Broder über FRIEDMAN BEI CHRISTIANSEN

Malachy, Montag, 03. November 2003, 12:09 (vor 7865 Tagen)

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,2
72362,00.html
Kaum sind fünf Monate vorbei, und Sie mischen sich
wieder ein", sagte Frau Christiansen gleich zu
Anfang zu Herrn Friedman, so als wäre der eben auf
dem Weg von der Selbsthilfegruppe nach Hause
zufällig am Studio vorbeigelaufen, ohne zu wissen,
was er mit dem angebrochenen Abend machen sollte.
"Deutschland ist ein Patient auf der
Intensivstation", sagte Friedman, "bereit die
bittere Medizin zu schlucken", wenn ihm von den
Ärzten die Wahrheit gesagt wird und wenn es
"gerecht zugeht".

Da sprach einer ganz offensichtlich aus eigener
Erfahrung, und weil er die Behandlung schon hinter
sich hat, die dem Land noch bevorsteht, ging es
erst mal eine Weile um Friedmans neue
Befindlichkeit. "Sind Sie wieder glaubwürdig?"
fragte Frau Christiansen. Und da verpasste
Friedman die Gelegenheit, in die Geschichte
einzugehen. Statt zu antworten: "Nein, ich
schwindle und rede um den Brei herum, wie es hier
alle tun!" antwortete er erwartungsgemäß: "Ja, ich
habe einen Fehler gemacht, ich habe die Strafe
angenommen, ich bemühe mich darum, wieder
Vertrauen zu gewinnen!" Ein reuiger Sünder, auf
dem Wege zu neuen Ämtern und Ehren, allen anderen
Sündern ein Beispiel und Vorbild. "Hat Sie das
verändert?" fragte Frau Christiansen investigativ
nach. Und Friedman nahm das Stichwort an.
"Natürlich, sonst hätte ich nichts dazu gelernt."
Und faselte dann etwas von "unserer Aufgabe als
Bürger, als ganz einfache Bürger" darauf zu
achten, was die Politiker so treiben.

Friedman beklagte "das Mittelmaß der Mittelmäßigen
in einer Zeit wie der unseren" und empfahl
Eigenverantwortung als "Patriotismus"


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