Stefano Stefanis gute Beobachtungsgabe

Smadar, Mittwoch, 09. Juli 2003, 19:26 (vor 7979 Tagen) @ Nora

Nora schrieb:
die bei weitem besten

erfahrungen habe ich mit einer *deutschen* firma,
der holding einer unserer nationalen giganten, die
früher für kohle und stahl standen, gemacht.

Vorstandsmitglieder auf dem weg zu ihrem
hochsicherheitstrakt im xten stock verwickelten
dich im aufzug in ein kleines gespräch, sagten
bitte und danke, merkten sich deinen namen ...
vorbildlichST!


Ich möchte Dir da von Herzen zustimmen. Ich habe
mit deutschen Firmen z.T. auch sehr gute
Erfahrungen gemacht. Ich fand auch die Fairness,
Zahlungsmoral und Vertragstreue gut, besonders im
Vergleich zu so mach anderer Nation.

Vielleicht ist es ja mehr der deutsche "kleine
mann", der ein solches ekelpaket ist und dann
rülpsend beim ballermann die wilde sau rauslässt.
Mit versagen und bedeutungslosigkeit fertig zu
werden, ist ja wirklich keine deutsche stärke.


Habe das ganez noch nie aus dem Blickwinkel
"Versagen" gesehen.

Ich habe allerdings beobachtet, daß viele Deutsche
ein starkes Mißtrauen gegenüber Formen, Manieren
aber auch Nachdenklichkeit und Intellektualität
haben. Man empfindes das als "unnatürlich",
"aufgepfropft" etc. Die zwischenmenschlichen
Ideale liegen rein auf der Ebene "innere Werte" -
und zwar mit einer Rousseuschen Naivität. Die
Formung dieser Werte bringt man weder mit Bildung,
noch mit Erziehung, noch mir Religion in
Verbindung. Diese Dinge werden eher als
*Verformung* begriffen. Innere Werte sind einfach
da - oder eben auch nicht.
Dementsprechend findet man sogenanntes
"natürliches" Verhalten positiv (sau rauslassen).

Es gibt allerdings einige Deutsche, die - manchmal
durch einen Auslandsaufenthalt - diese Haltung
aufgegeben haben, und das sind häufig wunderbare
Zeitgenossen.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum