Ralph Siegel, Heimatvertriebene etc.

Smadar, Mittwoch, 01. Oktober 2003, 14:10 (vor 8110 Tagen) @ Bell

Bell schrieb:

Doch warum
bekommen andere Deutsche Künstler keine Chance im
Radio?

Wenn die gut sind werden die auch eine kriegen,
denke ich mal so


Das ist eine steile Vorlage. Warum singen all die
gecasteten Bands in Englisch? Weil sie sonst
keinen Vertrag finden. Es gibt keinen groß
angelegten Wettbewerb, der *auch* deutsche Texte
einschließt ausserhalb der Schlager- und
Volksmusikecke.

Und das OBWOHL Schlager- und Volksmusik bei weitem
die umsatzstärksten Gruppen in Deutschland sind.
Man könnte sagen, das Interesse ist da, die
wirtschaftlichen Bedingungen gegeben - allein die
Kulturpolitik scheint es den Menschen nicht
zumuten zu wollen.

Popsongs in der eigenen Sprache ... wüßte nicht
was das volkstümlich zu tun hat ...


Die künstlerisch-sprachliche Umsetzung von
Gefühlen und Erlebnissen ist Poesie (oder Prosa,
aber lassen wir mal den Unterschied). Volkstümlich
ist diese Poesie dann, wenn man keine spezielle
Bildung haben muss, um sie zu verstehen und sie in
Alltagsmedien vorgetragen wird.

weils meistens

auf unsäglichen Kitsch hinausläuft.


S.O. - das ist doch nicht notwendigerweise so. Es
ist einfach unglaublich blöde und borniert, dass
die Musikindustrie den beiden Kitschsparten den
Löwenanteil an diesem Millionenbusiness überläßt.

Inzwischen hört er natürlich Eminent


Meinst du "Eminem"?

... trotzdem

... so ab und an ... hört er sich auch noch
Zupfgeigenhansel an.


Sorry, das Thema hat bei mir echt einen Nerv
getroffen.

Ich meine niemanden persönlich, aber der
rückwärtsgewandte Musikgeschmack hierzulande, der
kaum echte eigene Alternativen aufzeigt, kommt mir
wie ein Sinnbild der Reformunwilligkeit vor, des
Misstrauens gegen alles frische, neue, dem
ängstlichen Festhalten am gewohnten (.. z.B.
Feindbild Kitsch).


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