POTUS 2016
Volkes Stimme, Gottes Stimme und ein
Arschtritt fuer die Journallie.
Hier eine schöne Zusammenfassung der Reaktionen unserer Riesenstaatsmännerx...
Klonovsky, der Berater der völkischen Frauke, der selbst Harald Martenstein für politisch korrekt hält, sehr schön.Wenn ich sehe, wie ehemals gestandene Westler sich kindisch über das US-Wahlergebnis freuen, weil (auch) linksliberale Journalisten darüber abkotzen, möchte ich dreinschlagen.
Obendrauf beklagt man sich über allerlei Demokratiedefizite in der EU und hierzulande, findet es aber nicht ein Jota besorgniserregend, wenn der FSB und die Propagandamaschine des Kreml Donald Trump im Wahlkampf behilflich sind oder letzterer wirklich glaubt, dass Russland in Syrien den IS bekämpfen würde.
An dieser leider relativ verbreiteten geistigen Selbstentleibung haben noch nicht mal dreißig Talkshows mit Katrin Göring-Eckhardt schuld.
Wenn es wider Erwarten so weit kommen sollte, dass ich im Verlauf der nächsten Jahre für Faschisten Verständnis entwickle, weil ich die Antifa scheiße finde, möge man mir den Gnadenschuss geben.
Es war knapp.
Trump hätte auch verlieren können.
Wenn nur die Wählerstimmen gezählt hätten.
Ja.
Blame the system...
Nein.
Unabhängig davon kannst Du Dich erinnern, dass ich sehr unsicher bezüglich des Wahlausgangs war.
Ja. Das war nach der dritten Debatte und vor dem ersten Brief von Comey. Der von mir geschätzte Datenfritze Nate Silver wurde gegenüber Trump etwas bullisher, in etwa auf eine 1:3 Chance. Ich bin zumindest nicht aus allen Wolken gefallen.
Und mir auch einen anderen Ausgang gewünscht hätte, aus den gleichen Gründen wie Du.
Nun ist es, wie befürchtet, anders ausgegangen.
Ich habe aber offensichtlich mehr Vertrauen in das US System.
Ja.
Ich verfolge Twitter-Accounts von (Ex-)Republikanern, die ernsthaft besorgt sind. Das ist einerseits beruhigend. Beruhigend ist daneben, dass die Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2008 und 2012 insgesamt deutlich niedriger war, d.h. auch garantiert unsozige Amerikaner nicht begeistert von Trump sind.
Andererseits ist es wenig beruhigend, wenn sich auch garantiert völlig unsozige Amerikaner, die Dinge wie Safe Spaces für lächerlich halten, Sorgen um den Bestand ihres politischen Systems machen.
Ich sehe der aktuellen Entwicklung mit Sorge, aber auch interessiert entgegen.
Vor allem, weil sich Trump zwar auf eine solide Mehrheit in den Häusern stützen kann, es aber keinesfalls ausgemacht ist, dass die jedes Spielchen mitmachen, z.B. bei der Einschränkung der Freihandelsabkommen.
Ich vermute, dass er das wirklich durchdrücken wird, weil das zu den wenigen Dingen gehört, an die er wirklich glaubt. Zumal wird der republikanische Kongress hier wohl kompromissbereit sein, weil er dafür Dinge bekommt, die Trump weniger oder überhaupt nicht wichtig sind.
Abgesehen davon habe ich gar nichts dagegen, wenn die Europäer - im Rahmen der NATO - etwas mehr für die Verteidigung tun würden. Allerdings sehe ich das Risiko, dass Trump die NATO wirklich zerlegt und viele Leute überhaupt keinen Begriff davon haben, was das für Folgerisiken haben könnte. Die Verteidigungs- oder auch nur Abschreckungsbereitschaft vieler europäischer Staaten gegenüber Russland veranschlage ich als nicht allzu hoch. Das könnte Putin zu handfesteren Aggressionen gegenüber den baltischen Staaten und/oder einer Einverleibung der gesamten Ukraine ermuntern. Das wiederum würde heißen, dass sich unser Nachbar Polen mit Russland im Krieg befinden würde.
