French Rabbi Warns of Ant-Semitism

hybride an Smadar, Samstag, 06. Dezember 2003, 02:58 (vor 8045 Tagen) @ Smadar

Smadar schrieb:

Doch man weiß nicht, auf welche Ideen Jugendliche
mit 12, 13 kommen. Mein heimliche Furcht gilt ja
dem Moment, wo sie mir vorwerfen werden, nicht
koscher zu halten ...


ja, das kann passieren. ;-) Oft kommt das z.B. bei
alteingesessenen türkischen Familien vor - sogar
bei solchen mit einem türkischen Ehepartner:
Plötzlich wollen deren Kinder, die perfekt dt.
(aber nicht türkisch) sprechen, dt. Freunde haben
und auch sonst hier integriert sind, »back to the
roots«. Immer diese Suche nach «authentischer
Identität«, nach dem »wahren Leben« usw. usf. Das
ist bestimmt auch bei vielen amerikanischen Juden
der Fall, die Siedler in den besetzten Gebieten
werden ...
.

Und das mit der Mütze verstehe ich als
Aufforderung, auch keine Davidsterne zu tragen und
**ES** nicht überall herumzuerzählen.


Könnte es aber sein, daß *ES* in Frankreich
tatsächlich schon _so_ gefährlich ist, daß die
(durch Kippa oder Davidstern usw.) erkennbaren
Juden dort, an vielen Orten, physich so gefährdet
sind, daß der Rabbi recht hatte? Daß es sich also
um ne reale Warnung handelte?
.

Das stimmt. Außerdem muß man - äh ... muß _ich_ -
sagen, daß die Akzeptanz der Juden in Dt. doch
(immer noch) viel besser ist als in den meisten
anderen Ländern der Welt. Diejenigen hier, die
immer nur in Dt., Israel, USA oder den paar
anderen Ländern gelebt hatten, wo die Akzeptanz
höher ist, werden mir widersprechen wollen, die
anderen sicher nicht. Daher finde ich es gut, wenn
Juden sich nicht verstecken. Die nichtjüdischen
Dt. sollen nicht denken, es gäbe hier keine. ...

Du sprichst mir aus der Seele. Bei meinen Besuchen
in Rußland und Rumänien konnte ich genau das
feststellen: hier ist man als Jude in puncto
Diskriminierung noch gut d´ran (und ja, ich weiß,
das ist ein schwacher Trost, Polen war auch vor
dem WK 2 antisemitischer als Deutschland).


Man sollte den freiheitlichenRahmen, der einem zur
Verfügung steht, immer so weit ausnutzen, wie es
nur geht. Das meine ich, natürlich, nicht nur
bezogen aufs (Bekenntnis zum) Judentum sondern auf
alles, was mit Freiheit, Demokratie & sonstigen
fortschrittlichen Errungenschaften zusammenhängt.
(Daher bin ich auch, schon vor ein paar
Jahrhunderten, in die örtliche JG eingetreten -
und das, obwohl ich so ungläubig bin, daß es nicht
einmal zum Atheismus reicht.) Das ist halt meine
Erfahrung aus dem Totalitarismus: bloß keine
Freiräume freiwillig aufgeben. (Klingt etwas
peinlich moralisch, aber na ja ... )


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