Hingehen ja oder nein?

NN, Dienstag, 26. Januar 2016, 19:02 (vor 3395 Tagen) @ Divara

Frauke Petry kommt nach Münster. So weit mir bekannt ist, ist ihre Partei nicht verboten. Dennoch musste der Veranstaltungsort geheimgehalten werden, weil sich der Gastgeber bedroht fühlte. Als er dennoch bekannt wurde, musste die Veranstaltung verlegt werden.

Die "Gesellschaft für bedrohte Völker" ruft nun zur Gegendemo auf.

Das heißt, die Veranstaltung zu besuchen, bedeutet, als rechtsradikal bekannt zu werden, denn Hunderte Handys werden einen filmen.

Ich habe dem Herrn von den bedrohten Völkern einen Brief geschrieben (Zeitverschwendung):

"Sie bezeichnen die AfD als fremdenfeindlich und rechtspopulistisch. Möglicherweise haben Sie damit Recht, aber ich würde mir sehr gern selbst ein Bild davon machen. Angesichts der sehr oft in Richtung Gewalt ausufernden Gegendemonstrationen, von der nun auch Sie eine veranstalten wollen, werde ich wohl nicht zur Veranstaltung von Frauke Petry gehen können. Leider muss ich feststellen, dass Organisationen wie die Ihre erheblich zur Beseitigung der demokratischen Kultur in unserem Land beitragen. Sie behindern das Grundrecht auf Information und freie Diskussion.

Ich kann definitiv auch keinen Zusammenhang erkennen zwischen "bedrohten Völkern" und einer Kundgebung der AfD.


Da kann ich schon einen mittelbaren Zusammenhang erkennen. In der AfD hat man ein ausgeprägtes Faible für die Politik des Kreml. Letzterer verursacht in Syrien keine Kollateralschäden, sondern lässt gezielt die zivile Infrastruktur in Rebellengebieten bombardieren. Wenn es hoch kommt, fällt eine von zehn russischen Bomben in Syrien auf den IS.

Außerdem halte ich folgendes für ausgesprochen wichtig: es ist möglich, dass die AfD fremdenfeindliche Verallgemeinerungen von sich gibt oder nationalistische Ideen vertritt. Deshalb sind sie allerdings noch keine "Nazis".

Wer behauptet, dass es sich bei den AfD um Nazis handelt? Mir fallen da bislang nur Zottel, Wurst und Lumpi von der Antifa ein. Sind die der Maßstab?

Auch begegnen mir AfD-Politiker immer wieder in Talkshows des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, in dem eine orthodox-linksliberale Tendenz vorherrscht.

Es ist ausgesprochen gefährlich, dass mit diesem Begriff inzwischen derartige eine Inflation betrieben wird. Das führt nur dazu, dass der auf Rassentheorie und Führerprinzip beruhende Natioalsozialismus mit seinem exterminatorischen Zielen und dem Streben nach Weltherrschaft verharmlost wird.

Ich protestiere auch dagegen, die Kundgebung einer noch nicht hinreichend bekannten Partei als "Umtriebe" zu bezeichnen."

Dieses ganze NGO-Pack könnte ich inzwischen...ich könnte es... [/color]


Ich hätte mir einfach gern ein Bild gemacht. Den Talkshows traue ich nicht, es sei denn, die TN sind mir sonst schon bekannt. Der Nazi-Vorwurf beruht auf der Zusammenarbeit der GfbV mit "keinen Meter den Nazis". (Es mag im Osten der Republik anders aussehen, aber insgesamt sind die eine Randerscheinung)
Die AfD als linksliberal zu bezeichnen, darauf wäre ich nun wirklich nicht gekommen.

Ich spielte damit zunächst auf ARD und ZDF an, die sich einerseits durch eine, sagen wir mal: entproblematisierende, teils schwer nervige Berichterstattung im Rahmen der Flüchtlingskrise ausgezeichnet haben, aber andererseits Gauland, Petry, Höcke und Hampel (der heißt echt so) in Talkshows zum Thema haben stattfinden lassen.

Wenn nun Frau Dreyer nicht im Beisein eines AfD-Vertreters zur Landtagswahl diskutieren mag, dann ist das idiotisch (und wird der AfD eher nützen als schaden), es ist aber nicht dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen anzukreiden.


Aber wie dem auch sei - eigentlich ist es diese "moralische Gewalt", die ich in unserem Land inzwischen unerträglich finde.

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Ich finde so einige Moralisiererei auch schwer erträglich.

Welpenschutz für die AfD halte ich allerdings für Schwachsinn.


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