Und eines wäre in diesem worst case-Szenario wohl sicher: Europaweit würden ganz links und ganz rechts für einen totalen Frieden mit dem Kreml mobil machen.
Daneben: Denken wir mal an Marine 2017, und daran, wem besonders daran gelegen ist, dass sie zur Präsidentin gewählt wird.
Mit Blick auf die Bundestagswahl habe ich weniger Befürchtungen, eine Aussicht auf Rot-rot-grün könnte den einen oder anderen "Straf-AfD-Wähler" zur Vernunft bringen. Zusätzlich fallen mir einige linksliberal geprägte Leute ein, die Angela Merkel wählen würden, was sie zuvor nicht getan haben.
Trump könnte allerdings, im Gegensatz zu Obama, leichter "durchregieren".
Er könnte was bewegen.
Ja, er könnte z.B. durch Steuersenkungen und die Abschaffung diverser Regulierungen, die die republikanische Mehrheit total klasse findet ("Scheiß auf mehr Schulden, wenn es für die gute Sache ist") die amerikanischen Indizes in ungeahnte Höhen jagen. Dabei sind die Märkte schon jetzt ziemlich heiß gelaufen, d.h. das Verhältnis zwischen den Gewinnen börsennotierter Unternehmen und dem Aktienkurs klaff schon weit auseinander. Der zu erwartende Rücksetzer könnte bedenkliche Ausmaße annehmen.
Nur, weil er Autobahnen bauen will, bin ich zu keiner Analogie bereit...
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Übrigens, auch wenn einem Klonovsky* aufgrund seiner Sympathien suspekt ist, der Text ist so unterhaltsam wie
die zitierten Aussagen peinlich und unwürdig sind.
Wie kann man solche Steilvorlagen andienen?
Ich habe die Wahl natürlich auf CNN geguckt, auch deshalb, weil mir bestimmte öffentlich-rechtliche Fressen auf die Nuss gehen. Gleichwohl handelt es sich eben nicht um Nüsse, die scharf darauf sind, sich mit dem Tyrannen Putin** oder Herrn Trump, bei dem man hoffen kann, dass seine tyrannischen Impulse institutionell eingehegt werden, zu verbünden.
Steinmeier als Präsi? Nein danke...
Norbert Lammert hätte ich gerne gesehen.
* Auch Intellektuelle, die noch deutlich besser schreiben konnten als Klonovsky oder der geschickte Manipulateur und Lügner Don Alfonso, flirteten im Namen irgendwelcher Freiheiten oder Notwendigkeiten mit Diktaturen. Manche Leser glauben (oder: goutieren) einfach alles, wenn es denn gegen die Richtigen bzw. nervige Leute aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, bizarre Feministinnen oder die Amadeu-Antonio-Stiftung geht. Das sind alles Instanzen, die kritik- und satirewürdig sind. Mir fällt im gegebenen Rahmen aber auf, dass hier der Ton immer ätzender geworden ist und teilweise mit Lügen und Unterstellungen gearbeitet wird.
Hier übrigens noch die Auseinandersetzung Martensteins mit Klonovsky:
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/36/harald-martenstein-afd-wolfgang-gedeon
** Schlimm ist allein Herr Erdogan - da sind sich die Hasser von Claus Kleber (Klaus Cleber?) mit Claus Kleber (wenn auch unausgesprochen) einig. Einige sind regelrecht sauer darauf, dass gerade die Grünen gegenüber Herrn Erdogan wenig diplomatisch gerieren.
gesamter Thread:
- POTUS 2016 -
Alex,
08.11.2016, 16:40
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Alex,
09.11.2016, 07:40
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udosefirothh,
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Schlemiel,
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- POTUS 2016 - Albert Schweizer, 10.11.2016, 14:14
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Alex,
10.11.2016, 15:54
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NN,
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