Rettet die Abendländische Kultur

Oblomow, Mittwoch, 23. Dezember 2015, 06:45 (vor 3429 Tagen) @ Final Cut


Ich hoffe, Sie hatten wenigstens Glück und konnten beim diesjährigen Preisskat die Gans gewinnen und so ihren Missbrauch als Weihnachtsbraten verhindern.

Werter Genosse Cut,
wie schön, dass Ihnen das anstehende Weihnachtsfest wichtig genug war, den längst angetretenen Winterschlaf für einpaar Tage auszusetzen.. Gesund soll es allerdings nicht sein, diesen Schlafzyklus zu unterbrechen.
Das Gröbste haben wir hinter uns, die Tage werden von nun an wieder länger. ( Hier ging seit Wochen nicht die Sonne auf.) ;-)
Gleich möchte ich Ihre letzte Frage beantworten: Leider, Nein, lieber FC, der Geier war schon gemordet, als das Weihnachtsturnier stattfand. Und den ersten Halbsatz muß ich bejahen: Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich, der Vegetarier ( nicht Veganer ), die Weihnachtsgans gewonnen. Ich selbst war vielmehr überrascht bei der Siegerverkündung (Punktauszählung) als meine Spielpartner, denn ich hatte risikoreich wie immer gespielt, hatte zwei teure Spiele ( null-ouvert resp. Grand ) verloren und war - wie in jedem Vorjahr - erst nach ça. 2,5 Stunden richtig "im Spiel", also ab der Halbzeit.
Meine Spielpartner waren - auch wie immer - zum Teil Profis, die reisend an richtigen Skat-Turnieren teilnehmen oder solchen, die einmal in der Woche in der Dorfkneipe um Pfennige spielen, also vielmehr Erfahrung und Übung haben. Ich habe nicht besser als sonst gespielt. Die anderen hatten Pech oder spielten schlechter als in den Vorjahren. Und weil ich in der Vergangenheit nicht mal in die Nähe eines Trostpreises kam, spielte ich "frei-auf", dem Lustprinzip folgend. Zugegeben muß auch noch (werden), dass zwei Cracks im Sommer des Jahres altersbedingt ins Gras gebissen hatten und eine weitere sehr gute ältere Spielerin zu dieser Zeit im Krankenhaus lag und den "Einbau" eines Edelstahl-Hüftgelenkes über sich ergehen lassen musste. Sic transit gloria mundi.
Ohne den gravierenden Niveau-Verfall wäre mein Gewinn nicht denkbar.

Herr Cut, die Gans ist ein Puter. Der Gewinner des Vorjahres, den ich wegen der Zubereitung konsultierte, meinte, man würde ihn unzerteilt in einer modernen Backröhre nicht gar bekommen. ( Zudem reiche eine Fettpfanne ( 5cm-Randhöhe ) mit den Maßen 30 x 40 cm nicht aus. "Wir brauchen eine Basistemperatur von mindestens 75° C über mindestens 4 Stunden." Und eine Röhrenhöhe von über 30cm. Natürlich beharre ich auf Stileinhaltung. Der Geier kommt in Gänze auf den Tisch mit weißen Stulpen aus dünner Pappe. Notfalls müsste ein Bäcker gefunden werden, der ihn in dem Profi-Brotbackofen übernacht gart.

Wenn einer von Euch ein selbst erprobtes Rezept empfehlen kann................. Nur zu, Genossen ;-)

{{ Sie erinnern sich sicherlich, Herr Cut, ich habe vor einigen Jahren in Toulouse einen alten LaCornue-Herd erworben. Der würde die Voraussetzungen gut erfüllen, nur leider steht er immer noch im Vorflur, weil er nicht durch die Küchentür paßt und 180 kg wiegt. Ob ich das Vorhaben des Anschlusses in meinem Restleben noch werde bewältigen können, ist ungewiß. Ich schaffe nichts mehr und bin lustlos. Aber mir geht es besser als vor 10 Monaten.}}


Die Kirchentante aus der Nachbarschaft empfahl mir, ein gutes Werk zu tun und den Puter den Flüchtlingen zu spenden, damit sie endlich mal was "anständiges" sich zubereiten können. "Du bist doch eh Vegetarier !"
Political incorrect lehnte ich diesen Vorschlag ab. Ich werde meinen Preis nicht mißachten ( und weggeben ), er ist irgendwie "verdient", nicht ruhmreich, aber irgendwie...... Ich werde ihn am 23. abends zubereiten und am Wochenende mit ca. 10 Gästen verspeisen.
Ich bot aber an, mich an einer Spende zu beteiligen, falls die Kirche den Heiden zu Weihnachten 10 Geier spendieren möchte, "damit sie endlich mal was "Anständiges" zu essen bekommen".

Zu den Sequoien (gigantea) erzähle ich Ihnen in den nächsten Tagen.
Arthur & Arthur, die beiden Pfauen-Hähne, leben nicht mehr bei mir. Seitdem sind die Schornsteinabdeckungen nächtens unbenutzt, verwaist. Ich habe keine Wachtruppe mehr. Die Idylle ist perdu. Kein Krähen in der Nacht, wenn bei irgendeinem mehrere 100Meter entfernt wohnenden Nachbarn Autoscheinwerfer aufblitzten, und die/der Geliebte noch im Schutz der Nacht den Weg nach Hause antrat. Sie haben bei mir die Vogelgrippe und deren Hysterie überlebt, aber nicht die herzlosen Nachbarn. ;-) Ich muß mal wieder den Film "Das Auge" ( Claude Miller ) ansehen, im letzten Drittel gibt es eine längere schöne Pfauen-Szene.

Wenn einer von Euch zwischen den Jahren in Börlinn weilt, ....... empfehle ich einen kleinen Ausstellungsbesuch:
Mythos der 1920er
EPHRAIM-PALAIS
ÖFFNUNGSZEITEN
Di, Do–So 10–18 Uhr | Mi 12–20 Uhr

http://www.stadtmuseum.de/ausstellungen/tanz-auf-dem-vulkan

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