Ralph Siegel, Heimatvertriebene etc.

Smadar, Dienstag, 30. September 2003, 21:28 (vor 7898 Tagen) @ hybride

hybride schrieb:

Ja, der angelsächsische Kulturimperialismus hat
die Deutschen ihrer Wurzeln beraubt und ihnen ihre
Sprache gestohlen, so daß die jetzt
Heimatvertriebene sind - und das auf deutschem
Boden! Deutsche! Wie lange wollt Ihr Euch das noch
gefallen lassen? Jedenfalls muß dieser Aspekt
unbedingt bei der Errichtung des nationalen
Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin
berücksichtigt werden, nicht wahr?
.
http://www.taz.de/pt/2003/09/27/a0155.nf/text


Diese revisionistischen Anklänge nerven natürlich
- aber ich kann Siegels standpunkt dennoch gut
nachvollziehen.

Für mich sind zeitgemäße Poesie und Gesang in der
eigenen Muttersprache (Hebräisch) durch nichts zu
ersetzen. Ich kann nicht verstehen, dass dies den
meisten deutschen nicht fehlt; nicht nur, weil man
dann idole aus dem eigenen Land hat, wie Siegel
schreibt, sondern weil Lieder und Musik in
einmaliger Weise die Gefühle ansprechen.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass man sich
diese Ansprache hierzulande nicht so recht traut -
echte Gefühle in der eigenen Sprache und dann noch
in aller Öffentlichkeit. Vielleicht schämen sich
die Leute für ihre Gefühle und eiern deshalb
lieber zwischen bedeutungslosem
"Volkslied"-geblubber und fremdsprachiger Musik
hin und her.

Das "Volkslied" steht in Anführungszeichen, weil
es ja keine Volkslieder sind sind sondern nur
Abziehbilder einer künstlichen musikalischen
Idylle.


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