar )


http://www.arte.tv/guide/de/plus7/?em=048858-000


Klasse Film! Ich kenne einen ähnlichen Fall, allerdings ist hier der Protagonist kein ausgestiegener Banker sondern ein noch stramm aktiver Rechtsanwalt (Steuerfachmann), der quasi nur in seinen Büroetagen im Skyper (Ffm.) lebt, nebst exotischer Geliebter, während seine Frau im gemeinsamen Luxushaus im Taunus vereinsamt. Seine beruflichen Tätigkeiten kann man kurz als Heuschrecken- u. Heuschreckenopferberatung zusammenfassen. (Hedge-Fonds, capital venture, distressed assets management, mergers & Acquisitions, restructurings). Da wechselt schon mal ratzfatz ein TV-Sender die Investorengruppe oder eine deutsche Firma wird zu einer Tochtergesellschaft eines japanischen Konzerns oder eine Bank, die in den letzten Zügen liegt, wird auf die Intensivstation einer noch vitalen Bank verlegt, all das steuerlich und vertragsrechtlich sauber begleitet von Mr. Big und seinen Kollegen. Kürzlich wurde ein neues Betätigungsfeld in die Kanzlei integriert, eine Insolvenz GmbH, wobei das Treuhandberatungsangebot aber die Insolvenzverwaltung oder die Übernahme von Sachwalterämtern ausschließt.

Aber Mr. Big hat auch eine andere Seite, von der ich gelegentlich erzählen werde.

Ja, diese 'Dokumentation' ist gelungen. Auch wenn nicht die wesentlichsten Hintergründe und Ursachen erwähnt werden, so wird doch manches offenbar und vor allem verstehbarer als kurze, unscheinbare Zeitungsartikel, die einen im täglichen Leben begegnen. Das Ganze 'Psychogramm' zu nennen, war einwenig hochgegriffen. Die Seelennot, der angebliche Leidensdruck des Protagonisten 'Rainer Voss' war NACH seiner Entlassung eher dadurch motiviert, dass er keinen gleichwertigen Anschluß-Job bekam. ;-) Die Moral (i.e.S.) kam erst wieder(?) zum Vorschein, als er die Tragweite dessen begriff, was er und seine Kollegen anzurichten vermochten - oder immer noch vermögen.
So ist es, wenn das einzige Unternehmensziel die Gewinnmaximierung ist.

Andere, softere Unternehmer haben durchaus noch einen volkswirtschaftlichen Sinn ( neben dem Geld verdienen ). Sie sorgen zum Beispiel für die Verbesserung der Versorgung, z.B. durch die Produktion und Bereitstellung hervorragender Curry-Würschte oder Puffer. Und das im fußläufigen Nahbereich der Anwohner. Ganz Verbraucher nah also. Das ist Service.

Neben diesen Guten gibt es die Heuschrecken (und Konsorten wie Helfeshelfer), die mehr zerstören als aufbauen. Und daraus ihren Gewinn ziehen. #BAH#
Dass Ihr alter (RA)Kumpel seine angetraute Frau im Taunus vereinsamen läßt, während er mit einer exotischen Geliebten im Ffm-Skyper darbt, zeugt von dessen Geschmacklosigkeit. ( Die Flure des Sozialen-Wohnungsbaus in Neukölln ähneln denen des Ffm-Skypers.)
[image]
Kein Wunder also, wenn alle Beteiligten derart verkorkst sind.
Für Alex und Sie, werter Final, muß die o.g. Dokumentation doch wie ein Heimatfilm gewirkt haben.
In diesem Spiel der - auch architektonisch - grenzenlosen Welt muß man irre werden. ( M.a.W.: Ich hätte den Taunus vorgezogen.)

Wie schön, Kollege Cut, dass Sie wieder die Muße ( und möglicherweise die Taunus-Muse ) haben, sich weltlichen Dingen zu widmen. Welcome Home!


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