Broder über FRIEDMAN BEI CHRISTIANSEN

Ishah, Mittwoch, 05. November 2003, 06:21 (vor 7863 Tagen) @ Malachy

ZdJ Neudefinition: politische Interessenvertretung
der Juden, evtl. um nichtreligiöse Mitglieder zu
halten


Na dann bitte :) Das "Kriterium" der Frömmigkeit
ist eine persönliche Sache. Zudem ist nicht die
religiöse Zurschaustellung relevant, sondern -
egal wer - Menschen sind was sie tun. Es gibt eine
ganze Reihe "nicht frommer" - also jene die sich
von der Religion distanzierten, sie nicht mochten
und Distanz dazu hatten. Zwei Namen: Herzl und
Ben Gurion. Was sie für das jüdische Volk
geleistet haben wird niemand bestreiten. Obendrein
haben sie sehr hohe Mitzwot erfüllt. Man kann nie
beurteilen was letztlich im Kopf und im Herzen
eines Menschen vor sich geht.

Vergebung wird gewährt, ist ein christliches
Prinzip

[bitte Kompetentere um Berichtigung]

Damit meine ich diese Pauschalvergebung: jemand
entschuldigt sich und schon ist alles vergeben.
Jene bei denen man sich entschuldigt, sind dann
bedient und das ja niemand wagt nachzufassen, denn
schließlich hatte sich derjenige der sich etwas
hat zu Schulden kommen lassen ja entschuldigt.
Diese Pauschale der Rundumschlagsvergebung ist
eine christliche Idee. Die Frage ob dies überhaupt
möglich ist - etwa wenn jemand getötet wurde -
wird gar nicht gestellt. Wenn es möglich ist,
erwartet der Sich Entschuldigende gar nicht ob ihm
vergeben wird. Er verpaßt allen den Brei und wer
dann nicht spurt und ihn essen will, der hat
selbst Schuld. Mit solch erbärmlicher Heuchelei
kann ich nichts anfangen.

Zwei krasse Fälle:

1. Woytyla: er hat diese Superentschuldigung
verkündet - wohlgemerkt für die Christen die
Greueltaten begangen hatte, nicht für die
Verbrechen der Kirche - und damit meinte der gute
Mann tatsächlich, alles sei OK. Ob diejenigen -
u.a. das jüdische Volk - das überhaupt annimmt,
steht gar nicht zur Debatte, ganz abgesehen davon,
daß eine "Stellvertretervergebung" nach jüdischer
Auffassung gar nicht möglich ist. Es ist eine
persönliche Sache zwischen den Menschen. Entweder
es passiert zu Lebzeiten oder gar nicht und somit
bleibt es ungeklärt.

2. Möllemann: außer bei Michou, hat er sich bei
allen jüdischen Menschen entschuldigt. Das konnte
er sich in seinen Dingsda stecken.

Solche Sachen passieren täglich und niemand macht
sich Gedanken darüber. Sorry, aber ich kann mit
einer solchen Mentalität nichts anfangen. Als ich
diese beiden Beispiele erlebt habe, fühlte ich
mich beide male nach Strich und Faden verarscht
und nicht nur mir ging es so. In beiden Beispielen
haben die "Verkünder" eine hervorragende
Gelegenheit verpaßt den Mund zu halten.

M. F. war nie Gemeindechef,
"nur" im ZdJ-Präsidium.


"nie" und "nur" ? Na gut :)

M. F.s *Beliebtheitsgrad* hat sehr wenig mit
seinem "Jude sein" zu tun, wenn du mich fragst


Kommt drauf an, wenn es einigen in den Kram paßt
erinnern sie sich sehr schnell daran, wie wir
erlebt haben. Das Wort *Beliebtheitsgrad* erfährt
dann eine ähnliche Wandlung wie die
hochgeschätzten derivate des Wortes *Frieden*

Es mag natürlich sein, daß ich eher auf das
geachtet habe was sich im jüdischen Kontext
abgespielt hat. Viel zu sagen gibt es da
allerdings nicht. Wo war er denn vor knapp zwei
Jahren in Wuppertal? Ich habe ihn da nicht
gesehen. Wer einen Funktion annimmt, der hat auch
zu erscheinen, wenn es angesagt ist. Warum gerade
das? Nun, seine Funktion und: solche öffentlichen
Auftritte macht er gut und er hat die nötige
Selbstsicherheit. Er glänzte durch Abwesenheit.
Nicht daß er mir gefehlt hätte, es waren ja auch
noch ein paar andere Leute dort ;)

Seine TV-Shows haben mich nicht besonders
angesprochen; weder positiv noch negativ. Aber das
liegt nicht an ihm, sondern an den Themen und den
dazu passenden oder unpassenden Leuten: sie
interessieren mich meist nicht. Aus meiner Sicht
hat ihn das weder auf noch abgewertet, ich sehe
das als seinen Job an den er gemacht hat und nehme
es zur Kenntnis. Zudem halte ich es für unsinnig
die Person, den Menschen nach seinen TV-Auftritten
in der eigenen Show zu beurteilen. Da geht es
nicht zuletzt um Einschaltquoten und damit ums
Geld. Das ist Business. Wennn es das nicht
gebracht hätte, wären die Shows abgesetzt worden,
das ist mal sicher. Insofern hat er gemacht was
dort angesagt ist.


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