
Krönchen
Bin noch da. Die Ausgangsbeschränkungen treffen mich nicht sonderlich, weil ich seit gut zwei Jahren notgedrungen sehr häuslich geworden bin: Ich pflege meine Partnerin, die von einer heimtückischen Nervenkrankheit getroffen ist und nur mit Hilfe noch ein paar Schritte gehen kann. Das ist also ein Fulltimejob, weil sie auch nachts mal aufs Klo muss. Die Tage des Segelns in der Südsee und der Krokodiljagd in Arnhemland sind definitiv vorbei. Die Faröerinseln, die Osterinsel, die mongolische Steppe und die kanadische Arktis werde ich in diesem Leben also nicht mehr sehen.
Pass gut auf Dich auf: Gestern meldete sich ein Typ an der Tür, behauptete, er sei vom Gesundheitsamt, wegen Corona unterwegs und wollte ins Haus. Ich habe ihm eine Beule verpasst und vom Grundstück geworfen. Jetzt habe ich einen Baseballschläger an der Tür gelagert und nächstens werde ich ein Pistolenarmbrust kaufen. Mit den Bolzen kann man Unerwünschte an die Tür nageln und dann von der Polizei abholen lassen.
Guten Morgen allerseits im Krönchenland.
Lieber Kwezi, das ist eine bittere Situation.
In den letzten drei Jahren habe ich meine Eltern bis zu deren Tod begleitet, ich weiß, wie mürbe, angestrengt und voller Sorge man, trotz Hilfe, sein kann.
Was bei der Lebensgefährtin ungleich dräuender sein wird.
Immerhin richtest Du Deinen Zorn gegen die richtigen Backpfeifengesichter.
Du bist schlau genug, für Unterstützung zu sorgen, auch wenn man glaubt, man habe genügend Kraft.
Stimmt halt oft nicht...
In diesem Zusammenhang möchte ich an all die verstorbenen Foristen erinnern.
Und daran, dass Dein Lieblingsfeind vermutlich auch schon nicht mehr lebt.
Sobald ich das sicher weiß, gibt es ein memento mori.
Meiner Lebensgefährtin und mir geht es gut, HO und Rücklagen sei Dank...
Wir beobachten die uns medial umgebende Hysterie und die reale Gelassenheit vor Ort mit dezentem Amüsement.
Alles Gute für Deine Frau und selbstverständlich für alle, die hier noch gelegentlich hereinschneien.
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