Viel Spaß beim Blasen

NN, Montag, 08. Februar 2016, 18:53 (vor 3444 Tagen) @ Alex

Aber da die USA keine Diktatur ist, ist es für einen Anhänger des Mephisto-Prinzips wie mich eher zweitrangig, wer das Rennen macht.


Die Paarung Sanders vs. Trump oder Cruz würde bei mir zumindest schlimme außenpolitische Alpträume bereiten und mich noch dazu zwingen, für Michael Bloomberg zu beten, der für diesen Fall seine Kandidatur angekündigt hat.

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Bloomberg wäre sicherlich eine "vernünftige" Alternative.
Aber man hört nichts mehr von seinen Überlegungen, den Hut in den Ring zu werfen...

Wie gesagt, seine Kandidatur ist konditioniert und soll nach seiner Aussage nur für den Fall Sanders vs. Trump oder Cruz gelten. Und dieser worst case ist glücklicherweise nicht ausgemacht.

Apropos außenpolitische Alpträume:


Seehofer und Stoiber bei Putin
Bayerische Liebesgrüße aus Moskau

Die bayerische Staatsregierung scheint sich in einem Wettbewerb mit sich selbst zu befinden: Lässt sich jede bizarre Volte durch eine noch bizarrere übertreffen? Horst Seehofer und Edmund Stoiber haben die eigene Blamage auf ein Höchstmaß getrieben.


Dem kann ich leider nur beipflichten, was das sollte, werden wir vermutlich erst in ein paar Jahren erfahren...

Das Demonstrieren/Reklamieren von eigener Wichtigkeit, Eigenständigkeit und grenzenloser Aktivität gepaart mit einer (lächerlichen) Simulation eines Good-Cop-Bad-Cop-Spiels, in dem man die Rolle des Good Cops einnimmt, ist kein bayerisches Staatsgeheimnis. Und zumal möchte Seehofer so sehr wahrscheinlich die Anzahl der AfD-Stimmen in Bayern bei den nächsten Bundestagswahlen minimieren.

Für Irritationen sorgte Seehofers Einlassung zu Wladimir Putins Umgang mit der Flüchtlingspolitik in Deutschland. Putins Haltung sei sehr „nobel“ sagte Seehofer. „Ich mische mich nicht in eure Flüchtlingspolitik ein“, zitierte er den Kremlchef. Putin hätte klare Vorstellungen zu dieser Politik, achte aber die „nationale Souveränität“.[/i]

http://www.taz.de/Horst-Seehofer-in-Russland/!5275334/

Was für eine bodenloser Zyniker!
Putin ist hauptsächlich verantwortlich für die jüngsten Flüchtlingsströme, man könnte fast annehmen, dass der russische Militäreinsatz gegen die syrische Bevölkerung eine bewusste Maßnahme zur Destabilisierung der EU war.

Das ist sicher ein Nebenkalkül der russischen Syrien-Politik.

Seehofer machte sich zum nützlichen Idioten des russischen Supergaus.
Aber seine Goodwill Tour ist ja erst am Anfang...

https://pbs.twimg.com/media/CarhbpsWAAAhnHb.jpg

Der Punkt ist: So gut wie kein nach Deutschland geflüchteter syrischer Sunnit wird je in ein iranisch dominiertes Syrien zurückkehren, in dem Assad Kellner ist.

Symptomatisch dafür sind die diversen schiitischen oder genauer: schiitisch-islamistischen Flaggen, die auf Bildern in den von den Rebellen eroberten Gebieten wehen. Die Flagge des Regimes ist auf diesen Bildern eine Rarität. Der Anteil der originären Regimetruppen unter den Pro-Assad-Kräften liegt - wenn es hoch kommt -, nur noch bei einem Drittel, Tendenz weiter fallend. Der Vormarsch dieser Kräfte geht entsprechend nicht allein auf die russischen Dauerbombardements zurück, sondern daneben auch auf den Umstand, dass der Iran massiv Truppen (Revolutionsgarden, Bassidsch, Hisbollah sowie diverse schiitische Dschihadisten aus Afghanistan, Irak und Pakistan) in die Schlacht wirft und dabei hohe Verluste in Kauf nimmt.

Im Gegensatz zu Assad kann der Iran seine Kontingente immer wieder auffüllen. Die russische Luftwaffe* ist zwar die conditio sine qua non des Vormarsches der Pro-Assad-Truppen, aber die Rolle, die die iranischen und iranisch geführten Truppen dabei spielen, wird meistens stark unterschätzt.

* Die maximal eine von zehn Bomben auf IS-Gebiete wirft. Prognose: Bald macht Putin (wieder) ein "sehr nobles" Angebot, gemeinsam den IS zu bekämpfen, das Seehofer, die AfD und andere Pfosten zu schätzen wissen werden. Überflüssig zu erwähnen, dass die russische Luftwaffe Rebellen vernichtet / stark dezimiert, die weitaus mehr als die Pro-Assad-Truppen gegen den IS kämpfen und es militärisch gesehen gegen den IS mehr Bodentruppen, aber kaum mehr Jets braucht.


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